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Thema: Afinsa: Milliardenbetrug mit wertlosen Briefmarken
Richard Am: 14.08.2016 09:01:39 Gelesen: 4393# 1 @  
Afinsa-Betrug: Gefängnisstrafen bis zu zwölf Jahren

(efe/aijp) Am Mittwoch, den 27. Juli d.J., hat das National-Gericht von Spanien elf ehemalige Direktoren der spanischen Firma Afinsa zu Gefängnisstrafen von bis zu 12 Jahren verurteilt. Die Verurteilten hatten vor zehn Jahren ein viele Milliarden umfassendes „Schneeball-System“ betrieben, bei dem Briefmarken als Sicherheit hinterlegt wurden.

Die höchste Strafe (zwölf Jahren und zehn Monaten Gefängnis) sprach das Gericht in Madrid gegen den damaligen Chef der Briefmarkenfirma Afinsa, Juan Antonio Cano, aus. Er und fünf seiner Mitangeklagten müssen den mehr als 190 000 Betrugsopfern zudem 2.57 Milliarden Euro zahlen.

Afinsa bot zwischen 1998 und 2006 qualitativ minderwertige und teilweise gefälschte Briefmarken als lukrative Geldanlage an. Das Geschäft wurde von den sog. Briefmarken-Experten Albert de Figueiredo und Ökonom Juan Antonio Cano entwickelt. Das System war aber – das spanische Gericht – „nie lebensfähig“. Nach Angaben der spanischen Justiz waren die meisten der Geschädigten Kleinsparer. Viele von ihnen hätten ihre Ersparnisse verloren, die vielfach zur Aufstockung der Rente in Krisenzeiten gedacht waren.
 
bayern klassisch Am: 14.08.2016 09:42:08 Gelesen: 4376# 2 @  
Ich hoffe, es finden sich noch Vermögensteile, um die Geschröpften abfinden zu können, fürchte aber, dass, wie so oft in vergleichbaren Fällen, wenig bis nichts zu holen sein wird.

Es zeigt sich halt immer wieder, dass man nichts in den Bereichen unternhmen sollte, in denen man sich nicht auskennt.

Wer Marken und Briefe mag, sollte Sammler werden, aber nicht über die Hintertür.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
22028 Am: 14.08.2016 11:41:09 Gelesen: 4316# 3 @  
Ich kann mich noch an die Zeit erinnern, als der Skandal hochkam und da im Nachhinein in den Häusern der Hauptbeschuldigten hinter doppelten Wänden Geldbündel in großen Mengen gefunden wurde.

Das System war von Haus aus auf Betrug ausgelegt, die geschädigten, meist wie geschrieben, Spanische Rentner, ließen sich von hohen Profiten locken, etwas was es nach wie vor, gibt. Man kann da warnen so viel man will, es steht jeden Tag ein Dummer auf, man muss ihn nur finden.

Zum Afinsa Skandal findet man im Internet sehr detaillierte Informationen, die oben genannte Pressemeldung ist relativ oberflächlich.
 
saintex Am: 14.08.2016 13:43:03 Gelesen: 4256# 4 @  
Der spanischen Tagespresse (El País vom 28.07.2016) ist folgende (für die Angeklagten) tröstliche Meldung zu entnehmen: Der spanische Staatsgerichtshof (Audiencia Nacional), der elf der angeklagten Afinsa-Manager am 27.07.2016 zu teilweise sehr hohen Freiheitsstrafen verurteilt hatte, hat den Antrag der Staatsanwaltschaft abgelehnt, die fünf Hauptangeklagten bereits vor Rechtskraft des Urteils in Haft zu nehmen. Diese bleiben daher bis zum Abschluss des von ihren Verteidigern angekündigten Revisionsverfahrens auf freiem Fuss.

Der Staatsgerichtshof begründete seine Entscheidung damit, dass bei den Verurteilten keine Fluchtgefahr bestehe, da sie über einen festen Wohnsitz in Spanien, familiäre Bindungen und eine Arbeitsstelle verfügen. Auch das hohe Alter einiger Verurteilter - der Firmengründer Albertino de Figueiredo ist bereits 84 Jahre alt - spreche gegen eine Fluchtgefahr. Weiter spreche auch der schlechte Gesundheitszustand der Verurteilten, zwei der Verurteilten sollen an Krebs erkrankt sein, für eine Haftverschonung.

saintex
 
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