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Thema: Deutsche Post: Falsch frankiert und erwischt!
filunski Am: 15.04.2016 12:20:01 Gelesen: 5753# 1 @  
Verehrtes Forum,

ein Thema mit ähnlichem Titel, "Deutsche Post: Falsch frankiert und nicht erwischt", existiert ja bereits und dort wollte ich den folgenden Beleg aber nicht einstellen.

Es wird ja oft, leider zu Recht, festgestellt wie nachlässig die DPAG in Bezug auf korrekte Frankaturen arbeitet und ihr dabei wohl auch viele Einnahmen entgehen. Belege aus der täglichen Gebrauchspost auf die tatsächlich noch Nachgebühr erhoben wird sind äußerst selten und auch wenn fehlende oder falsche Frankatur von oft schlecht geschultem Personal (vor allem in den Großstädten) überhaupt erkannt wird, unterlassen viele Zusteller/Sortierpersonal oft wegen Zeitdruck oder vielleicht auch Bequemlichkeit die Erhebung von Nachgebühr.

Hier mal ein ganz anderes Beispiel dazu. Im ausgelagerten Zustellstützpunkt der DPAG in Dresden gibt es zumindest noch einen aufmerksamen und korrekten Mitarbeiter dem an diesem Beleg auffiel, dass die verwendete 60 Cent Selbstklebemarke schon einmal verwendet worden war und hier nochmals (unordentlich) wohl per Klebestift aufgeklebt wurde. Dies markierte er korrekt mit blauem Stift und vermerkte die vom Zusteller zu erhebende Nachgebühr.



Beste Grüße,
Peter
 
Redfranko Am: 03.01.2019 18:20:35 Gelesen: 4756# 2 @  
Zu diesem Thema kann ich nun auch mal etwas liefern:

Der gezeigte Beleg stammt vom 25.08.1933 und wurde frankiert mit

1 x 467
1 x 474
1 x 483

In Summe 12 Pf und somit auf den ersten Blick ausreichend für einen Brief bis 20 g im Fernverkehr.

Und doch wurden 6 Pf Nachgebühr erhoben.



Das Problem ist die MiNr. 474, denn die war nur vom 01.11.1932 bis zum 30.06.1933 gültig.

Gruß, Frank
 
Michael Mallien Am: 05.08.2019 18:30:38 Gelesen: 4359# 3 @  
Bei diesem Beleg wurde ein Absenderfreistempel ausgeschnitten und zur Frankatur aufgeklebt. Zusätzlich erhielt er ein Etikett mit dem Teil eines AFS inkl. Firmenwerbung. Die Post belegte den Brief mit einem Nachentgelt in Höhe von 106 Cent (55 + 51 Cent).



Viele Grüße
Michael
 
Seku Am: 04.03.2020 13:37:19 Gelesen: 3925# 4 @  
Auf Grund eines Leserbriefes in der Lokalpresse erhielt ich heute einen bösen Brief. Der ist nicht nur vom Inhalt her tief unter der Gürtellinie. Auch die Frankatur sollte mich treffen. Marke von 1987 in Pfennigen. Die Nachgebühr hat der Zusteller allerdings nicht eingefordert. Der Brief lag im Hausbriefkasten.



Mi.-Nr. 1342
 
bovi11 Am: 04.03.2020 14:36:43 Gelesen: 3892# 5 @  
@ Seku [#4]

Schreibe doch noch einen Leserbrief, in dem Du beschreibst, daß Du durch den Brief jetzt in den Besitz eines ganz besonderen und wertvollen Belegs gekommen bist. ;-)
 
marlborobert Am: 04.03.2020 14:46:19 Gelesen: 3882# 6 @  
@ Seku [#4]

Es wäre eine tolle Idee, einen neuen Leserbrief veröffentlichen zu lassen, in dem du dich ganz herzlich für die Marke bedankst, die einen einzigartigen Plattenfehler hat und deswegen mit mindestens 15.000 Euro bewertet wird. Bei einer solchen Summe würden die Journalisten, die die Sensationsmeldungen mögen, den Leserbrief sicher veröffentlichen. ;)

Das Gesicht des Absenders beim Lesen des neuerlichen Leserbriefs würde ich gerne sehen.
 
Seku Am: 04.03.2020 17:30:22 Gelesen: 3822# 7 @  
@ bovi11 [#5]
@ marlborobert [#6]

Die Idee mit einem Antwort-Leserbrief ist mir auch schon gekommen. Allerdings nicht in Bezug auf den Beleg. Das könnte ich aber leicht einbinden. Übrigens habe ich schon einen Interessenten, der bietet aber nicht so viel.
 
Totalo-Flauti Am: 13.03.2023 23:00:09 Gelesen: 1424# 8 @  
Liebe Sammlerfreunde,

auf einem einfachen Brief aus Leipzig nach Schleiz vom 06.02.1964 wurden 4x Mi.327 und 2x Mi.329 für zusammen 24 Pfennig (einfacher Fernbrief) verklebt. Die Marken wurden beanstandet und der Brief mit dem 1 1/2-fachen des notwendigen Portos mit Nachgebühr (36 Pfennig) belegt. Lt. meines Michel's hätten die Marken aber bis 28.02.1954 ihre Gültigkeit haben müssen. Auch die entsprechenden Marken aus der alliierten Besetzung (Mi.212 und Mi 214) hatten eine Gültigkeit bis 28.02.1954. Und auch der DDR-Universalkatalog bestätigt das Datum. Entweder ist der Stempel falsch eingestellt oder ein Postler hat etwas überreagiert.

Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti.


 
GSFreak Am: 05.01.2024 10:09:38 Gelesen: 422# 9 @  
Hallo zusammen,

ab 01.03.1963 war das Porto für eine Postkarte im Fernverkehr 15 Pf.

Die hier gezeigte Karte vom 22.03.1963 aus München ist mit einer ganzen und einer halbierten 10 Pf. Marke Mi.-Nr. 383 (gültig bis 31.12.1964) frankiert. Die halbe Marke wurde nicht anerkannt und eine Nachgebühr fällig. Das können aber in keinem Fall 35 Pf. gewesen sein. Ich interpretiere die Ziffer "5" als fehlendes Porto und die "3" als den 50-prozentigen Aufschlag (2,5 Pf., aufgerundet auf 3 Pf.). Also insgesamt 8 Pf. Nachgebühr. Sehe ich das so richtig?



Solche "Spielereien" habe ich in meiner Jugendzeit nach Portoerhöhungen auch einmal gemacht. Ist seinerzeit unbeanstandet gelaufen.

Beste Grüße
Ulrich
 
ChristianSperber Am: 05.01.2024 11:47:35 Gelesen: 378# 10 @  
@ GSFreak [#9]

Hallo Ulrich,

zum 1.3.1963 wurde auch die Nachgebührenregelung angepasst:

Einfacher Fehlbetrag + 30 Pfennig, also zusammen 35 Pfennig, wie mit Blaustift vermerkt.

Dies wird z.B. im Michel Postgebühren-Handbuch Deutschland erklärt, in meiner 1. Auflage auf S. 243.

Grüße
Christian
 
GSFreak Am: 05.01.2024 21:32:46 Gelesen: 262# 11 @  
Hallo Christian,

Danke für die Aufklärung. Hätte ich eigentlich wissen müssen.

Beste Grüße
Ulrich
 
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