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Thema: (?) (139) Feld- und Militärpost aus aller Welt
Das Thema hat 140 Beiträge:
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Jürgen Witkowski Am: 20.03.2009 22:46:45 Gelesen: 158625# 66 @  
@ dionysus [#65]

In Hannover ging es während des 2. Weltkrieges bedingt durch die Kriegsereignisse drunter und drüber. Da wurde alles in den Stempeln zusammen gefasst, was irgenwie rein passte. In der Erfassung gibt es daher noch einige Lücken und es tauchen immer wieder neue Kombinationen oder neue Verwendungsdaten auf. Dein Beleg ist ein gutes Beispiel dafür. Er hat ein neues Spätverwendungsdatum.

Bisher bekannte Unterscheidungsbuchstaben oder Kombinationen für Hannover bei dieser Kombination von Stempelkopf 61 und Stempelband 56.1 nach Kohlhaas/Riese sind:

s1p, 1sp, s1, s1/sp, s2, s3, s1t/s1, s1t/sp

Falls Du größere Bestände davon hast, wäre es sehr interessant für mich, entsprechende Daten zu erfahren.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
dionysus Am: 20.03.2009 23:33:06 Gelesen: 158611# 67 @  
Hallo Jürgen,

leider ist der Hannoveraner Stempel fast ein Einzelstück. Der Brief scheint eine ganze Zeit lang umhergeirrt zu sein. Datiert ist er mit Königsbrück/Sachsen, den 20.2.45., das wurde auch als Absendeort angegeben. Einen weiteren sehr interessanten Hannoveraner Bandstempel werde ich dir im dazu passenden Maschinenstempel-Thread vorstellen.

Die meisten Zivilbriefe aus den vierziger Jahren und die Feldpostbriefe Heimat-Front tragen Handstempel aus Göttingen und eben Königsbrück.

Erwähnenswert wäre allerdings ein Stapel Vorkriegskorrespondenz mit verschiedenen Werbe-Halbstempeln vom Postamt Kassel 7. Wären die vielleicht von Interesse?

Und dann gibt es noch einige Briefe mit Hamburger Tarnstempeln, so wie der, den du im Beitrag [#56] vorstelltest.

Gruß
Maico
 
Jürgen Witkowski Am: 21.03.2009 21:48:58 Gelesen: 158582# 68 @  
@ dionysus [#67]

Es geht hauptsächlich um Stempel aus Hannover. Bedingt durch die Kriegsereignisse ist die Aktenlage der verwendeten Stempel dort sehr lückenhaft und es ist zu vermuten, dass sich in Händen von Heimatsammlern noch einige Maschinenstempel befinden, die noch nicht literaturbekannt sind.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
dionysus Am: 21.03.2009 21:53:00 Gelesen: 158579# 69 @  
Ich werde auf jeden Fall die Augen aufhalten. Wenn sich etwas anfindet geb ich dir Bescheid.

Lieben Gruß
Maico
 
dionysus Am: 22.03.2009 18:18:08 Gelesen: 158557# 70 @  
Hallo,

einen Feldpostbrief mit einem, wie ich finde, interessanten Landpoststempel möchte ich euch gern vorstellen.

Feldpostbrief von einem Angehörigen der "1. Inspektion der Lehrabteilung III für (mot.) Infanterie der Infanterie Schule Döberitz-Elsgrund/ Olympisches Dorf" an eine Empfängerin in Königsberg/Pr.

Der Brief trägt als Tagesstempel einen Zweikreisstegstempel "ELSGRUND über DÖBERITZ ÜBUNGSPLATZ /a/ -4.6.42.-12".



Der Übungsplatz Döberitz im Havelland gehörte zu den wichtigsten und größten seiner Art in Deutschland. Unter Anderem wurde hier im Jahr 1910 die erste Flieger-Schule der Armee eingerichtet. 1930 wurde die Infanterie-Schule gegründet.

In den Jahren 1934-36 entstand im Norden des Übungsplatzes das Olympische Dorf, zur Unterbringung der Sportler. Später wurde das Olympia-Dorf auch zu militärischen Unterbringungszwecken genutzt, wie der Absender des Briefes auch durch seinen Zusatz deutlich macht.

Das ursprüngliche Dorf Döberitz mußte bereits 1895 von seinen Bewohnern verlassen werden. Es diente dem Wach- und Arbeitskommando des Übungsplatzes als Unterkunftsort.

Liebe Grüße
Maico
 
rainern1 Am: 22.06.2009 22:26:23 Gelesen: 158066# 71 @  
Diese Karte wurde am 9.1.1940 geschrieben und hat den Stempel „Poste aux Armees“. Als Absenderangabe ist vermerkt Sp 600.

Wo befand sich dieses Amt?



Gibt es eine Aufstellung, wann und wo diese Feldpostämter tätig waren?
 
Postgeschichte Am: 25.06.2009 14:24:53 Gelesen: 158007# 72 @  
@ rainern1 [#71]

Gruß nach Wien,

es gibt einige Bücher über die französische Feldpost, eines davon ist "Bertrand SINAIS, Catalogue des obliteons militaires francs 1900-1985".

Dieses und andere Bücher über die französische Feldpost sind in der Philatelistischen Bibliothek München http://www.muenchner-stadtbibliothek.de/page.php?pageid=85 zu erhalten.

Das Buch habe ich unter "Recherche im OPAC" bei Eingabe des Autors Bertrand SINAIS, der mir freundlicher Weise von der Arge Frankreich genannt wurde, entdeckt. Hier dürften weitere Informationen zur Lokalisierung des Feldpostamtes 600 zu finden sein.

Gruß
Manfred
 
winni Am: 28.06.2009 10:56:45 Gelesen: 157946# 73 @  
Hallo !

Ich würde mich freuen, wenn ich zu diesem Beleg weitere Informationen bekommen könnte.



Stempel ? Zusatzstempel ?
 
Lacplesis Am: 28.06.2009 13:36:53 Gelesen: 157934# 74 @  
IB war Hohenstein/Ostpreußen

Unbesetztes Gebiet meint das, was wir heute als Vichy-Frankreich kennen.
 
reichswolf Am: 17.07.2009 02:36:34 Gelesen: 157756# 75 @  
Hallo zusammen!

Heute habe ich einen Posten mit AK aus Aachen bekommen, in dem die folgende Feldpostkarte enthalten war. Sie ist am 12.12.1942 von Aachen nach Dortmund-Marten gelaufen und zeigt den Serienstempel AACHEN 1 e Benutzt die Luftpost! Zusätzlich ist ein Truppenstempel zu sehen, der leider etwas undeutlich abgeschlagen wurde. Dierser stammt wohl von der Artillerie-Ersatz-Abteilung I/211, die zu diesem Zeitpunkt in Aachen in der Gallwitz-Kaserne stationiert war (vgl.: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/ArtErsAbt/ArtErsAbt211-R.htm ) Soweit ich den Stempel lesen kann, lautet er Batterie le. A. E. A. I/211 Aachen * Briefstempel *. Dazu habe ich folgende Fragen: Müßte vor "Batterie" nicht noch etwas stehen, oder wurde dort möglicherweise ein Wort aptiert? Und was bedeutet das "le.", das übrigens auf bei der handschriftlichen Absenderangabe (letzte zwei Zeilen) zu finden ist?



Beste Grüße und schon im voraus vielen Dank für jede Hilfe,
Christoph
 
HEFO58 Am: 17.07.2009 03:07:54 Gelesen: 157754# 76 @  
@ reichswolf [#75]

Hallo
Christoph

Das Kürzel "le" steht für leichte im Sinne von leichte Artillerie, steht auch so in dem Link aufgeführt, den Du gepostet hast.

Gruß
Helmut
 
Jürgen Witkowski Am: 02.09.2009 14:23:14 Gelesen: 157395# 77 @  
[Die Beiträge 77 und 78 wurden aus dem Thema 'Deutsche Dienstpost' nach hier kopiert]

Über die Deutsche Dienstpost Böhmen und Mähren wurde anscheinend auch Feldpost abgewickelt, wie diese Karte aus der Fliegertechnischen Schule 5 aus Wischau zeigt, die am 30.3.42 abgestempelt wurde. Statt des Vermerkes "Frei durch Ablösung Reich" hat sie den für Feldpost typischen Briefstempel. Eine Feldpostnummer ist allerdings seltsamerweise nirgendwo angegeben.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Postgeschichte Am: 02.09.2009 16:20:53 Gelesen: 157387# 78 @  
@ Concordia CA [#77]

Hallo Jürgen,

die Karte wurde von der Fliegertechnischen Schule 5 abgesandt. Da es sich hierbei um eine Schule handelt, war m.E. auch keine Feldpostnummer erforderlich. Daß hier kein Vermerk "Frei durch Ablösung Reich" angebracht ist, ist darin begründet, daß es sich nicht um eine Dienstsache handelt, sondern um eine portofreie Feldpostkarte. Die Berechtigung zur Beförderung als Feldpost wurde durch das Dienstsiegel bestätigt.

Gruß
Manfred
 
rostigeschiene (RIP) Am: 30.09.2009 00:38:25 Gelesen: 157282# 79 @  
Hallo zusammen

Heute habe ich mal eine Frage zu einem Beleg der, wie ich es erkenne, als Feldpost gelaufen ist. Das er nach Plettenberg gelaufen ist kann ich noch erkennen, nur von wo er kam kann ich nicht erkennen.

Läßt sich aus dem Text eventuell die Herkunft herauslesen? Steht auf der Textseite rechts oben Ottobrunn?

Auch den einzeilige Stempel auf der Vorderseite kann ich nicht deuten, ebenso ist mir der Aufdruck mit den Köpfen ein Rätsel.

Vielleicht lassen sich hier im Forum meine Fragen beantworten.



Schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
HEFO58 Am: 30.09.2009 00:46:13 Gelesen: 157276# 80 @  
@ rostigeschiene [#79]

Hallo

Ottobrunn ist es auf keinen Fall. Ich denke die Karte wurde im Osmanischen Reich (Türkei) aufgegeben. Neben deutschen Truppen waren auch K.u.K-Truppen im ersten Weltkrieg dort stationiert.

Gruß
Helmut
 
Carolina Pegleg Am: 30.09.2009 05:06:38 Gelesen: 157271# 81 @  
@ rostigeschiene [#79]

Hallo Werner,

es handelt sich um eine Postkarte gelaufen mit der KuK Feldpost. Interessanterweise ist der Empfänger nicht in Österreich (oder einem anderen Teil des Habsburger Reiches) sondern in Plettenberg, Westfalen, Deutschland, ansässig. Offenbar konnten also auch Karten mit der Feldpost kostenlos in das verbündete Deutschland geschickt werden. Ich halte die Auslandsverwendung schon für eine Besonderheit.

Der Absender war beim KuK Infanterieregiment 37, Pionier Kompanie 1. Zug (siehe Absenderangabe) und der violette Briefstempel mag daher "KuK Infanterieregiment 37" heissen. Ich kann auch nur irgendwas -regiment erahnen. Die bei der Absenderangabe genannte Feldpostnummer ist 427, und die findet sich auch im ansonsten nur sehr schlecht leserlichen Feldpoststempel. Das Datum auf der Rückseite lautet "Geschrieben, den 27. Oktober 1917."

Meine Referenz "Katalog der kuk Feldpostämter und deren Einsatzgebiete mit Truppen und Kriegsereignissen" von H. Nagel, welchen ich über "Philabuch.de" erworben habe, ordnet dass FpA 427 der 7. Infateriedivision zu (ab Feb. 1917 bis Kriegsende). Von Juni 1917 bis März 1918 ist als Einsatzort Siebenbürgen, Rumänien genannt.

Das Buch hilft nur bei der Lokalisierung. Es ist kein Stempelkatalog. Daher kann ich zu der Seltenheit des Feldpoststempels als solches nichts sagen. In dem unleserlichen Zustand des Stempel plus dem ramponierten Zustand der Karte ist der Wert für Sammler von Fp-Stempel praktisch fast auf Null gemindert. Jeder Fp-Beleg ist aber auch ein Stück Zeitgeschichte und die Karte mit den Bildnisse der verbündeteter Herrscher ist wirklich sehr attraktiv. --- Jetzt wo ich verbündete Herrscher schreibe, bin ich mir beim genauen schauen, auf einmal gar nicht mehr so sicher, wer die vier Herren sind. Drei, meine ich, kriege ich hin, aber wer ist denn der dritte von rechts?
 
Carolina Pegleg Am: 30.09.2009 06:11:03 Gelesen: 157268# 82 @  
@ HEFO58 [#57]

Und auch hier nach rund 6 Monaten noch die Ergänzung: APO 58 war seit 1. Juli 1953 in Orleans, Frankreich. Ab 1.1. 1965 dann bei Abschaffung des APO Systemes mit Postleitzahl "09058." Viele der "modernen" Feldpost-Postleitzahlen gehen auf die Vorgänger-APO Nummern zurück. Die Nummer ist aber nun in Deutschland (Worms). Die Zuordnung von FP-Nummern zu Standorten ist oft nicht leicht. Ich habe nach dem 1.1.1965 keine gut Liste. Da muss man die Arbeit, die z.B. in dem oben erwähnten Werk zu den Standorten der österreichischen Fp-Ämter steckt, wirklich anerkennen.

Stempel ist das handbetriebene Pitney-Bowes / Universal Model K. Das verbreitetste Modell während des 2. Weltkrieges. Alle Feldpostämter, die mehr als 7.500 Personal bedienten, sollten nach den Richtlinien eine Stempelmaschine erhalten. Das traf etwa auf die Hälfte aller US-Feldpostämter in 2. Wk zu. Zumeist war dies das Model K von dem 300+ während des Krieges angeschafft und dann auch später -- wie hier beim APO 58 -- verwendet wurden. Elektrische Maschinen gab es weit weniger, da diese unter Kriegsbedingungen (ggf. kein Strom) nicht flexibel eingesetzt werden konnten. Dies nur am Rande. Vielleicht finde ich auch noch ein passendes Stück zum Zeigen.

Arno
 
rostigeschiene (RIP) Am: 30.09.2009 10:15:24 Gelesen: 157248# 83 @  
@ Carolina Pegleg [#81]

Hallo Arno.

Ich bedanke mich für Deine umfangreiche Erklärung.

Das diese Karte keine Philatelistische Bedeutung hat, kann man mit dem ersten Blick erkennen, aber wie Du schon in Deinen Ausführungen beschrieben hast, ist sie ein Stück Zeitgeschichte.

Ich habe heute Morgen ein wenig Zeit über und konnte auch etwas zu den Abbildungen auf dieser Karte recherchieren.

Die Bildnisse der verbündeteten Herrscher zeigen nach meinen Ermittlungen von links nach rechts;

Osmanisches Reich: Memet V. Resat, Deutsches Reich: Wilhelm II, Österreich: Kaiser Karl I, Bulgarien: Franz Ferdinand I.

Es wäre schön wenn nun noch jemand die Rückseite übersetzen kann, dann habe ich die Geschichte der Karte vollständig dokumentiert.

Schöne Grüße aus Bochum
Werner
 
HEFO58 Am: 30.09.2009 11:39:11 Gelesen: 157243# 84 @  
@ Carolina Pegleg [#82]

Hallo
Arno

Danke für die Erläuterungen zum Stempel auf der Ansichtskarte.

Gruß
Helmut
 
Harald Zierock Am: 01.10.2009 17:18:37 Gelesen: 157205# 85 @  
Hier sind auch eine Belege der Feldpost.

Harald




 
asmodeus Am: 01.10.2009 18:56:06 Gelesen: 157189# 86 @  
Ein Beleg aus Ägypten Army Post Office (APO) Suez:



Dann ein Beleg über eine Postaufgabe aus dem Feldpostamt in Paderborn:


 
asmodeus Am: 01.10.2009 19:00:30 Gelesen: 157188# 87 @  
Sammlerbriefe vom Feldpostamt der Tschechen:




Dann Fleet Mail aus Indien nach Schweden:



 
asmodeus Am: 01.10.2009 19:10:56 Gelesen: 157183# 88 @  
Marienefeldpost mit Gittertarnstempel.


 
BD Am: 02.10.2009 20:21:28 Gelesen: 157150# 89 @  
Natürlich 1895 keine Feldpost, und da von Militär an Privatadresse keine Portofreiheit. Umgekehrt hätte der Brief nichts gekostet, denn Briefe bis 60 Gramm an Militärpersonal bis Feldwebel war Portofrei, wobei ich nicht weiß, ob es wie bei der Feldpost ab dem 2.8.1914 einen Ausschluß für Ortsbriefe gab.

Trotz der Beschriftungen auf der Rückseite ein schöner Beleg, für einen Heimatsammler eine Freude!

Gruß Bernd


 
Sammelfreak Am: 02.10.2009 20:32:44 Gelesen: 157146# 90 @  
Hallo zusammen,

habe hier auch noch gerade in meiner Wühlkiste einen schönen Brief gefunden.



mfg
Martin
 

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