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Thema: Christoph Gärtner übernimmt das renommierte Hamburger Auktionshaus Schwanke
Das Thema hat 31 Beiträge:
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hannibal Am: 03.05.2016 21:36:10 Gelesen: 16063# 7 @  
Da kommt bei mir auch keine Begeisterung auf, bei diesem scheinbar unaufhaltsamen Übernahmeprozess.

Welches Auktionshaus wird wohl als nächstes dran sein?
 
Wolffi Am: 03.05.2016 21:56:08 Gelesen: 16040# 8 @  
@ bayern klassisch [#6]

Bei der Mohrmann-Auktion ist im Bereich Dänemark sehr viel liegengeblieben. Die Ausrufpreise waren selbst im Vergleich zu Bruun Rasmussn sehr ambitioniert. Ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Geschäftspolitik.
 
Heinrich3 Am: 03.05.2016 22:44:08 Gelesen: 16008# 9 @  
Wenn irgendwann die Zinsen steigen, wird sich CG genau so übernommen haben wie dazumal W. Wiedeking von Porsche. Denn für mich steht fest, daß CG das nicht mit eigenem Kapital finanziert.

Doch was kommt dann aus dem großen Schluckauf für uns Sammler heraus?

Meine Vermutung: Nichts Gutes.

Mir kann es egal sein, ich kaufe bei keiner dieser Firmen.

Damit eine schöne Nacht -
Heinrich
 
bayern klassisch Am: 03.05.2016 22:49:49 Gelesen: 15997# 10 @  
@ Wolffi [#8]

Da hast du leider ganz recht - "too big to fail" ist wohl ein Versuch wert. Für uns Sammler ist die Reduzierung auf ganz wenige nicht unbedingt positiv. Wenn fachkundige Auktionatoren gehen und Manager kommen, kann man sich leicht vorstellen, was passiert.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
wuerttemberger Am: 03.05.2016 22:52:43 Gelesen: 15993# 11 @  
@ Richard [#1]

Das Bild sagt mehr als tausend Worte.
 
Hobbyphilatelist Am: 04.05.2016 06:37:27 Gelesen: 15894# 12 @  
Ich kann mich noch gut erinnern wie der Vater von Herrn Schwanke seine Auktionsangebote auf hektographierten Blättern versendet hat.

Das Auktionshaus hatte doch einen guten Mitarbeiter. Warum konnte dieser das Auktionshaus nicht weiterführen?

In Deutschland gibt es im Vergleich zu anderen Ländern eine Überzahl von Auktionshäusern. Auf diese Weise findet eine gewisse Marktbereinigung statt.

Man kann nur hoffen, daß das Gärtner-Imperium mal nicht von einer ausländischen Heuschrecke übernommen wird.
 
mausbach1 (RIP) Am: 04.05.2016 08:34:19 Gelesen: 15840# 13 @  
@ 22028 [#5]

Mit absoluter Sicherheit. :-(
 
Kontrollratjunkie Am: 04.05.2016 10:00:35 Gelesen: 15767# 14 @  
Sehr schade, dass ein alteingesessenes Traditionsunternehmen auf diese Art und Weise "verschluckt" und wohl über kurz oder lang seine Identität verlieren wird. Die Firma Schwanke hatte immer so ein gewisses familiäres Ambiente und man fühlte sich dort auch als kleiner Sammler immer wohl. Marktbereinigung ist gut und schön, aber wenn immer mehr an Traditionen und Erfahrung wegbricht, wird es nicht zum Vorteil der Philatelie sein.

Gruß
KJ
 
olli0816 Am: 04.05.2016 11:17:15 Gelesen: 15715# 15 @  
Man kann das jetzt mögen oder nicht mögen. Tatsache ist: Es findet ein Konzentrationsprozess statt, weil der Briefmarkenmarkt schrumpft und es sich für den einen oder anderen Auktionator nicht mehr lohnt. Ist natürlich blöd, wenn es den Lieblingsauktionator erwischt.

Aber man kann sehen: Inzwischen werden viele Sachen nicht mehr verkauft, weil insgesamt zu teuer. Schaut man sich die Politik der Auktionatoren an, dann hat in den letzten 10 - 15 Jahren eine Inflation bei der Gebühr stattgefunden. Es gibt inzwischen tatsächlich Versteigerer, die mehr als 25% nehmen, und ein Satz über 20% wird als ganz normal empfunden. War natürlich bequem, als die MwSt. von 19% auf 7% gefallen ist und man argumentieren konnte, dass die Käufer unterm Strich was sparen. Muß natürlich nicht immer so bleiben. Zusätzlich bekommt der Auktionator noch mal die gleiche Summe vom Einlieferer, bei großen Einlieferern ist das weniger, aber immer noch ordentlich.

CG kauft sich momentan die ganzen Mitbewerber weg. Ob es am Ende sich ausgehen wird, muß sich noch zeigen. Das irgendeine Kultur gewahrt wird ist natürlich Mumpitz und Marketinggeplapper. Auf dem Foto oben sind zwei Geschäftsleute und der neue Investor erwartet sich natürlich maximale Gewinne. Ist aber OK, dafür ist er Geschäftsmann.
 
Eric Scherer Am: 04.05.2016 11:31:45 Gelesen: 15700# 16 @  
In Deutschland gibt es viel zu viele Auktionshäuser - Traditionen hin oder her. Wollen wir als Sammler auch in Zukunft ein qualifiziertes Angebot, muss es sich für die Auktionatoren lohnen. Hier ist klar: mit dem deutschen Heimatmarkt können die meisten schon lange nicht mehr leben. CG hat das schon lange erkannt und sich einen guten Kundenstamm in Übersee aufgebaut, der sogar regelmässig die Hotels in Bietigheim-Bissingen füllt. Das ist in jedem Fall positiv. Klar ist auch: viel Wert sind diese Auktionshäuser leider nicht - hoffe, CG hat nicht zu viel dafür gezahlt.
 
olli0816 Am: 04.05.2016 13:25:33 Gelesen: 15636# 17 @  
Richard hatte mich angeschrieben, dass der Satz "Ob es sich gut ausgehen wird, muß sich noch zeigen" nicht gut verständlich ist.

Im Grunde meinte ich damit, dass die Zukunft zeigen wird, ob die die Strategie des Auktionshauses Christoph Gärtner erfolgreich ist. In fünf bis zehn Jahren wissen wir mehr.
 
waarnstadt Am: 04.05.2016 18:17:05 Gelesen: 15511# 18 @  
Es ist für mich als Auktionator (und damit Insider) immer wieder interessant, welches Bild bzw. Vorstellung die Kunden / Käufer von den Abläufen in einem Auktionshaus haben.

Aufgelder für Käufer sind in den letzten Jahren gestiegen, aber die Anforderungen an die Präsentation auch, das hat alles seinen Preis. Allein von den Druckkosten / Portokosten dürften sich die wenigsten hier eine reale Vorstellung machen können. Und Provisionssätze um die 25% auf Einliefererseite zählen doch wohl getrost zur Märchenecke, es sei denn, der Einlieferer bekommt gerade mal seine 500 oder 1000 € Gesamtausruf zusammen, das soll es ja auch geben.

Also zusammenfassend gesagt, es ist nicht alles so einfach zu bewerten, wie es hier mancher macht, da fehlt einfach zwangsläufig das Hintergrundwissen über die Geschäftsstrategien im Auktionshandel.
 
Heinz 7 Am: 04.05.2016 18:33:45 Gelesen: 15498# 19 @  
@ Richard [#1]

Wenn sich Auktionshäuser zusammenschliessen, um gewisse Arbeiten/Kosten aufzuteilen, so ist das verständlich und vermutlich auch eine Notwendigkeit. Da muss man Verständnis dafür aufbringen.

Im vorliegenden Fall lese ich das Ganze aber mit sehr gemischten Gefühlen. Das Auktionshaus Schwanke war ein Haus, wo ich mich immer sehr wohlfühlte, und eines der ganz wenigen Häuser, das auch philatelistische Literatur anbot.

Es ist nun nur zu hoffen, dass die bisherige Leitung des Auktionshauses Schwanke "an Bord bleibt" und Herr Gärtner die Eigenständigkeit/Besonderheiten des AH Schwanke belässt. Hoffen wir es! Alles andere wäre meines Erachtens ein herber Verlust für die Philatelie-Szene.

Wie Ch. Gärtner es schafft, neben seinem eigenen Imperium nun noch x neue Geschäfte zu betreiben, entzieht sich meinem Wissen. Ich hoffe, er "übernimmt" sich nicht.

Heinz
 
Tuffi Am: 05.05.2016 10:56:46 Gelesen: 15313# 20 @  
@ Heinz 7 [#19]

Ich stimme Dir in allen Punkten zu.

Walter
 
10Parale Am: 05.05.2016 21:41:47 Gelesen: 15172# 21 @  
@ Richard [#1]

Süden trifft Norden - warum nicht? Die innerdeutsche Globalisierung schreitet voran. Viel Glück den CEO´s. Nur der Name scheint mir etwas lang und schwerfällig.

10Parale
 
Francysk Skaryna Am: 06.05.2016 16:12:19 Gelesen: 15014# 22 @  
@ 10Parale [#21]

Moin,

Süden trifft Norden - warum nicht?

Weil zu viel Globalisierung auch dazu führt, dass ein Anbieter darüber entscheidet, was in welcher Form angeboten wird und alles aufkaufen kann, was ihm möglicherweise Konkurrenz werden oder sein könnte. Marktkonzentration ist kontraproduktiv. Gärtners Ehrgeiz in allen Ehren, es bleibt zu hoffen, dass nicht einfach nur Annahmestellen für die nächste Auktion im Stuttgarter Raum geschaffen werden.

Auch Christoph Gärtner wird älter und sein Auktionshaus irgendwann einmal in andere Hände geben wollen. Wer wird das sein? Im Hause Köhler hat man jeweils würdige Nachfolger gefunden. Möge dies im Hause Gärtner dereinst genauso würdevoll gelingen. Sonst reissen die heutigen Übernahmen eine ganze Reihe heute etablierter Häuser später ein mal mit ins Nirvana.

Gruss
 
Francysk Skaryna Am: 08.05.2016 15:17:26 Gelesen: 14864# 23 @  
Moin,

einem Bericht der Bietigheimer Zeitung [1] ist zu entnehmen, dass das Auktionshaus Gärtner passen die jüngsten Übernahmen zur Strategie des Hauses und ergaben sich auch aus der Notwendigkeit heraus, dass es für die übernommenen Häuser keine Nachfolger gab.

Zitiert wird Christoph Gärtner mit den Worten:

Mir ist es wichtig, dass Sammler, Investoren und auch Erbengemeinschaften direkt in der Nähe ihres Wohnorts kompetente Ansprechpartner haben, die über ein sehr gutes Renommee verfügen und seit Jahrzehnten für Seriosität, Souveränität und Know-How stehen.

Damit ist absehbar, dass nach der Finanzkrise und in einer anhaltenden Niedrigzinsphase der Trend zur Kapitalanlage in Sachwerte bedient wird. Das muss an sich nicht negativ sein, bringt aber auch eine Abhängigkeit mit sich. Das Unternehmen ist mittlerweile die Nummer eins in Europa und weltweit die Nummer zwei. Wie weit wird der rasante Expansionskurs des Hauses noch gehen?

Gruss

[1] http://www.swp.de/bietigheim/lokales/bietigheim_bissingen/Der-grösste-Sammler;art1188806,3105009
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.05.2016 16:07:03 Gelesen: 14832# 24 @  
@ Francysk Skaryna [#23]

Flucht in die Sachwerte

Da lies mal bitte die entsprechenden Artikel im mm Nr. 5/2016 - der Kunstmarkt z.B. bricht ganz schön ein. Hier ist auch ein ziemlicher Hype unterwegs - der Aktienkurs von Sotheby´s brach um 17,5 Prozent ein.
 
bayern klassisch Am: 08.05.2016 16:25:25 Gelesen: 14808# 25 @  
@ mausbach1 [#24]

Nach der Flucht in die Sachwerte, folgt die Flucht aus den Sachwerten wenn der Euro kollabiert ist usw.

Eine Konzentration in ganz wenige Anbieter ist m. E. immer negativ zu sehen, weil die Nischen dsa Interessante sind, nicht die breite Masse (außer für Vordrucksammler). Von daher wäre es besser, der Auktionsmarkt würde bunt und vielfältig bleiben, mit speziellen Angeboten und besonderen Schwerpunkten.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.05.2016 16:29:13 Gelesen: 14803# 26 @  
@ bayern klassisch [#25]

Vollkommen richtig - siehe meinen Beitrag [#13].
 
Eric Scherer Am: 08.05.2016 20:02:11 Gelesen: 14722# 27 @  
Ich denke nicht, dass der Kauf von Schwanke allzu viel gekostet hat. So ein Unternehmen hat neben persönlichen Beziehungen viel zu wenige "Assets".

Das mit der Marktkonzentration ist immer schade, aber gerade an Auktionshäusern gibt es in Deutschland doch ein Überangebot.
 
10Parale Am: 03.08.2016 22:18:59 Gelesen: 13894# 28 @  
@ 8049home [#27]

Können Sie in diesem Zusammenhang einem Laien erklären, was es bedeutet, wenn ein Unternehmen zu wenig "Assets" hat. Gibt es ein deutsches Synonym, ich möchte es absichtlich nicht bei Google finden?

Auf jeden Fall ist nach meiner Rückkehr aus dem Urlaub der 1. Auction GALLERIES Hamburg Katalog der 357. Auktion in meinem Briefkasten und ich habe auch schon ein Los gefunden dass mich sehr interessiert. Bei philasearch.com konnte ich die Auktion (noch) nicht finden? Mittlerweile bin ich es gewohnt, philasearch als Briefmarkenkaufhaus zu benutzen.

Ein Studium der Auktionskataloge jedweden Hauses ist manchmal zeitaufwendig, aber lohnt sich immer wieder, wie ich sehe.

Ich wünsche dem Hause viel Erfolg.


Liebe Grüße

10Parale
 
nightdriver Am: 03.08.2016 22:41:28 Gelesen: 13872# 29 @  
Als "Assets" werden Wirtschaftsgüter von Unternehmen bezeichnet. Bei Auktionshäusern also im wesentlichen die Büroinfrastruktur, ggf. auch Betriebsgrundstück. Soweit vorhanden auch eigener (!) Warenbestand.
 
Hobbyphilatelist Am: 05.08.2016 17:22:56 Gelesen: 13685# 30 @  
@ 8049home [#27]

Ich denke nicht, dass der Kauf von Schwanke allzu viel gekostet hat. So ein Unternehmen hat neben persönlichen Beziehungen viel zu wenige "Assets".

Da die Firma Schwanke ein renommiertes Auktionshaus ist, dürfte der Firmenwert und somit der Kaufpreis entsprechend sein.
 
ligneN Am: 07.08.2016 01:57:54 Gelesen: 13606# 31 @  
@ nightdriver [#29]

Zu den "Assets" gehört auch die Kundenkartei einer Auktionsfirma.
 

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