Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Moderne Postgeschichte DPAG: RFID Funkchips als "Wertzeichen"
DL8AAM Am: 07.12.2015 21:39:03 Gelesen: 5621# 1 @  
Hallo,

das Portal "Postmaster Online" meldet heute ganz frisch 'Nachverfolgung von internationalen Warenbriefen per Funketikett' [1]. Das neue Postprodukt LÄNDERNACHWEIS ist speziell gedacht um die Rückverfolgbarkeit internationale Warensendungen (bis 2 Kg) zu erleichtern "Gegenüber dem aufwändigeren Versand als 'Einschreiben international' ... bietet sich der neue Service als kostengünstige Alternative an." Verwendet werden in diesem Fall keine Labels mit Bar- oder Datenmatrixcodes mehr, sondern aufklebbare RFID "Funkchips" bzw. Transponder [2]. Die Zusatzleistung LÄNDERNACHWEIS wurde speziell für den Warenversand (auch Produkte Presse und Buch) konzipiert [3], wohl aber nicht nur (?) solange die 2 Kg-Grenze eingehalten wird ("Mit uns können Sie grundsätzlich Waren aller Art bis 2 kg versenden." [3]), denn in den FAQ [3] heisst es

Frage: Warum gibt es das nicht auch bei Paket/Brief national?
Antwort: Die für den Service erforderliche Technik (sogenannte Gates, Durchgangs-Tore mit entsprechender Lesetechnik) ist derzeit nur in den Produktionsstätten für Auslandsbriefpost installiert.

Also (nur) in den "Produktionsstätten für Auslands briefpost", d.h. theoretisch könnte ich so ein Label auch auf einen ganz normalen Auslandsbrief kleben - bei entsprechender Dienstleistung der Post?

Erfasst werden die Sendungen "nur im inländischen internationalen Postzentrum sowie im Eingangshub des Ziellands." [1], u.U. noch in Zollabfertigungseinrichtungen, d.h. Prinzip her handelt es sich um ein abgespecktes Einschreiben (s.o.). Angeboten wird dieser Dienst aktuell in 14 EU Länder, plus die Schweiz und in die USA.

Aber nun wird es für uns Philatelisten interessant. Diese RFID-Chips werden in 20er- bzw. 50er Label-Sets für 19 bzw. 45 Euro auf Vorrat verkauft, d.h. sie haben also einen echten, briefmarkengleich Wertzeichencharakter. Ein vorgekauftes Wertzeichen, für das jederzeit später eine postalische Dienstleistung abgerufen werden kann , d.h. "Briefmarke".

Wie oben angedacht, müsste man von der Grundidee her, diese RFID-Labels auch auf normale internationale (ex Einschreibe-) Sendungen verkleben können, für ein Zusatz (ex Einschreibe-) Entgelt von weniger als 1 € pro Sendung sogar ein echtes Schnäppchen, oder? ;-) Nur leider gibt es hierbei keine End-to-End Verfolgbarkeit, aber zumindest sollte ich sehen, ob mein Brief schon in den USA angekommen ist.

Zumindest heisst das für uns nun aber, dass wir jetzt auch noch RFID-Chips in unsere geliebten Briefmarkenalben stecken dürfen. Natürlich erst nach entsprechender Katalogisierung durch den MICHEL - wobei ich hier aber absolut keinen Unterschied zu den bisher katalogisierten, heutigen (Zusatz-) Wertzeichen aus dem Bereich DHL-Paket/DPAG-Päckchen sehe, insbesondere da diese neuen einschreibeähnlichen RFID- (Waren-, Bücher- und?) Sendungen noch eher sehr viel näher an einer konventionellen Postsendung dran sind, als so ein 31,5 kg DHL Paket mit weißem Barcode-Paketkarten-Label (aber auch diese langweiligen DHL-Labels sind nur ganz normale Paketkarten, nur eben eine modernere Form davon. Wer Paketkarten aus Danzig mit schön bunter, hoher Frankatur sammelt, sollte auch diese nicht übersehen, hi). ;-)

Mit philatelistischem Gruß und Viel Spass beim Chippen ;-)
Thomas

Und, wer zeigt den ersten Beleg? ;-)

[1]: http://postmaster-magazin.de/index.php/dienstleister/14352-nachverfolgung-von-internationalen-warenbriefen-per-funketikett.html
[2]: https://de.wikipedia.org/wiki/RFID
[3]: https://www.deutschepost.de/de/l/laendernachweis/haeufige-fragen.html
 
Journalist Am: 08.12.2015 10:03:30 Gelesen: 5582# 2 @  
@ DL8AAM [#1]

Hallo Thomas und an alle,

die dazu passende Presseerklärung der Deutschen Post AG stammt vom 1.12.2015 siehe folgender Link:

http://www.dpdhl.com/de/presse/pressemitteilungen/2015/deutsche_post_bietet_nachverfolgung_internationale_warenbriefe_funketiketten.html

Ich habe am selben Tag auch schon mal ein Set a 20 RFID-Chips bestellt. Diese kann man über die e-Filiale kaufen. Die Lieferung soll heute eintreffen, mal sehen wie die im Original aussehen. Natürlich werde ich das testen und dann in der philatelie darüber berichten.

Das ganze bassiert auf einem System zur internen Qualiätskontrolle und Abrechnung nach REIMS-Vertrag zwischen den europäischen Postverwaltungen schon etliche Jahre. Nun wird das schon lange vorhandene System für diese Dinge einfach mitbenutzt - mal sehen welche Spuren sichtbar werden ?

viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 08.12.2015 16:11:26 Gelesen: 5547# 3 @  
@ Journalist [#2]

Hallo an alle nun kann ich heute das erste Bild zeigen:



Es handelt sich um quadratische Aufkleber auf Trägerfolie, die auf der Vorderseite eine entsprechende Kennung haben - siehe Scan - der Scan selbst wurde bezüglich des Kontrastes so verändert, das man den Chip beziehungsweise die "Anntenne" gut sehen kann

Der Aufkleber kommt aus einem Verkaufsset von 20 RFID-Labeln und kostet im 20er Set 19,00 Euro je Aufkleber also 0,95 Cent.

Vor dem Versand muß er scharf geschaltet werden, später soll man dann entsprechende Infos erhalten - mal sehen was für welche ?

Soweit für heute noch die erste Ergänzung weiteres folgt demnächst

viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 03.01.2016 12:23:48 Gelesen: 5424# 4 @  
Hallo an alle,

die erste Phase der Tests aus dem ersten Monat (Dezember) mit den neuen Funketiketten ist abgeschlossen und ein entsprechender Artikel für die Februarausgabe der philatelie ist unterwegs. Zeigen kann ich heute hier schon mal einen normalen Brief mit Funketikett nach Österreich.



Die dazu gelieferten Informationen sind bisher sehr dünn. Es konnten nur zwei Teildatensätze gefunden werden - versprochen werden 4 Datensätze. Dazu folgt eine elektronische Zusammenstellung der Informationen zu dem eben gezeigten Brief:



Ausführliche Ergebnisse gibt es dann im Artikel der philatelie und noch ausführlicher auf der Homepage "Moderne Postgeschichte".

Soweit für heute zu diesem Thema.

viele Grüße Jürgen
 
Journalist Am: 15.02.2016 18:02:09 Gelesen: 5255# 5 @  
@ Journalist [#4]

Hallo an alle,

leider hat sich der angekündigte Artikel um eine Ausgabe verschoben - er erscheint nun in 2 Wochen in der philatelie in der Märzausgabe. Wer den Artikel aber schon jetzt als Vorabveröffentlichung lesen will, kann dies über folgenden Link machen

http://jolschimke.de/label/sendungsverfolgung-mit-funketiketten-rfid-chips-ins-ausland.html

In der Aprilausgabe wird ein weiterer Artikel folgen, allerdings zum Thema "Die neue Vielfalt der Warensendung"

Je nach Zeit sollen dort noch weitere Bilder und Scans von verschickten Testbriefen gezeigt werden. Allerdings sind diese Daten noch nicht fertig zusammengestellt worden.

Hier übrigens noch eine aus meiner Sicht wesentlich anschaulichere Grafik aus einer Vertriebspräsentation der Deutschen Post für Firmen, wie alles funktionieren soll:



Und einer der Testbriefe, über die im Artikel ausführlich berichtet wird:



Und zum Schluß noch ein privates Funketikett einer Firma mit Strichcode:



Soweit für heute zu diesem Thema.

viele Grüße Jürgen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.