Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Wie gesucht sind aktuelle Bund und Berlin Bedarfsbriefe ?
Richard Am: 23.06.2016 09:27:30 Gelesen: 6053# 1 @  
Während in der Fachpresse, im Laden- und Versandhandel und im Internet jede Menge postfrischer und gebrauchter Marken angeboten werden, ist das Angebot bei echt gelaufenen Belegen viel geringer und schwer zu finden.

Vielleicht können einige Mitglieder ihre Erfahrungen mit gelaufenen Belegen schildern.

Unser Mitglied Klaus Pietsch aus Bad König sucht sogar über das Internet rund 650 spezifizierte Bedarfsbriefe. [1]

Schöne Grüsse, Richard

[1] http://www.bund-briefe.de/advanced_search_result.php?keywords=im+ankauf+gesucht&XTCsid=ccef4cc2328079b90700f90a8442ee15

[Hinweis: Dieser Beitrag weist auf den Sachverhalt hin und ist keine Empfehlung für einen Händler !]
 
tomasito Am: 23.06.2016 10:07:16 Gelesen: 6039# 2 @  
Nun ja, was aktuelle Belege angeht scheint der Bedarf nicht so groß zu sein. Ich hatte in der Auktion vom 18.06.16 mengenweise Belege mit SK-Frankaturen in verschiedenen Posten angeboten und weggegangen sind "null". Mal sehen was die Rücklosliste bringt.

Herzliche Grüße, Thomas
 
Briefmarkentor Am: 23.06.2016 10:33:11 Gelesen: 6027# 3 @  
@ Richard [#1]

Das ist der "Fluch" der Spezialisierung, macht unser Hobby aber auch so spannend. Zwei Jahrzehnte lang habe ich der aktuellen Post keine Beachtung geschenkt [1], nun muss ich dieser mühsam hinterherlaufen. Und das betrifft nur das Standartmaterial. Ausgefallene Portostufen sind kaum bis gar nicht erhältlich.

Dies beschränkt sich übrigens keineswegs auf modernes Material. Ich hätte ich meine Sammlung gerne einen Brief im Ortsverkehr über 20 bis 500 g aus Dezember 1923 oder dem Jahr 1924 mit der Mi.- Nr. 340 in sauberer Erhaltung und sauberem Stempelabschlag. Ob ein Forenteilnehmer hier überhaupt einen solchen Beleg zeigen kann?

Viele Grüße

Marko

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=9074&CP=0&F=1
 
uli Am: 23.06.2016 11:23:47 Gelesen: 6006# 4 @  
Das Problem bei den von Klaus Pietsch gesuchten Stücken ist, dass man diese im Posteingang erst mal finden muss. Und damit meine ich primär nicht, dass diese Exemplare an sich schon selten sind, vor allem wenn sie schöne Stempelabschläge haben sollen. Das größere Problem ist nach meiner Erfahrung, dass man einen sehr, sehr großen Aufwand treiben muss, um diese Exemplare zu erkennen, z.B. bei Rollenmarken. So blöd es klingt: Es ist zeitlich kaum machbar und lohnt sich einfach nicht zigtausend Briefe aus dem Posteingang nach speziellen Merkmalen zu durchsuchen, um diese als Tausch- oder Verkaufsmaterial zu verwenden. Das gilt vor allem dann, wenn die Merkmale nicht offensichtlich und mit einem kurzen Blick erkennbar sind.

Ich hatte von 2005 bis 2010 Zugriff auf den Posteingang einer Firma (tägliches Volumen > 50.000 Schreiben). Ungefähr einmal im Monat habe ich mir davon 10.000 bis 20.000 Stücke gegriffen und durchsucht. Daraus entstand mit sehr viel zeitlichem Aufwand u.a. ein mehrere Tausend Einschreiben umfassender Posten, aus dem ich tauschen / verkaufen wollte. Die Resonanz auf meine Angebote war sehr, sehr bescheiden, letztes Jahr habe ich die Umschläge bis auf ein paar eher spezielle Exemplare entsorgt.

Gruß
Uli
 
22028 Am: 23.06.2016 13:57:09 Gelesen: 5932# 5 @  
Solche Belege findet man sicherlich, da muss man sich aber die Mühe machen auf Tauschtagen sich durch Unmengen von Händlerkisten zu wühlen da diese Belege im allgemeinen in der 50 Cents Wühlkiste landen. Kein Händler oder auch Sammler wird sich die Mühe machen seine Belege nach solchen Spezialitäten im niedrigen einstelligen Wert zu durchsuchen.

Da ist schon Eigeninitiative gefragt!
 
Cantus Am: 23.06.2016 18:59:59 Gelesen: 5843# 6 @  
@ Richard [#1]

Hallo Richard,

ein - wie ich finde - durchaus interessanter Link. Ich habe allerlei solches Material hier herumliegen. Bei Gelegenheit werde ich mal etwas heraussuchen und Klaus Pietsch anbieten.

Viele Grüße
Ingo
 
waarnstadt Am: 24.06.2016 08:40:24 Gelesen: 5757# 7 @  
Hallo,

es ist das alte Problem, von dem schon Sammler in den 70er / 80er / 90er Jahren erzählt haben: Alles was relativ aktuell ist (nicht älter als 5 Jahre), ist absolut uninteressant - es kostet ja nichts oder nur Centbeträge. Alles was die letzten 30 Jahre betrifft ist auch zu neu, es kostet ja auch noch nicht viel.

Interessant sind für die Sammler nur Belege aus der alten Zeit, also vor 1950 etwa. Nur die Portostufen- / Verwendungssammler kennen auch schon den Wert der "aktuellen" Belege, der normale Sammler verbindet niedrigen Handelswert mit uninteressant. Wer heute mit fachlichem Verstand aus dem Tagesgeschäft sammelt oder den Papierkorb inspiziert, der wird später Wertzuwachsmargen haben, von denen manche bei bestem Geschick nur träumen können. Wer heute Bedarfspost von Berlin sucht, in Berlin gestempelt, der muß sich bei vielen Portostufen schon sehr anstrengen. Die Preise für solches Material werden in den nächsten Jahren stark anziehen, auch Bedarfsbelege mit Mischfrankaturen aus der Wende- / VGO-Zeit ziehen bereits im Preis an, keiner möchte den "gemachten Müll" haben.

Beste Grüße,
Torsten
 
22028 Am: 24.06.2016 10:01:27 Gelesen: 5728# 8 @  
@ waarnstadt [#7]

Niemand sagt dass das Gebiet uninteressant ist, nur aus marktwirtschaftlichen Gründen kann man von einem Gewinn-Orientierten Händler, der ja schließlich davon lebt, kaum erwarten, dass er seine Kisten danach durchsucht. Ähnliches gilt für einen Sammler, dessen Zeit ja auch sehr limitiert ist. Bei so einem Gebiet gilt, wie in meinem Beitrag [#5] geschrieben, selbst aktiv werden und Tauschtage / Börsen besuchen und Kisten durchwühlen.
 
Henry Am: 24.06.2016 11:23:04 Gelesen: 5697# 9 @  
@ waarnstadt [#7]
@ 22028 [#8]

Ich gehe auf Börsen gerne an die Wühltische, schon alleine aus Neugier, wie sich die Marktlage entwickelt. Hier habe ich aber das Gefühl, dass die Händler sich sehr wohl die Zeit nehmen, Belege zu taxieren. In den Wühlkisten, in denen ich suche, findet sich tatsächlich nur sehr wenig qualitativ überzeugendes Material. In den anderen „Wühlkisten“, die dann schon geordneter sind und eigentlich keine Wühlkisten mehr sind, finden sich dann auch die besseren Belege, auch aus neuerer Zeit – dann aber für erheblich höhere Preise.

Dass es weniger Belege gibt, liegt m.E. nicht an der Nachfrage, sondern einfach am nachlassenden Vorkommen solcher Belege. Die verschwinden in Sammlerhand und bleiben dort. Weitere Nachfrage ist dann nicht mehr notwendig. Dem Handel bleiben auch nur wenige Exemplare übrig - folglich ist das Angebot dünn. Ein weiteres sind dann die BZ-Stempel, die großteils eben auch nicht als vollkommen sammlertauglich gelten, da sie ja zum Massenmaterial gehören. Das große Dilemma sind ja Belege mit Ortsstempel.

Wo sind denn die Angebote für Frankaturen mit den Blumen-Marken? Entweder nur bei Spezialhändlern, die dann die Belege „machen“ müssen oder bereits bei den Sammlern, die sie sich eben selbst „gemacht“ haben. In den Wühlkisten sind solche Belege nur selten zu finden – und das bei den riesigen Auflagen? Da die Sammlerschar bekanntermaßen schmilzt, bleibt fast nur der Schluss – da wird gehortet, bis nach Serienablauf der Markt höhere Preise ermöglicht.
 
Nachtreter Am: 24.06.2016 11:48:58 Gelesen: 5683# 10 @  
@ Henry [#9]

Also ich würde die Menge an selbstklebenden Marken, siehe Beitrag von tomasito, [#2] nicht unterschätzen). Selbst Postagenturen zerpflücken ja schon am Schalter Folienblätter, weil es schneller geht (auch wenn sie das nicht sollen). Dann kann man es den Kleinst-, Kleinversendern und mittelgroßen Versendern nicht übel nehmen, wenn sie es auch machen. Daß dann das gesuchte Material nicht oder nur äußerst schwer aufzutreiben ist, ist klar. Zumal die Sendungsformen auch ausgedünnt wurden (z.B. Bücher-/Warensendung im Standard-Format).

Andererseits ist das Material, welches Herr Pietsch sucht, schon sehr speziell (z.B. Großbrief-Frankaturen auf kleinformatigen Briefumschlägen). Das gibt es zwar, aber finde einmal einen sauber gestempelten, sauber geöffneten BEDARFS-Brief Din lang mit einer 145 ct.-Blume. Solche Briefe werden entweder in der Stempel- oder Briefsortiermaschine zerfleddert oder bekommen einen schwarzen Kreis als Stempel, weil der Inhalt, der aus mehreren geknickten A 4-Blättern besteht, stets nachgibt.

Solche Briefe hortet sicherlich niemand!

Viele Grüße

Nachtreter
 
22028 Am: 24.06.2016 12:03:22 Gelesen: 5672# 11 @  
Als Überseesammler landen bei mir alle Belege aus der Tagespost im Karton der, wenn er voll ist, eingelagert wird. Durchsucht nach Besonderheiten werden die Belege bei mir nicht.

Leider gehe ich auch nicht als Anbieter auf Tauschtagen (auch wenn meine Frau mich dazu drängt), ergo könnten sich da solche gesuchten Belege darunter befinden, und, ich bin da nicht alleine der so verfährt!
 
Henry Am: 24.06.2016 12:13:59 Gelesen: 5662# 12 @  
@ Nachtreter [#10]

Natürlich gibt es Versendungsformen und -arten, die nur selten angewandt werden und deren Bearbeitungszustand den Seltenheitsgrad noch erhöhen. Solche Belege werden andererseits aber auch nur von wenigen Spezialisten gesucht, ergo kann nur eine geringe Nachfrage registriert werden. Die Zerpflückung von Folienblättern kann nur die Seltenheit der Folienblätter steigern, bei den Belegen fördert es dagegen das Vorkommen, so daß deren Seltenheit sinkt. Ich vermisse in den Wühlkisten die Frankaturen, die im "normalen" Verkehrsaufkommen eigentlich zu finden sein müssten, also nicht die absoluten Seltenheiten.

Mit philatelistischem Gruß
Henry
 
stampmix Am: 24.06.2016 14:13:47 Gelesen: 5626# 13 @  
@ Nachtreter [#10]

Andererseits ist das Material, welches Herr Pietsch sucht, schon sehr speziell (z.B. Großbrief-Frankaturen auf kleinformatigen Briefumschlägen). Das gibt es zwar, aber finde einmal einen sauber gestempelten, sauber geöffneten BEDARFS-Brief Din lang mit einer 145 ct.-Blume.

Hallo Nachtreter,

ich denke mal, er sucht weniger die schweren kleinformatigen Briefe, als die anderen Möglichkeiten, bei denen das Standardporto nicht mehr gültig ist, z.B. Unter-/Übergrößen, Formatabweichungen, spezielle Farben oder Couvertdesign, etc. Besonders wegen des quadratischen Formates erhalte ich gelegentlich 145ct. Frankaturen auf durchaus kleinen, i.d.R. schön adressierten Couverts. Definitiv Bedarf und optisch eine Augenweide.

mit bestem Gruß
stampmix
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.