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Thema: (?) (52/53) Wann ist eine Marke "Postfrisch"?
Philaglück Am: 27.02.2016 02:47:25 Gelesen: 35713# 1 @  
Redaktioneller Hinweis: Die Beiträge zum Thema "postfrisch" im Potschta Thema

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=6926&CP=0&F=1

wurden in diese von Henry eröffnete Thema verschoben. Seinen Beitrag finden Sie weiter unten in der zeitlichen Reihenfolge aller Beiträge als Beitrag [#8].



@ briefefan

Wie unschwer zu erkennen handelt es sich um ein (Attest) eines BPP Prüfers. Ich habe mit Absicht den Namen des Prüfers vorerst rausgelassen auch aus dem Grunde weil in diesem Attest noch weiterer - meine persönliche Meinung - schwerster Unfug steht.



Dürfen wir jetzt neuerdings davon ausgehen das Marken MIT HAFTSPUREN lt. BPP POSTFRISCH sind ?
 
Benjamin Voigt Am: 27.02.2016 09:50:45 Gelesen: 35622# 2 @  
@ Philaglück

Genau gleichen Wortlaut für eine Marke mit Haftstellen habe ich auch in einem Attest erhalten (Prüfsendung ging gestern bei meinem Arbeitgeber ein).

Beste Grüße

Benjamin
 
Wolffi Am: 27.02.2016 13:13:25 Gelesen: 35563# 3 @  
Man könnte es einfacher und verständlicher ausdrücken, aber dann hört es sich nicht mehr gut genug an. Ich hatte jetzt zwei Atteste 'in postfrischer Erhaltung mit Originalgummierung' und hätte das in ** übersetzt?!
 
Philaglück Am: 27.02.2016 13:48:40 Gelesen: 35538# 4 @  
@ Wolffi

Und was hat das damit zu tun, dass eine Marke mit HAFTSPUREN eben NICHT mehr POSTFRISCH ist ?
 
Detlev0405 Am: 27.02.2016 15:24:35 Gelesen: 35479# 5 @  
@ Philaglück

Ich teile die Ansicht voll und ganz - eine Haftstelle ist eine Beschädigung am Originalgummi und relativiert nur die Stärke der Beschädigung. Aber beschädigt ist beschädigt und somit nicht mehr postfrisch - oder soll man besser zum Verständnis einiger BPP taufrisch sagen ? Schade, dass so dem Ruf der Prüfer bewusst Schaden zugefügt wird durch einige wenige.
 
Wolffi Am: 27.02.2016 15:34:32 Gelesen: 35475# 6 @  
@ Philaglück [#4]

Das hat damit zu tun, dass ich im ersten Teil zum Ausdruck bringen wollte, dass oft verklausuliert wird, und dann im zweiten Teil von Dir unverstanden angefragt habe, ob der von mir gedeutetete Zustand auch gemeint ist.

Deine Beiträge kommen mir immer sehr 'vehement' vor, um es mal etwas freundlich(er) auszudrücken.

Bis denne
Wolfgang
 
briefefan (RIP) Am: 27.02.2016 18:10:22 Gelesen: 35363# 7 @  
@ Philaglück

Da ich keine Vergrößerung deines Scans angeklickt hatte, habe ich nicht den Unterdruck/Wasserzeichen BPP des Attestes gesehen, sorry.

Ich bin natürlich deiner Meinung, dass der Text des Attests nicht zutrifft und die Käufer irreführt.

Falls das abgebildete Attest im Netz zugänglich ist (beim Verkäufer, bei der Auktion...?), wäre ich dir für einen Link dankbar.

Bei einer Suche vorhin bei philasearch, Ebay, Delcampe konnte ich zwar viele Potschtas finden, aber keine mit einem neuen Attest wie deinem.

@ Benjamin Voigt

Falls dein Attest eines für eine Potschta ist und im Netz zugänglich ist (beim Verkäufer, bei der Auktion...?), wäre ich auch dir für einen Link dankbar.

@ dietbeck

Ich bin ganz deiner Meinung.
 
Henry Am: 27.02.2016 18:36:08 Gelesen: 35376# 8 @  
Hallo in die Runde!

Viele mögen meinen Beitrag für überholt und unsinnig abtun. Angeregt durch Beiträge in der POTSCHTA-Rubrik möchte ich dieses Problem aber nochmals mit der klaren Frage in einem eigenen Thema zur Sprache bringen. In sehr vielen Beitragen wurden zu "postfrisch" schon Äußerungen gemacht, jedoch immer eingeschlossen in anderen Zusammenhängen.

Im Vorwort des MICHEL-Deutschland-Spezial steht unter der Überschrift "Erhaltung der Marken": ..., postfrische Qualität setzt vollkommen unberührte Gummierung voraus... Das Problem ist jetzt nur: Wo erhalte ich eigentlich solche Marken? Sowohl bei der Versandstelle (hier haben die Mitarbeiter Handschuhe an) wie auch am Schalter und bei den Erlebnis Briefmarken-Team-Messeständen (bei beiden habe ich noch nie jemanden mit Handschuhen gesehen) und auch im Handel müssen die Mitarbeiter die Gummierungsseiten berühren, bevor sie dem Kunden die Marken aushändigen können.

In keinem Fall aber ist die Gummierung "unberührt". Auch minimalste Fingerspuren oder Druckstellen von Pinzetten entsprechen nicht mehr der vollkommenen Unberührtheit. Haftspuren können ohne menschliches Zutun schon im Herstellungsprozess, bei der Konfektionierung und bei Aufbewahrung und Transport entstehen. Sind neu erworbene Marken, die auf der Rückseite Abklatsche aufweisen, schon dann nicht mehr postfrisch, obwohl gerde erst am Postschalter verkauft? Gibt es eigentlich postfrische Marken im Sinne der MICHEL-Definition?

Ist der Begriff "Postfrisch" im Deutschland Spezial Katalog nicht einfach überzogen definiert, wird er nur falsch interpretiert oder muss man die Preisangaben dann relativieren?

Bitte, jetzt nicht einfach losschreiben, sondern erst ruhig, sachlich und kritisch überdenken - dann prügeln, wenn es sein muss. Ich lerne ja noch gerne dazu.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
Schwämmchen² Am: 27.02.2016 18:53:12 Gelesen: 35359# 9 @  
Postfrisch ist, wenn die Gummierung identisch mit den Marken ist, wie verausgabt.

Falz, Signaturen, Fingerabdrücke, feuchte / verkaufene Stellen, usw. = nicht mehr Postfrisch.

Noch etwas zu der Signaturpraxis auf postfrischen Marken: Viele der heutigen Sammler verteufeln den Falz von früher, die kommende Sammlergeneration wird gleiches über die Signaturen sagen. Meine Prognose! :)
 
wajdz Am: 27.02.2016 20:28:19 Gelesen: 35318# 10 @  
@ Henry [#8]

Definitionen des Begriffs "postfrisch" im transpress Lexikon Philatelie, 3. Auflage 1976:

Bez. für Erhaltungszustand einer Marke, die vollständig erhaltene Originalgummierung ohne irgendwelche Beeinträchtigung durch Klebefalz o.ä., auch keine matten oder rauhen Stellen aufweist. Bez. wie "postfrisch mit Erstfalz" od. "postfrisch mit Falzrest" sind sachlich falsch u. irreführend. Das stimmt auch heute noch, ansonsten gilt "wie von der Post verausgabt"

Wenn man natürlich dem Gummi auf der Rückseite mehr Bedeutung zugesteht als allen anderen Kriterien, nach denen die Vorderseite beurteilt wird, benötigt man eine Technik wie sie bei CSI New York zum täglichen Handwerkszeug der Kriminalisten gehört. Alles, was mit einer Lupe bei 3 bis 5-facher Vergrößerung sichtbar ist, mag als Beeinträchtigung gelten, aber ob es wirklich von Bedeutung ist, ob die DNA aller Leute festgestellt wird, die die Marke mal in der Hand hatten?

Eine, wie ich meine, gelungene Einschätzung zu dieser Frage findet sich auf der hier angegebenen Website:

http://www.klassische-philatelie.ch/intro/intro_gummi.html

Und noch eins. Ich wäre froh, wenn ich für einen schmalen Taler die Hindenburg Medaillon DR MiNr 467-473 und den Posthornsatz BUND MiNr 123-138 mit angegriffenem oder ganz ohne Gummi, ja selbst mit Falz ungestempelt bekommen würde. So unterschiedlich können die Ansprüche sein.

"Mögen wir nie andere Sorgen haben"

sagt Jürgen -wajdz-
 
mausbach1 (RIP) Am: 28.02.2016 08:47:28 Gelesen: 35214# 11 @  
Meine Meinung kurz und knapp:

Es gibt mittlerweile mehr Gummifetischisten als Philatelisten!

Einen schönen Sonntag wünscht
mausbach 1
 
filunski Am: 28.02.2016 10:02:26 Gelesen: 35190# 12 @  
@ wajdz [#10]
@ mausbach1 [#11]

:-)

Schönen Sonntag,
Peter
 
Flecker Am: 28.02.2016 10:02:38 Gelesen: 35189# 13 @  
Ich sammle schon seit 40 Jahren und für mich ist eine Marke Postfrisch, wenn ich sie ungestempelt und mit Originalgummi vorliegen habe.

Ein Fingerabdruck auf dem Gummi ist für mich immer noch Postfrisch weil das Gummi ja nicht beschädigt ist. Wenn ich die Marke am Postschalter kaufe ist ein Fingerabdruck normal, niemand hat da Handschuhe an.
 
Hatten Am: 28.02.2016 10:13:55 Gelesen: 35180# 14 @  
Ich biete in der 236. PPA u.a. von Bund die Nr. 127 (Posthorn) an.

Die aktuelle Prüfung von Herrn Schlegel: Erhöht geprüft wegen Fingerabdrücken!

Noch einen schönen Sonntag
Horst
 
Francysk Skaryna Am: 29.02.2016 09:56:05 Gelesen: 35086# 15 @  
Moin,

es ist ja schon angeklungen und ich teile diese Ansicht: Jedwede Beschädigung des Gummis ist nicht wie verausgabt und somit nicht postfrisch. Nicht umsonst gibt es für diese Markengruppe drei verschiedene Erhaltungsgruppen - ** für postfrisch, * und (*). In irgend einer Art und Weise beschädigter Gummi kann nicht besser als ungebraucht * sein. Da macht es keinen Unterschied, dass früher lange Zeit - teilweise sogar wider besseren Wissens - mit Falz gesammelt wurde.

@ Schwämmchen² [#9]

Viele der heutigen Sammler verteufeln den Falz von früher, die kommende Sammlergeneration wird gleiches über die Signaturen sagen.

Der Trend ist bei qualitätsbewussten Sammlern durchaus schon heute zu beobachten. Und es würde nicht wundern, wenn durch Migrationsprozesse ausgetretene Floureszenzen irgendwann ähnlich abgestraft werden. Genauso wie die Schonfalzproblematik wird die Folienproblematik die Philatelie irgendwann einholen. Es ist eine Frage der Zeit. Es sind bessere Mittel zur Aufbewahrung erhältlich und der Markt wird zunehmend besseres Material fordern.

@ mausbach1 [#11]

Es gibt mittlerweile mehr Gummifetischisten als Philatelisten!

Es soll Sammler geben, die ihre Marken mit dem Markenbild nach unten einstecken, damit man die Jungfräulichkeit der Gummierung bewundern kann. ;-)

Gruss
 
mausbach1 (RIP) Am: 29.02.2016 10:25:24 Gelesen: 35069# 16 @  
@ Francysk Skaryna [#15]

Jungfräulichkeit ...

Genauso ist es. :-)
 
achim11-76 Am: 29.02.2016 11:38:32 Gelesen: 35037# 17 @  
Ich finde (nur meine Meinung) diesen Postfrisch-Fetischismus, den es seit ein paar Jahren gibt auch nicht mehr normal. Die Folge sind nachgummierte Marken, um aus gefalzten Marken, die man nicht losbekommt, wieder aufzuwerten.

Früher wurde halt nun mal so gesammelt, und ich nehme lieber für kleines Geld eine Marke mit Original-Gummi und Falz in die Sammlung, wo ich weiss, dass sie echt ist als eine, wo ich nicht weiss, ob sie nachgummiert ist und wo sich u.U. die Prüfung auch nicht lohnt.

Ich habe mal Dubletten vor einigen Jahren bei Ebay verkauft. Darunter war auch eine Bund Marke ** aus den frühen 50er Jahren, die im Katalog damals ca 50,- Euro war. Nach 2 Wochen ging die Marke dann für 3-4 Euro weg. Als die Marke ankam, hat der Käufer die Rückseite gescannt, auf DIN A4 vergrössert und doch tatsächlich einen Gummifehler in nicht mal Stecknadelkopfgrösse (vergrössert auf der DIN A4 Seite) entdeckt, aber er hat grosszügigerweise wegen dem geringen Kaufpreis von einer negativen Bewertung abgesehen.

So etwas finde ich lächerlich.
 
10Parale Am: 29.02.2016 20:02:48 Gelesen: 34936# 18 @  
@ Flecker [#13]

Ich sammle schon seit 40 Jahren und für mich ist eine Marke Postfrisch, wenn ich sie ungestempelt und mit Originalgummi vorliegen habe

Da ist nichts hinzuzufügen.

Die Diskussion um die Definition des Begriffs "postfrisch" beweist, wie sehr wir manchen Begriffen eine Art juristische Absicherung wünschen. Die gibt es meiner Meinung jedoch nicht.

Im Attest unter [#1] heisst es "... ansonsten ist sie einwandfrei in postfrischer Erhaltung...", mit dem Wort ansonsten ist sprachlich die vorausgehende Einschränkung definiert. Jeder versteht doch, dass die Marke nicht 100 % postfrisch ist. Zwängen wir die Sprache nicht zu sehr in ein Korsett?

achim11-76 [#17]

spricht von Postfrisch-Fetischismus. Wer das letztere der beiden Worte näher betrachtet, weiß, dass der Fetisch Dingen einen gewissen Zauber gibt. Ich würde im Lichte o.g. Beiträge eher von einem Postfrisch-Perfektionismus sprechen, wobei Neigungen zum Pragmatismus und zur Nonchalance sich die Waage reichen.

Ich sammle deshalb am liebsten Briefe oder Ganzsachen (gelaufen), denn sie schliessen die Diskussion über postfrisch komplett aus.

Liebe Grüße

10Parale
 
Philaglück Am: 01.03.2016 05:30:50 Gelesen: 34881# 19 @  
Wenn ich hier so einige Beiträge durchlese sträuben sich meine Nackenhaare ...

Die Definition von postfrisch steht in jedem Vorwort des Michels. Punkt aus Ende.

Das Qualitätsbewusstsein gibt es schon ganz ganz lange, aber wie hatte es ein Auktionator vor Jahren mal wunderbar geschrieben:

Danke an das Internet & Ebay die auch den "Schrott" wieder salonfähig gemacht haben. Dies war auf die ganzen Bund/Berlin/DDR/Reich Sammlungen gemünzt welche als Falzware bis dato meist unverkäuflich im Keller ihr dasein fristeten.

Recht hatte er wenn ich dann hier lese das sich einige ungummierte Posthornlappen in`s Album stecken würden.

Mal ne Frage an solche Sammler: Stellt Ihr euch wenn Ihr Modellautos sammelt auch ein Modell ohne Räder, Haube und verschrubbelt in die Vitrine ? Oder an die Gedecksammler ? Macht sich doch gut so eine Kaffekanne ohne Deckel und mit nem abgebrochenen Ausguß.

Zu [#17]

Genau da fängt es an und genau wegen solcher "Sammler" gibt es diesen ganzen Schund bei Ebay & Co.

Ich unterstelle [#17] einfach einmal das die gesamte Fachliteratur aus einem Michelkatalog besteht. Wenn ich keine Nachgummierungen erkennen kann mache ich mir Gedanken woran das liegt, beschaffe mir Literatur und befasse mich mit diesem Thema. Dann kann ich, wenn ich denn "Sammler" bin, auch nach 2 Tagen 99% aller Nachgummierungen erkennen.

Veräppel ich mich selber, kaufe ich Falzware weil dort muss der Gummi ja echt sein sonst wäre kein Falz drauf oder wie oder was ?

Wenn ich doch bei postfrischer Ware keine Nachgummierung erkennen kann, wie kann ich das denn dann bei Falzware !

Ohne jetzt persönlich zu werden - diese Art "Sammler" sind für mich die typischen Katalogabhaker, denen aber auch das minimalste Fachwissen einfach fehlt; aus welchen Gründen auch immer.

So etwas hat dann z.B. zur Folge, wie 3 meiner letzten Einkäufe hier via PPA ausgesehen haben.

Eine Lieferung - waren glaube ich 6 Lose - Generalgouvernement ungebraucht "*" auf Blättern.

Es wurden 98% ungummierte Lappen geliefert; auf Rückfrage teile mir dieser Sammler mit, dass ungebraucht eben nicht postfrisch sei ?

Also ein Sammler, der noch nicht einmal das Vorwort des Michels gelesen hat, sonst hätte man auch das Zeichen " (*) " nehmen können.

Eine weitere Lieferung ca. 50 - 60 Marken SBZ, Zonen usw.. Angeboten als "sauber" ungebraucht. Teils postfrisch.

Angekommen ist eine pilzverseuchte "Schore", die ich schon Jahre nicht mehr gesehen habe. Die postfrischen hatten Falzreste, Hangspuren usw. und 99% der ungebrauchten waren übersät mit Pilzflecken.

Auf eine Rückantwort des Verkäufers warte ich noch heute !

Die dritte Lieferung: Einige Werte DR, Besetzung usw. gestempelt, bei den Bildern war nicht alles zu erkennen.

Geliefert wurde ein Haufen Schrott mit Fenstern, Knicken, Zahnfehler usw.

Die Rückantwort war der Knaller: "Was ich denn für 1,00 - 2,00 € erwarten würde."

Auf meine Frage, ob er denn bei einem VK-Preis von 10,00 € dann die Marken gegen einwandfreie, entgegen der Bilder der Losbeschreibung, ausgetauscht hätte erfolgte natürlich keine Antwort mehr.

Und solange es "Sammler" gibt, die sich solche Schore in die Alben stecken, solange wird der Markt eben auch damit bedient.

Das hat zur Folge, dass einige immer mehr verdummen und nach MediaMarkt (Geiz ist Geil) schreien.

Ein Beispiel: Da fragte mich doch ein Kunde, warum ich für einen geprüften gefaltzen Satz Samoa 1 - 6 (Kolonien) 42,00 € haben möchte, er kauft Kolonien immer für max. 10 %.

Ganz stolz hat er mir die Ebaynummer seines letzten 10% Einkauf mitgeteilt. War auch ein Satz Samoa 1 - 6, schön gestempelt für 28,50 €.

Dumm nur, dass die Vollstempel alle aus "Köln" waren. Auf meine Rückfrage, ob denn wüsste wo Samoa gelegen hat ...

Er sei seit 40 Jahren im BDPH und ich bräuchte "ihn" nicht über Briefmarken aufzuklären.

Stimmt, das wäre sicherlich verlorenene Zeit.

Und dann wundern sich hier viele, dass es für eine Bundsammlung nur, wenn überhaupt, 10% vom Katalog als Erlös gibt.

Die meisten von euch sind es selber schuld, weil:

a) Kein Fachwissen vorhanden ist
b) Natürlich kein Geld für Literatur da ist - muss ja in ungummierte Ware investiert werden
b) Geiz ist Geil regiert
c) Es ja schöner aussieht, wenn die Vordruckfelder voll sind - egal was reingesteckt wird.

Nein, und ich rede nicht von seltenen Marken, wo die Chance auf eine einwandfrei postfrische gering ist oder deren Preis dann natürlich jenseits vom Katalogpreis liegt, sondern von der ganzen Massenware wie Bund inkl. Posthorn / Berlin inkl. Rot/Schwarz usw ...
 
drmoeller_neuss Am: 01.03.2016 08:13:24 Gelesen: 34851# 20 @  
@ Philaglück [#19]

Einmal überspitzt gesagt: Ich stecke meine Marken mit der Vorderseite sichtbar ins Album. Dann ist mir egal, was auf der Rückseite ist. Die Ästhetik meiner Sammlung leidet nicht darunter, wenn auf der Rückseite eine Haftstelle ist. Ganz anders ist das bei schlechten Stempeln. Die kommen nicht in meine Sammlung.
Eine Kaffeekanne mit abgebrochenen Ausguss kommt mir nicht in die Vitrine. Wenn aber von der Unterseite des Deckels etwas abgesplittert ist, wäre das mir "Pott wie Deckel". Ein Modellauto kann auch "bespielt" sein, solange es noch vollständig ist, d.h. die wesentlichen Teile vorhanden sind.

Natürlich ist alles eine Frage des Preises. Was ist gegen saubere "postfrische" Marken mit Falz einzuwenden? Oder soll ich alles lieber abwaschen, und mir die Marke nachgummieren lassen, weil es "besser" aussieht? Philaglück wird es auch beobachtet haben, dass Marken mit Nachgummi einen höheren Preis als Marken mit Originalgummi und Falz erzielen.

Und zum BPP-Attest: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Es wird eindeutig von einer Haftstelle gesprochen. Der Rest der Marke ist postfrisch, d.h. nicht behandelt, keine Fingerabdrücke, kein Pilzbefall. Sprachpuristen finden natürlich hier einen Widerspruch.

Im Sonntagsblättchen werden immer wieder "fabrikneue Waschmaschinen mit kleinen Lackschäden angeboten". Was für ein Unsinn! Wenn eine Waschmaschine vom Band läuft, ist der Lack glatt wie ein Kinderpopo und ohne Lackschäden (nur in Modegeschäften werden gegen einen kleinen Aufpreis kaputte Jeans verkauft, weil das "in" ist). Aber jeder halbwegs gebildetete Bürger weiss, was er zu verstehen hat. Es ist eine neue Waschmaschine, in der sich noch keine Wäsche gedreht hat. Beim Transport ist ein Kratzer dazu gekommen.

Wenn Du Dich über "Geiz-ist-Geil" aufregst, warum fängst Du nicht bei Dir selbst an? Du musst Dich selbst fragen, warum Du bei den PPA-Auktionen nicht überboten wurdest. Haben die anderen philaseiten-Leser die Rosinen schlicht und einfach übersehen, oder das Angebot und den Anbieter einfach nur richtig eingeschätzt, und das Bieten besser sein lassen?

Als Händler kannst Du doch beim Grosshandel oder auf Auktionen einkaufen oder Lageralben zu einem fairen marktüblichen Preis erstehen. Warum gehst Du das Risiko ein und verplemperst Dein Zeit, und kaufst bei Privatleuten, mit unscharfen Photos und natürlich "ohne Rückgabe und Garantie"?

Ich gönne auch dem Handel das ein oder andere "Schnäppchen". Schliesslich muss der Handel vom Verkauf von Briefmarken leben. Dann sollte man aber auch nicht jammern, wenn einmal eine taube Nuss dabei war.
 
Philaglück Am: 01.03.2016 09:36:05 Gelesen: 34819# 21 @  
@ drmoeller_neuss [#20]

Ich brauchte bei diesen Losen keine Rosinen, sondern muss natürlich auch das für meine Kunden ranschaffen, was diese möchten.

Und wenn ein Kunde sich nicht überreden lässt z.b. billige Generalgouvernement postfrisch für kleines Geld zu nehmen und lieber Falzware möchte, dann bekommt er diese natürlich auch. Und wenn ich dann auf die Schnelle Falzware suche, dann will ich auch Falzware haben und keine Pilzansammlung. Das hat nichts mit Rosinen zu tun !
 
Philaglück Am: 01.03.2016 10:53:26 Gelesen: 34772# 22 @  
[#19]

Sorry, Du schreibst nicht nur philatelistischen Blödsinn auf unterstem Niveau noch hast Du vom Handel die geringste Ahnung.

Und zum BPP-Attest: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Es wird eindeutig von einer Haftstelle gesprochen. Der Rest der Marke ist postfrisch, d.h. nicht behandelt, keine Fingerabdrücke, kein Pilzbefall. Sprachpuristen finden natürlich hier einen Widerspruch.

Und welcher Blödsinn kommt als nächstes aus Deiner Tröte ?

Och, da ist ja nur ein Stückchen Falz drauf der Rest ist postfrisch --> Top Marke lt #19
Och, da ist ja nur ein bisserl nachgezähnt, der Rest ist in Ordnung --> Top Marke lt #19
Och, da ist ja nur die Stelle, wo mal ein Falz war nachgummiert, der Rest ist natürlich postfrisch ...

Schlag doch dem BPP vor, dass man in Zukunft wie folgt signieren/Attestieren soll: Wenn 90% des Gummis original sind, darf die Marke als POSTFRISCH attestiert werden. Ach, oder nehmen wir 95% oder 97%.

So einen Blödsinn kann wirklich nur von einem kommen, der von der Materie aber auch null Ahnung hat.
 
WUArtist Am: 01.03.2016 13:09:17 Gelesen: 34715# 23 @  
@ Philaglück [#22]

Wenn ich das richtig sehe, schimpft Philaglück über den Verfasser des Beitrages Nr. 19, der er selbst ist. Eigentor !?

Mit besten Postfrisch-Grüßen
WUArtist
 
Henry Am: 01.03.2016 14:04:57 Gelesen: 34692# 24 @  
@ Philaglück [#19]

Die Inhalte der Beiträge liefern mir m.E. den Beweis für die Richtigkeit, die Eingangsfrage in dieser klaren Form als eigenständiges Thema eingestellt zu haben.

Das Problem ist: Wenn der MICHEL im Vorwort die Eigenschaft "Postfrisch" wie in [#1] dargelegt definiert und dann in seinen Preisspalten unter dem Symbol, das für "postfrisch" steht, Preise nennt - warum sollen dann die Preise für diese Qualität ".... natürlichjenseits des Katalogpreises liegen" ?

An alle:

Zu solchen Fragen wollte ich einfach sachliche Meinungen in diesem Thema zusammentragen. Ich wollte damit aber keine Plattform für Beschimpfungen schaffen. Es geht doch sicher auch ohne. Bitte.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
drmoeller_neuss Am: 01.03.2016 14:32:38 Gelesen: 34675# 25 @  
Wenn ich mir die 230. und 232. Auktion einmal anschaue, hat Philaglück dort zwei "bessere" Sätze erstanden (hier erwarte ich auch eine vollständige und korrekte Beschreibung) und im Übrigen einige Kleinlose.

Das sind im wahrsten Sinne des Wortes "Lose", man kann Nettigkeiten finden oder einen Totalreinfall erleben. Für 1,00 EUR lohnt es sich eigentlich nicht zu streiten. Insgesamt waren es knapp 200 Marken für etwa zehn Euro, also ein Preis von fünf Cent pro Marke.

Für mich wäre sowohl als Verkäufer als auch Käufer der Aufwand zu hoch, da man das billige Material immer als Dreingabe bei Kauf einer besseren Sammlung dazu bekommt, es sei denn, man hat eine realistische Chance auf einen "Fund", mit dem der ganze Posten mehr als bezahlt ist. Nun hat sich dieser "Fund" nicht eingestellt, und dann fängt man eben an, herumzupöbeln.

Und nochmals zum BPP-Attest: Natürlich kann sich der Prüfer das Leben einfach machen, und man schreibt nur "ungebraucht mit Haftstellen". Dieser Textbaustein passt auf die Marke mit zarter Haftstelle genauso wie auf einen Lappen, der noch eine kleine freie Stelle mit Originalgummierung aufweist, und ansonsten mit Falzresten übersät ist.

Wenn der Verkäufer aus einer Durchschnittsmarke "RRR" oder "Top+++" macht, kann der Prüfer wirklich nichts dafür.
 
Philaglück Am: 01.03.2016 16:27:40 Gelesen: 34635# 26 @  
@ drmoeller_neuss [#25]

Man merkt, dass Du auch vom Handel einfach keinen Plan hast.

Wenn ein Kunde geringwertige Falzware haben möchte, wo selbst der postfrische Preis im Centbereich liegt, dann kaufe ich keine Sammlung an, wo eventuell die Falzsätze als Beifang drin sind, wo hier die Lagerbücher mit postfrischer Ware voll sind.

Erstens denken - dann schreiben.

Zu Deinem wirren letzten Satz ... Ein guter Verkäufer verkauft die Marke dann als ungebraucht - entgegen dem, was im Attest steht.

Du würdest die Ware natürlich als postfrisch anbieten und dem Kunden somit minderwertige Ware unterschieben.

Ja, und ich erwarte auch bei 1,00 € Losen das die Ware der Beschreibung entspricht. Wenn ich Pilze haben will, geh ich auf den Markt !
 
filunski Am: 01.03.2016 16:34:32 Gelesen: 34629# 27 @  
@ Henry [#24]

"Zu solchen Fragen wollte ich einfach sachliche Meinungen in diesem Thema zusammentragen. Ich wollte damit aber keine Plattform für Beschimpfungen schaffen. Es geht doch sicher auch ohne. Bitte."


Hallo Henry,

deine Frage zur eigentlichen Überschrift dieses Themas ist durchaus berechtigt und kann auch sachlich diskutiert werden. Entsprechende Beiträge dazu sind ja auch schon gekommen.

Genauso berechtigt ist aber auch deine oben zitierte Bitte oder besser Aufruf. Vielleicht kapiert das auch "Philaglück" irgendwann? ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
Philaglück Am: 01.03.2016 16:40:51 Gelesen: 34619# 28 @  
@ filunski [#27]

Ja, solange mir angebliche Philatelisten nicht erklären wollen, dass eine Marke mit Haftspuren postfrisch ist - egal was in einem Attest steht.

Genau solche Aussagen führen dazu, dass tausende von "Sammlern" die Schore von Goldhahn und Konsorten kaufen und sich daran ergötzen und spätestens beim Verkauf mit Tränen in den Augen vor dem "Mist" sitzen.
 
chuck193 Am: 01.03.2016 18:02:39 Gelesen: 34573# 29 @  
Hallo die Sammlerschaft,

postfrisch für mich ist, wie von dem Postschalter abgegeben. Das bedeutet ja nicht 100%, das der Postbeamte die Marke nicht auf der Rückseite angefasst hat, oder das durch irgendwelche Umstände ein Zahn etwas kürzer als alle anderen ist, kann ja auch vorkommen.

Das Leben geht auf alle Fälle weiter. Am Ende ist die Vorderseite von mehr Interesse als die Hinterseite, also das Gummi. Das Gummi wurde schliesslich nur aufgebracht, um die Marken aufzukleben, nicht zum Studieren. Soweit meine bescheidene Meinung.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
Meinhard Am: 01.03.2016 18:21:02 Gelesen: 34555# 30 @  
Hallo Zusammen,

@ Philaglück,

ein interessantes Thema und deine Meinung zu diesen Marken würde mich interessieren. Was sind diese nun: Postfrisch, ungebraucht oder doch was anderes?

Um es einmal bildlich darzustellen, nachstehend eine 23a "unsigniert", ungebraucht mit Original-Gummierung und eine 23b, signiert - geprüft und begleitet von einem Altattest. Ist diese 23b nun "postfrisch" wie im Attest bezeichnet oder nur ungebraucht mit Original-Gummierung oder sollte man dazu eher sagen, durch Signierung verhunzt?

LG, Meinhard




 
filunski Am: 01.03.2016 18:22:32 Gelesen: 34554# 31 @  
@ Philaglück [#28]

Mein lieber "Philaglück",

du hast ja völlig Recht mit deiner Aussage, dass eine Marke mit Haftspuren nicht mehr als postfrisch ** bezeichnet werden kann und in einem Attest auch so nicht bezeichnet werden sollte. Mit dem Inhalt deiner Aussagen zu dieser Problematik können sich sicherlich auch eine Mehrheit der hier mitschreibenden und -lesenden Forumsteilnehmer anfreunden.

Kritik bleibt aber an dem Ton deiner Beiträge! Denk' da mal drüber nach. ;-)

Beste Grüße,
Peter
 
Meinhard Am: 01.03.2016 18:28:51 Gelesen: 34552# 32 @  
@ Meinhard [#30]

Ich wollte noch den Michel-Preis dazuschreiben, leider kam mir Peter mit seinem Beitrag dazwischen.

Die 23a wertet 180,00 und die 23b wertet 1,500,00 (Michel-Spezial 2015). Der Wert sollte sich nicht viel verändert haben.
 
chuck193 Am: 01.03.2016 19:49:27 Gelesen: 34510# 33 @  
@ Meinhard [#30]

Hi Meinhard,

von Postfrisch, so wie ausgegeben, kann ja bei der rechten Marke nicht zutreffen. Nur nachdem was die meisten sagen.

Ganz "mint" müsste wohl von der Druckerei kommen, mit spezial für Sammler bestimmtem Druck, und dann eingekapselt, so dass die Marke nicht berührt wird.

Grüsse,
Chuck
 
Holzinger Am: 01.03.2016 19:54:48 Gelesen: 34508# 34 @  
@ chuck193 [#33]

Also von Anfang an in ordentlicher (!) Folie eingeschweißt wie bei PP-Münzen. Kann aber erst - wenn überhaupt - so ab ca. 2017 realisiert werden. Alles andere davor bleibt weiterhin strittig. :-)
 
chuck193 Am: 01.03.2016 20:00:47 Gelesen: 34504# 35 @  
Zum Beispiel, hier eine Seite zur Aufklärung.

Chuck

http://www.dphj-berlin-brandenburg.de/.../21-das-solltest-d
 
Holzinger Am: 01.03.2016 20:13:21 Gelesen: 34489# 36 @  
@ Holzinger [#34]

Ein nicht ganz ernst gemeinter Beitrag, weil es wohl keinen gemeinsamen Standpunkt der verschiedenen Auffassungen geben wird.

Postfrisch = "wie von der Post verausgabt", bedeutet das den Zustand wie in der Druckerei? Dann müßte es heißen "wie frisch gedruckt". Wenn jedoch "verausgabt" bedeutet "wie am Schalter abgegeben" dann ist der Fingerabdruck zulässig, weil er ja vor der Ausgabe erfolgt ist.
 
chuck193 Am: 01.03.2016 21:21:24 Gelesen: 34455# 37 @  
@ Holzinger [#36]

Hi Holzinger,

ein wenig Spass belebt das ganze. Im allgemeinen, wenn es um Geldanlagen geht, OK, dann muss die Marke eben "Mint" sein, also nichts auf der Rückseite!

Was sagt Scott dazu ?

Grüsse
Chuck
 
Holzinger Am: 01.03.2016 21:34:26 Gelesen: 34449# 38 @  
@ chuck193 [#37]

Sauber zentriert ist da das Wesentliche :) Das "Markenbild" ist also der Schwerpunkt! Dann kommt der Rest :).



Die Mitte ist der "Normal- oder Katalogbewertungszustand". Die obere Reihe liegt darunter, die untere darüber.

Das "wie viel" ist dann die persönliche Auffassung des Käufers/Verkäufers :-) :-).

Rückseitige Einstufung "Mint N.H." bedeutet also "ohne jegliche Beeinträchtigung", differenziert/berücksichtigt aber - entsprechend den tatsächlichen (altergerechten) Bedingungen - die reale Situation.
 
chuck193 Am: 02.03.2016 16:23:47 Gelesen: 34350# 39 @  
@ Holzinger [#38]

Hi Holzinger,

es wär schön, wenn Michel das so in dem Katalog hätte. Super, aber nicht so in meinem US Scott specialized.

Ich bin froh, dass wir gestern wieder nach Hause kamen, wir waren in Montana, den heute ist viel Schnee auf den Autostrassen.

Grüsse,
Chuck
 
Hornblower Am: 03.03.2016 07:24:12 Gelesen: 34282# 40 @  
Hallo zusammen,

ich verfolge seit geraumer Zeit mit einem gewissen Schmunzeln die Diskussion hier. Schmunzeln deshalb, weil ich bereits im April-Heft 1997 der "Philatelie" zu dieser Frage meine Ansicht vorgetragen und dafür viel verbale Prügel bezogen habe.

Ich habe schon damals anhand vieler Literatur-Zitate meine Meinung vertreten, dass eine Marke mit einem Prüfstempel nun einmal beim besten Willen nicht mehr als "postfrisch" bezeichnet werden kann. Die Briefe, die ich damals (natürlich meist anonym) erhalten habe, waren teilweise nicht zitierfähig, der "Totengräber der Philatelie", "Wertvernichter" oder "Netzbeschmutzer" waren noch die harmlosen Ausdrücke.

Nun freut es mich um so mehr, dass sich meine Ansicht von damals wohl langsam durchzusetzen beginnt.

Nur als Randbemerkung: Ich habe meine deutschen Marken bis 1945 ungebraucht mit Falz und freue mich trotzdem daran.

Beste Grüße
Michael Ullrich
 
mausbach1 (RIP) Am: 03.03.2016 08:42:04 Gelesen: 34266# 41 @  
Meine unter [#11] geäußerte Meinung verfestigt sich nach den vielen Kommentaren immer mehr: In unserem Lande vermehren sich, im Gegensatz zum Rest der Welt, die Gummifetischisten unaufhörlich - schade.
 
Francysk Skaryna Am: 03.03.2016 09:22:48 Gelesen: 34248# 42 @  
Moin,

@ mausbach1 [#41]

In unserem Lande vermehren sich ... die Gummifetischisten unaufhörlich - schade.

Was ist daran schade, wenn jemand für gute Qualität gutes Geld bezahlt?

@ mausbach1 [#41]

In unserem Lande vermehren sich, im Gegensatz zum Rest der Welt, die Gummifetischisten.

Von welchem Rest der Welt sprichst Du denn? In der restlichen Welt kenne ich genügend Sammler, die ganz genauso auf Qualität schauen. Und der Trend in anderen Sammlermärkten ist alles andere als gegenläufig: Auch anderswo schaut man nach besserer Erhaltung.

Gruss
 
uli Am: 03.03.2016 10:40:32 Gelesen: 34217# 43 @  
@ mausbach1 [#41]

Meine unter [#11] geäußerte Meinung verfestigt sich nach den vielen Kommentaren immer mehr: In unserem Lande vermehren sich, im Gegensatz zum Rest der Welt, die Gummifetischisten unaufhörlich - schade.

Ich möchte es anders ausdrücken: Es kann jeder halten wie er will, aber mir hat noch kein postfrisch-Sammler nachvollziehbare Gründe nennen können, warum eine absolut unberührte Markenrückseite so "wichtig" ist. Wenn ich nach den Gründen für das Sammeln von postfrischen Marken frage, bekomme ich fast ausschliesslich die Antwort zur unveränderten Vorderseite der Marke: Kein Stempel verunstaltet (sic!) das Markenbild. Zudem bewahrt der Großteil der Sammler die Marken so auf, dass man die Rückseite nicht sehen kann. Deshalb:

Ich finde die von dir beobachtete Vermehrung nicht schade, eher im Gegenteil - aber: Warum dieser Hype ums (einwandfreie) Gummi?

Gruß
Uli
 
Francysk Skaryna Am: 03.03.2016 10:56:48 Gelesen: 34208# 44 @  
Moin,

@ uli [#43]

Warum dieser Hype ums (einwandfreie) Gummi?

Ist vielleicht der Gegenpol zu den Superklassehammersonderangeboten, bei denen man Supergünstig Postfrische Falzware angeboten bekommt. Es gibt eben die preisbewussten und die qualitätsbewussten Sammler.

Gruss
 
Detlev0405 Am: 03.03.2016 16:46:11 Gelesen: 34149# 45 @  
@alle

Schon merkwürdig wie die Ausgangsfrage aus dem Blickfeld verloren wurde - sie lautete: "Ist eine Marke mit Haftspuren noch postfrisch."

Für mich, wie schon ausgeführt ein eindeutiges NEIN.

Aber - was hat das mit der individuellen Entscheidung eines jeden Sammlers zu tun, in welcher Qualität er Marken in seine Sammlung aufnimmt ? Absolut nichts. Es bleibt einem jedem überlassen denke ich, was er wie und in welcher "Qualität" er sammelt - ohne dafür beschimpft zu werden. Das ist nun mal seine eigene Entscheidung und die sollte auch jeder respektieren.

Beste Grüße
Detlev
 
olli0816 Am: 03.03.2016 20:03:18 Gelesen: 34094# 46 @  
Letztendlich steht ja in den Katalogen drin, was mit postfrisch gemeint ist. Kleine Haftspuren ist nicht mehr postfrisch. Wenn ich mir die Beschreibung des Prüfers in [#1] anschaue, hört sich das ein bisschen nach Gefälligkeit an. Nach dieser Beschreibung könnte man z.B. bei einer Falzmarke ähnlich schreiben: Marke hat einen Falzrest ansonsten ist die Marke postfrisch. Ich finde die Beschreibung des Prüfers nicht sonderlich gelungen.

Ob eine Marke mit Signatur noch postfrisch ist oder nicht, wird immer mehr gestritten und irgendwo wird die Definition immer strenger. Ich weiß nicht, woran das liegt. Über viele Jahrzehnte haben die Leute die Briefmarken geklebt. Am Anfang gabs sogar ganz wüste Sachen, wo man die Marken mit Knochenleim oder anderen Klebern ins Album befestigt hat oder sich einen Lampenschirm geklebt oder noch besser sein Zimmer mit Marken tapeziert hat. Bei Kolonialmarken oder Ausgaben vom Deutschen Reich gab es wohl eine Zeit zwischen 1880 und 1915 wo es popular war, die Ränder der Bögen als Falzersatz zu verwenden. Manche Marken haben natürlich den Besitzer gewechselt und es kamen dann noch zwei oder drei Falze dazu. Irgendwann haben die Leute halt festgestellt, das es nicht so chic ist, zehn Falze bei ungestempelten Marken hinten draufzukleben. Trotzdem zeigt es, dass in den ersten ca. 100 Jahren die Vorderseite vorrangig war.

Schaue ich heute in den Michel, dann gibt es die Postfrischbewertung ab 1920 und - es hat sich inzwischen stark verbessert - bekommt man bei Sätzen und Einzelmarken danach noch für eine gewisse Zeit Falzpreise. Gerade die Marken einwandfrei postfrisch zwischen 1920 und 1935 sind wesentlich höher, weil sie kein Normalzustand sind. Es ist ja OK, jeder kann so sammeln wie er will. Ich verkaufe einiges bei ebay und ich kann auch sehen, dass es viele gibt, die die wesentlich preisgünstigeren Falzmarken sehr gerne kaufen. Bildseitig ist es kaum ein Unterschied, aber natürlich fehlt die Preisentwicklung, worauf manche Leute so scharf sind.

Man kann sehr gut beobachten, dass gerade besonders gut aussehende Marken mit besonderen Stempeln oder eben einwandfrei postfrisch begehrt sind und man dafür trotz schwindender Sammlerzahl wirklich viel Geld hingelegt wird. Und obwohl die Leute bereit sind, viel Geld auszugeben, sind sie nicht in der Lage, nachgummierte oder falsche Marken zu erkennen. Ich denke da nicht einmal an die schwierigen Sachen, sondern an die nachgummierten, die beispielsweise vom Deutschen Reich oder frühe Ausgaben Bund/Berlin angeboten werden. Das heißt, es gibt viele Sammler, die einem Qualitätsmerkmal nachjagen, das sie nicht imstande sind zu erkennen. Vielleicht war der Auftraggeber des Attestes so ein Sammler und hat immer viel bei dem Prüfer eingeliefert. Der weiß, was sein Kunde hören möchte und schreibt dann so etwas zusammen. Ist aber nur eine Vermutung und muß nicht so gewesen sein.
 
chuck193 Am: 03.03.2016 21:31:14 Gelesen: 34065# 47 @  
@ olli0816 [#46]

Hi olli0816,

wie Du geschrieben hast, bildseitig ist es kaum ein Unterschied, aber natürlich fehlt die Preisentwicklung, worauf manche Leute so scharf sind.

Ich glaube, das hat mehr mit Geldanlegen, als Hobby zu tun. Wenn Sammler Briefmarken sammeln, freuen sie sich normalerweise an dem Bild der Marke, nicht an der Rückseite. OK, wenn man eine postfrisch hat, sieht das Bild besser aus, als wenn da ein Stempel das Bild unschön macht. Es kommt ja auch darauf an, ab welcher Zeit das Prüfer Zeichen mit einem Attest ersetzt wurde. Was so ziemlich das selbe ist wie der Falz auf frühen Marken.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
chuck193 Am: 17.09.2018 01:18:25 Gelesen: 23614# 48 @  
@ wajdz [#10]

Hi Jürgen,

den Artikel sollten alle Sammler mal lesen, auch wenn die nur ganz frische Marken sammeln, (die wohl sehr selten sind). Ich kann dem Schreiber nur zustimmen. Postfrisch kann es nach meiner Meinung nicht in der Postzentrale geben, die ist zeitlich zu weit entfernt vom Hersteller der Marken. Viele meiner früheren Marken, ungebraucht, haben einen Falz. So war das früher. Nur meine Meinung dazu.

Schöne Herbstgrüsse,
Chuck
 
jmh67 Am: 17.09.2018 06:38:11 Gelesen: 23582# 49 @  
Wörtlich genommen bedeutet ja "postfrisch" wie von der Post verkauft. Nun gab es aber z. B. in Frankreich im 19. Jahrhundert die Sitte, dass Marken mit hohen Nennwerten nicht bogenweise am Schalter vorgehalten wurden, sondern einzeln, dem erwarteten Bedarf entsprechend. Diese wurden dann, damit sie nicht vom Winde verweht wurden, mit einer kleinen Stelle auf ein Blatt Papier geklebt. Wenn sie verkauft wurden, hatten sie also - frisch von der Post - schon eine Haftstelle. So wurde das vor einiger Zeit mal in einer Zeitschrift beschrieben. Ganz zu schweigen von Ausgaben mit ätzendem Gummi, den man eh abwaschen sollte, oder von Ausgaben aus tropischen Ländern, die ohne Gummi verkauft wurden, damit sie nicht schon vorher zusammenkleben.

Das sind nur einige Beispiele, die den Begriff "postfrisch" relativieren. Was ich damit sagen will: Vielleicht sollte man ihn gar nicht verwenden. Bei Ausgaben, wo man am Gummi verschiedene Varianten unterscheiden kann, ist dessen Erhaltung wohl nicht ganz unwichtig, sonst kann man sich daran beliebig aufräufeln, und es kommt letztlich auf persönliche Vorlieben heraus. Meine lautet: "gebrauchte Marken". ;-)

-jmh
 
chuck193 Am: 17.09.2018 16:13:40 Gelesen: 23486# 50 @  
@ jmh67 [#49]

Hallo Jan Martin,

ich stimme Dir zu, bei gebrauchten Marken hat die Marke eben ihren Dienst erfüllt. Wenn es um Fehlersuche geht, sind "ungebrauchte besser.

schöne Grüsse,
Chuck
 
chuck193 Am: 17.09.2018 22:49:14 Gelesen: 23399# 51 @  
@ Meinhard [#30]

Hi Meinhard,

nach meiner beschiedenen Meinun würde ich die recht Marke bevorzugen, weil die Prägung besser aussieht und der Druck ist besser. Manche Sammler machen auch viel um Farben, die sehen von der Vorderseite besser aus als von der Rückseite. Für die, die viel auf das Gummi achten, die haben bestimmt keine Marken mit der Rückseite im Album. Nur meine Meinung.

Grüsse,
Chuck
 
10Parale Am: 14.05.2019 19:57:42 Gelesen: 20653# 52 @  
Ich habe von einem Privatsammler diese schöne Marke der Bermuda Inseln erstanden, die Michel Nr. 24, Four Pence, orangebraun, eigentlich die Freimarke Nr. 12, aber in geänderter Farbe. Diese Marke stammt aus dem Jahr 1904.

Nun bewertet der Michel Online Katalog diese Marke nur gefalzt mit 40,-- Euro.

Da die Marke nun postfrisch ist, stelle ich mir die Frage, ob eine höhere Bewertung angebracht und wo ich solch eine Bewertung finden kann?

Ich möchte jetzt keine weitere Diskussion über den Begriff postfrisch anfachen. Ich habe einzelne Beiträge soeben noch einmal studiert, und sehe, dass für einige der Michel Katalog die "Bibel" schlechthin darstellt. Warum äußert sich der Michel Katalog nicht zur postfrischen Qualitätsstufe? Ich habe bislang zwei postfrische Marke aus der Frühzeit Bermudas in die Sammlung aufnehmen können. Der Michel erweckt damit den Eindruck, als gäbe es diese Marken der Bermuda-Inseln gar nicht in postfrischer Qualität?

Liebe Grüße

10Parale


 
Danny Wilde Am: 26.01.2020 18:09:50 Gelesen: 18159# 53 @  
Um das Thema nochmal aufzugreifen, denn eine zentrale Frage von Henry [#8] ist noch nicht wirklich beantwortet:

Als begeisterter Bund-Sammler (auch wenn's viele langweilig finden mögen) suche ich dann zumindest auch nur Spitzenqualität ohne Fingerspuren und dergleichen, mögen sie auch noch so gering sein. Auch wenn man bereit ist, dafür entsprechend zu bezahlen, erscheint es mir gar nicht so leicht, diese Qualität zu finden. Das betrifft auch die an sich extrem niedrigpreisigen Jahrgänge ab Ende der 1950er bis in die 70er. Irgendwie ist mein Eindruck, dass damals auch in Versandzentren (geschweige denn sonstwo) mit Handschuhen gearbeitet wurde (siehe schon den Beitrag von Henry). Ich habe deshalb jetzt auch schon mehrfach Sendungen von eigentlich top-bewerteten Ebay-Händlern zurückgesendet.

Meine Fragen: Bin ich da evtl. zu anspruchsvoll? Gibt 1960er-Marken überhaupt in solcher Luxusqualität wie 2000er-Ausgaben? Stellt Ihr für alle Bund-Jahrgänge die selben Qualitätsanforderungen wie für die aktuellen Marken? Wo bekommt Ihr die ggf. her und für wieviel % Michel ist das dann realistisch?

Herzliche Grüße an die Runde!
 
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