Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: (?) (245/254) Bestimmungsfragen zu Maschinenstempeln
Das Thema hat 256 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10   11  oder alle Beiträge zeigen
 
Shinokuma Am: 09.04.2022 10:30:34 Gelesen: 68192# 232 @  
Hallo Peter,

ein spätes Dankeschön für Deine Antwort als Maschinenstempel-Experte!

Auch heute habe ich eine Frage zu einem Bandmaschinenstempel, der mir noch etwas rätselhaft erscheint.



Dieses Exemplar aus (23) Bremen 5 vom 14.10.1948 hat nicht nur 2 verschiedene Stempelköpfe, sondern auf beiden unterschiedliche UB; nämlich yy und zz. Was hat es damit auf sich?

Bislang dachte ich, dass es sich bei den UB um ein Identifizierungsmerkmal des jeweiligen Stempels handelt. Kannst Du (oder vielleicht auch ein anderer hier) das Phänomen aufklären?

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Shinokuma Am: 12.04.2022 21:31:58 Gelesen: 67876# 233 @  
@ filunski [#231]

Hallo Peter,

hattest Du den Beitrag [#232] von mir gar nicht gesehen? Oder warst Du an dem Tag nicht online?

Ich würde mich sehr freuen, wenn Du doch noch etwas dazu schreiben könntest. Ich schätze Deine fundierten Expertisen immer sehr.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Jürgen Witkowski Am: 12.04.2022 21:59:11 Gelesen: 67872# 234 @  
@ Shinokuma [#232]

Der Stempel wurde in dieser UB-Kombination mit unterschiedlichen Entwerter- bzw. Werbeeinsätzen von Juni 1948 bis Juni 1955 verwendet. Es liegt die Vermutung nahe, dass es dem Materialmangel der Nachkriegszeit geschuldet ist. Da wurde so manches Mal alles verwendet, was irgendwie in den Stempelkopf passte.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Shinokuma Am: 10.10.2022 16:35:58 Gelesen: 54769# 235 @  
Liebe Maschinenstempel-Experten!

Nachstehend habe ich aus meiner Berlin-Sammlung mal einen Bandmaschinenstempel, vermutlich von Sylbe, der in einigen Punkten geringe Abweichungen von den 6 in der Philastempel-Datenbank eingestellten aufweist.



Dabei habe ich folgende 4 Abweichnungen von den anderen Stempeln ausgemacht:

1. Beginn des Stempeltextes
2. Unterschiedliche Postamt-2
3. Enger beieinander stehende UB
4. Unterschiedliche 4 im Datum

Heißt das, das die Stempelköpfe immer mal wieder erneuert werden mussten? Denn gleichzeitig wird es doch wohl nicht zwei Maschinen mit denselben UB gegeben haben.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Stefan Am: 10.10.2022 18:24:32 Gelesen: 54756# 236 @  
@ Shinokuma [#235]

Denn gleichzeitig wird es doch wohl nicht zwei Maschinen mit denselben UB gegeben haben.

Maschine nein, Walze ja, welche den Unterscheidungsbuchstaben (UB) enthält. Dies ist in den Akten des Reichspostministeriums belegt für die Walze Hamburg *1* (Hersteller Krag) aus dem Jahr 1910, abgebildet in [1] auf Seite 63 (Abb. 67-69). ;-)

Mich würde es auch bei Sylbe nicht überraschen, wenn für eine Maschine zwei oder drei im Grunde identische Walzen geliefert worden waren - ein Exemplar zum produktiven Einsatz und der Rest als sofort verfügbare Reserve bei auftretenden Störungen im Postbetrieb.

Etwas spekulativ, aber Beschädigungen an einer Walze konnten sicherlich durchaus schnell auftreten. Wiederholt ein Briefumschlag, welcher aufgrund eines steifen (unförmigen) Briefinhaltes nicht geeignet war und die eingesetzte Walze war angeknackst. In den heutigen Frankier- und Sortieranlagen machen sich m.W. Büroklammern und vor allem USB-Sticks nicht besonders gut. Per Brief verschickte einzelne Schlüssel oder Münzen als Tagespost aus dem Briefkasten dürften auch vor 100 Jahren eher unförmig gewesen sein.

Gruß
Stefan

[1] https://www.philaseiten.de/philabuch/show/9
 
Shinokuma Am: 11.10.2022 21:07:38 Gelesen: 54548# 237 @  
@ Stefan [#236]

Hallo Stefan,

vielen Dank für Deine Ausführungen!

Die, wenn auch hypothetische, Erklärung mit Reservewalzen scheint mir recht plausibel.

Eine allgemeine Frage zu solchen Bandmaschinenstempeln habe ich noch, die vielleicht auch andere beantworten können:

Woran erkenne ich, ob die Maschine 2 oder 3 Stempelköpfe hatte?

Z.B. bei nachstehendem Stempel aus Berlin-Charlottenburg vom 13.8.51 mit 2 verschiedenen Entwertern:



Den konnte ich, wie schon so manch anderen Berlin-Stempel, leider nicht in der Stempeldatenbank finden, obwohl es hier doch gleich mehrere Berlinstempel-Sammler gibt, die gewiss schon all ihre Objekte dort präsentieren.

Oder schätze ich das falsch ein?

Derweil herzliche Grüße

Gunther
 
bedaposablu Am: 15.10.2022 17:22:23 Gelesen: 54003# 238 @  
Hallo miteinander!

Habe hier aus meinem Ansichtskarten-Fundus eine Karte aus Großbritanien ULLAPOOL:




Bandstempel ULLAPOOL / ROSS-SHIRE vom 2.NOV.1988

Wer kann etwas zu diesem Stempel sagen bzw. schreiben?

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
Shinokuma Am: 09.07.2023 23:37:08 Gelesen: 35279# 239 @  
Liebe Maschinenstempel-Experten!

die nachstehende Karte hatte ich kürzlich im Thema Bandstempelmaschinen gezeigt und ganz vergessen, dass schon meine vorigen Beiträge dort unbeantwortet blieben.

So nehme ich denn hier einen zweiten Anlauf in der Hoffnung, dass mein Beitrag gelesen wird und vielleicht sogar zu einer Antwort auf meine Frage führt.



Der Werbestempel zur 64. Int. Verkaufs- und Modewoche Europäische Kindermoden in Düsseldorf datiert vom 5.3.1965 und trägt die UB mu.

In der Stempeldatenbank befinden sich jedoch mit denselben UB und demselben Werbeklischee zwei Exemplare, eins vom 2.3. und das andere vom 10.3.65.

Wurde die UB-Kombi mu womöglich in 2 verschiedenen Stempelgeräten gleichzeitig verwendet?

Oder wie ist das zu erklären?

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
bernhard Am: 10.07.2023 08:17:33 Gelesen: 35246# 240 @  
@ Shinokuma [#239]

Hallo Gunther,

ich bin mir nicht sicher, ob dein gezeigter Stemplel wirklich die Unterscheidungsbuchstaben "mu" hat. Könnte es nicht auch z.B. der UB "md" sein? Ist leider am Scan schlecht zu erkennen.

Zwei gleiche UB in Stempelgeräten können schon vorkommen, jedoch nur in unterschiedlichen Stempeltypen, z.B. alte/neue Norm, normaler Tagesstempel/Handrollstempel ...

Viele Grüße
Bernhard
 
StephanN Am: 27.07.2023 15:33:52 Gelesen: 34054# 241 @  
Liebe Freunde der Maschinenstempel

In einer Kiste mit alten Briefausschnitten habe ich die folgenden aus Rumänien gefunden



SIBIU 1 / 11APR 39



SIBIU 1 / 17FEB 39



GALATI / 29SEP 40

Ich habe für mich alle drei Stempel auf den Briefausschnitten als Bandstempel mit 3 Stempelköpfen und Entwerter eingeordnet. Bei der Bestimmung des Herstellers der Bandstempelmaschine war ich aber mit meinem Latein am Ende trotz intensiver Suche in diesem Thread und dem Thread über die deutschen Bandstempelmaschinen. Am ehesten würde ich noch auf den Hersteller Krag tippen wegen der Form der Welle.

Frage an Euch: Liege ich mit meiner Einordnung der Stempel als Bandstempel richtig und wenn ja, kann man den Stempel einer bestimmten Maschine bzw. einem bestimmten Hersteller zu zuordnen ?

Wie immer bei meinen Anfragen, bin ich für jeden Hinweis dankbar.

Liebe Grüße

Stephan
 
bernhard Am: 28.07.2023 14:30:48 Gelesen: 33869# 242 @  
@ StephanN [#241]

Hallo Stephan,

mit deiner Vermutung wirst du sicherlich recht haben. Messe mal den Mittenabstand der Tagesstempel. Wenn dieser 64 mm beträgt, wird es eine KRAG-Maschine sein.

Viele Grüße
Bernhard
 
StephanN Am: 28.07.2023 16:44:45 Gelesen: 33841# 243 @  
@ bernhard [#242]

Hallo Bernhard,

vielen Dank für deinen Hinweis. Der Abstand von Stempelkopf zu Stempelkopf beträgt tatsächlich 64 mm. Zumindest für die die beiden Stempelabschläge aus Sibiu ist die Lage also eindeutig.

Ich bin froh, dass ich Dank deiner Hilfe meine Stempelmeldung vervollständigen kann.

Viele Grüße

Stephan
 
volkimal Am: 01.08.2023 15:08:09 Gelesen: 33329# 244 @  
Hallo zusammen,

den Ankunftsstempel auf der Rückseite dieses Briefes aus Sofia vom 14.03.1940 finde ich sehr ungewöhnlich:





Ist das jetzt ein Bandstempel oder nicht- und falls ja, welche Betriebsart ist es dann? Ist es ein Bandstempel mit 1 Stempelkopf und 1 Entwerter?

Alternativ könnte es ein ungewöhnlicher Abschlag der Betriebsart B "Stempelkopf links, Entwerter/Werbung rechts" sein.

Bei mehreren Abschlägen, die ich bei Delcampe sah, war immer nur der mittlere Teil zu sehen. Die Belege waren aber alle deutlich kürzer als mein Brief.

Der Stempeltext ist übrigens "ОЗНАЧАВАИЕ ТОЧНИЯ / ПЪЛЕНЪ АДРЕСЪ / ВЪРХУ ПИСМАТА" = "Geben Sie auf den Briefen die genaue vollständige Adresse an" (Google-Übersetzer).

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 11.08.2023 20:03:20 Gelesen: 32372# 245 @  
Hallo zusammen,

da bisher noch keiner auf meine Frage im Beitrag [#244] geantwortet hat, möchte ich den Beitrag noch einmal nach vorne holen.



Wenn ich die anderen Belege mit diesem Stempel ansehe, würde ich sagen, dass es ein Maschinenstempel der Briebsart B (Stempelkopf links, Werbung rechts) ist. Ist es technisch möglich, dass bei dieser Betriebsart so ein Abschlag wie auf meinem Brief entsteht?

Alternativ wäre es ein Bandstempel, wie ich ihn noch nie gesehen habe. Ich würde den Stempel gern in die Datenbank eingeben. Was meint ihr, was ist es?

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 06.02.2024 20:29:51 Gelesen: 23275# 246 @  
Hallo zusammen,

ich gehe davon aus, dass dieser Stempel von der Ermittlungsstelle in Frankfuurt (Main) stammt:



So sauber und gerade wie er abgeschlagen wurde kann es für mich durchaus ein Maschinenstempel sein.

Den Beleg seht ihr hier [1]. Wer kann etwas zu dem Stempel sagen?

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=335569
 
volkimal Am: 11.02.2024 14:22:06 Gelesen: 22762# 247 @  
@ volkimal [#246]

Hallo zusammen,

von Olaf (DERMZ) und Uwe Seif bekam ich Informationen über den stummen Stempel. Uwe Seif machte mich auf zwei Beiträge in den Gildebriefen 196 (1999) und 202 (2001) aufmerksam [1]. Ich möchte mich ganz herzlich bei beiden bedanken.

Es handelt sich tatsächlich um einen Maschinenstempel. Allerdings lag ich mit dem Ort falsch. Im Jahr 1976 wurde für die OPD Frankfurt am Main eine zentrale Briefermittlungsstelle in Marburg eingerichtet. Der Brief wurde also in Marburg geöffnet und nicht in Frankfurt. Auf dem Verschlusszettel steht "Amtlich eröffnet ... durch die Ermittlungsstelle ... bei der OPD Frankfurt am Main". Es heißt nicht „in Frankfurt am Main“. Mich hat es aber trotzdem verwirrt.



In Marburg wurde 1977 zuerst ein Maschinenstempel „Marburg, Lahn 1 / sc / 3550“ verwendet. Dieser wurde vom 1978 vom stummen Stempel ohne Uhrzeit abgelöst.



Später wurde der Stempel weiter aptiert, so dass nur die Datumsbrücke bzw. die Bögen übrig blieben. Weitere Details siehe Gildebrief 202 [1]



Anfang 2000 gab es dann für die eingehende Post eine neue Stempelmaschine „Marburg / SB / 35031“. Auch dieser Stempel wurde später aptiert, so dass vom Stempelkopf nur noch das Datum übrig blieb.

Viele Grüße
Volkmar

[1] Literatur:
Gildebrief 196, November 1999, Uwe Seif: „Stempeleinsatzstück bei der Briefermittlungsstelle Marburg“
Gildebrief 202, Juli 2001, Gerhard Weileder: „Die Maschinen-Eingangsstempel der zentralen Ermittlungsstelle für unzustellbare Briefsendungen in Marburg“
 
Shinokuma Am: 24.02.2024 20:27:04 Gelesen: 22174# 248 @  
Liebe Maschinenstempel-Experten!

Ich habe beim Aufräumen einen leider recht schwach abgeschlagenen Stempel gefunden dessen Werbeklischee ich nicht zuordnen kann.

Vielleicht kennt einer von Euch den Stempel und kann das aufklären.



Die Angaben im Rundstempel lauten: WISMAR / 24 / n
Datum: 23.4.1991

Es handelt sich also um einen alten DDR-Stempel aus der Übergangszeit nach der Wiedervereinigung.

Aber stammt das Werbeklischee auch aus der ehemaligen DDR?

Dessen Größe ist deutlich kleiner als sonst üblich und außer dem Posthorn ist nichts erkennbar.

Mit herzlichen Grüßen

Gunther
 
Jürgen Witkowski Am: 24.02.2024 21:13:59 Gelesen: 22163# 249 @  
@ Shinokuma [#248]

Nach der Wiedervereinigung gab es eine Menge Provisorien. Es handelt sich um einen aptierten Postfreistempel, der für Entwertungszwecke genutzt wurde. Anstelle eines Wellen- oder Strichentwerters oder eines Werbeeinsatzes wurde der aptierte Wertkasten eines Postfreistempels verwendet.



Normalerweise sah der Wertkasten so aus, wie auf diesem Beispiel aus Magdeburg und war rechts vom Stempelkopf.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Christoph 1 Am: 24.02.2024 21:22:33 Gelesen: 22159# 250 @  
@ Shinokuma [#248]

Hallo Gunther,

das sieht für mich nach einem "verstümmelten" Wertrahmen eines Postfreistempels aus.

Ich hatte so ein Kuriosum auch schon mal auf dem Tisch, aber etwas anders (anderes Posthorn, Stempel aus Seelow) [1]:



In der Stempeldatenbank findet sich außerdem folgendes Exemplar aus Memmingen [2]:



Darin wird verwiesen auf einen Beitrag hier im Forum [3], dort wird es schön erklärt in Beitrag [#325]. Und in [#328] gibt es sogar noch eine Quelle für weiterführende Lektüre.

Viele Grüße
Christoph

[1] https://philastempel.de/stempel/zeigen/271137
[2] https://philastempel.de/stempel/zeigen/371133
[3] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=5436 (ab Beitrag #323)
 
Tuffi Am: 26.07.2024 15:22:18 Gelesen: 13970# 251 @  
@ Shinokuma [#237]

Auch wenn es schon lange her ist, möchte ich die Frage der Reservewalzen noch einmal aktivieren.

Seit der Weimarer Zeit hat Klüssendorf die Stempelmaschinen der Deutschen Reichspost betreut. Wenn eine Maschine reparaturbedürftig war, wurde sie nach Berlin geschickt und gegen eine analoge dort wiederhergestellte Maschine ausgetauscht. Dabei war der Stempelträger in der Maschine unwichtig.

Wie kommt ein württembergischer Sylbe-Stempelträger aus Stuttgart nach Düsseldorf, wenn nicht über einen Reparaturaustausch bei Klüssendorf?

Klüssendorf hat Werbeträger der Ganzstempelmaschinen so umgebaut, das der Welleneinsatz an Stelle einer Werbung eingesetzt werden konnte [#237].
 
Araneus Am: 27.07.2024 11:42:41 Gelesen: 13877# 252 @  
@ Shinokuma [#248]

Aber stammt das Werbeklischee auch aus der ehemaligen DDR?

Ich möchte noch einmal auf den von Gunther gezeigten Stempel zurückkommen. Meines Erachtens ist die dort gestellte Frage bisher nicht überzeugend beantwortet.

Dass es sich bei dem Werbeeinsatz um den aptierten Rahmen einer Postfreistempelmaschine handelt, scheint klar zu sein. Die Frage ist, ob es sich dabei um ein DDR-Modell oder um eines der Deutschen Bundespost handelt. Meines Erachtens handelt es sich bei dem Posthorn um das Logo der Deutschen Bundespost. Oder verwendete die Post der DDR das gleiche Posthorn?

Der folgende Stempel aus Ahrensburg vom 14.09.1987 zeigt ein ähnliches Provisorium, bei dem der Rahmen einer Postfreistempelmaschine als Werbeeinsatz in einer Stempelmaschine zur Entwertung von Postwertzeichen fungiert, jedoch ohne Aptierung.



Schöne Grüße
Franz-Josef
 
Tuffi Am: 27.07.2024 16:36:05 Gelesen: 13836# 253 @  
@ Araneus [#252]

Im [#248] ist der Zusatz DEUTSCHE BUNDESPOST herausgefeilt, was möglicherweise schon zur DDR-Zeit geschehen ist (?). Für den hier gezeigten Beleg war das nicht notwendig, weil der Stempel in der Bundesrepublik eingesetzt wurde.
 
StephanN Am: 18.09.2024 20:19:18 Gelesen: 12160# 254 @  
Hallo zusammen,

wieder möchte ich einen Stempel vorstellen, zu dem ich einige Fragen habe



Es handelt sich um einen (wie ich meine) Bandstempel aus Kesariani (Καισαριανή), einem Vorort von Athen. Der Entwerter hat den Textinhalt

1986 / EYPΩΠATRO / ETOS / OΔIKHΣAΣΦAΛEIAΣ = 1986 Europäisches Jahr der Verkehrssicherheit.

Der Stempelkopf hat einen Durchmesser von 26 mm, der Abstand von Stempelkopf zu Stempelkopf (Mitte-Mitte) beträgt 64 mm und der Entwerter/Werbeeinsatz mißt 35 mm x 22 mm.

Jetzt meine Fragen:

1. Wer war der Hersteller der Stempelmaschine?
2. Wie viele Entwerter und Stempelköpfe?

Und als Zusatzfrage für diejenigen, die Neugriechisch sprechen/verstehen und sich mit den Abläufen im griechischen Postwesen auskennen

3. Im Stempelkopf oben findet man die Bezeichnung K.ΔIAΛOΓHΣ. Was hat diese Bezeichnung (evtl. in Zusammenhang mit der Ortsangabe) zu bedeuten?

Schon an dieser Stelle vielen Dank für Eure Hilfsbereitschaft.

Stephan
 
Carolina Pegleg Am: 01.05.2025 21:27:13 Gelesen: 1838# 255 @  
@ bedaposablu [#238]

Hallo Klaus-Peter,

ich kann auf Deine Frage von 2022 doch etwas Licht werfen. Der Stempel ist sehr leicht zuzuordnen, und es wundert mich, dass es noch keiner getan hat. Dieser Mascbinenstempel aus dem schottischen Ort Ullapool ist von einer Krag "continuous impression" Bandstempelmaschine. Die britischen Krag Bandstempelmaschinen sind alles handbetriebene Modelle.

Die von der UK Post angeschafften Krag Stempelmaschinen mit Elektromotor lieferten nur einfache Stempelabdrucke.

Was ich bei den britischen Krag Bandstempeln bemerkenswert finde, ist das diese handbetriebenen Maschinen allesamt vor 1916 angeschafft worden sind. Insgesamt 190 Stück im Zeitraum von 1907 bis 1916. (Es hatten damals noch nicht alle Postämter Elektrizität). Du zeigst uns einen immer noch ganz guten (=lesbaren) Abschlag aus dem Jahr 1988, also immerhin mehr als 70 Jahre später.

Diese handbetriebenen Maschinen wurden jahrzehntelang immer wieder umgesetzt zu kleineren, und kleineren Postämtern, bis sie jeweils von einer elektrischen Maschine ersetzt wurde, um dann irgendwann bei einem Kleinstpostamt zu landen, wo das Postaufkommen eine schnellere und moderner Maschine einfach nicht rechtfertigte. Insgesamt kamen sie so bei mehr als 1,200 Postämtern zum Einsatz. Wenn man dann einkalkuliert das die Maschinen auch manchmal mit Werbeslogan liefen, oder zur Postfreistempelung eingesetzt wurden, oder die Inschriften oder deren Anordnung abgeändert wurde usw., dann gibt es natürlich viel mehr verschiedene Stempel als Postorte.

Arno
 
bedaposablu Am: 02.05.2025 19:47:19 Gelesen: 1656# 256 @  
@ Carolina Pegleg [#255]

Hallo Arno,

recht vielen Dank für Deine obigen Ausführungen zur britischen Krag "Continuous impression" in Großbritanien.

Wieder was dazu gelernt und Augen auf bei englischen Ansichtskarten!

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 

Das Thema hat 256 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10   11  oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.