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Thema: (?) (139) Feld- und Militärpost aus aller Welt
duphil Am: 04.10.2008 18:13:16 Gelesen: 159754# 1 @  
Hallo zusammen!

Beim Stöbern in meiner heimischen Briefe-Wühlkiste ist mir folgender Beleg in die Finger gefallen:



Ein Militär- bzw. Feldpostbrief aus Frankreich. Frankiert mit einer Militär-(feld-)postmarke, die die Michel-Nummer 1 hat.

Geschrieben wurde der Brief von einem Mitglied des 48. Infanterie-Regiments, wie man am Militärpoststempel rechts unten (FRANCHISE POSTALE MILITAIRE) erkennen kann.

Abgeschickt wurde der Brief in Guingamp, Cotes Du Nord, einem Ort in der Nähe des Ärmelkanals, ca. 480 km entfernt von Paris.

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Stempelwolf Am: 16.10.2008 21:03:58 Gelesen: 159695# 2 @  
Diese Feldpostkarte trägt neben dem Zensurstempel noch einen Stempel der an einen Tarnstempel erinnert. Weiß jemand etwas über diesen Stempel? Die Marke darunter wurde vor dem Stempeln abgelöst.



Beste Grüße
Wolfgang
 
Jürgen Witkowski Am: 16.10.2008 23:18:10 Gelesen: 159681# 3 @  
@ Stempelwolf [#2]

Schöner Beleg für die Rätselecke!

Was können wir aus dem Beleg ermitteln?

Die Empfängerin:
Frl. Elsa Christ, Pirmasens Pfalz, ??? str. 19

Der Kartentext:
Abschrift v. H. Lackmayer
Von unserem kolossal inter-
essanten Ausflug sendet
Dir die besten Grüße
Grüße (in anderer Schrift!)
H. Lackmayer

Weiterer Text rechts unten:
Beide Karten
über einen
Leisten geschr.
Fritzknetlein

Die Frankatur sollte eine MiNr. 98 zu 7 1/2 Pf. gewesen sein. Ob die Marke einmal einen Poststempel abbekommen hat, ist nicht zu erkennen, es sieht aber eher nicht danach aus.

Der Zensurstempel aus Weissenburg (Els.) hat im Riemer die Nr. 3.

Ein Absendedatum ist auf der Karte nicht zu erkennen. Es lässt sich aber einkreisen, wenn man in Betracht zieht, dass die MiNr. 98 am 28. Juli 1916 verausgabt wurde und der Zensurstempel von Februar 1916 - Februar 1917 in Gebrauch war. Da Ausflüge im Winter eher selten gemacht werden, ist der Sommer oder Herbst 1916 als Absendedatum wahrscheinlich.

Dass die Karte als Feldpostkarte gelaufen ist, erscheint mir eher unwahrscheinlich, da die entsprechende Aufschrift fehlt.

Der schwarze Kreisstempel weist ein paar Buchstabenfragmente auf, die zu dem Wort "Korps" gehören könnte, dass auf einigen frühen Prüfstempeln vorkam. Für Weissenburg (Els.) ist ein solcher Stempel, zumindest im Riemer "Die Postüberwachung im Deutschen Reich durch Postüberwachungsstellen 1914-1918" nicht dokumentiert.

Zu Vergleichszwecken:


Privatpostkarte mit Frankatur und Zensurstempel aus Colmar (Els.) aus 1916


Feldpostkarte aus Appenweiler, mit Zensurstempel aus Straßburg (Els.)

Hoffentlich hat uns der Herr Lackmayer nicht nach so langer Zeit "gelackmeiert"!

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
AfriKiwi Am: 19.10.2008 04:38:38 Gelesen: 159645# 4 @  
Etwas von Südafrika (1983) - Truppen in entweder Südwestafrika oder Angola. Dem Brief nach in einem Umschlag wahrscheinlich SWA, da der Schreiber sagt es ist alles still dort.

Auf den meisten Briefen ist wenig zu erkennen, vielleicht ein Zensurstempel oder nur ein Feldpoststempel. Alles gratis und direkt nach einer Südafrika Adresse.

Erich


 
Jürgen Witkowski Am: 28.10.2008 23:59:43 Gelesen: 159588# 5 @  
Feldpost während der Ruhrbesetzung

Am 11.01.1923 erfolgte die Besetzung Essens durch französische Truppen, weil das Deutsche Reich mit seinen Reparationsleistungen angeblich im Rückstand war. Die Besetzung dauerte bis zum 31.07.1925. Auch belgische Truppen waren an der Okkupation beteiligt.

Die Anwesenheit der Truppen hatte natürlich auch Feldpostverkehr zur Folge.


Rückseite des Essener Hauptbahnhofes und das Hotel Handelshof


Französischer Feldpoststempel und Truppenstempel

Der Feldpoststempel Tresor et Postes (Fiskus und Post) vom 04.12.1923 hat unten noch die Ziffer 204 stehen. 204 stand für Hauptbezirk 204 = Essen. Bei dem violetten Stempel handelt es sich anscheinend um einen Truppenstempel eines Infanterie-Regimentes. Das Wort "Le Vaguemestre" bedeutet nichts anderes als Postmeister.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Sammelfreak Am: 30.10.2008 20:42:02 Gelesen: 159552# 6 @  
Nabend zusammen,

habe hier einen schönen Rückläufer für die Feldpostsammler.

Schöner Zusatzstempel Feldpost sowie 2 Stempel von Berliner Postämtern und einen Stempel zurück.

Sowie einen Zensurstempel. Gehe ich mal davon aus, kann man sehr schlecht lesen und auch nicht mein Gebiet.


 
reichswolf Am: 12.12.2008 01:39:09 Gelesen: 159448# 7 @  
@ Sammelfreak [#6]

Der Stempel, den du als Zensurstempel bezeichnest, wird wohl eher ein Truppenstempel sein. Der Scan gibt leider nicht viel her, aber ich glaube, unten "???stempel" entziffern zu können.

Schau doch mal, ob am Original dieser Stempel mit der Absenderangabe in Einklang zu bringen ist. Mal zum Vergleich:

http://stampsx.com/ratgeber/stempel-bilder.php?id=10638

Beste Grüße,
Christoph
 
ladycroft78 Am: 13.12.2008 13:49:20 Gelesen: 159421# 8 @  
Hilfe bei der Feldpost Nr.

Wo finde ich Infos über Feldpost Nummern?

Mit einer kann ich nichts anfangen: 14912

Danke für eure Hilfe!
 
reichswolf Am: 13.12.2008 14:30:28 Gelesen: 159418# 9 @  
@ ladycroft78 [#78]

Da habe ich zwei Tipps für dich:

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/
http://stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?fuer=/ratgeber/stempel-datenbank.php

In der Stempel-Datenbank findest du dann folgendes, wenn du in der Suchmaske 14912 eingibst:

14912: 1.9.1939-1.1.1940 Stab Landesschützen-Bataillon I/XII. 2.1.1940-27.4.1940 Stab Landesschützen-Bataillon 751. 27.1.1942-14.7.1942 Stab und 1.-4. Kompanie Landesschützen-Bataillon 751. 25.1.1943-31.7.1943 Stab I und 1.-3. Kompanie Sicherungs-Regiment 95, 19.12.1944 nicht verwendet.

Beste Grüße,
Christoph
 
Lacplesis Am: 14.12.2008 10:31:00 Gelesen: 159398# 10 @  
Und wenn Du zur 14912 noch eine Standortangabe möchtest: Dijon.
 
xheine Am: 15.12.2008 12:04:55 Gelesen: 159366# 11 @  
Hallo,

ich hoffe nicht auf Widerstand zu stßen, wenn ich mal ein paar Jahre weitergehe: 1968

Die NVA nahm nicht an der Invasion teil, war aber bestens vorbereitet und "lag in den Startlöchern."

Mit der Intervention der Armeen des Warschauer Paktes fanden die Reformversuche in der CSSR ein Ende. Die zwei NVA-Divisionen sollten aber noch bis Ende Oktober 1968 in den Konzentrierungsräumen bei Bautzen und Plauen verbleiben. Die Situation für die Soldaten entspannte sich nur unwesentlich. Allerdings wurde zum 05.08.1968 das Schreibverbot aufgehoben, so daß die Soldaten wieder persönliche Post verschicken konnten. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Versenden persönlicher Post aus den Konzentrierungsräumen verboten.

Eingehende Post wurde an die Garnisonsanschrift über das Nachkommando weiter zugestellt.

Um die Situation für die Soldaten erträglicher zu gestalten und die Moral der Truppe zu heben, wurde mit der Anordnung (AO) 19/68 des Stellvertreters des Ministers und Chef des Hauptstabes, Generaloberst H. Keßler, die Organisation und Sicherstellung der Postversorgung des Personalbestandes der 11. MSD und 7. PD am 28.08.1968 befohlen (GVS A 88767). Es wurde angeordnet, daß aus Kommandonummern der Mobilmachung der Wehrkreiskommandos Karl-Marx-Stadt und Großenhain in Plauen und Bautzen Postabholpunkte (PAP) zu bilden waren, die dem Kommando des MB III zu unterstellen waren.

Die Aufgaben sind wie folgt formuliert:

“Die Einrichtungen haben die Aufgabe, die gesamte Postversorgung (einschl. Telegramme) bis zur Ebene Truppenteil zu organisieren und eine reibungslose Übergabe-/Übernahme mit den Einrichtungen der Deutschen Post zu gewährleisten. Die Reservisten der Postabholpunkte und Militärpostämter sind zugleich Postbevollmächtigte für alle Postsendungen ihres Zuständigkeitsbereiches“.

Weiter heißt es: „Im persönlichen Postverkehr der Armeeangehörigen werden vorläufig keine Einschränkungen festgelegt.

9. Die Postbevollmächtigten der Nachkommandos sind anzuweisen, alle Postsendungen vor der Weiterleitung zum PAP durchzusehen und die Sendungen auszusortieren, die für Armeeangehörige des Nachkommandos bestimmt sind...

11. An alle beteiligten Stäbe, Truppenteile und Einheiten sind die in den Anlagen 1 und 2 zugewiesenen dreistelligen Postschließfachnummern unter Angabe der PAP auszugeben. Sie sind ausschließlich im persönlichen Postverkehr der Armeeangehörigen anzuwenden.“

Die Durchführung der Feldpost wurde untersagt!

In Punkt 12 der Anordnung heißt es: „Die Bestimmungen der Dienstvorschrift 14/20 –Feldpostvorschrift - sind nicht anzuwenden. Alle Dokumente, Vordrucke und Tagesstempel sind zu versiegeln und von den Leitern der Einrichtungen unter Verschluß zu halten“.

Diese AO wurde durch den Chef des Stabes des MB III für den MB mit AO 18/68 vom 29.08.68 umgesetzt(GVS E199568).

Mit dieser Grundlage war nun die Möglichkeit geschaffen worden, die persönliche Post direkt aus und nach den Bereitstellungsräumen, ohne Umweg über die Garnisonsanschrift zu empfangen bzw. zu versenden. Die Soldaten machten rege Gebrauch. Siehe dazu Tabelle 1.

Der Militärpostverkehr mußte kurzfristig organisiert werden. Erfahrungen auf diesem Gebiet hatte niemand. Beim Hauptpostamt 99 Plauen wurde der PAP 11 und beim Hauptpostamt 86 Bautzen der PAP 7 eingerichtet. Das Militärpostamt 11 wurde bei der Rückwärtigen Führungsgruppe eingerichtet, so wie vorgesehen. Entsprechend eines Entschlusses des Leiters Nachrichten wurde das MPA 7 auf dem Gefechtsstand der Division eingerichtet. Der Postverkehr wurde bei den MPA in Zelten abgewickelt.

Die eingehende Post wurde von den Soldaten der PAP von der Deutschen Post (DP) übernommen. Die Sendungen wurden an Hand der dreistelligen PSF-Nummern. vorsortiert und mit Lastkraftwagen zu den MPA transportiert und übergeben. (Die dreistelligen PSF-Nummern wurden in der Anlage der AO 19/68 den teilnehmenden Truppenteilen und Einheiten neu zugewiesen. Im Garnisonsdienst galten vierstellige PSF-Nummern.)

Zwischen den PAP und MPA verkehrten täglich zwei Posttransporte (vormittags und nachmittags).Von den MPA zu den TT/E verkehrte täglich ein Transport (nachmittags). Mit der 2. Fahrt zwischen den PAP und den MPA erfolgte der Abtransport der abgehenden Post und die Ableitung an die DP. An Wochenenden erfolgte nur eine Postfahrt. Das MPA 11 befuhr 4 Linien um die TT/E anzufahren und die Post zu übergeben/übernehmen. Beim MPA 7 waren auf Grund der günstigen Dislozierung nur zwei Linien erforderlich.

Die MPA übergaben die Postsendungen bei den TT/E an die Postbevollmächtigten der Regimenter, Bataillone und selbständigen Einheiten, von wo aus sie letztendlich den Empfänger erreichten. Folgendes Personal und Technik standen den PAP/ MPA zur Verfügung:

PAP:
2 Offiziere
2 Unteroffiziere
6 Soldaten
4 LKW (Typ LO 1800 A)

MPA:
2 Offiziere
2 Unteroffiziere
11 Soldaten
6 LKW (Typ LO 1800 A)

Die Dienstpostenverteilung sah wie folgt aus:

PAP:
1 Leiter (Offizier)
1 Offizier für Organisation und Postbetrieb
1 Gruppenführer für Postbetrieb
1 Gruppenführer Transport/ -begleiter
2 Sortierer/Transportbegleiter
4 Kraftfahrer/Sortierer

MPA:
1 Leiter MPA (Offizier)
1 Offizier für Organisation und Postbetrieb
1 Gruppenführer Annahme/Ausgabe
1 Gruppenführer Transport/ -begleitung
6 Kraftfahrer/ Sortierer
5 Annahme/Ausgabekräfte/Transportbegleiter.

Die Militärpostversorgung endete mit der Rückverlegung der Truppen in die Heimatstandorte. Die MPA wurden letztmalig in der Nacht vom 16. zum 17.10.68 von den PAP angefahren. Die MPA sind am 18.10.68 aufgelöst und mit den TT/E zurückgeführt worden.

Mit AO 46/68 des Chefs Nachrichten des MB III vom 17.10.1968 wird die Auflösung der PAP angeordnet. Festgelegt wurden die Übergabemodalitäten an die DP und die Zeitpunkte der letzten Nachsendungen durch die DP.

Den Hauptpostämtern wurde zur Nachsendung eine Liste mit alter und neuer PSF-Nr. und Nr. der PAP übergeben. Die restliche Abwicklung des Postverkehrs nahm noch einige Tage in Anspruch. Die PAP wurden am 22.10.1968 aufgelöst.


 
zwerg Am: 16.12.2008 18:46:37 Gelesen: 159341# 12 @  
Ich habe da auch noch was gefunden.

gruss micha


 
Jürgen Witkowski Am: 16.12.2008 23:41:07 Gelesen: 159322# 13 @  
@ zwerg [#12]

Ich hätte zwei Fragen zu Deinem Beleg:

1. Welche Bedeutung hat der violette Rechteckstempel?

2. Was bedeutet das K.S. im Feldpoststempel?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
reichswolf Am: 17.12.2008 00:15:46 Gelesen: 159319# 14 @  
@ Concordia CA [#13]

Der Rechteckstempel ist ein sogenannter Truppenstempel. In Reinschrift lautet er:

Feldpostbrief
S.(oldaten)B.(rief)
11./ (=Kompanie des) J.(nfanterie)-R.(egiment) 177.


Die komplette Bezeichnung des Regiments lautete Kgl. Sächs. 12. Infanterie-Regiment Nr. 177 und war in Dresden stationiert. Dieses Regiment gehörte zur 3. K.(öniglich) S.(ächsischen) Infanterie-Division Nr. 32. Sowohl die Regimenter als auch die Divisionen wurden also zweifach durchnummeriert, einaml auf Landes- und einmal auf Reichsebene.

Hilft dir das weiter?

Beste Grüße,
Christoph
 
Jürgen Witkowski Am: 17.12.2008 10:14:36 Gelesen: 159304# 15 @  
@ reichswolf [#14]

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Das bringt ein wenig Zusatzinformationen in den Beitrag von zwerg.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
zwerg Am: 17.12.2008 19:25:57 Gelesen: 159281# 16 @  
Hallo Sammlerfreunde

Ich möchte mich erst einmal bei Euch entschuldigen, das ich vergessen habe genauere Angaben zu dem von mir eingestellten Beleg zu machen.

Den sehr guten Ausführungen von reichswolf ist nur noch hinzuzufügen das sich die Kaserne der 177er in Dresden an der Marienallee befindet. Ein Teil der Kaserne wird heute von der Sächsischen Landesbibliothek genutzt. Der andere Teil der Kaserne wurde abgerissen, dort befindet sich heute unter anderem die Offiziersschule des Heeres.

mit besten Grüssen

Micha
 
reichswolf Am: 08.01.2009 01:55:59 Gelesen: 159205# 17 @  
Wie klein die Weilt dank eBay geworden ist, zeigt ein Beleg, den ich heute bekommen habe. Er gehört nämlich zu einer Korrespondenz, aus der ich schon vor Monaten einen anderen Beleg kaufen konnte, stammt aber von einem ganz anderen Verkäufer.

Die Karte von heute ist die ältere, darum stelle ich sie zuerst vor. Sie lief am 25.04.1917 von AACHEN * 1 V nach Nidda in Hessen. Der Schreiber lag zu dieser Zeit im RESERVE-LAZARETT * AACHEN V. * und ist auf der Bildseite zu sehen. Er schrieb:

"Lieber Hugo!
Deinem lieben Brief mit dem Buch erhalten. Vielen Dank dafür. Das ist ja eine [kann ich nicht lesen]. Werde mich bald [kann ich nicht lesen], kann nur im Bette nicht gut schreiben. Wie du aus dem Bilde siehst geht es mir sehr gut. [kann ich nicht lesen] Herzl Gruß Dein l. Fritz"

Vielleicht kann jemand von euch die fehlenden Stellen ja lesen u. ergänzen. ;-)



Die jüngere Karte, die schon länger in meinem Besitz ist, zeigt den selben Tagesstempel wie die Karte oben und ist vom 30.05.1917. Der Lazarettstempel ist diesmal ein anderer: RESERVE-LAZARETT V * AACHEN * Brief- Stempel. Die Karte ging an den gleichen Empfänger und lautet:

"Lieber Hugo!
Morgen werde ich endlich nach Friedberg verlegt. Und von da hoffe ich bald nach Nidda zu kommen. Vielleicht kann ich am Samstag mal auf Urlaub kommen. Ich kann es gar nicht abwarten bis es losgeht. Sonst noch alles wohl.
Herzl. Grüße
Dein Fritz"



Beste Grüße,
Christoph
 
HEFO58 Am: 08.01.2009 02:52:11 Gelesen: 159201# 18 @  
@ reichswolf [#17]

Hallo
Christoph

Ich denke, dass ich alles richtig entziffert habe - so von Sauklaue zu Sauklaue:

"Lieber Hugo!
Deinen lieben Brief mit dem Buch erhalten. Vielen Dank dafür. Das ist ja eine ganz kolosalle schriftstellerische Leistung . Werde mich bald revanchieren, kann nur im Bette nicht gut schreiben. Wie du aus dem Bilde siehst geht es mir sehr gut. Im Brief mehr. Herzl Gruß Dein l. Fritz"

Gruß
Helmut
 
reichswolf Am: 08.01.2009 03:00:39 Gelesen: 159199# 19 @  
@ HEFO58 [#18]

Hallo Helmut,

das klingt gut! "kolossalle schrift[...]" hatte ich auch vermutet, aber den Rest konnte ich gar nicht deuten. Danke für die Hilfestellung!

Jetzt habe ich noch eine Anschlußfrage: Was bedeutet wohl die (1/418) im Absender?

Beste Grüße,
Christoph
 
HEFO58 Am: 08.01.2009 04:20:40 Gelesen: 159195# 20 @  
@ reichswolf [#19]

Hallo
Christoph

Ich vermute, dass es sich um eine Feldpostnummer handelt. Ich habe mal einen Beleg als Beispiel rausgesucht.

Gruß
Helmut



 
Lacplesis Am: 08.01.2009 10:37:23 Gelesen: 159180# 21 @  
@ reichswolf

Ich glaube eher, das es eine Gebäude/Zimmernummer ist.
 
reichswolf Am: 08.01.2009 18:01:42 Gelesen: 159162# 22 @  
@ HEFO58 [#20]
@ Lacplesis [#21]

Eine Feldpostnummer habe ich zuerst auch vermutet, aber die sollte nur drei- oder vierstellig sein, nicht aber mit einem / darin. Dagegen scheint mir Bett 1 in Zimmer 418 ziemlich wahrscheinlich, oder auch Gebäude 1, Zimmer 418. Danke auf jeden Fall für eure Hilfe!

Beste Grüße,
Christoph
 
HEFO58 Am: 08.01.2009 19:21:27 Gelesen: 159148# 23 @  
@ reichswolf [#22]

Hallo
Christoph

Ich habe mal in einem Forum zum Thema 1. WK dazu eine Frage gestellt, mal schauen ob ich Antwort bekomme.

Hast Du denn mal nachgeforscht in welchem Gebäude das Reservelazarett zu der Zeit untergebracht war, wäre ja auch Indiz, ob es da überhaupt so viele Räume gab.

Gruß
Helmut
 
reichswolf Am: 08.01.2009 20:00:34 Gelesen: 159139# 24 @  
@ HEFO58 [#23]

Zu den Lazaretten in Aachen suche ich noch Informationen, bisher weiß ich wenig bis nichts. Man findet zwar ein paar wenige Informationen auch im Netz, aber wenig zusammenhängendes oder in die Tiefe gehendes. Nicht mal lokalisieren konnte ich bisher alle Lazarette, geschweige denn die Größe usw. feststellen.

Falls da jemand einen Literaturtipp haben sollte, immer her damit. ;-)

Beste Grüße,
Christoph
 
HEFO58 Am: 08.01.2009 22:48:03 Gelesen: 159125# 25 @  
@ reichswolf [#24]

Hallo

Ich habe Antwort aus dem Forum - bei diesen Zahlenkombinationen handelt es sich um Truppenzugehörigkeiten. In diesem Fall hier ist es die 1. Kompanie des Infanterieregiments 418.

Die erste Ziffer bezeichnet die Kompanie und die zweite Ziffer das Regiment. Im Falle, dass die erste Ziffer eine römische ist, bezeichnet diese dann ein Bataillon.

Gruß
Helmut
 
reichswolf Am: 09.01.2009 00:00:34 Gelesen: 159115# 26 @  
@ HEFO58 [#25]

Danke Helmut! Leider gibt es scheinbar für den ersten Weltkrieg nichts, was dem "Lexikon der Wehrmacht" für den zweiten Weltkrieg vergleichbar wäre, daher finde ich es immer recht schwierig, Informationen zu den Einheiten zu finden.

Auf der einzigen Garnisonskarte, die ich habe, steht das IR 418 in Gießen noch nicht verzeichnet, da die Karte von 1887 ist. Das IR 418 scheint aber erst 1916 aufgestellt worden zu sein, wenn ich meinen einzigen verwertbaren Google-Treffer richtig deute:

http://wiki-de.genealogy.net/Milit%C3%A4r/Formationsgeschichte/Deutschland/Erster_Weltkrieg

Beste Grüße,
Christoph
 
HEFO58 Am: 09.01.2009 00:12:18 Gelesen: 159113# 27 @  
@ reichswolf [#26]

Hier zwei Seiten, die vor einiger Zeit gefunden hatte, sind aber auch erst im Aufbau:

http://www.milex.de/

http://www.1914-18.info/

Gruß
Helmut
 
ladycroft78 Am: 13.01.2009 00:57:01 Gelesen: 159068# 28 @  
Hallo

Wieder eine Frage von mir. Ich finde nichts über die Einheit auf diesem Brief.

Kann mir da wer helfen?



 
Lacplesis Am: 13.01.2009 08:32:57 Gelesen: 159058# 29 @  
@ ladycroft78

Ich scheine heute morgen Tomaten auf den Augen zu haben. Welche Einheit?
 
Stempelwolf Am: 22.01.2009 21:43:30 Gelesen: 158995# 30 @  
Hallo,

kann mir jemand etwas zu diesem Stempel sagen, den ich auf einer Feldpostkarte aus Hagenau/Elsass nach Herford (1917) habe. Ist das ein Zensur- oder ein Lagerstempel? Was bedeuten die Abkürzungen? F.A. kannte ich bis jetzt nur von Kriegsgefangenenschreiben.



Beste Grüße
Wolfgang
 
Lacplesis Am: 22.01.2009 22:36:01 Gelesen: 158987# 31 @  
F.A.R. 67 = Feldartillerie Regiment 67
 
HEFO58 Am: 22.01.2009 22:39:39 Gelesen: 158986# 32 @  
@ Stempelwolf [#30]

Hallo
Wolfgang

Solche Stempel "Geprüft" gibt es in vielen Formen. Damit wurde gekennzeichnet, dass der Text der Karte in der Hinsicht geprüft wurde, dass keine Ortsangaben oder ähnliches erwähnt wurden.

Die Abkürzung F.A.R.67 bedeutet wahrscheinlich Feld-Artillerie-Regiment 67.

Gruß
Helmut
 
Stempelwolf Am: 23.01.2009 22:09:11 Gelesen: 158964# 33 @  
Hallo Helmut und Lacplesis,

herzlichen Dank für die schnelle Aufklärung.

Was ist solch ein Stempel in etwa Wert?

Beste Grüße
Wolfgang
 
Lacplesis Am: 23.01.2009 23:25:36 Gelesen: 158955# 34 @  
@ Stempelwolf

SO läst sich die Frage nicht beantworten. Dieser Stempel an sich ist nicht besonders interessant, bei anderen sieht es anders aus.
 
Stempelwolf Am: 23.01.2009 23:58:55 Gelesen: 158949# 35 @  
@ Lacplesis [#34]

Danke, für Deine Einschätzung. Hast Du eine Ahnung, ob und wo es eine Liste, Link oder Handbuch gibt? Da ich viele verschiedenartige Brigade-, Regiments-, Kommandatur- und andere derartige Stempel habe interessiert mich dieses Gebiet natürlich besonders.

Beste Grüße
Wolfgang
 
Lacplesis Am: 24.01.2009 10:03:21 Gelesen: 158942# 36 @  
Da es zig 10.000 solcher Stempel gab, hat sich meines Wissens niemand die Mühe gemacht alle Truppen-Brief- und Zensurstempel irgendwo aufzulisten.

Für den 1. WK gilt genauso wie für den 2.WK: Je interessanter die Einheit, umso gefragter der Stempel.

Den hier habe ich zwar wo anders schon mal gezeigt, aber wo wir schon beim Thema sind, zeige ich mal einen meiner besten WK1 Felpostbelege.

Feldpostkarte mit Truppenstempel der "Grenzschutzbatterie v. Medem" vom 21.6.1919 aus Riga. Diese relativ kleine Einheit wurde von Albert Leo Schlageter kommandiert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Leo_Schlageter



 
Stempelwolf Am: 24.01.2009 20:07:54 Gelesen: 158913# 37 @  
@ Lacplesis [#36]

Dann wird es Zeit, daß eine virtuelle Datenbank erstellt wird! Damit auch noch unsere Nachkommen etwas über diese Stempel in Erfahrung bringen können. Ich Anfangsfuffziger habe ja schon keine Vorfahren mehr, die mir die Bedeutung hätten erzählen können.

Vorschlag: Hier auf den Philaseiten eine solche aufbauen, wo jeder seine Stempel einstellt und jeder seine Erläuterungen und Links dazu gibt. Bloß wie das geht (technisch) - da bin ich noch zu neu am PC.

Beste Grüße
Wolfgang
 
Lacplesis Am: 24.01.2009 20:42:10 Gelesen: 158904# 38 @  
Es gibt immer noch genug Menschen, welche diese Stempel deuten können, keine Sorge! Für eine einzelne Katalogisierung wäre der Aufwand einfach zu groß.

Hier noch etwas sehr seltenes aus dem 1WK:

Köngl. Preuss. Jägerbataillion Nr. 27

Das Problem bei dieser Einheit ist, das sie aus finnischen Kriegsfreiwilligen bestand und Finnland zur "anderen Seite" (nämlich zu Russland) gehörte. Die finnischen Freiwilligen konnten aus Sicherheitsgründen nicht nach Hause schreiben, so das nur Belege des deutschen Rahmenpersonals bekannt sind (und davon auch nur extrem wenige).

Habe ich zwar auch schon andersweitig gezeigt, ist aber schon über 2 Jahre her.



 
reichswolf Am: 24.01.2009 23:30:44 Gelesen: 158895# 39 @  
@ Stempelwolf [#37]

Diese Datenbank gibt es bereits! Sie ist aber nicht nur auf Truppen-, Zensur- oder Feldpoststempel begrenzt, sondern eine ganz allgemeine Stempeldatenbank, in die jeder Stempel aufgenommen wird, der mit dem Postwesen zu tun hat. Diese DB lebt natürlich davon, daß möglichst viele Menschen mitmachen, und es wäre schön, wenn du deine Stempel ebenfalls hochladen würdest. Hier der Link dahin:

http://stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?fuer=/index.php

Bei Fragen einfach im dazugehörigen Forum oder Cafe melden.

Beste Grüße,
Christoph

PS: Gib mal Feldpost als Suchbegriff ein, dann siehst die bereits hochgeladenen Stempel.
 
Stempelwolf Am: 25.01.2009 00:27:51 Gelesen: 158886# 40 @  
@ reichswolf [#39]

Danke Christoph,

Du beantwortest hiermit meine Frage aus Beitrag [#35]. Ich hatte mir in Beitrag [#37] so etwas wie "Wikipedia" für Stempel vorgestellt.

Beste Grüße
Wolfgang
 
reichswolf Am: 05.02.2009 03:37:44 Gelesen: 158814# 41 @  
Hallo zusammen!

Heute habe ich mal wieder eine Frage zu einem Feldpostbeleg, diesmal einem des zweiten Weltkrieg. Die Karte mit dem Feldpostnormstempel ohne Nummer FELDPOST b --- lief am 10.01.1940 nach Rathenow an der Havel, abgeschickt hat sie ein Uffz. Zimmermann. Seine Feldpostnummer war die 10840. Diese Nummer gehörte zum fraglichen Zeitpunkt laut Lexikon der Wehrmacht zur 2. Kompanie des Panzer-Pionier-Bataillon 39. Da die Karte ein Aachener Motiv zeigt, wüßte ich jetzt gerne, ob die Einheit zu diesem Zeitpunkt evtl. wirklich in Aachen war oder ob das Motiv ein "Zufall" ist.



Besten Dank schon im voraus,
Christoph
 
Lacplesis Am: 05.02.2009 14:07:44 Gelesen: 158794# 42 @  
@ reichswolf [#41]

Hallo Christoph,

Das Pionier-Bataillon 39 (Panzer kommt erst ab Mai dazu...) ist zu klein, um es aus der mir vorliegenden Literatur genau zu bestimmen. Die 3. PzDiv., zu der das PiBat 39 gehörte lag aber zumindest in der Gegend.
 
reichswolf Am: 05.02.2009 17:33:00 Gelesen: 158779# 43 @  
@ Lacplesis [#42]

Vielen Dank für deine Hilfe!

Und damit die Alle-Posting-Leser (also so Leute wie ich) nicht ganz umsonst hierher geklickt haben, zeige ich noch eine Karte aus dem Ersten Weltkrieg. Gelaufen ist sie am 12.02.1917 von WESEL * * d an einen Leutnant des Infanterie-Regiment Prinz Friedrich der Niederlande (2. Westfälisches) Nr.15 (Garnison in Minden), das zur 13. Division gehörte. Die Karte ist eine der zahllosen patriotischen Karten dieser Zeit, herausgegeben hat sie der "Reichsbund zur Unterstützung deutscher Veteranen e.V.". Bildseitig zeigt sie den Reichskanzler Theobald Theodor Friedrich Alfred von Bethmann Hollweg.



Beste Grüße,
Christoph
 
HEFO58 Am: 05.03.2009 03:50:15 Gelesen: 158666# 44 @  
Hallo

Ich da eine alte Ansichtskarte von Bonn gefunden, die offensichtlich von einem französischen Soldaten 1926 während der Besetzung geschrieben wurde.

Mit französischer Feldpost kenne ich mich nun überhaupt nicht aus, vermute aber, dass die Karte in einem Brief verschickt wurde, da sie außer dem Kürzel C.P. (halte ich eher für ein Besitzerzeichen) unten rechts in der Ecke keinen Stempel trägt. Im Feld für die Marke wurde handschriftlich nur das Kürzel F.M. für Franchise Militaire notiert. An Militärfeldpostmarken gab es laut Michel eine Ausgabe im Jahr 1907 und dann erst wieder im Jahr 1929.

Wie seht Ihr das?

Gruß
Helmut



 
Jürgen Witkowski Am: 05.03.2009 23:23:10 Gelesen: 158628# 45 @  
@ HEFO58 [#44]

ich denke auch, dass Deine Karte in einem Umschlag verschickt wurde, da der übliche Feldpoststempel fehlt.

Ein anderes Beispiel aus Duisburg, dass neben den Feldpoststempeln mit der Inschrift "Tresor et Postes", dem Datum 14-4-24 15* und der Secteur Postal-Nummer 207 auch noch mit französischem Inlandsporto (MiNr. 109) frankiert war. Das deutet darauf hin, dass der Absender kein Soldat war. Auch das im Rheinland tätige französischen Zivilpersonal der Besatzungsbehörden durfte die Feldpost nutzen, musste seine Post jedoch zum französischen Inlandstarif frankieren.

Dieser Stempeltyp wurde zwei Monate später durch einen mit der Inschrift "Poste aux Armees" abgelöst.

Ein Artikel zu diesem Thema findet sich auf Wikipedia. Dort werden auch einige der eingesetzten Stempel gezeigt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Feldpost_der_Franzosen_in_Deutschland_nach_dem_Ersten_Weltkrieg_1918%E2%80%931935

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
ladycroft78 Am: 07.03.2009 19:47:05 Gelesen: 158586# 46 @  
Hallo.

Heute auch ein Stück aus meiner Sammlung.

Die Feldpostnummer 46104 gehörte zur 17. SS-Panzergrenadier-Division "Götz von Berlichingen".

Allerdings kann ich mit dem C hinter der Nummer nichts anfangen. Wäre schön wenn mir da einer helfen könnte.

Vielen Dank schon mal.

Sonja


 
Postgeschichte Am: 07.03.2009 21:59:28 Gelesen: 158571# 47 @  
@ ladycroft78 [#46]

Hallo Sonja,

laut dem Michel Handbuch-Katalog Deutsche Feldpost 1937-1945 werden der Feldpostnummer angehängten Großbuchstaben A, B, C ... verwendet zur

a) Kennzeichnung des Stabes, einer Kompagnie, Baueinheit u.ä.
b) Kennzeichnung einer Einheit mit einer Sammelfeldpostnummer.

Gruß
Manfred
 
ladycroft78 Am: 07.03.2009 22:11:19 Gelesen: 158566# 48 @  
@ Postgeschichte [#47]

Ich danke dir schon mal. Aber das war mir bekannt.

Mir ging es darum wer mir sagen kann welche Einheit genau das C ist.

LG
Sonja
 
HEFO58 Am: 07.03.2009 22:15:49 Gelesen: 158566# 49 @  
Hallo

Mir ist heute eine Feldpostkarte in die Finger gefallen, die ich so noch nicht gesehen habe. Der Absender hat darauf vermerkt, dass der Empfänger bezahlt und die Karte wurde mit Nachgebühr belegt. Ich dachte normale Feldpost wäre grundsätzlich portofrei gewesen.

Gruß
Helmut



 
Lacplesis Am: 07.03.2009 22:50:35 Gelesen: 158547# 50 @  
@ HEFO58 [#49]

Der Truppen-Briefstempel, der die Portofreiheit bestätigt, fehlt.
 
Jürgen Witkowski Am: 09.03.2009 21:15:34 Gelesen: 158501# 51 @  
Diesen Stempel bekommt man in Deutschland nicht so häufig zu sehen. Er wurde am 12.04.1946 in Tocumwal, New South Wales, Australien, abgeschlagen und stammt vom R.A.A.F.P.O. - Royal Australia Air force Post Office. Als Frankatur wurde eine MiNr. 173 gewählt, die aus Anlass der siegreichen Beendigung des II. Weltkrieges verausgabt wurde.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Lacplesis Am: 10.03.2009 10:51:57 Gelesen: 158474# 52 @  
Und noch etwas seltenes.

Russische Expeditions Streitkräfte in Frankreich (1. Weltkrieg). Eine eigens für diese Verbände angefertigte Feldpostkarte mit nachrevolutionärer Schwärzung des Adlers (Typ 2).


 
HEFO58 Am: 10.03.2009 15:59:52 Gelesen: 158457# 53 @  
Hallo

Diese beiden Feldpost-Ansichtskarten aus dem 1. Weltkrieg wollte ich Euch zeigen, da sie wahrscheinlich nicht so häufig vorkommen. Geschrieben wurden die Karten 1918 von einem Soldaten, der der Deutschen Militärmission im Osmanischen Reich angehörte.

Gruß
Helmut




 
Jürgen Witkowski Am: 10.03.2009 23:12:01 Gelesen: 158426# 54 @  
Interessante Belege, die hier nicht nur mit deutscher Verwendung gezeigt werden.

Während viele Feldpostsammler einen geschichtlichen Bezug zu den Belegen und den darauf enthaltenen Informationen herstellen, habe ich einen anderen Ansatz in meiner Sammeltätigkeit. Mich interessieren die als Feldpoststempel verwendeten Maschinenstempel. Diese kamen naturgemäß kaum einmal an der Front zum Einsatz, sondern wurden in der Etappe und den Garnisonsstandorten benutzt, in denen größere Mengen an Post zu bearbeiten war. Dazu bediente man sich nicht nur Maschinen deutscher Herkunft, sondern baute auch Beutemaschinen entsprechend um.

Dieser Tarnstempel vom 23.3.43 stammt aus der niederländischen Hauptstadt Den Haag. Es wurde dazu eine Maschine vom amerikanischen Hersteller International verwendet, die vorher bei der niederländischen Post im Einsatz war. Die Maschine wurde nach Kriegsende auch wieder von der niederländischen Post in Gebrauch genommen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
ladycroft78 Am: 10.03.2009 23:33:31 Gelesen: 158420# 55 @  
@ Concordia CA [#54]

Ich kann dir da gerne einige Scans schicken.

MfG
 
Jürgen Witkowski Am: 10.03.2009 23:49:46 Gelesen: 158416# 56 @  
@ ladycroft78 [#55]

Gerne! Meine Daten findest Du, wenn Du auf meinen Namen klickst.

Der nächste Beleg, den ich zeigen kann, stammt aus Hamburg vom -5.11.40 und ist von einer Sylbe-Bandstempelmaschine, wie sie dort seit 1930 im Einsatz war.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
HEFO58 Am: 20.03.2009 03:04:07 Gelesen: 158346# 57 @  
Hallo

Diese Ansichtskarte von Paris, 1960 gelaufen nach Rothenburg ob der Tauber und abgestempelt vom U.S. Army Postal Service, habe ich im neuesten Ankauf gefunden.

Gruß
Helmut



 
dionysus Am: 20.03.2009 14:08:47 Gelesen: 158324# 58 @  
3 Feldpostbelege mit Maschinenstempeln möchtr ich auch gern zu diesem Thema beisteuern.

Der erste Beleg trägt auch einen Hamburger Stempel. Die Einheit des Absenders mit der FpN 10421 (Nachschub-Bataillon 548, 1.Kompanie) war zu dieser Zeit in der Lettow-Vorbeck Kaserne in Hamburg-Wandsbek stationiert.



Der zweite Beleg, ebenfalls FpN 10421, stammt aus dem Osten/Rußland und trägt einen Tarn-Maschinenganzstempel vom 10.VII 41.

Zu diesem Stempel würden mich weitere Details interessieren.



Der dritte Beleg trägt einen Feldpost-Maschinenhalbstempel vom 31. VIII 1943.
Die Absender FpN 07728 A. konnte ich bisher nicht lokalisieren. (Bis Anfang 1943 zum Art.-Reg.(mot.)29, Stab. III. Abt. Dieses Regiment wurde als Stalingrad-Einheit gestrichen. Danach konnte ich die Nummer noch nicht wieder auffinden, verfüge aber auch nicht über die nötige Literatur.)

Ich würde mich freuen, wenn ich zu diesem Beleg weitere Informationen bekommen könnte.



Mit lieben Grüßen
Maico
 
Jürgen Witkowski Am: 20.03.2009 14:46:43 Gelesen: 158308# 59 @  
@ dionysus [#58]

Der obere Stempel stammt von einer Universal-Halbstempelmaschine, bei der der Entwerterteil entfernt wurde. Er wurde, wie Du richtig schreibst, in Hamburg verwendet.

Der mittlere Stempel stammt von einer Krag-Bandstempelmaschine und wurde ab Mitte 1940 in Warschau verwendet.

Der untere Stempel stammt von einer Halbstempelmaschine des amerikanischen Fabrikates International, wie sie in dieser Form bereits weit vor dem ersten Weltkrieg in Belgien im Einsatz war. Dein Stempel wurde in Brüssel verwendet.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
dionysus Am: 20.03.2009 15:18:44 Gelesen: 158300# 60 @  
Hallo,

ich dank dir sehr für die Infos zu den Stempeln.

Der mittlere Stempel liegt mir noch mit den Daten 29.10.41, 9.11. und 16.11.41 vor.

Beim unteren Brief kann ich jetzt endlich eine Ortsangabe eintragen. Danke.

Die Briefe stammen aus einem Feldpostnachlaß einer Göttinger Familie mit etwa 600 Briefen, den ich zur Zeit aufarbeite. Eine ganz schön große Aufgabe, aber ungemein interessant und spannend.

Es gibt noch einige Briefe zu denen Fragen aufkommen, ich werde dann immer mal wieder hier nachfragen wenn es recht ist. Ein weiterer Tarn-Halbstempel kommt mir gerade noch in den Sinn, den werde ich nachher mal ablichten.

Liebe Grüße
Maico
 
dionysus Am: 20.03.2009 19:40:48 Gelesen: 158282# 61 @  
Hier nun zwei weitere Briefe mit Maschinenstempeln.

Zum Ersten ein Pendant zum Niederländischen International Halbstempel aus Beitrag [#54].

Ob er definitiv auch aus Den Haag stammt, kann ich nicht sagen. Die Einheit des Absenders ( Art.-Reg.184, 2. Batterie.- FpN 32672 C ) wurde auf jeden Fall zu dieser Zeit, 2.10.44., in den Niederlanden eingesetzt.



Der zweite Beleg trägt auch einen Bandstempel aus dem Osten (auch Warschau?).
31.3.41-24 /?z / (Dieser Stempel liegt mir noch einmal vom 24.4.41-15 vor)



Liebe Grüße,
Maico
 
Jürgen Witkowski Am: 20.03.2009 20:51:33 Gelesen: 158272# 62 @  
@ dionysus [#61]

Der obere Stempel ist aus Den Haag und mit dem von mir gezeigten identisch, wenn auch sehr viel stärker abgenutzt.

Der untere Stempel stammt von einer Sylbe-Bandstempelmaschine, wie sie in Hannover verwendet wurde. Ich muss noch etwas weiter forschen, da ich die Kennbuchstaben momentan nicht zuordnen kann.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
dionysus Am: 20.03.2009 21:23:26 Gelesen: 158264# 63 @  
Hallo Concordia CA,

habe schon einmal vielen Dank für deine Unterstützung.

Es ist durchaus möglich, dass der Brief nicht aus dem Osten geschickt wurde. Den letzten Ortsnachweis für Warschau habe ich in einem Brief vom 28.2. gefunden. Dann heißt es am 1.6. erst wieder "Ich fahre mal wieder, wie vor einem 1/4 Jahr, nach W.".

Zwischendurch war die Einheit also woanders eingesetzt oder stationiert. Vom 17.5.41. 10-11V datiert ein Brief, der einen Halbmaschinenstempel mit Werbeeinsatz aus BERLIN W 9 /g/ zeigt. Das muß aber noch nichts heißen, da der Absender oft Post zum schnelleren Versand an Heimatfahrer mitgegeben hat.

Ich zeige dir also noch den zweiten Beleg mit diesem Stempel, auch wenn der noch mieser abgeschlagen ist:



Lieben Gruß,
Maico
 
Jürgen Witkowski Am: 20.03.2009 21:45:34 Gelesen: 158260# 64 @  
@ dionysus [#63]

Bei genauer Betrachtung denke ich, dass es der Stempel aus Hannover ist. Die Unterscheidungsbuchsstaben (UB) wechseln von links S2 auf rechts sp. Bei den im Postdienst befindlichen Sylbe Bandstempelmaschinen mit Hannover-Stempeln traten ähnliche Verschleisserscheinungen an den UB auf.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
dionysus Am: 20.03.2009 22:05:38 Gelesen: 158255# 65 @  
Da fand sich doch auch noch etwas zu Hannover. Es handelt sich zwar nicht um einen Feldpostbrief, aber eignet sich dennoch um hier angefügt zu werden.



Sind S2 und sp die einzigen UB die auf den Bändern vorkommen, oder schließen daran noch weitere Kombinationen an?

Lieben Gruß
Maico
 
Jürgen Witkowski Am: 20.03.2009 22:46:45 Gelesen: 158242# 66 @  
@ dionysus [#65]

In Hannover ging es während des 2. Weltkrieges bedingt durch die Kriegsereignisse drunter und drüber. Da wurde alles in den Stempeln zusammen gefasst, was irgenwie rein passte. In der Erfassung gibt es daher noch einige Lücken und es tauchen immer wieder neue Kombinationen oder neue Verwendungsdaten auf. Dein Beleg ist ein gutes Beispiel dafür. Er hat ein neues Spätverwendungsdatum.

Bisher bekannte Unterscheidungsbuchstaben oder Kombinationen für Hannover bei dieser Kombination von Stempelkopf 61 und Stempelband 56.1 nach Kohlhaas/Riese sind:

s1p, 1sp, s1, s1/sp, s2, s3, s1t/s1, s1t/sp

Falls Du größere Bestände davon hast, wäre es sehr interessant für mich, entsprechende Daten zu erfahren.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
dionysus Am: 20.03.2009 23:33:06 Gelesen: 158228# 67 @  
Hallo Jürgen,

leider ist der Hannoveraner Stempel fast ein Einzelstück. Der Brief scheint eine ganze Zeit lang umhergeirrt zu sein. Datiert ist er mit Königsbrück/Sachsen, den 20.2.45., das wurde auch als Absendeort angegeben. Einen weiteren sehr interessanten Hannoveraner Bandstempel werde ich dir im dazu passenden Maschinenstempel-Thread vorstellen.

Die meisten Zivilbriefe aus den vierziger Jahren und die Feldpostbriefe Heimat-Front tragen Handstempel aus Göttingen und eben Königsbrück.

Erwähnenswert wäre allerdings ein Stapel Vorkriegskorrespondenz mit verschiedenen Werbe-Halbstempeln vom Postamt Kassel 7. Wären die vielleicht von Interesse?

Und dann gibt es noch einige Briefe mit Hamburger Tarnstempeln, so wie der, den du im Beitrag [#56] vorstelltest.

Gruß
Maico
 
Jürgen Witkowski Am: 21.03.2009 21:48:58 Gelesen: 158199# 68 @  
@ dionysus [#67]

Es geht hauptsächlich um Stempel aus Hannover. Bedingt durch die Kriegsereignisse ist die Aktenlage der verwendeten Stempel dort sehr lückenhaft und es ist zu vermuten, dass sich in Händen von Heimatsammlern noch einige Maschinenstempel befinden, die noch nicht literaturbekannt sind.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
dionysus Am: 21.03.2009 21:53:00 Gelesen: 158196# 69 @  
Ich werde auf jeden Fall die Augen aufhalten. Wenn sich etwas anfindet geb ich dir Bescheid.

Lieben Gruß
Maico
 
dionysus Am: 22.03.2009 18:18:08 Gelesen: 158174# 70 @  
Hallo,

einen Feldpostbrief mit einem, wie ich finde, interessanten Landpoststempel möchte ich euch gern vorstellen.

Feldpostbrief von einem Angehörigen der "1. Inspektion der Lehrabteilung III für (mot.) Infanterie der Infanterie Schule Döberitz-Elsgrund/ Olympisches Dorf" an eine Empfängerin in Königsberg/Pr.

Der Brief trägt als Tagesstempel einen Zweikreisstegstempel "ELSGRUND über DÖBERITZ ÜBUNGSPLATZ /a/ -4.6.42.-12".



Der Übungsplatz Döberitz im Havelland gehörte zu den wichtigsten und größten seiner Art in Deutschland. Unter Anderem wurde hier im Jahr 1910 die erste Flieger-Schule der Armee eingerichtet. 1930 wurde die Infanterie-Schule gegründet.

In den Jahren 1934-36 entstand im Norden des Übungsplatzes das Olympische Dorf, zur Unterbringung der Sportler. Später wurde das Olympia-Dorf auch zu militärischen Unterbringungszwecken genutzt, wie der Absender des Briefes auch durch seinen Zusatz deutlich macht.

Das ursprüngliche Dorf Döberitz mußte bereits 1895 von seinen Bewohnern verlassen werden. Es diente dem Wach- und Arbeitskommando des Übungsplatzes als Unterkunftsort.

Liebe Grüße
Maico
 
rainern1 Am: 22.06.2009 22:26:23 Gelesen: 157683# 71 @  
Diese Karte wurde am 9.1.1940 geschrieben und hat den Stempel „Poste aux Armees“. Als Absenderangabe ist vermerkt Sp 600.

Wo befand sich dieses Amt?



Gibt es eine Aufstellung, wann und wo diese Feldpostämter tätig waren?
 
Postgeschichte Am: 25.06.2009 14:24:53 Gelesen: 157624# 72 @  
@ rainern1 [#71]

Gruß nach Wien,

es gibt einige Bücher über die französische Feldpost, eines davon ist "Bertrand SINAIS, Catalogue des obliteons militaires francs 1900-1985".

Dieses und andere Bücher über die französische Feldpost sind in der Philatelistischen Bibliothek München http://www.muenchner-stadtbibliothek.de/page.php?pageid=85 zu erhalten.

Das Buch habe ich unter "Recherche im OPAC" bei Eingabe des Autors Bertrand SINAIS, der mir freundlicher Weise von der Arge Frankreich genannt wurde, entdeckt. Hier dürften weitere Informationen zur Lokalisierung des Feldpostamtes 600 zu finden sein.

Gruß
Manfred
 
winni Am: 28.06.2009 10:56:45 Gelesen: 157563# 73 @  
Hallo !

Ich würde mich freuen, wenn ich zu diesem Beleg weitere Informationen bekommen könnte.



Stempel ? Zusatzstempel ?
 
Lacplesis Am: 28.06.2009 13:36:53 Gelesen: 157551# 74 @  
IB war Hohenstein/Ostpreußen

Unbesetztes Gebiet meint das, was wir heute als Vichy-Frankreich kennen.
 
reichswolf Am: 17.07.2009 02:36:34 Gelesen: 157373# 75 @  
Hallo zusammen!

Heute habe ich einen Posten mit AK aus Aachen bekommen, in dem die folgende Feldpostkarte enthalten war. Sie ist am 12.12.1942 von Aachen nach Dortmund-Marten gelaufen und zeigt den Serienstempel AACHEN 1 e Benutzt die Luftpost! Zusätzlich ist ein Truppenstempel zu sehen, der leider etwas undeutlich abgeschlagen wurde. Dierser stammt wohl von der Artillerie-Ersatz-Abteilung I/211, die zu diesem Zeitpunkt in Aachen in der Gallwitz-Kaserne stationiert war (vgl.: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/ArtErsAbt/ArtErsAbt211-R.htm ) Soweit ich den Stempel lesen kann, lautet er Batterie le. A. E. A. I/211 Aachen * Briefstempel *. Dazu habe ich folgende Fragen: Müßte vor "Batterie" nicht noch etwas stehen, oder wurde dort möglicherweise ein Wort aptiert? Und was bedeutet das "le.", das übrigens auf bei der handschriftlichen Absenderangabe (letzte zwei Zeilen) zu finden ist?



Beste Grüße und schon im voraus vielen Dank für jede Hilfe,
Christoph
 
HEFO58 Am: 17.07.2009 03:07:54 Gelesen: 157371# 76 @  
@ reichswolf [#75]

Hallo
Christoph

Das Kürzel "le" steht für leichte im Sinne von leichte Artillerie, steht auch so in dem Link aufgeführt, den Du gepostet hast.

Gruß
Helmut
 
Jürgen Witkowski Am: 02.09.2009 14:23:14 Gelesen: 157012# 77 @  
[Die Beiträge 77 und 78 wurden aus dem Thema 'Deutsche Dienstpost' nach hier kopiert]

Über die Deutsche Dienstpost Böhmen und Mähren wurde anscheinend auch Feldpost abgewickelt, wie diese Karte aus der Fliegertechnischen Schule 5 aus Wischau zeigt, die am 30.3.42 abgestempelt wurde. Statt des Vermerkes "Frei durch Ablösung Reich" hat sie den für Feldpost typischen Briefstempel. Eine Feldpostnummer ist allerdings seltsamerweise nirgendwo angegeben.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Postgeschichte Am: 02.09.2009 16:20:53 Gelesen: 157004# 78 @  
@ Concordia CA [#77]

Hallo Jürgen,

die Karte wurde von der Fliegertechnischen Schule 5 abgesandt. Da es sich hierbei um eine Schule handelt, war m.E. auch keine Feldpostnummer erforderlich. Daß hier kein Vermerk "Frei durch Ablösung Reich" angebracht ist, ist darin begründet, daß es sich nicht um eine Dienstsache handelt, sondern um eine portofreie Feldpostkarte. Die Berechtigung zur Beförderung als Feldpost wurde durch das Dienstsiegel bestätigt.

Gruß
Manfred
 
rostigeschiene (RIP) Am: 30.09.2009 00:38:25 Gelesen: 156899# 79 @  
Hallo zusammen

Heute habe ich mal eine Frage zu einem Beleg der, wie ich es erkenne, als Feldpost gelaufen ist. Das er nach Plettenberg gelaufen ist kann ich noch erkennen, nur von wo er kam kann ich nicht erkennen.

Läßt sich aus dem Text eventuell die Herkunft herauslesen? Steht auf der Textseite rechts oben Ottobrunn?

Auch den einzeilige Stempel auf der Vorderseite kann ich nicht deuten, ebenso ist mir der Aufdruck mit den Köpfen ein Rätsel.

Vielleicht lassen sich hier im Forum meine Fragen beantworten.



Schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
HEFO58 Am: 30.09.2009 00:46:13 Gelesen: 156893# 80 @  
@ rostigeschiene [#79]

Hallo

Ottobrunn ist es auf keinen Fall. Ich denke die Karte wurde im Osmanischen Reich (Türkei) aufgegeben. Neben deutschen Truppen waren auch K.u.K-Truppen im ersten Weltkrieg dort stationiert.

Gruß
Helmut
 
Carolina Pegleg Am: 30.09.2009 05:06:38 Gelesen: 156888# 81 @  
@ rostigeschiene [#79]

Hallo Werner,

es handelt sich um eine Postkarte gelaufen mit der KuK Feldpost. Interessanterweise ist der Empfänger nicht in Österreich (oder einem anderen Teil des Habsburger Reiches) sondern in Plettenberg, Westfalen, Deutschland, ansässig. Offenbar konnten also auch Karten mit der Feldpost kostenlos in das verbündete Deutschland geschickt werden. Ich halte die Auslandsverwendung schon für eine Besonderheit.

Der Absender war beim KuK Infanterieregiment 37, Pionier Kompanie 1. Zug (siehe Absenderangabe) und der violette Briefstempel mag daher "KuK Infanterieregiment 37" heissen. Ich kann auch nur irgendwas -regiment erahnen. Die bei der Absenderangabe genannte Feldpostnummer ist 427, und die findet sich auch im ansonsten nur sehr schlecht leserlichen Feldpoststempel. Das Datum auf der Rückseite lautet "Geschrieben, den 27. Oktober 1917."

Meine Referenz "Katalog der kuk Feldpostämter und deren Einsatzgebiete mit Truppen und Kriegsereignissen" von H. Nagel, welchen ich über "Philabuch.de" erworben habe, ordnet dass FpA 427 der 7. Infateriedivision zu (ab Feb. 1917 bis Kriegsende). Von Juni 1917 bis März 1918 ist als Einsatzort Siebenbürgen, Rumänien genannt.

Das Buch hilft nur bei der Lokalisierung. Es ist kein Stempelkatalog. Daher kann ich zu der Seltenheit des Feldpoststempels als solches nichts sagen. In dem unleserlichen Zustand des Stempel plus dem ramponierten Zustand der Karte ist der Wert für Sammler von Fp-Stempel praktisch fast auf Null gemindert. Jeder Fp-Beleg ist aber auch ein Stück Zeitgeschichte und die Karte mit den Bildnisse der verbündeteter Herrscher ist wirklich sehr attraktiv. --- Jetzt wo ich verbündete Herrscher schreibe, bin ich mir beim genauen schauen, auf einmal gar nicht mehr so sicher, wer die vier Herren sind. Drei, meine ich, kriege ich hin, aber wer ist denn der dritte von rechts?
 
Carolina Pegleg Am: 30.09.2009 06:11:03 Gelesen: 156885# 82 @  
@ HEFO58 [#57]

Und auch hier nach rund 6 Monaten noch die Ergänzung: APO 58 war seit 1. Juli 1953 in Orleans, Frankreich. Ab 1.1. 1965 dann bei Abschaffung des APO Systemes mit Postleitzahl "09058." Viele der "modernen" Feldpost-Postleitzahlen gehen auf die Vorgänger-APO Nummern zurück. Die Nummer ist aber nun in Deutschland (Worms). Die Zuordnung von FP-Nummern zu Standorten ist oft nicht leicht. Ich habe nach dem 1.1.1965 keine gut Liste. Da muss man die Arbeit, die z.B. in dem oben erwähnten Werk zu den Standorten der österreichischen Fp-Ämter steckt, wirklich anerkennen.

Stempel ist das handbetriebene Pitney-Bowes / Universal Model K. Das verbreitetste Modell während des 2. Weltkrieges. Alle Feldpostämter, die mehr als 7.500 Personal bedienten, sollten nach den Richtlinien eine Stempelmaschine erhalten. Das traf etwa auf die Hälfte aller US-Feldpostämter in 2. Wk zu. Zumeist war dies das Model K von dem 300+ während des Krieges angeschafft und dann auch später -- wie hier beim APO 58 -- verwendet wurden. Elektrische Maschinen gab es weit weniger, da diese unter Kriegsbedingungen (ggf. kein Strom) nicht flexibel eingesetzt werden konnten. Dies nur am Rande. Vielleicht finde ich auch noch ein passendes Stück zum Zeigen.

Arno
 
rostigeschiene (RIP) Am: 30.09.2009 10:15:24 Gelesen: 156865# 83 @  
@ Carolina Pegleg [#81]

Hallo Arno.

Ich bedanke mich für Deine umfangreiche Erklärung.

Das diese Karte keine Philatelistische Bedeutung hat, kann man mit dem ersten Blick erkennen, aber wie Du schon in Deinen Ausführungen beschrieben hast, ist sie ein Stück Zeitgeschichte.

Ich habe heute Morgen ein wenig Zeit über und konnte auch etwas zu den Abbildungen auf dieser Karte recherchieren.

Die Bildnisse der verbündeteten Herrscher zeigen nach meinen Ermittlungen von links nach rechts;

Osmanisches Reich: Memet V. Resat, Deutsches Reich: Wilhelm II, Österreich: Kaiser Karl I, Bulgarien: Franz Ferdinand I.

Es wäre schön wenn nun noch jemand die Rückseite übersetzen kann, dann habe ich die Geschichte der Karte vollständig dokumentiert.

Schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
HEFO58 Am: 30.09.2009 11:39:11 Gelesen: 156860# 84 @  
@ Carolina Pegleg [#82]

Hallo
Arno

Danke für die Erläuterungen zum Stempel auf der Ansichtskarte.

Gruß
Helmut
 
Harald Zierock Am: 01.10.2009 17:18:37 Gelesen: 156822# 85 @  
Hier sind auch eine Belege der Feldpost.

Harald




 
asmodeus Am: 01.10.2009 18:56:06 Gelesen: 156806# 86 @  
Ein Beleg aus Ägypten Army Post Office (APO) Suez:



Dann ein Beleg über eine Postaufgabe aus dem Feldpostamt in Paderborn:


 
asmodeus Am: 01.10.2009 19:00:30 Gelesen: 156805# 87 @  
Sammlerbriefe vom Feldpostamt der Tschechen:




Dann Fleet Mail aus Indien nach Schweden:



 
asmodeus Am: 01.10.2009 19:10:56 Gelesen: 156800# 88 @  
Marienefeldpost mit Gittertarnstempel.


 
BD Am: 02.10.2009 20:21:28 Gelesen: 156767# 89 @  
Natürlich 1895 keine Feldpost, und da von Militär an Privatadresse keine Portofreiheit. Umgekehrt hätte der Brief nichts gekostet, denn Briefe bis 60 Gramm an Militärpersonal bis Feldwebel war Portofrei, wobei ich nicht weiß, ob es wie bei der Feldpost ab dem 2.8.1914 einen Ausschluß für Ortsbriefe gab.

Trotz der Beschriftungen auf der Rückseite ein schöner Beleg, für einen Heimatsammler eine Freude!

Gruß Bernd


 
Sammelfreak Am: 02.10.2009 20:32:44 Gelesen: 156763# 90 @  
Hallo zusammen,

habe hier auch noch gerade in meiner Wühlkiste einen schönen Brief gefunden.



mfg
Martin
 
JFK Am: 03.10.2009 21:50:20 Gelesen: 156686# 91 @  
Einige Belege aus einer Korrespondenz eines Fliegers, beginnend in 1940 am 5.1. mit einem Stempel von der Aufklärungsfliegerschule Braunschweig mit Tagesstempel Grossenhain, führt uns eine kleine Odyssee nach Frankreich, Belgien - Luftgaupostamt Brüssel, und dann 1941 über Deutschland nach Athen/Luftgaupostamt Wien (Alle Stempel L 34027, d.h. Luftwaffe, Einheit 34027).

Ein 1941 an diesen Fliegerkameraden zugesandter Brief ging zurück ("Befindet sich nicht bei der angegebenen Feldpostnummer") an seinen Vater.


 
Lacplesis Am: 03.10.2009 23:35:50 Gelesen: 156676# 92 @  
@ JFK [#91]

L34027 ist Nahaufklärungs-Staffel 7.
 
Carolina Pegleg Am: 07.10.2009 05:25:01 Gelesen: 156611# 93 @  
@ HEFO58 [#57], [#82]

Ich trage noch einen Stempel des amerikanischen Feldpostamtes 58 aus der unmittelbaren Nachkriegszeit nach. Zu der Zeit war das Amt in Wien:



Nun zum Vergleich -- auch wenn es mit Feldpost nichts zu tun hat -- der Pitney Bowes / Universal Model K Stempel von Steinbach, Manitoba:



Ich finde solche deja-vues immer schön.
 
albu Am: 17.10.2009 21:45:19 Gelesen: 156495# 94 @  
Feldpostamt des indischen Bataillons auf den Golan-Höhen bei UNDOF



und der Stempel in Vergrösserung



Der Stempel trägt die Kennung 1772 FPO/APO, Absender war der Leiter des Feldpostamtes.
 
DL8AAM Am: 19.07.2011 15:53:52 Gelesen: 144539# 95 @  
Da das Thema ja auch "Militärpost" nennt, beschränkt es sich ja nicht nur auf "echte" Feldpost, sondern auch auf "zivile" Post militärischer Dienststellen aus aller Welt. Damit das Thema nach 1,5 Jahren wieder etwas höher rutscht, hier ein moderner Militärpostbeleg aus Südafrika:



Ausschnitt einer großformatigen Luftpostsendung nach Deutschland vom 06.10.2010. Frankiert mit AFS (Gerätekennung "AS 1427"), Druck auf selbstklebenden Blankoetiketten der Firma FRAMA. Absender ist das "Hydrographic Office" (der Marine) in Tokai. Briefstempel "Department of Defence / Joint Tactical HQ Western Cape" aus Silvermine (Tokai 7966). Interessant und für mich bisher unbekannt ist der Zusatz "REMOTE SETTING" unter dem Wertrahmen des AFS, was soviel heisst wie "Ferneinstellung" (?).

Gruß
Thomas
 
Cantus Am: 01.08.2013 23:20:36 Gelesen: 121055# 96 @  
Ich habe gerade eben bei Ebay ein interessantes Angebot für Feldpost der USA aus dem 2.Weltkrieg gesehen; solche farbigen und zugleich patriotischen Feldpostbelege waren mir bisher unbekannt.

Viele Grüße
Ingo
 
Altmerker Am: 19.07.2014 20:28:15 Gelesen: 114361# 97 @  
Er kommt aus meiner Pressesammlung und ich weiß nicht, ob es unter das Forum Feldpost fällt (nicht vermerkt): Ein interessanter portofreier Dienstbrief von Ost nach West an den Festungskommandanten im 1. Weltkrieg.

Diedenhofen heißt auf Französisch Thionville. Dort war damals das 3. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 135 stationiert. Am 22. November 1918 besetzten französische Truppen die Stadt.

Gruß
Uwe


 
DL8AAM Am: 30.10.2014 17:34:49 Gelesen: 112112# 98 @  
Eigentlich möchte ich keine Werbung für Briefmarkenauktionen machen, aber in diesem Fall.

Der aktuelle Linn's Online-Newsletter [1] zeigt einen wirklich äußerst interessanten Feldpostbrief aus dem amerikanischen Bürgerkrieg, der von "Regency-Superior of St. Louis" auf der Chicagopex 2014 Briefmarkenshow vom 21.-23.11.2014 in Itasca, IL, versteigert werden soll. Erwartet wird ein Zuschlag zwischen nur 5000 und 7000 US Dollar.



Es handelt sich um einen Brief von General Robert E. Lee (CSA) an Gerneral Fitz Lee in Richmond, Virginia. Wie damals üblich, reichte als Frankatur die (hier) eigenhändige Unterschrift des berechtigten Versenders ("signature franked cover"), in diesem Fall "R E Lee, Genl".

Ich wäre fast überlegt, mal kurz rüberzujetten, meine ESTA für die USA ist ja auch noch gültig, wenn wir da nicht schon in Nordzypern angemeldet wären, mit dem Leihwagen Dorfpostämterstempel sammeln. Wobei, ich befürchte, dass für dieses Kulturgut sicherlich eh ein Ausfuhrverbot besteht. ;-)

Gruß
Thomas

[1]: http://linns.com/news/stamp-market-insights/965/Robert-E-Lee-signature-franked-cover-in-Regency-Superior-auction-at-Chicagopex
 
doktorstamp Am: 08.11.2014 15:34:16 Gelesen: 111889# 99 @  
Ein Sammlerfreund bat mich um Hilfe bei diesen und anderen Belegen.



Bei diesem geht es um die volle Bedeutung des Kastenstempels, die ich nicht gänzlich verstehe. S.B. ?? und Gd (Garde?)



Hier mit leicht veränderten Farben den fraglichen Stempelabschlag.



Hier hätte ich gerne gewußt was geschrieben war. Meine kläglichen Kenntnisse der alten Deutschen Schriftarten sind hier überfordert.

Ich möchte mich im voraus bedanken.

mfG

Nigel
 
filunski Am: 08.11.2014 18:34:04 Gelesen: 111866# 100 @  
@ doktorstamp [#99]

Hallo Nigel,

mit dem Entziffern der Schrift tue ich mich auch schwer, sicher findet sich da noch Jemand.

Den Brief (Truppen)-Stempel (Rechteckstempel) kann ich dir aber aufschlüsseln:

S.B. = Soldatenbrief,

dann kommt die Einheit, nämlich die 4. Kompanie des (preussischen) Garde-Reserve-Jäger-Bataillons (Teil der 4. Gardedivision, eines Großverbandes der Preussischen Armee). Vielleicht hilft das weiter.

Cheers,
Peter
 
volkimal Am: 08.11.2014 18:51:21 Gelesen: 111859# 101 @  
@ filunski [#100]
@ doktorstamp [#99]

Hallo Nigel und Peter,

auf "Garde-Reserve-Jäger-Bataillons" bin ich auch gekommen. Allerdings passt Preußen nicht, da der Stempel von der K.B. (Königlich Bayerische) Kavallerie Division ist.

Vielleicht gehört es dazu:

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_J%C3%A4gerbataillone_vor_1918

Unter Bayerische Armee nachsehen.

Volkmar
 
volkimal Am: 08.11.2014 18:57:15 Gelesen: 111855# 102 @  
@ doktorstamp [#99]

Hallo Nigel,

der Text der Karte lautet:

Mein gutes, armes Dickes

Dein Brief vom 5. II ist angekommen – es tut uns so leid, daß so manches Brieflein nicht ankommt, was wir hier für Dich geschrieben. Wir wollen es jetzt mit Postkarten versuchen alle 14 Tg wenigstens eine schreiben, dann kommt doch ab u. wann hoffentlich eine zu Dir u. erzählt


Der Text muss auf der Rückseite weitergehen.

Viele Grüße
Volkmar
 
filunski Am: 08.11.2014 19:03:24 Gelesen: 111854# 103 @  
@ volkimal [#101]

Allerdings passt Preußen nicht, da der Stempel von der K.B. (Königlich Bayerische) Kavallerie Division ist.

Hallo Volkmar,

passt trotzdem!

Der Feldpoststempel (Tagesstempel) bedeutet, dass der Brief bei einer Feldpostexpedition der Bayerischen Armee aufgegeben wurde.

Anscheinend, genaueres müsste ich erst nachschlagen, war diese Preussische Einheit zum Aufgabezeitpunkt örtlich am gleichen Einsatzort. sie war im November 1915 an der Westfront eingesetzt, und vielleicht sogar der gleichen Armee zugeteilt. Mit zunehmendem Kriegsverlauf vermischten sich die Armeen mehr und mehr und bestanden auch von Anfang an nicht nur aus "reinrassigen" Einheiten und Verbänden eines Landes (Bayern, Sachsen, Preussen etc.).

Beste Grüße,
Peter
 
Heidelberg Collector Am: 08.11.2014 19:42:13 Gelesen: 111839# 104 @  
Spannend, spannend, was Ihr da so zeigt. Ich muss auch mal meine alten Feldpostbriefe durchschauen - aber damit auch mal die modernen Feldpostbriefe zu Wort kommen, erst mal ein Bundeswehr-Feldpost-Beleg.

20 Jahre ist es nun schon her, dass die Bundeswehr in Somalia mit dem "Deutschen Unterstützungsverband Somalia" (DtUstgVbd Somalia) ausgeholfen hat. Das waren damals Blauhelmsoldaten. Und auch von dieser Krisenregion musste ja Post in die Heimat befördert werden:



Feldpost, Feldpostamt 7321 (Somalia), 1.12.1993

Die ganze Aktion lief von März 1993 bis März 1994. In der Zeit konnten die Deutschen auch Aufbauhilfe leisten, für die sich im Dezember 1993 die Bewohnern von Matabaan bei den deutschen Soldaten bedankten.

Beste Grüße,

Yoska

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Unterst%C3%BCtzungsverband_Somalia
 
Altmerker Am: 28.12.2014 13:58:21 Gelesen: 110854# 105 @  
Finde ich nicht nur philatelistisch interessant: Mitten im I. Weltkrieg verschickte ein Offiziersdiener auf der Etappe per Feldpost diese Zeitungsbestellung. Dazu hatte der sozialdemokratische Verlag vorgedruckte Karten vorbereitet. Die Zeitung „Arbeiterwille“ erschien vom 9. Juli 1890 bis zum 12. Februar 1934 als sozialdemokratische Parteizeitung der Steiermark.

Gruß
Uwe


 
DL8AAM Am: 15.01.2015 19:54:09 Gelesen: 110477# 106 @  
@ DL8AAM [#98]

Erwartet wird ein Zuschlag zwischen nur 5000 und 7000 US Dollar.

Nur zur Info: Der bewusste Feldpostbrief von Robert E. Lee ist dann für 6300 $ weggegangen, siehe

http://linns.com/news/stamp-market-insights/1171/Robert-E-Lee-cover-sold-at-Regency-Superiorand#8217s-Chicagopex-sale

Gruß
Thomas
 
skribent Am: 02.02.2016 09:24:30 Gelesen: 101686# 107 @  
Guten Morgen Zusammen,

den abgebildeten Feldpost-Beleg habe ich mir beschafft, weil anstelle eines Wertzeichens oder Wertstempels die Zeichnung eines "Stromlinienzugs" gestempelt wurde.



Ob das Korea-Post ist, will ich gar nicht erst spekulieren. Es gibt bestimmt genügend Experten, die mir weiterhelfen können.

Vielen Dank für Eure Hilfe und 'nen schönen Tag!
Franz
 
HWS-NRW Am: 13.02.2016 16:16:55 Gelesen: 101261# 108 @  
@ skribent [#107]

Hallo Franz,

zu dem Umschlag soviel, es wird einfach ein Werbeumschlag sein, der sog. Zug ist auf keinen Fall ein Werteindruck, da auch die russischen Truppen kein Porto entrichten mußten und rückseitig ja ein dreieckiger Truppenstempel abgeschlagen wurde.

Den Text des Umschlages müßte ein russisch-sprechender Kollege erklären können.

Aber, ich finde, ein sehr ansprechender Beleg, Gratulation.

Werner
 
filunski Am: 15.04.2016 17:37:48 Gelesen: 99305# 109 @  
Hallo zusammen,

heute kann ich hier mal einen sicher nicht ganz so alltäglichen, ausländischen Feldpostbrief aus der Zeit des zweiten Weltkriegs zeigen.

Ein Feldpostbrief der Neuseeländischen Streitkräfte aus Ägypten in die neuseeländische Hauptstadt Wellington. Von 1940 bis 1943 befand sich ein neuseeländisches Truppenkontingent in Ägypten. Anders als bei manch anderen Nationen mussten neuseeländische Soldaten ihre Briefe in die Heimat mit Marken frankieren. Dazu dienten zunächst ägyptische Briefmarken, ab 1. Mai 1941 durften auch eigene, neuseeländische Marken verwandt werden.

Der folgende Brief wurde am 13. Juli 1940 abgeschickt und ist noch mit ägyptischen Marken frankiert:



Abgestempelt mit einem Feldpoststempel des "New Zealand Field Post Office 1" (N.Z. F.P.O. 1).

Die rote 10 Mills Marke ist eine spezielle ägyptische Feldpostmarke (Inschrift "Army Post" links). Davon musste mindestens Eine auf Feldpost verklebt werden. Links der violette Stempel ist der Zensurvermerk. Leider sind auch rückseitig keine weiteren Vermerke um den Leitweg des Briefs nachvollziehen zu können.

Beste Grüße,
Peter
 
volkimal Am: 30.04.2016 18:22:34 Gelesen: 98821# 110 @  
Hallo zusammen,

heute ein Umschlag mit dem Text "Türchische Feldpost":



Was ich erkennen kann ist, dass es sich um normale Frei- bzw. Waisenmarken handelt. Aus dem Jahr 1914 die Nummern 229 und 230 (rechts) und aus dem Jahr 1917 die Nummern 625 und 626.



Schön finde ich den arabischen Negativstempel. Er dürfte allerdings auf dem Kopf stehen, denn im unteren Bereich sehe ich die arabischen Zahlen "133". Leider ist die vierte Ziffer nicht zu erkennen. Es passt aber gut, denn das Jahr 1917 (AD) entspricht dem Jahr 1333 nach dem Rumi-Kalender.

Wer kann mir etwas zu diesem Umschlag bzw. zu dem Stempel sagen?

Viele Grüße
Volkmar
 
DirksPhila Am: 29.07.2016 18:58:08 Gelesen: 95555# 111 @  
Hallo, kennt sich jemand mit der beigefügten Feldpostkarte aus? Ist diese von der österreichischen Armee? Neben "Feldpostkarte" steht wohl die slowenische und kroatische Übersetzung. Auf der Rückseite ist ein Ort angegeben, den ich aber nicht entziffern kann. Ich würde mich freuen, einige Details zu erhalten.

Besten Dank im Voraus Dirk

Anhang:


 
klinhopf Am: 29.07.2016 19:31:41 Gelesen: 95545# 112 @  
@ DirksPhila [#111]

Der "ORT" mit Datum heißt "FEINDESLAND" !

Weil ja wohl keine konkreten Angaben zu einem ORT gemacht werden durften!

Meint mit phil. Gruß
Ingo Pfennig
 
DirksPhila Am: 29.07.2016 20:14:19 Gelesen: 95533# 113 @  
Besten Dank für die Rückmeldung. Stimmt, jetzt lese ich es auch. Ja, auf der Vorderseite steht ja auch in blauer Wachsschrift "Zensur".

Gibt es eigentlich einen Plan aus dem zu entnehmen ist, wo die Kompanie wann war? Heute ist das ja kein Geheimnis mehr.
 
klinhopf Am: 29.07.2016 20:25:59 Gelesen: 95529# 114 @  
@ DirksPhila [#113]

Zumindest was die Feldpostnummer anbelangt, gibt es im Internet (gegoogelt) Informationen - evtl. bei Wikipedia die LINKs beachten !
 
HWS-NRW Am: 29.07.2016 22:24:57 Gelesen: 95507# 115 @  
@ klinhopf [#112]

Es ist auch heute noch bei zahlreichen Einheit wahnsinnig schwierig, solche Daten herauszubekommen. Ich habe es versucht, aber bei dieser Einheit (siehe den violetten Briefstempel) habe ich nichts finden können.

Gerade bei den k.u.k.Einheiten gibt es kaum Informationen, was mich auch bei meinem Radfahrer-Exponat leicht behindert. Aber da kann man leider nichts machen.



K.u.k. Feldjägerbataillon Nr. 29 - Radfahrer-Kompanie, hier konnte ich im Netz einige Informationen finden.

mit Sammlergruß
Werner
 
Max78 Am: 29.07.2016 23:07:14 Gelesen: 95502# 116 @  
@ DirksPhila [#111]

Hallo Dirk,

eventuell hilft der Inhalt weiter, da kann man am besten nachvollziehen, wo was wer:

No. 19 Feindesland 30.11.1915

Meine liebe Trudl!

Seit Montag, den 22. sind wir von Oazua (eventuell Capua in Italien) ??? weg. Auch schon tüchtig marschiert. Hier geht mirs aber auch so wie ich es Euch schon von Capua (?) geschrieben habe. Wir exerzieren (?) hier, es ist ziemlich kalt, haben aber eine warme Stube. Bin gesund. Wir liegen 20 Mann in dem Raume, leisten uns jetzt nebenbei was zu essen, z. Beispiel gestern Abend 3 Hühner, jedes Huhn 1 Krone. Heute wollen wir ein Schweinchen kaufen für ca 20 Kronen. Solltet Ihr von mir bis Weihnachten keine weitere Post erhalten, was ja möglich wäre, so wünsche ich Dir mein Lieb ein gesundes Weihnachtsfest. Auch Vater, Mutter u. Dorle. Macht’s Euch nicht schwer. Hoffentlich sehen wir uns bald wieder. Unsere Feldpostnummer ist 335. Post von Capua (?) kam gestern nachgesandt, für mich nichts. Sei für heute herzlichst gegrüßt und innig geküßt von Deinem Tonl (Anton)


Ja genau, und dann hakt es ausgerechnet beim Namen des Aufenthaltortes .-). Dreimal geschrieben:



Der erste Großbuchstabe ist fraglich, aber meiner Einschätzung nach am ehesten das Richtige. Eigennamen und Städte hat man oft in einem anderen Schriftstil geschrieben. Gehen wir einmal davon aus, dass Capua das richtige wäre, dann würde es zu folgendem link ganz gut passen. Dort ist erwähnt, dass das Infanterie-Regiment im Jahre 1915 auch in Italien eingesetzt wurde. Zudem spricht die Endung der Stadt/Ort mit "ua" ebenfalls für Italien:

http://www.ir42.wg.am/ir_42_1674_-_1918/

Nun ja, ob das jetzt passt oder nicht ?!

mit Grüßen Max
 
DirksPhila Am: 30.07.2016 00:47:16 Gelesen: 95484# 117 @  
Hallo Werner und Max,

vielen Dank für die super tolle Hilfe.

Werner, ja meine Erfahrung ist auch die, dass ich keine detaillierte Informationen im Internet finde. Ich bin da allerdings auch kein Spezialist. In einem Fall konnte mir ein Genealoge spezifischere Daten mitteilen. Vielleicht gibt es Archive, die nicht online zugänglich sind.

Max, vielen Dank für die Übersetzung. Den Text konnte ich nicht komplett lesen. Sehr interessant, dass sich dort ein Ortshinweis im Text findet. Wenn ich den Ort nach der Suetterlin-Schrift lesen müsste, würde ich eher "Sazua" lesen, was aber als Ort nicht existiert. Falls sich Schreiber und Leser auf eine Verschlüsselung geeinigt haben ist dies wohl schwer herauszufinden. Besten Dank auch für den Link. Eine tolle Recherche.

Ich habe heute das erste mal eine Frage hier eingestellt. Eine tolle Truppe hier. :-)

Besten Dank noch einmal
dirk
 
Max78 Am: 30.07.2016 01:02:23 Gelesen: 95480# 118 @  
@ DirksPhila [#117]

Hallo Dirk,

nur noch kurz: ein S ist es definitiv nicht, hier der Vergleich (auch bei den anderen Textparts zu erkennen, dass der Schwung nach links oben fehlt. Dass es sich um eine codierte Schreibweise handelt, kann ich mir nicht vorstellen, kenne ich aus anderen Briefen von "Mann an Frau" so gut wie nicht. Schließlich sah man sich teilweise über 1 Jahr lang nicht und wechselte ständig den Ort; und was gab es Schöneres als Nachrichten von zu Hause, da gab man sich Mühe, der Lieben die Lage bestmöglich zu schreiben, damit man auch die ersehnten Nachrichten bekommt. Manchmal hängt es auch einfach an der falschen Schreibweise (oder deutschsprachigen Form) der Ortsnamen):



mit Grüßen und gut' Nacht
 
klinhopf Am: 30.07.2016 10:11:46 Gelesen: 95426# 119 @  
@ DirksPhila [#111]

Dann schließe ich mich mal der Detektiv-Arbeit an mit folgendem Ergebnis:

@ Max78 [#118]

"nur noch kurz: ein S ist es definitiv nicht, hier der Vergleich"

Anton hat das große "S" mehrfach unterschiedlich geschrieben - beim Durchgehen des Alphabetes kommt eigentlich kein anderer Buchstabe als ein "S" infrage.

@ Max78 [#116]

Wo konnte man in Italien Hühner und Schweinchen mit KRONEN erwerben ?

Gegoogelt: "Feldpostamt 335" ergab "http://www.austrianphilately.com/dixnut/dn8c2.htm"; (leider in englisch):

Neben der Feldpostnummer 335 ist in der nächsten Spalte 1-3/16 -> wie im Absender: 3/16 Marschcomp.

Damit ist leider noch nicht der ORT geklärt, hab leider kein Orts-Ergebnis recherchieren können - sorry.

Aber, Detektivarbeit macht Spaß, kostet zwar Zeit, aber Mann gönnt sich ja sonst nichts.

Goethe: Edel sei der Mensch, hilfreich und gut - nun, vielleicht war dies nun nicht ganz edel und gut, aber doch etwas hilfreich meint
mit phil. Gruß
Ingo Pfennig
 
Max78 Am: 30.07.2016 10:35:52 Gelesen: 95416# 120 @  
Hallo Ingo,

schau dir das Wort "Sachsen" auf der Frontseite an, da hast Du die 2. Form des großen S. Wird der Anton wohl drei verschiedene S in seiner Schrift verwendet haben ?

Und hätte er sein Sold in Lira ausgezahlt bekommen, wenn er in Italien gekämpft hätte? Man bezahlte mit dem, was man in der Hand hatte, und das waren die besoldeten Kronen. Aber vielleicht hatte es ja schon früher Wechselstuben an jeder Front ;-). Dem Verkäufer war's wohl wurscht, wenn nicht sogar recht.

Na ja, mehr als diese Einschätzung kann ich nicht abgeben und halte mich auch nicht für fehlerfrei.

MfG Max
 
DirksPhila Am: 30.07.2016 18:48:38 Gelesen: 95367# 121 @  
Hallo Max und Ingo,

Ingo, dein Link hat mich noch auf diesen geführt:

http://www.austrianphilately.com/dixnut/dn1.htm

Dort steht:

1915

10 Nov
4th Battle of Isonzo. Ended 14 Dec.

28 Nov
Serbia conquered. Remnants of Serbian forces evacuated to Corfu by the Allies. Austrians subdued Montenegro and advanced into central Albania.

Die Feldpostkarte war datiert 30.11.1915 also zu einer Zeit als Serbien erobert war und Truppen auch in Montenegro und Albanien waren. Also würde das gesamte Gebiet in Frage kommen. Der Ortsname Capua, Sazua, Sozua …. hat etwas Ähnlichkeit mit dem obigen Isonzo.

Wenn es ein serbischer Ort wäre, dann könnten sich auch Fehler/Abweichungen in der Transkription des kyrillischen Ortsnamens ergeben haben. Aber ich habe mögliche Ortsschreibungen (auf kyrillisch transformiert) auch nicht gefunden.

Auch der Gedanke mit der Währung ist gut, der war mir gar nicht gekommen. Es kann aber schon sein, dass - wie Max schreibt - der Solt in österreichischer Währung ausgezahlt wurde und vielleicht sogar im “Feindesland” so bezahlt werden konnte.

Vielen Dank an alle. Ich hätte nicht gedacht, so viele Infos herausfinden zu können. Es ist wirklich eine Detektivarbeit.

Viele Grüsse
dirk
 
zockerpeppi Am: 31.07.2016 13:46:47 Gelesen: 95292# 122 @  
Ein interessanter indischer Feldpostbeleg aus dem 2 WK, der sich sicherlich nicht in meiner Sammlung befände, wäre da nicht eine Bank im Spiel. Um den Beleg aufarbeiten zu können, habe ich mir eigens ein Buch über die Indische Feldpost im 2WK gekauft:

Indian Army Post Offices in the second World War - locations and movements 1939-1947, Brigadier D.S.Virk retired Direktor of the Indian Army Postal Services, New Dehli 1982

Nun komme ich doch nicht so gut klar wie ich mir das erhofft hatte (bin auch noch lange nicht mit dem lesen durch).



Der Umschlag ist an die Banque Ottoman in Bagdad adressiert und wurde mit 2 persischen Marken frankiert. Gelesen habe ich in dem schlauen Buch, dass die FPOs Irakische und Persische Briefmarken vorrätig hatten. Abgestempelt wurden beide Marken am 25 July 43 mit dem Field Post Office Stempel FPO n° 54. Wo nun genau das 54 sich aufhielt, konnte ich nicht klären. Was bedeutet das Freeland oben links?

Nun die diversen Stempel:

- der schwarze Passed by the Censor n° 4888. Auf den ersten Blick sieht es so aus als wäre der Stempel vor dem Freeland auf dem Brief abgeschlagen worden. Wurde dieser Stempel im FPO abgeschlagen?
- der Persiche Zensurstreifen mit roter Schrift
- der große 'zweisprachige' Zweikreiszensurstempel in violett --> auf der Vorderseite auf Russisch, auf der Rückseite auf Englisch Anglo-Soviet-Persian Censorship n° 11.
- der kleine violette Deputy Chief Field Censor – welcher in Ägypten abgeschlagen wurde da das Hauptzensurbüro dort seinen Sitz hatte.
- der kleine Runde mit nr x7
- auf der Rückseite großer Zweikreis Stempel des Indian Section Base Office no 7 Dely (passt wohl zu dem kleinen runden x7 ?) 30 JULY 43.
- Ankunftsstempel von Bagdad am 5 AUG 1943

Das FPO Buch besagt, dass das Chief Field Hauptzensurbüro von 'Ägypten' mächtig unter Druck stand. Die Flut an Briefen muss wohl doch enorm gewesen sein und die durften sich keine zu großen Verzögerungen leisten. 12 Tage war der Beleg unterwegs.

Ich stelle den Beleg zur Diskussion, es stehen noch viele Fragen offen. Sollte ein Philaseiten Nutzer mir da weiterhelfen können, wäre ich sehr dankbar. Ansonsten wäre da noch die Forschungs-Gemeinschaft Indien, wie es ausschaut kann man Fragen auf deren Webseiten stellen oder einreichen.

beste Sammlergrüße
Lulu
 
DERMZ Am: 17.11.2016 11:36:52 Gelesen: 91871# 123 @  
Guten Tag,

bin ich richtig in diesem Thema? Ich bin auf folgende Karte gestossen:



Im Bild der Photographie-Karte eine kleine Gruppe von 11 Mann mit Fahrrädern und Kleiner Tasche. Doch was war die Aufgabe dieser Männer? Auf der Tasche ist folgendes zu lesen: Schreiberchor des 3. Garde Feldartillerie Regiments



Natürlich habe ich auch die Rückseite im Bild, der Text ist aber nicht weiterhelfend, geschickt wurde die Karte aus "Altes Lager, Kreis Jüterbog"



Wenn ich mich recht erinnere, so gabe es Beiträge zu "Altes Lager" unter "Tagesstempel mit Zusätzen" und "Stempel bestimmen Deutsches Reich". Beides hilft mir aber nicht weiter, bei der Frage was die Tätigkeit eines "Schreiberchors" um die Jahrhundertwende war - ich tippe auf Nachrichtendienst, Post oder Zeitungen. Wer kann mir ein wenig helfen?

Herzlichen Dank und viele Grüsse

Olaf
 
filunski Am: 17.11.2016 12:49:48 Gelesen: 91854# 124 @  
@ DERMZ [#123]

Hallo Olaf,

toll, was du da wieder mal "ausgegraben" hast! :-)

Also die Suche nach einem "Schreiberchor" als militärische (Spezial-) Einheit/Einrichtung führte zumindest auch bei meinen doch recht guten Quellen zu keinem Ergebnis. Meiner Meinung nach handelt es sich auch nicht um ein militärisches "Korps" (wäre ja auch bedeutend größer als die paar munteren Herren) sondern tatsächlich um einen musikalischen Chor.

Ich nehme an, diese Herren hatten ein gewisses musikalisches Talent und bildeten tatsächlich einen Gesangschor. Die "Schreiber"-Tätigkeit (also Dienst in der Schreibstube, heute Geschäftszimmer) war wohl auch damals schon nicht ganz sooo anstrengend, so dass daneben noch Zeit für z.B. musikalische Beschäftigung blieb. ;-)

Ist aber, wie geschrieben, nur meine Vermutung.

Viele Grüße,
Peter
 
Fips002 Am: 02.08.2017 20:46:12 Gelesen: 83069# 125 @  
Karte geschrieben von einem deutschen Fremdenlegionär aus BOU Denib/Marokko, 23.3.1923 an einen deutschen Fremdenlegionär in Sebdrun/Algerien.

Stempel auf der Karte: Feldpoststempel TRESOR ET POSTES, 23.3.23, Nr.13. und Stempel REGIMENT ETRANGER, 1. COMPAGNIE MONTEE/ CAPITAINE/COMMANDANT.

Inhalt: .Denib 19.III. 23
Lieber ...
Bin in die C. Montee nach Bou Denib gekommen. Bin gerade im...wo sehr...
Ich amüsiere mich gut. Ludwig ist im 2.Regiment Montee. Schreibe mir seine Adresse. In Marokko ist es sehr schön. Brief folgt
Gruß sendet Hans...

Ab 1920 wurde eine neue Periode der Fremdenlegion eingeleitet. Zu dieser Zeit waren die Legionäre Soldaten und Bauarbeiter zugleich. Sie waren am Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur beteiligt.

Von 1918 bis Anfang der 1930er Jahre aber auch intensiv mit der Bekämpfung aufständiger Stämme in Marokko beschäftigt.





Gruß Dieter
 
wajdz Am: 21.08.2017 17:16:46 Gelesen: 81589# 126 @  
Im Gegensatz zu den meisten Verfassern der hier gezeigten Feldpostbelege dürfte der Schreiber dieser Karte, datiert vom 21.Sept.1987, sicher wohlbehalten nach Hause zurückgekommen sein.



MfG Jürgen -wajdz-
 
Seku Am: 07.06.2018 17:14:58 Gelesen: 66635# 127 @  
Post aus einem Internierungslager in Interlaken (CH) im Jahr 1916



Näheres zu Internierungen in der Schweiz:

http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D8704.php
 
Manne Am: 06.10.2019 12:11:06 Gelesen: 50074# 128 @  
Hallo,

ein eingeschriebener Brief aus Italien vom 04.08.1922 nach Trossingen, Eingangsstempel vom 12.08.1922. Der Brief wurde geöffnet von der Postüberwachungsstelle in Stuttgart.

Gruß
Manne




 
HWS-NRW Am: 02.05.2020 16:28:15 Gelesen: 45820# 129 @  
Hallo an Alle,

habe heute einen netten Feldpostbrief der "Grande Armee" bekommen, abgesandt in Berlin im Jahre 1807 in die französische Hauptstadt, Napoléon läßt grüßen.



Meine Frage zu dem rückseitigen roten Zweikreisstempel:

Ist das ein Ankunftsstempel der franz. Feldpost oder der normalen Post in der Hauptstadt ?

Leider läßt sich der obere Text im Stempel kaum lesen, es beginnt mit einem "A".

mit Sammlergruß und bleibt bitte gesund.
Werner
 
filunski Am: 02.05.2020 18:17:43 Gelesen: 45803# 130 @  
@ HWS-NRW [#129]

Hallo Werner,

ein tolles Stück, Gratulation!

Oben in dem roten Ankunftstempel steht Aout (das A sehr geschwungen), also der Monat (Aout = August). Der Ankunftstempel stammt aus Paris [1].

Viele Grüße,
Peter

[1] http://marcophilie.org/x/x-1807-i.html
 
HWS-NRW Am: 02.05.2020 20:36:30 Gelesen: 45784# 131 @  
Hallo Peter,

herzlichen Dank für Deine Info, jetzt kann ich den Beleg noch besser beschreiben.

Ich habe einen weiteren Brief der Grande Armée, jetzt mit der Nummer 19, der kam aus Loschwitz und ging nach Turin, auch hier gibt es rückseitig einen Ankunftsstempel, ein Kreisstempel mit einer Nr. 1.



Beide Belege finden Einzug in ein neues Exponat über Kaiser Napoléon I., mal sehen, was da noch hinzu kommt.

mit Sammlergruß
Werner
 
mausbach1 (RIP) Am: 06.06.2020 10:37:36 Gelesen: 44817# 132 @  
Iran



1988 - Feldpost eines 15jährigen zum Krieg gegen Irak; seinem Onkel schreibt er in dem Brief u.a., daß Allah seinen beschützen seinen möge.

Der Erste Golfkrieg war ein Krieg zwischen dem Irak und dem Iran, der vom 22. September 1980 bis zum 20. August 1988 andauerte ( auch Iran-Irak-Krieg oder Irak-Iran-Krieg; im Unterschied zum Irak-Kuwait-Krieg, dem Zwei-ten Golfkrieg). Er endete nach hohen menschlichen und wirtschaft-lichen Verlusten auf beiden Seiten ohne Sieger durch einen Waffenstillstand.

Der Zweite Golfkrieg (auch Erster Irakkrieg genannt), begann mit der Eroberung Kuwaits durch den Irak am 2. August 1990. Am 28. August wurde Kuwait durch den Irak annektiert. Ab dem 16. Januar 1991 begann eine Koalition, ange-führt von den USA und legitimiert durch die Resolution 678 des UN-Sicherheits-rates, mit Kampfhandlungen zur Befreiung Kuwaits.

Glückauf!
Claus
 
skribent Am: 28.07.2020 16:01:15 Gelesen: 43889# 133 @  
@ Jürgen Witkowski [#66]

Guten Tag,

wie die Zeit vergeht - 11 Jahre ist es her!

Etwas gesucht habe ich und dabei bin ich auf das Thema "Hannover" gekommen. In meinen Unterlagen fand ich aufgeführte 2 Belege.



MfG >Franz<
 
skribent Am: 29.07.2020 20:14:29 Gelesen: 43816# 134 @  
Guten Abend,

im russischen Woronesch steht ein Denkmal, das vom Künstler Aleksej Ignatow geschaffen wurde.

Die Skulptur ist gewidmet dem "Postboten an vorderster Front".



Die Ganzsachenkarte mit dem Wertstempel "B" kam am 13. Mai 2016 zum Verkauf.

Einen Monat früher erschien schon ein Sonderpostwertzeichen mit der Abbildung eines "Feldpostbeamten" vom gleichen Denkmal.



FDC mit dem Sonderpostwertzeichen Mi.-Nr.:: 2302 zum Anlass "300 Jahre Feldpost".

Vor 300 Jahren, in 1716,genehmigte Zar Peter I. neue Militärbestimmungen, die die Einrichtung von "Feldposten" ermöglichte.

1816 wurde per Dekret ein neuer Kurierstab eingerichtet, dem 3 Kompanien mit je einem Kapitän, 6 junge Offiziere und 40 Kuriere angehörten.

1904, zum Jap./Russ. Krieg wurde der Stab um 16 Offiziere und 10 weitere Kuriere vergrößert.

Die Feldpost der UdSSR hatte ihr größtes Ausmaß zum Ende des Zweiten Weltkriegs erreicht.

MfG >Franz<
 
Winni451 Am: 08.11.2020 14:49:36 Gelesen: 41423# 135 @  
Beim Eintragen meiner Stempel in die Stempeldatenbank ist mir aufgefallen, dass ich ja "versehentlich" einen Feldpostbeleg aus Österreich zum Besten geben kann.

Es handelt sich um einen Luftpost Brief mit Registrierung soweit ich das rekonstruieren konnte von Wien nach Israel im November 1975.

Alle weiteren Angaben zum Brief stammen von [1].

Der Stempel ist wahrscheinlich in einem Sonderpostamt in Wien verwendet worden (kein Unterscheidungsbuchstabe).

Bei der Mission handelt es sich um die UN-Friedensmission UNDOF auf den Golanhöhen zur Überwachung des Waffenstillstandes zwischen Israel und Syrien.



Grüße mit diesem unerwarteten Fund
Winfried

[1] https://www.bw-feldpost-portal.de/Oesterreich-Feldpostaemter-Auslandseinsaetze/FpA-1500-AUSBATT/AUTCON-UNDOF-1974-2013
 
BANANA60 Am: 08.11.2020 15:36:20 Gelesen: 41409# 136 @  
Hallo!

Eine "moderne" Feldpost aus Österreich kann ich auch anbieten.

Eine Karte vom Assistenzeinsatz an der burgenländisch-ungarischen Grenze aus dem Jahr 1998. Dieser Einsatz fand nach dem Fall des "Eisernen Vorhangs" 1990 an der österreichischen Außengrenze zur Grenzraumsicherung zum ehemaligen Ostblock statt und endete im Dezember 2011.

Truppenstempel: Assistenzkommando "Süd" / 2. Assistenz-Kompanie



Liebe Grüße
Harald
 
Briefuhu Am: 26.08.2021 12:37:22 Gelesen: 30829# 137 @  
Habe hier eine Feldpostkarte aus Ungarn. Die Karte lief am 10.12.1942 von Oroszorszag nach Nagykanisza, mehr kann ich nicht lesen.



Schönen Gruß
Sepp
 
Briefuhu Am: 26.01.2023 11:30:06 Gelesen: 12730# 138 @  
Griechische Feldpostkarte von 1940 für den Postverkehr von der Truppe in die Heimat. Wertstempelähnliche Zeichnung laut Michel Ganzsachenkatalog P III keine Ganzsache im eigentlichen Sinn.



Schönen Gruß
Sepp
 
bedaposablu Am: 05.05.2023 20:57:28 Gelesen: 9541# 139 @  
Hallo miteinander!

Ich habe hier einen Brief bekommen von der Fremdenlegion aus ORAN aus dem Jahr 1930:





Ich habe leider keinen blassen Schimmer von solchen Briefen. Wer kann hier weiterhelfen was Absender, Empfänger Militärpost, Frankatur etc. anbetrifft?

Was die Marke betrifft, da habe ich im Internet das Ausgabejahr 1927 gefunden.

Was sind solche Briefe Wert? Wäre für mich auch von Bedeutung, da die spendende Dame auch nichts dazu wußte und ich auch nicht nach persönlichen Beziehungen dazu gefragt habe.

Viele Grüße aus Magdeburg!
Klaus-Peter
 
skribent Am: 01.06.2023 18:52:06 Gelesen: 8294# 140 @  
Guten Abend,

abgebildet hier die Vorderseite eines sowjetischen Feldpostformulars mit dem Feldpoststempel von Leninsk-Kusnetzk vom 2. März 1943.



Rückseite eng, unleserlich beschrieben.

Der Zudruck zeigt den Angriff einer sowjetischen Einheit auf einen deutschen Transportzug.

MfG >Franz<
 
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