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Thema: Bayern ab "Pfennig-Zeit" 1876 bis 30.6.1920: Belege, Marken, Essays
Das Thema hat 823 Beiträge:
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Gernesammler Am: 17.04.2019 19:47:40 Gelesen: 155589# 249 @  
Hallo Sammlerfreunde,

zwei Ganzsachen Postkarten von Herrn Karl Gross aus der Möbelschreinerei Buchloe an das Landbauamt in Kempten.

Die erste Postkarte eine P 112a zu zu 10 Pfennig, Werteindruck der Germania mit Aufdruck "Freistaat Bayern" und einer Zusatzfrankatur der Bayern Nr.153a "König Ludwig mit Aufdruck "Freistaat Bayern" wurde versendet am 16.11.1919 in der Portoperiode 4 (1.10.1919 - 5.5.1920). Diese Postkarte war mit 15 Pfennig korrekt frankiert.

Die zweite Postkarte eine P 114 I ungezähnt mit Wertaufdruck Wappen mit großer Krone zu 15 Pfennig sowie einer Zusatzfrankatur einer Bayern Nr.181 zu 20 Pfennig, diese Karte wurde am 21.5.1920 versendet in der Portoperiode 5 (6.5.1920 - 31.3.1921).

Für diese Postkarte waren zu der Zeit 30 Pfennig im Fernverkehr zu zahlen, Gesamtfranko hier 35 Pfennig somit 5 Pfennig zu viel.

Beide Karten hatten den Einkreisstempel von Buchloe.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 14.05.2019 19:52:41 Gelesen: 154602# 250 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 8.3.1920 aus der Portoperiode 4 (1.10.1919 - 5.5.1920) von der Briefmarkenhandlung Horschelt aus Lager Grafenwöhr in der Oberpfalz an Herrn Svante Nilsson in Stigtomta in Schweden.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.119 II A zu 10 Pfennig (König Ludwig, sowie aus der Abschiedsausgabe die Nr.181 und 182 zu 20 und 30 Pfennig, dies reichte für den Brief in der 2.Gewichtsstufe ins Ausland (50 Pfennig) und der Recogebühr von 30 Pfennig.

Der Brief unterlief der Zensur und wurde unterwegs geöffnet und danach mit dem Hinweis der Verordnung vom 15.11.1918 wieder verschlossen und weiterspediert. Da der Brief als Einschreiben aufgegeben wurde wies man dies handschriftlich aus und versah den Brief mit dem Klebezettel Nr.11d (gezähnt mit Ortseindruck). Am 12.3.1920 kam der Brief in Stigtomta zur Ausgabe, auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 15.05.2019 06:19:27 Gelesen: 154569# 251 @  
@ Gernesammler [#250]

Hallo Rainer,

das ist ein schönes Stück Postgeschichte - Buch- und Briefmarkenhandlung in Grafenwöhr ist schon interessant, Dreifarben-Mischfrankatur ist immer gut, Zensur ebenso, dazu die Destination Schweden - da kann man nicht meckern, als Einschreiben schon gar nicht. Klasse!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 20.08.2019 19:55:08 Gelesen: 151782# 252 @  
Hallo Sammlerfreunde,

eine nette Postkarte vom 9.7.1919 aus der Portoperiode 3 (1.10.1918-30.9.1919) im Fernverkehr aus Landau an Flugschüler Emil Croisant in Gersthofen bei Augsburg.

Gersthofen erhielt 1904 den Flugplatz Gersthofen-Gablingen, der nach dem Zweiten Weltkrieg durch amerikanische Truppen als Kaserne benutzt wurde.

Für das Franko nahm man zwei Marken Bayern Nr.117 König Ludwig mit Aufdruck "Volksstaat Bayern" zu 5 Pfennig Gesamt Franko 10 Pfennig für den Fernverkehr.
Gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Landau, alles in allem einfach aber Geschichtlich interessant.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 20.08.2019 20:09:23 Gelesen: 151779# 253 @  
@ Gernesammler [#252]

Hallo Rainer,

nette Karte für den Avioniker von heute und morgen. Dergleichen Stücke an Flieger dürften aus dieser Zeit auch keine Massenware sein.

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 22.08.2019 19:53:52 Gelesen: 151638# 254 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Quittung aus Lingenfeld mit Negativ Stempel über 30 Pfennig diese sind am linken Rand händisch ausgewiesen.

Wofür war die Gebühr von 4 Pfennig?

Ich denke mal das es von diesen Quittungen nicht mehr soviel gibt.

Der Text auf der Quittung, ich kann zwar nicht alles lesen hoffe aber das ich aufgeschlaut werde.

"Empfangen sie aus der Kasse Lingenfeld dreissig Pfennig Porto für ... an die Kgl.Verwaltung ... Klingenmünster
Lingenfeld den 13.1.1888 Kgl.Postexpedition"

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 22.08.2019 20:53:35 Gelesen: 151618# 255 @  
@ Gernesammler [#254]

Hallo Rainer,

das sind ganz kleine Orte, von denen der Heimatsammler der Pfalz ein solches Stück mit Kußhand nehmen würde, wenn er nur eines kaufen könnte.

Ich versuche mich mal am Text:

Quittung. Empfangen aus der Localarmenkasse Lingenfeld 30 Pfennig Porto für eine Geldsendung an die königliche Verwaltung der Kreis Irren Anstalt Klingenmünster.

Lingenfeld den 13. Januar 1888

Königliche Postexpedition Mathern

30 Pfg.

Was du als "4" gelesen hast, war die Buchhalternase, mit der die Einkassierung in roter Tinte quittiert wurde.

Meines Wissens ist das der einzig bekannte Abschlag des Siegels der Postexpedition Lingenfeld. In Lingenfeld habe ich vor 45 Jahren gerne Karpfen geangelt - mache ich heute nicht mehr, weil mir die Fische leid tun.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 23.08.2019 19:49:02 Gelesen: 151505# 256 @  
@ bayern klassisch [#255]

Hallo Ralph,

vielen Dank, so konnte ich das tolle Stück mit einer super Beschreibung im Ordner ablegen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 17.09.2019 20:12:36 Gelesen: 150427# 257 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus München vom 22.4.1909 an Mr. E. Burmester in Cape Town (Kapstadt) Südafrika via London links unten ist auch eine PO Box Nr. 609 vermerkt.

Für das Franko nahm man zwei Marken der Wappenausgabe Pfennig Bayern Nr. 56 zu 10 Pfennig. Gestempelt mit Maschinenstempel von München 2 BP und auf der Rückseite der Ankunftsstempel von Cape Town am 18.5.1909.

Derjenige der den Brief schrieb war wohl jemand der entweder viel reiste oder ein Vertreter einer Firma, das Couvert war vom Hotel Beau Sejour in Monaco das es heute immer noch gibt.

Ich denke Vertreter schließt aus, denn es war und ist ein 5 Sterne Hotel.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.09.2019 21:58:30 Gelesen: 150422# 258 @  
@ Gernesammler [#257]

Hallo Rainer,

feines Stück - prima Destination!

Der Absender war nicht britisch, sonst hätte er ganz anders geschrieben, aber vielleicht Südafrikaner auf Tour, der in die Heimat geschrieben hatte. An einen gewöhnlichen Geschäftsmann glaube ich auch nicht - Urlaub war damals sehr, sehr teuer und ein Privileg der Millionäre. Allein die Dauer einer Schiffspassage war länger, als der Jahresurlaub eines Unselbständigen, so der überhaupt Urlaub hatte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 19.09.2019 19:52:41 Gelesen: 150380# 259 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte zu 10 Pfennig P23 (17x (98) mit Wasserzeichen 5Z) v vom 8.9.1898 aus Nürnberg vom Briefmarkenhändler J. Birkmeyer an Herrn Duffield in Leeds (England).

Im Text nimmt Herr Birkmeyer zur Kenntnis das Herr Duffield in seiner postalischen Anfrage erwähnte das er keine Preisliste habe und Herr Birkmeyer gewährt diesem 30 % auf die Preise von Senf 1898,einem Briefmarken-Katalog.

Gestempelt Einkreisstempel von Nürnberg, Einkreisstempel Hydepark Leeds und Leeds beide jeweils am 9.9.1898.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 30.09.2019 20:06:49 Gelesen: 149935# 260 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 5.10.1919 aus Amberg an den Gemeinde Vorstand St. Blasien im Schwarzwald, der Brief wurde als Einschrieben aufgegeben.

Der Brief ist in der Portoperiode 4 spediert worden (1.10.1919 - 5.5.1920).
Für das Franko nahm man 2 Marken "König Ludwig" zu 20 Pfennig, Bayern Nr.97 sowie 1 Marke "König Ludwig" mit Aufdruck "Volksstaat Bayern" zu 10 Pfennig, Bayern Nr. 119.

Gesamt 50 Pfennig, davon 20 Pfennig für den Brief 1. Gewichtsstufe sowie 30 Pfennig Reco Gebühr. Das Einschreiben wurde handschriftlich ausgewiesen und mit Klebezettel von Amberg Nr. 12db versehen und der Manualnummer 462. Gestempelt mit Bahnpoststempel Fürth - Nürnberg Zug 1119 5.10.19 und auf der Rückseite der Ankunftsstempel Zweikreisstegstempel von St. Blasien am 7.10.19.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 30.09.2019 20:25:57 Gelesen: 149931# 261 @  
@ Gernesammler [#260]

Hallo Rainer,

keine häufige Entwertungsform dieser späte Stempel - da wird man nicht zahllose Briefe finden, sondern muss schon ganz schön picken, um so etwas Gescheites zu schnappen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 06.11.2019 19:28:58 Gelesen: 147484# 262 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Postkarte aus Schroffenhaus vom 9.7.1890 an Oscar Langer in Berlin C, Klosterstrasse.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr. 48 oder 55 zu 5 Pfennig und gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Oberstdorf (Helbig 21b ohne Punkt), angekommen ist die Karte am nächsten Tag in Berlin.

Auf der Vorderseite ist ein schönes Motiv zum Thema Bergsteigen.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 06.11.2019 21:37:50 Gelesen: 147468# 263 @  
@ Gernesammler [#262]

Hallo Rainer,

dürfte eine späte Marke sein - sehr schönes Stück, da geht einem das Herz auf!

Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 13.11.2019 19:39:43 Gelesen: 147021# 264 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 18.1.1907 als Express Sache aus Kempten an die Burschenschaft "Dannbia" in München abzugeben im Cafe Luitpold.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr. 61 zu Pfennig und eine Bayern Nr. 66 zu 30 Pfennig was dem Gesamt Franko entsprach, 10 Pfennig für den Brief im Fernverkehr und 25 Pfennig für den Eilbotenzuschlag im Ortszustellbereich.

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel von Kempten und die Manualnummer 168 wurde handschriftlich versehen, auf der Rückseite als Ankunftsstempel ein Zweikreisstempel von München 2 BZ am gleichen Tag und dem Postbotenstempel Nr.19.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 17.11.2019 19:31:52 Gelesen: 146794# 265 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Postkarte deklariert als Feldpost vom 17.10.1914 von einem Heinrich Mois in Ottersheim bei Germersheim an Fräulein Zahn in Ilsenbach.

Im Text erwähnt der Herr das er im Pionier Battailion ist und nach der Ausbildung von sechs Wochen ins Feld muss worauf er sich schon freut. Wenn man heute bedenkt wie viel Leid das Ganze brachte.

Gestempelt wurde mit Zweikreisstempel Ottersheim bei Germersheim ** (Helbig 37a).

Etwas nettes hat die Karte unten links den Text über die Gesundheit: intensiv Hunger: groß Durst: viel und Geldbeutel leer.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 17.11.2019 21:40:45 Gelesen: 146775# 266 @  
@ Gernesammler [#264]

Hallo Rainer,

die Burschenschaft hieß "Danubia", der lateinische Name der Donau, noch von den ollen Römern stammend.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 18.11.2019 17:27:11 Gelesen: 146724# 267 @  
12. Deutsches Bundesschiessen in Nürnberg 1897.



hajo22
 
olli0816 Am: 26.11.2019 15:49:40 Gelesen: 146260# 268 @  
Hallo,

heute ein Brief aus der Spätzeit von Bayern.

Es ist ein Einschreiben, welches von Frankenthal am 28.3.1920 nach Frankfurt gegangen ist, wo er am 30.3.1920 ankam. Das Porto betrug 1 Mark und der Brief ist mit einer Michel 160B und einer 162B frankiert. Laut Michel wurde der geschnittene Satz am 4.3.1920 herausgegeben und die Marken wurden schon bald später am 30.6.1920 ungültig, also ein sehr überschaubarer Zeitraum. Deshalb sind die Marken im Michel etwas höher gewertet.

Warum schreibe ich das? Momentan wird hier sehr viel negativ über die Ausgabepraxis der deutschen Post geschrieben. Aber schon vor 100 Jahren hat man sehr gut gewusst, dass es genügend Sammler gibt, denen man mit Sonderformaten ein bisschen mehr Geld aus der Tasche ziehen konnte. So neu ist das Thema also nicht. Allerdings hatte man zu der Zeit wohl noch nicht die Idee gehabt, selbstklebende Marken herauszubringen. Ich glaub, die Erfindung kam erst später. Das Ergebnis ist so unterschiedlich nicht, weil auch hier gleiches Motiv nur ohne Zähne. Den gezähnten Satz mit 19 Werten (!) gab es da bereits seit 1919. Und Bayern wusste zu der Zeit sicher, dass es in Kürze vorbei ist mit Markenausgaben. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. :)

Trotzdem ist er nett anzusehen:



Grüße Oliver
 
bayern klassisch Am: 26.11.2019 16:13:58 Gelesen: 146250# 269 @  
@ olli0816 [#268]

Hallo Oliver,

ja, auch bei der bayer. Post hat man dem Sammler lieber tief, als oberflächlich in die Tasche gegriffen, aber auch das war keine Neuerung mehr im frühen 20. Jahrhundert, sondern das gab es schon viele Jahrhunderte zuvor (wenngleich halt auf anderen Ebenen stattfindend).

Diese Briefe sind heute nicht mehr beliebt unter den Sammlern und was auch immer für Katalogwerte notiert sind, sie sind Schall und Rauch.

Sie spielgeln oft die guten, damaligen sammlerischen Verbindungen wieder, teils in alle Welt, weil fast jeder, der etwas auf sich hielt, gerne diese tollen und seltenen Marken haben wollte, postfrisch, gestempelt, oder gar auf Brief.

Der Markt dafür ist aber sehr, sehr klein geworden, auch wenn die Verwendungszeit nur ganz kurz war, aber es gab halt damals noch Massen an Sammlern, die gerne am Wochenende Überstunden machten, damit sie sich einen Satz mehr kaufen konnten. Ob das heute noch so wäre?

Auf der anderen Seite dokumentieren solche Briefe auch sammlerische Gepflogenheiten, die es noch heute gibt - du wohnst dort, wo es seltene Marken gibt und du schickst mir einen leeren Brief damit und umgekehrt schicke ich dir bessere Sachen, die nicht jeder bekommt und dann entsteht automatisch eine frühe win-win-Situation, die teils über Kontinente hinweg bestens funktionierte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
olli0816 Am: 26.11.2019 19:02:38 Gelesen: 146227# 270 @  
@ bayern klassisch [#269]

Hallo Ralph,

ja, Da hast Du recht. Wobei ich eigentlich nie den Eindruck hatte, dass die letzten Ausgaben bei Bayern ab dem 1. Weltkrieg bis zum Ende sehr beliebt waren. Das flaut doch schon merklich bei den gezähnten Wappenausgaben ab. Trotzdem gibt es Stempelfälschungen ohne Ende, ich habe davon sehr viele.

Was die Briefe aus der Zeit betrifft, habe ich den Eindruck dass der größte Teil konstruiert ist. Bei meinem vorher gezeigten und auch dem in diesem Beitrag vermitteln einfach den Eindruck, auch wenn sie richtig gelaufen sind. Andererseits bin ich nachsichtig, weil es auch bei sehr alten Briefen so einiges nicht gäbe, wenn die Sammler diese Briefe nicht verschickt hätten. Ich habe hier vor längerer Zeit z.B. von British Guyana einen Brief gezeigt. Darauf hatte jemand geantwortet, dass der Absender aus mehreren exotischen Gebieten Briefe verschickt hat. Auch viele Briefmarkenhändler haben damals Briefe zu sich schicken lassen mit z.B. Satzfrankaturen oder besonders schöne Kombinationen.

Ich denke immer noch, sammeln sollte Spaß machen und bin kein so großer Purist, dass ich nur unverdächtige richtig gelaufene Briefe sammle, wo kein Sammler/Händler dahinter steht. Diese Briefchen gehören zu der Zeit und sie dokumentieren ganz gut, wie die Leute diese Dinge verwendet haben. Ich bin ja kein so großer Spezialist wie Du und sammle recht vielfältig, weil ich unterschiedliche Gebiete in den verschiedenen älteren Epochen nach und nach zusammentragen möchte. Gerade die Vielfalt gefällt mir am besten.

Ich habe noch einen zweiten, der mindestens genauso verdächtig ist wie der erste, "gemacht" worden zu sein. Übrigens sind beide recht sorgfältig geöffnet worden, was auch immer sich da drin befunden haben soll :).

Wieder einer aus der Spätphase von 1920:

Ein Brief aus Neu-Ulm, der am 16.1.1920 als Einschreiben nach Giengen/Württemberg versendet wurde. Er war vier Tage unterwegs und erreichte den Herrn Stadtmüller in seiner Filzwarenfabrik am 20.1.1920. Der Absender hat sich bei der Markenauswahl besonders viel Mühe gegeben und so einiges kombiniert: Michel 114A, 118IIA, 143 und 154A. Die 154A scheint etwas seltener zu sein. Das Porto war für ein Einschreiben richtig und der Brief ist mit 50 Pfennig versendet worden.



Der Brief ist ganz nett, auch wenn es wenige Interessenten dafür geben sollte. Ob man dafür später noch Geld bekommt, dürfen dann meine Erben herausfinden :).

Viele Grüße Oliver
 
Gernesammler Am: 26.11.2019 20:08:49 Gelesen: 146216# 271 @  
hallo Sammlerfreunde,

Paketkarte vom 9.9.1891 über ein Paket von 4,35 Kg aus Augsburg von der Firma K.& R.Lembert an Herrn Valcke Greres in Brüssel.

Das Paket lief mit Bahnpsot über Cöln nach Brüssel wo es am 12.9.1891 zur Ausgabe kam.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.56 zu 10 Pfennig eine Bayern Nr.63 zu 50 Pfennig und eine Bayern Nr.53 zu 1 Mark.

Gestempelt mit Einkreisstempel von Augsburg am 9.9. auf der Rückseite der Bahnpoststempel Zug 115 und Zweikreisstegstempel mit Segmenten von Cöln vom 10.9. sowie nochmals auf der Vorderseite der Ankunftsstempel von Brüssel am 12.9.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 26.11.2019 21:34:22 Gelesen: 146200# 272 @  
@ olli0816 [#270]

Hallo Oliver,

da sehe ich vieles genau so wie du.

Bei dem jetzt denke ich, dass es so lief:

Absender "macht" seinen Brief und lässt ihn sich abstempeln. Dann packt er ihn (und vlt. noch weitere Briefe dieser Art) in einen Großbrief und schickt ihn dem Empfänger. Der ging dann zu seiner Post und ließ sich einen perfekten Ankunftsstempel abschlagen.

Vorteil: Es konnte nichts verdaddelt, zerstört, oder verschmutzt werden und ein unattraktives Großkuvert war damals wie heute kein Objekt der Begierde von Postdieben. So erklärt sich auch die Datumsdifferenz.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
hajo22 Am: 26.11.2019 22:28:21 Gelesen: 146190# 273 @  
@ olli0816 [#270]

Es gibt schon auch Bedarfspost, siehe dazu z.B. [#2].

hajo22
 

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