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Thema: Österreich - innovativ oder ein Scheichtum?
Francysk Skaryna Am: 10.03.2016 12:09:13 Gelesen: 3094# 1 @  
Österreich - innovativ oder ein Scheichtum?

Moin,

die österreichische Post kündigt für den 10. Juni die Ausgabe Pietá mit Kreuz an [1] - eine Marke aus Glas mit einer Nominale von 6,30 € in einer Auflage von gerade einmal 140.000 Exemplaren.

Mir fällt da ad hoc die Porzellanmarke, die Lederhosenmarke oder die gestickte Edelweiss - Marke der selben Postverwaltung ein. Aber man fragt sich nach dem tatsächlichen Bedarf. Die Auflagehöhe läßt zudem darauf schlissen, dass man hier eine Abomarke herausgibt. Man muß ja schon fast von einer modernen Form des Sperrwertes sprechen.

Sind solche Marken nun innovativ oder spielerei? Sind solche Ausgaben als schädlich einzustufen? Oder wie soll man sie sortieren?

Interessant sind auch die zum Teil recht hohen Zuschläge wie bei der Hochwasserhilfe - Marke von 2006 (0,75 € plus 4,25 € Zuschlag). Zuschlagsmarken sind ehrenwert und auf jeden Fall sinnvoll. Etwas sinnfrei ist es jedoch, wenn man die Abokunden vom Zuschlag ausnimmt.

Reden wir hier beim Sammelgebiet Österreich von einem Scheichtum?

Gruss

[1] https://www.post.at/downloads/AP_2016_internet_20160210.pdf?1457606783
 
DL8AAM Am: 10.03.2016 14:43:02 Gelesen: 3072# 2 @  
@ Francysk Skaryna [#1]

Eine Briefmarke hat erst einmal "nur" einen Sinn, eine Postsendung (o.ä.) frei zu machen, nicht nur um die bokundne zu beglücken. Alles andere, auch wenn man Briefmarke darauf schreibt, ist eigentlich keine mehr, und macht soviel Sinn, wie eine Souvenir-Witz-Kaffeetasse mit einem mehr oder weniger gut verstecktem Loch im Boden. Auch wenn diese noch im Kaffeetassenregal steht. Aus einem flauschigen Teddybären wird lange keine Mondrakete, auch wenn ich das auf seinen Fuß einsticke. ;-)

Aber, lass den Leute das Sammeln bzw. Kaufen, was ihnen Spass macht. Es ist nur schade für die, die in der Vergangenheit das Gebiet Briefmarken einmal 'ernst' aufgefasst und dafür ein Abo gezeichnet haben. Da würde ich mich langsam doch etwas verarscht vorkommen. Ob sich die Post damit langfristig einen Gefallen tut, mag ich nicht beurteilen, möglicherweise (wahrscheinlich) springen irgendwann einmal noch die letzten Philatelisten ab und es bleibt ein ganz harter Kern 'ich sammle Österreich komplett' Briefmarkensammler übrig. Oder die, die den Kündigungstermin immer wieder versäumen ... Wobei ein Ziel hat die Österreichische Post damit sicherlich (bezweckt und) bereits erfüllt, sie kommt damit in die Presse und ins Gespräch, die Zackenzähler werden so auch mal wieder von der Öffentlichkeit gesehen. ;-)

Und was hast Du eigentlich gegen die guten alten Scheichtümer? Ich möchte nicht, dass wir diese hier auf das heutige österreichische Niveau herabsetzen und durch diesen Vergleich unberechtigt diskreditieren. ;-) Nachdem ich (bis auf USA) das Briefmarkensammeln schon vor Jahren (also nur fast) gänzlich aufgegeben habe (und dort auch nur noch 'aus der Post sammle', kein Abo, kein gezieltes Tauschen mehr), baue ich mit immer stärker wachsender Begeisterung, neben meinen Hauptthemen der "modernen (Bedarfs-) Postgeschichte", meine alte Sammlung der Scheichtümer aus Kinderzeiten wieder auf. Das macht richtig mehr Spass, zumindest sehr viel mehr als österreichische Glas- und Porzellanscherben aus den Entwertungsmaschinen der Post zusammmenzutragen. ;-)

Have fun ... ;-)

Thomas
 
Francysk Skaryna Am: 11.03.2016 09:48:18 Gelesen: 3000# 3 @  
@ DL8AAM [#2]

Moin,

Und was hast Du eigentlich gegen die guten alten Scheichtümer?

gegen Scheichtümer als Sammelgebiet an sich habe ich nichts.

Der Begriff Scheichtum ist aber auch Synonym für eine - sagen wir mal: liberale Ausgabenpolitik. Und in diesem Sinne habe ich den Begriff verwendet.

Gruss
 
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