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Thema: Schweiz: Privatganzsachen / Postkarten
Cantus Am: 02.04.2016 03:24:47 Gelesen: 6673# 1 @  
In der Schweiz sind eine ganze Reihe private Ganzsachenpostkarten erschienen, manche zu besonderen Anlässen, viele aber für den normalen Gebrauch, die für mich persönlich viel reizvoller und oft auch schwerer zu beschaffen sind. Einige davon will ich euch so nach und nach vorstellen.

Heute eine Karte des CLUB ALPIN SUISSE, Section Genf, gelaufen am 2.4.1910 von Bern nach Schöneberg bei Berlin. Geladen wird zu einer Séance, worunter man heute etwas ganz anderes versteht als zu damaligen Zeiten.



Zumstein PP 41

Viele Grüße
Ingo
 
giuseppeaqua Am: 02.04.2016 10:31:55 Gelesen: 6651# 2 @  
Ich bin zwar kein Spezialist für dieses Sammelgebiet, aber ich darf auf eine Besonderheit dieser Karte hinweisen, nämlich auf den in Genf verwendeten Rasierklingenstempel Nr. 605 (bestimmt nach Hans J. Zinken).

Wenn Sie mehr über diesen Stempeltyp wissen wollen, dazu:

http://www.briefmarken-forum.com/t2314-der-rasierklingenstempel
oder: http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=6026

Viel Spaß beim Studieren.
giuseppeaqua
 
Cantus Am: 01.02.2018 03:40:47 Gelesen: 5928# 3 @  
Heute eine andere Karte, wiederum nach Zumstein (alte Nummerierung) erfasst.



PP 40

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 24.01.2019 02:50:38 Gelesen: 5432# 4 @  
Heute eine ungebrauchte Karte der BANQUE G.ART & Cie., mit deren Hilfe man eine Schweizer Finanzzeitung abonnieren konnte.



Zumstein PrP 7

Viele Grüße
Ingo
 
Cantus Am: 27.01.2019 18:10:15 Gelesen: 5357# 5 @  
Auch für Weinwerbung ließen sich private Ganzsachenpostkarten offensichtlich gut gebrauchen. Hier eine Karte, die am 21.7.1918 von St. Gallen nach Gersau gelaufen ist.





Viele Grüße
Ingo
 
Briefuhu Am: 03.03.2022 15:53:16 Gelesen: 3694# 6 @  
Ich hoffe ich blamiere mich jetzt nicht total. Habe hier eine Schweizer Ganzsache die mir suspekt vorkommt.

Es handelt sich um eine Ganzsache als Postkarte vom Schweiz. Philatelisten-Verein Zürich zur Briefmarken-Ausstellung Zürich, 12.-16- Mai 1915. Es ist zwar aufgedruckt Offizielle Postkarte. Abgestempelt ist die Ganzsache und die Zusatzfrankatur am 14.05.1915 in Zürich. Auf der Bildseite befindet sich eine Abbildung einer Fliegerpostkarte vom Jänner 1915.

Wie gesagt, mir kommt die ganze Sache suspekt vor. Die Karte fühlt sich total glatt an wie ein Foto, wird aber im Internet von verschiedenen Anbietern beworben. Gibt es eine solche Karte oder ist das nur ein billige Mache?



Schönen Gruß
Sepp
 
Cantus Am: 16.06.2022 02:22:17 Gelesen: 3427# 7 @  
@ Briefuhu [#6]

Hallo Sepp,

das ist wirklich eine Privatpostkarte. Zunächst der Hinweis, das ist ein Wertstempel Tellknabe Type III, also mit verschieden hohen Treppenstufen. Bei Zumstein wird diese Art der Postkarte als als PrP 45 gelistet.

Im Handbuch der Schweizer Privatganzsachen findet man diese Karte auf Seite 227 mit der Beschreibung:

Schweiz. Philatelisten-Verein, Zürich / RS: Foto von Flugpostkarte aus Przemysl, zweifarbig, Auflage 15.000, Wert gestempelt = 10 Franken.

Viele Grüße
Ingo
 
Briefuhu Am: 16.06.2022 07:16:03 Gelesen: 3422# 8 @  
@ Cantus [#7]

Guten Morgen Ingo,

vielen Dank für Deine ausführliche Erklärung. Hast mir wieder mal weiter geholfen.

Wünsche einen schönen Feiertag (zumindest bei uns in Bayern.)

Sepp
 
Michael Mallien Am: 28.08.2022 10:26:36 Gelesen: 3189# 9 @  
In meinem Schweizurlaub in diesem Jahr bin ich die Strecke von Lugano nach Luzern mit dem Gotthard Panorama Express gefahren. Aus philatelistischer Sicht besonders interessant war die Vergabe von vorfrankierten Postkarten im Format 210 x 105 mm zum Schreiben von Urlaubsgrüßen direkt im Zug. Die Karten gab es mit unterschiedlichen Bildern der Bahnstrecke und der Schifffahrt über den Vierwaldstättersee, die ebenfalls Teil des touristischen Angebots ist.

Ich habe einige Karten geschrieben, die dann im Zug direkt eingesammelt wurden und auf den Postweg gebracht werden.

Hier ist eine Karte mit der Ansicht des Zuges auf der Strecke.



Ich denke, dass es sich dabei um eine Privatganzsache handelt, wenn auch nicht mit eindeutiger Wertstufe, denn der Versand kann sowohl innerhalb der Schweiz als auch in alle Länder der Welt erfolgen, wie dieser Verwendungshinweis zeigt:



Der Wertstempel dürfte durch den 2D-Matrixcode repräsentiert sein.



Der Hinweis RÉPONSE PAYÈE SUISSE klingt nach einer korrekt vorfrankierten Antwortkarte, wohl damit die Karte in jedem Zielland auch frei zugestellt wird.

Viele Grüße
Michael
 
Cantus Am: 28.08.2022 13:41:23 Gelesen: 3177# 10 @  
@ Michael Mallien [#9]

Hallo Michael,

sehr schöner Fund, vielen Dank für's Zeigen.

Viele Grüße
Ingo
 
Heinz 7 Am: 28.08.2022 18:51:40 Gelesen: 3167# 11 @  
@ Briefuhu [#6]
@ Briefuhu [#8]

Etwas spät wage ich noch eine Ergänzung.

Die Ganzsache zu 5 Rappen könnte eine Zusatz-Frankatur benötigt haben, weil der Tarif stieg von 5 Rappen auf 7 1/2 Rappen. Ich habe das genaue Datum zwar nicht im Kopf, aber kurze Zeit waren plötzlich 7.5 Rappen fällig. Es ist zwar erstaunlich, dass die Philatelisten (die den Anlass veranstalteten) dies offenbar nicht beachtet haben (und eine 7.5 Rappen-Ganzsache herstellten), aber denkbar ist es schon. Vielleicht wurden auch sie von der Portoerhöhung (in Kriegszeiten) überrascht.

Wenn dem so ist: Weil die Postkarte nur ungenügend frankiert war, erhielt sie als Zusatzfrankatur 3 Rappen in Ermangelung einer 2.5 Rappen-Briefmarke.

Darum ist der Beleg "noch schöner". Der Beleg ist echt, keine Mache, wie Ingo schon schrieb.

Heinz
 
Briefuhu Am: 28.08.2022 19:13:24 Gelesen: 3162# 12 @  
@ Heinz 7 [#11]

Hallo Heinz,

nach meinem alten Michel-Spezial von 2006 war das Porto für Postkarten vom 1.10.1918 bis 30.09.1921 7,5 Rappen.Also wäre das Porto am 14.05.1915 nur 5 Rappen gewesen, warum die drei Rappen Zusatzfrankatur entzieht sich meiner Kenntnis.

Schönen Gruß
Sepp
 
Heinz 7 Am: 30.08.2022 00:00:09 Gelesen: 3116# 13 @  
@ Briefuhu [#12]

Du schreibst, dass die Portoerhöhung erst 1918 erfolgte; ich denke, das stimmt; ich habe mich da - ohne die Details auswendig zu kennen - auf's Glatteis begeben, sorry. Ich verstehe eben die Portoerhöhung von 5 auf 8 Rappen auf Deinem Beleg auch nicht, darum suchte ich eine Erklärung. Sie ist wohl woanders zu suchen... oder aber der Absender wollte einfach einen "besonderen" Beleg machen und hat die 3 Rappen zusätzlich aufgeklebt, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre.

Danke für den Hinweis!

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Cantus Am: 30.08.2022 00:45:00 Gelesen: 3112# 14 @  
Hallo ihr beiden,

ich habe auch so eine Karte, gelaufen am 14.5.1915 mit Sonderstempel von Zürich nach Bad Cannstadt, heute ein Stadtteil von Stuttgart. Meine Karte trägt als Zusatzfrankatur 5 der oben gezeigten Überdruckmarken. Ich denke einmal, dass das als Auslandstarif erforderlich war. Auf jeden Fall sieht die Karte dadurch reizvoller aus, als wenn da nur eine schnöde 5 Cts.-Marke zugeklebt worden wäre.

Hallo Heinz, du solltest dir bei Privatganzsachen nicht so den Kopf zerbrechen. Einen Postgeschichtler oder Portostufensammler interessiert auch bei Ganzsachen oft die Portogenauigkeit, bei Ganzsachen und insbesondere bei Privatganzsachen, die zu irgendeinem philatelistischen Anlass hergestellt worden sind, ist das aber nicht relevant, denn viele dieser bunten Privatganzsachen sollten einfach nur nett ausschauen, den Sammlern ging und geht es auch heute noch oft nicht um Portogenauigkeit, sondern um schöne Belege.

Anders sieht es aus, wenn man Privatganzsachen in der Hand hält, die aus dem reinen Geschäftsverkehr stammen, da sollte stets mindestens das erforderliche Porto enthalten sein, wenn möglich in Form eines oder mehrerer Wertstempel. Und wenn man keine passende Zusatzfrankatur zur Hand hat, dann klebt man eben etwas mehr drauf, wen stört's, schließlich soll das Poststück befördert werden und nur das zählt.

Viele Grüße
Ingo
 
Briefuhu Am: 30.08.2022 07:21:24 Gelesen: 3097# 15 @  
@ Cantus [#14]

Hallo Ingo,

danke für Deinen Hinweis.

Schönen Gruß
Sepp
 
Seku Am: 09.09.2022 17:12:11 Gelesen: 2975# 16 @  
@ Michael Mallien [#9]

Hallo Michael,

vielen Dank fürs zeigen ! Ja, die Schweizer wissen, wie man ihr schönes Land vermarktet.

Die Abbildung zeigt den Gotthard Panorama Express auf einer der drei Meienreussbrücken mit der Kirche von Wassen im Hintergrund. Schweizweit bekannt wurde die Kirche nach der Eröffnung der Gotthardbahn 1882, weil man sie bei der Fahrt aus dem Zug dreimal aus unterschiedlichen Perspektiven erblicken kann. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass die Bahnstrecke um Wassen mithilfe zweier Kehrtunnel (Wattinger Tunnel und Leggisteintunnel) rund 200 Höhenmeter in kurzer Distanz überwindet. Dabei überqueren die Gleise dreimal die Meienreuss, wobei die erste Brücke noch unterhalb der Kirche von Wassen, die letzte bereits rund 200 Meter darüber liegt.

Auf der mittleren Ebene zwischen den beiden Kehrtunnels führen die Geleise entgegen der ursprünglichen Fahrtrichtung am ehemaligen Bahnhof Wassen vorbei talauswärts gegen Norden. Somit ist dreimal ein Blick von verschiedenen Seiten auf die prominent auf einem kleinen Felsvorsprung thronende Kirche möglich. Für Generationen von Schweizern war daher auf jeder Zugfahrt über den Gotthard die Kirche von Wassen immer mit dabei, unzählige Passagiere verschoben sich von der einen Wagenseite auf die andere und zurück. (Quelle: Wikipedia)

Heute erhielt ich eine Karte mit einer anderen Abbildung des "Gotthard Panorama Express". Die Aufnahme entstand in der Gemeinde Silenen beim "Buechholz". Beim Haus im Hintergrund ist noch die Strassenbrücke Buechholz zu erkennen. (Diese Mitteilung erhielt ich dankenswerter Weise von Carl - http://www.gotthardbahn.ch/ )



Habt alle ein schönes Wochenende

Günther
 
Cantus Am: 31.10.2022 22:42:30 Gelesen: 2618# 17 @  
@ Seku [#16]

Hallo Günther,

eine nette Karte, aber sicherlich keine Privatganzsache, denn, wie der Aufdruck oben rechts besagt, es wurde dafür in Zürich bei der Post das Porto bezahlt. Bei Ganzsachen jeder Art jedoch entfällt dieser Bezahlvorgang, denn bereits mit dem Erwerb der Karte hätte das Porto bereits bezahlt sein müssen. Schaue dir dazu im Vergleich die Karte in Beitrag [#9] an.

Viele Grüße
Ingo
 
MS-Peter Am: 01.11.2022 08:32:49 Gelesen: 2606# 18 @  
Vor ein paar Monaten habe ich hier gelernt, dass es sich bei dieser Art von Karten um eine Geschäftsantwortsendung handelt.

https://www.philaseiten.de/thema/16870
 
Seku Am: 01.11.2022 10:15:48 Gelesen: 2595# 19 @  
@ Cantus [#17]

Guten Morgen Ingo,

danke für Deinen Hinweis. Ich hatte mich ja auf [#9] bezogen. Der Unterschied liegt nur darin, dass die Karte von Michael nicht gelaufen war, die von mir gezeigte aber schon.

Hab einen schönen Tag

Günther
 
Cantus Am: 01.11.2022 10:38:22 Gelesen: 2588# 20 @  
@ Seku [#19]

Hallo Günther,

ich denke, du irrst dich, aber lassen wir Michael Mallien dazu doch einmal Stellung nehmen.

Viele Grüße
Ingo
 
DL8AAM Am: 01.11.2022 22:55:00 Gelesen: 2546# 21 @  
@ MS-Peter [#18]

Ja, das ist so eine unfrankierte "Geschäftsantwortsendung" (GAS/ECR/ICR), in diesem Fall in einer besonderen Prägung, die in Deutschland der RESPONSEPLUS "Empfehlerkarte" entspricht. Hier ist, statt einer eingedruckten Antwortadresse (des Werbetreibenden), das Adressfeld freigelassen, d.h. man kann diese Karte individuell adressieren und so zu Werbezwecken (Werbung für den Herausgeber) an Jedermann versenden. Das Porto (auch im identischen Beispiel [#9]) ist, auch wenn es der "Einfachheit halber" auf der Karte steht, NICHT im Vorfeld bezahlt. Das ist keine Ganzsache!. Die Angabe "Vorfrankiert" bedeutet hier nur, dass der Nutzer die Karte ohne jede zusätzliche eigene Frankatur versenden kann. Die Post rechnet das Porto dann mit dem Herausgeber/Werbetreibenden im Nachhinein, über den eingelesenen Matrixcode, an Hand der Anzahl der wirklich verwendeten ("eingelesenen Matrixcodes") Werbekarten ab. Der Kunde übernimmt hier als "Multiplikator" die Werbearbeit für den Werbetreibenden, so können Zielgruppen erreicht werden, die dem Werbetreibenden selbst (namentlich) "unbekannt" sind.

Da die Karte [#18] ins Ausland versendet wurde, hat die Post, um die UPU-Vorgaben zu erfüllen, die Karte mit einem "Entgeltbezahlt"-Vermerk nachträglich gekennzeichnet. Sie überlabelt, als notwendige Zugabe, die Matrixkodekennzeichnung für die "Empfehlerkarte". Der Matrixkode hat sich je erledigt, die Post hat die Nutzung der Karte eingelesen und mit dem Herausgeber abgerechnet. Hinter der Angabe "Zürich-Müllingen" steht das größte Briefzentrum der Schweizer Post, das hier auch für den internationalen Postaustausch verantwortlich zeichnet. Es handelt sich bei dieser P.P.-Frankatur somit um eine Art Frankierservice der Schweizer Post.

Eine wirklich netter Beleg!

Beste Grüße
Thomas
 
Seku Am: 02.11.2022 05:27:07 Gelesen: 2531# 22 @  
@ DL8AAM [#21]

Guten Morgen Thomas,

Danke für die umfassende Erklärung !

Im September war ich selbst im genannten Zug und hatte mir eine Karte zugesandt. Die war 23 Tage unterwegs. Ich hatte schon die Befürchtung, dass die verloren gegangen sei und fragte bei der Schweizerischen Post sowie den Schweizerischen Bundesbahnen nach. Dort konnte mir aber keiner was dazu mitteilen. Anzusehen hier [1]

Ich wünsche allen einen schönen Tag

Günther

[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=302864
 
Michael Mallien Am: 03.11.2022 14:46:10 Gelesen: 2473# 23 @  
@ Cantus [#17]

Hallo Ingo,

Ich denke, hier liegt ein Missverständnis vor. Die von Günther gezeigte Karte ist genau so eine, wie die, die ich in Beitrag [#9] gepostet habe. Ich habe sie ihm persönlich aus dem Zug heraus geschrieben.

Der Wertstempel und der Hinweis RÉPONSE PAYÉE SUISSE wurden von der schweizer Post überklebt u.a. mit dem P.P.-Aufkleber. Warum das geschehen ist entzieht sich meiner Kenntnis.

Viele Grüße
Michael
 
DL8AAM Am: 03.11.2022 20:38:23 Gelesen: 2454# 24 @  
@ Michael Mallien [#23]

Der Wertstempel und der Hinweis RÉPONSE PAYÉE SUISSE wurden von der schweizer Post überklebt u.a. mit dem P.P.-Aufkleber. Warum das geschehen ist entzieht sich meiner Kenntnis.

Siehe meine Antwort [#21].

Bei einem Auslandsversand "aus der Schweiz ins Ausland" macht doch der schweizer "Internationale Geschäftsantwort-Frankier-/Ganrantievermerk" keinen Sinn mehr. Dieser besagt, dass die Bezahlung des Portos für eine "irgendwo" in der Welt unfrei eingeworfene Geschäftsantwort durch die Schweizer Post gerantiert wird. Diese Garantie wird durch den Vermerk "RÉPONSE PAYÉE SUISSE" ausgedrückt (übersetzt lautet diese sinngemäß, dass das Antwortporto "von der Schweiz bezahlt" wird). Wenn die Sendung aber aus der Schweiz dann ins Ausland UPU-läuft, muss diese im Rahmen des UPU-Postaustausches eine schweizer Frankatur tragen. Das wird durch das Überlabeln des alten "erledigten" ("Entgelt bezahlt die Schweizer Post"-) Vermerkes und durch das Aufbringen eines P.P.-Vermerks (P.P. = Postage Paid = Entgelt ist bezahlt) dargestellt.

Man hätte sogar im Prinzip die "RÉPONSE PAYÉE SUISSE"-Postkarte unfrei in Deutschland einwerfen können. Die Deutsche Post hätte dann das fehlende Porto im Rahmen des Postaustausches mit der Schweiz verrechnet bekommen. Genau das besagt nämlich der UPU-genormte "RÉPONSE PAYÉE SUISSE"-Eindruck. Genau das ist der Sinn einer "Internationalen Geschäftsantwort". Ohne eine voreindruckte schweizer Adresse macht aber der Hinweis "RÉPONSE PAYÉE SUISSE" von der Grundkonstallation ("irgendwo im Ausland eingeworfen") im Normalfall keinen echten Sinn mehr. Bei einer innerschweizer Verwendung macht der Zusatz "SUISSE" eigentlich auch keinen notwendigen Sinn, wird aber der Einfachheit halber von der Schweizer Post so verwendet, denn es erlaubt dem Werbetreibenden parallel eine nationale sowie gleichzeitig eine internationale Verwendung. Und in diesem Fall hat die schweizer Post hier einfach für die superspezielle (und vermutlich sehr (!) seltene) Sonderform "Empfehlerkarte" (d.h. freie Empfängeradresse) das bekannte Standard-Layout des Mutterproduktes "Geschäftsantwort" übernommen. Auch in Deutschland ist/war ja die Empfehlerkarte extrem selten.

Wenn man die UPU-Regeln für eine "Internationale Geschäftsantwort", hier mit der Beispielkarte einer empfängeradressfreien "Empfehlerkarte", mal wirklich ausreizen wollte, hätte zum Beispiel ein deutscher Verwender diese ganz UPU-legal unfrei in einen deutschen Briefkasten der DPAG werfen dürfen. Natürlich auch an eine deutsche Adresse - wobei, wenn die DPAG aufpasst, sie die UPU-genormte Garantie "RÉPONSE PAYÉE SUISSE" erkennt und dann richtig handelt, sie diese erst dem "Garantieland SUISSE" zuleiten MUSS, d.h. die innerdeutsche Postkarte MUSS erst in die Schweiz laufen - wobei die schweizer Post dann das Porto der deutschen Post garantiert erstattet. Dann UPU-frankiert die schweizer Post die Postkarte nach (nachdem sie das Konto ihres Kunden entsprechend belastet hat), z.B. mit einem überklebenden P.P.-Vermerk-Label, und sendet die Karte anschliessend wieder nach Deutschland. Es wäre wirklich mal interessant zu sehen, wie das aber in der Praxis wirklich gehandhabt wird.



Hier zum besseren Verständnis ein Antwortcouvert einer internationalen Geschäftsantwortsendung (GAS) in der Standard-Grundform. Im Normalfall ist der Empfänger bereits immer voreingedruckt. Der schweizer Werbetreibende legt solche Rückumschläge allen seinen "Werbeopfern" bei, unabhängig ob sich diese in der Schweiz oder irgendwo im Ausland befinden. Er muss also seine Werbemailings nicht nach Destinationen separieren. Und jeder, egal wo auf der Welt, kann diese Werbeantwort bei sich im Land unfrei einwerfen. Die Post der "Zentralafrikanischen Republik" erhält ihr Geld im Nachgang von der Schweizer Post garantiert gutgeschrieben. Das ist der Sinn dieses internationalen UPU-Produktes.

Beste Grüße
Thomas

[#23] "Der Wertstempel und der Hinweis RÉPONSE PAYÉE SUISSE wurden von der schweizer Post überklebt" - nein Michael, das ist KEIN Wertstempel, sondern wie geschrieben, nur ein "Entgelt (wird) bezahlt ([im Auftrag und auf Rechnung des Herausgebers/Werbetreibenden] von der schweizer Post)"-Hinweis.
 
Briefuhu Am: 05.12.2023 09:25:48 Gelesen: 331# 25 @  
Zu den Briefmarkenausstellung junaphilex2000 und naba2000 / St.Gallen erschien diese Erinnerungskarte mit zwei abtrennbaren Ganzsachenpostkarten.



Schönen Gruß
Sepp
 
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