Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
Das Thema hat 886 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 11 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30   31   32 33 34 35 36 oder alle Beiträge zeigen
 
merkuria Am: 17.06.2021 11:20:02 Gelesen: 180121# 737 @  
1905 plante das Deutsche Reich eine 10 Centimos Freimarkenausgabe für die Auslandspostämter in Marokko. Dazu sollte die 10 Pf Wertstufe der Germania REICHSPOST-Ausgabe (Mi Nr. 56) mit einem zweizeiligen Aufdruck Marocco / 10 Centimos in Frakturschrift versehen werden (analog der Mi Nr. 20). Diese Wertstufe blieb aus nicht bekannten Gründen jedoch unverausgabt. Die Existenz dieser Unverausgabten wurde erst 1922 durch die Versteigerung eines 100er Bogens durch die Reichspostverwaltung bekannt. Ausser diesem Bogen sind keine weiteren Exemplare dieser Unverausgabten bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Deutsche Post in Marokko Mi Nr. VII.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 110. Gert Müller Auktion vom 27. Mai 2021 in Ettlingen unter Los 3024 für 1‘500 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.06.2021 08:34:09 Gelesen: 179776# 738 @  
1934 beabsichtigte Spanisch Andorra die Ausgabe einer Flugpostausgabe zur Erhebung des Luftpostzuschlages. Diese zwölf Wertstufen wurden in Auflagen zwischen 50‘000 und 300‘000 Exemplaren produziert. Offenbar bestand aber kein postalischer Bedarf für diese Marken sodass diese unverausgabt blieben. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. I – XII. Diese Unverausgabten müssen jedoch später in grösseren Mengen in den Handel gelangt sein, was sich anhand der tiefen Preisen dokumentieren lässt.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten im Viererblock wurde an der 49. Christoph Gärtner Auktion vom 22. Februar 2021 unter Los 9030 für 60 € + Aufgeld verkauft.

Zum gleichen Zeitpunkt wurden jeweils 5000 Exemplare auch als Dienstmarken zum gleichen Zweck vorgesehen. Dazu versah man die zwölf Wertstufen mit einem dreizeiligen Aufdruck FRANQUICIA / DEL / CONCELL. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. XIII – XXIV.




Ein postfrischer Satz dieser unverausgabten Dienstmarken wurde an der 179. Cérés Auktion vom 4. Mai 2021 in Paris unter Los 4705 für 37 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.06.2021 08:29:44 Gelesen: 179343# 739 @  
Am 6. April 1961 verausgabte Italien eine Sonderausgabe anlässlich der Südamerikareise von Präsident Gronchi nach Argentinien, Uruguay und Peru (Mi Nr. 1100-1102). Auf jeder Wertstufe wurde eines der besuchten Länder auf einer Weltkarte farblich hervorgehoben.



Bei der 205 Lire Wertstufe in lebhaftviolett wurde Peru dargestellt. Bei der Drucklegung wurde festgestellt, dass der gezeigte Länderumriss von Peru nicht korrekt dargestellt ist. Die Darstellung wurde korrigiert und die Marke in geänderter Farbe schwarzviolett neu gedruckt (Mi Nr. 1102). Eine geringe Anzahl der falschen lebhaftvioletten Marke gelangte trotzdem irrtümlich in den Verkauf, erhielt jedoch keine Frankaturkraft. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Michel Nr. I.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 77. HBA Auktion vom 6. Mai 2021 in Hamburg unter Los 548 für 300 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.06.2021 08:56:35 Gelesen: 179057# 740 @  
1945 verausgabte Frankreich eine Postpaketmarkenausgabe mit den Motiven Elektrolokomotive und Elektrizitätsversorgung, bestehend aus den vier Nennwerten 5, 6.60, 7.20 und 7.80 Francs (Mi Nr. 191-194/ Yvert 230-233).

Im gleichen Jahr war eine Ausgabe dieser vier Marken in gleichen Farben, jedoch ohne Wertangabe vorgesehen. Anstelle der Wertbezeichnung sollte einheitlich der Buchstabe H stehen. Diese Ausgabe blieb aus mir nicht bekannten Gründen jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, der französische Yvert & Tellier Katalog listet diese unter YV Nr. 244-247.



Ein postfrischer Satz dieser unverausgabten Postpaketmarken wurde an der 179. Cérés Auktion vom 4. Mai 2021 in Paris unter Los 2560 für 1‘866 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 29.06.2021 10:26:50 Gelesen: 178808# 741 @  
1943 verausgabte Franz. Algerien eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. 195). Dazu verwendete man die 5 FR Wertstufe (Wappen von Oran) der Ausgabe 1942 (Mi Nr. 193) in Farbänderung rotorange und versah diese mit einem Aufdruck des neuen Wertes 2 FR. Die 5 FR rotorange kam ohne diesen Aufdruck nicht an die Postschalter. Trotzdem sind uns Marken ohne Aufdruck bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. 195 F.



Ein postfrisches Exemplar dieser ohne den Aufdruck Unverausgabten wird im Handel um 150 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 02.07.2021 08:32:41 Gelesen: 178383# 742 @  
Am 13. Juni 1945 verausgabte die Sowjetische Besatzungszone von Österreich eine Aushilfsausgabe (Mi Nr. 664-667). Dazu verwendete man frühere Ausgaben des Deutschen Reichs (Mi Nr. 817,820,821 und 899) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck ÖSTERREICH / neue Wertangabe in Pf sowie Durchbalkung der alten Landes- und Wertbezeichnung.



Im Vorfeld dieser Ausgabe wurden durch die Wiener Staatsdruckerei verschiedene Aufdrucke auf anderen Ausgaben des Deutschen Reichs hergestellt, darunter auch auf Deutsches Reich Mi Nr. 909 und 910. Da diese Motive von der Besatzungsmacht wohl kaum genehmigt worden wären, dürfte es sich hier um Andruckproben zur Veranschaulichung der geplanten Unkenntlichmachung von Marken des Deutschen Reichs handeln. Diese beiden Motive gelangten nie an die Postschalter und stammen aus dem Archiv der Österreichischen Postverwaltung. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, im österreichischen ANK Katalog werden sie unter 664-667 P gelistet.




Eine ungebrauchte Zusammenstellung dieser beiden Unverausgabten wurde an der 28. Schlegel Auktion vom 17. Mai 2021 in Berlin unter Los Nr. 76 mit Attest für 12‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 05.07.2021 08:39:20 Gelesen: 177851# 743 @  
1852 verausgabte Barbados seine erste Freimarkenausgabe (Mi Nr. 1-3). Diese waren geschnitten und hatten keine Wertangabe. Die Wertstufe war durch die Farbe gegeben (½ Penny = grün, 1 Penny = blau und 4 Pence = braunrosa).

1861/1870 wurden diese Marken erstmals mit verschiedenen Zähnungen (14-16 und 12 ½ ) ausgegeben (Mi Nr. 6-8). Dabei wurde auch eine nicht bekannte Anzahl Marken der 1 Penny blau mit der Zähnung 11-12 ½ versehen, diese blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese unverausgabte Zähnung nicht.



Ein ungebrauchtes Paar dieser Unverausgabten mit Attest wurde an der 265.-273. Corinphila Auktion vom 8. Juni 2021 in Zürich unter Los 2141 für 2‘275 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 08.07.2021 08:55:46 Gelesen: 177344# 744 @  
Zwischen 1946 und 1954 verausgabte Frankreich eine Postpaketmarkenausgabe in neuer Zeichnung (Mi Nr. 195-227). Diese Postpaketmarken durften ungebraucht nicht an das Publikum abgegeben werden und zählen somit in ungebrauchter Erhaltung als unverausgabt. Trotzdem sind ungebrauchte Sätze in den Handel gelangt. Der Michel Katalog verweist in einer Fussnote auf diesen Umstand.




Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde durch die Firma Le timbre classique in ihrem Festpreis-Angebot vom 27. Mai 2021 aus Genf / Paris unter Los 695 für 1‘300 € angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 11.07.2021 09:19:32 Gelesen: 176607# 745 @  
1941 plante das mailaiische Sultanat Pahang eine Farbänderung der 2 und 6 Cents Wertstufen seiner Freimarkenausgabe (Mi Nr. 19-36). Die 2 Cents Wertstufe grün (Mi Nr. 20) wurde dazu in orange und die 6 Cents rot (Mi Nr. 24) in grau hergestellt. Beide Farbänderungen kamen aber infolge des japanischen Einmarsches nicht mehr an die Postschalter und blieben somit unverausgabt.

Die japanischen Besatzungstruppen verwendeten später die bestehenden Bestände und verausgabten diese 1942 mit einem Aufdruck des Malaiischen Militärbüros DAI NIPPON / 2602 / MALAYA. Der Michel Katalog erwähnt diesen Umstand in einer Fussnote.



Diese beiden ohne den Aufdruck nicht verausgabten Marken werden im Handel postfrisch zusammen für etwa 10 US$ angeboten.

Seit Eröffnung dieses Threads im September 2016 können wir heute in etwas weniger als 5 Jahren auf über 250‘000 Leser-Besuche (Kliks) zurückblicken, was nur etwa 1% aller Threads auf den Philaseiten vergönnt ist! Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit wieder einmal bei allen Lesern für das grosse Interesse an diesem Thema bedanken.

In 745 Beiträgen wurden bis heute 605 unverausgabte Einzelmarken oder Sätze vorgestellt. Damit wir den Überblick nicht verlieren, habe ich die letzte Übersicht vom 13. November 2020 [#663] (geordnet nach Staaten/Gebieten) wieder einmal aktualisiert:















Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 14.07.2021 08:05:27 Gelesen: 175955# 746 @  
Am 8. Dezember 1924 verausgabte Frankreich eine Sonderausgabe zur Kunstgewerbeausstellung in Paris (Mi Nr. 174-175).



Vor der endgültigen Wahl der Farben violettbraun und lilabraun für die 25 Centimes Wertstufe wurden verschiedene andere Farbkombinationen in nicht bekannten Mengen hergestellt. Diese blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Los 333, blau und ultramarin



Los 334, blau und dunkelrot



Los 335, braun und ziegelrot



Los 336, dunkelgrün und dunkelrot

Je ein postfrisches Exemplar dieser vier Unverausgabten wurde an der 2. Le Timbre Classique Auktion vom 27. Mai 2021 in Genf/Schweiz unter den Los Nr. 333 bis 336 zu je 300 € angeboten, blieben jedoch alle unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 17.07.2021 08:20:35 Gelesen: 175310# 747 @  
1910 plante der Iran eine Dienstmarkenausgabe (Service) zum 1. Jahrestag der Krönung von Ahmad Shah Qajar am 16. Juli 1909. Dazu wurde bei der Druckerei Enschede / Niederlande ein Satz mit 16 Werten in Auftrag gegeben, welcher auch in nicht bekannter Auflage ausgeliefert wurde. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb dieser Satz jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 50. Christoph Gärtner Auktion vom 21. Juni 2021 unter Los 6939 für 500 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 20.07.2021 07:38:36 Gelesen: 174415# 748 @  
Am 7. November 1952 verausgabte Polen eine Sonderausgabe zum Monat der polnisch-sowjetischen Freundschaft (Mi Nr. 782). Dabei wird ein Portrait von Lenin mit seiner Namensbezeichnung in der linken unteren Bildecke über POCZTA gezeigt.



Im Vorfeld dieser Ausgabe wurde eine nicht bekannte Anzahl Marken ohne die Namensbezeichnung Lenins produziert. Dies missfiel den Verantwortlichen und diese Marken blieben unverausgabt und sollten vernichtet werden. Eine nicht benennbare Anzahl entging jedoch der Vernichtung und gelangte in den Handel. Auch sind Stücke mit Gefälligkeitsstempeln bekannt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. 782 I.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom 26. Mai 2021 in New York unter Los 785 für 130 US$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 23.07.2021 09:39:49 Gelesen: 173364# 749 @  
Am 20. Dezember 1895 verausgabte Britisch Ostafrika eine Freimarkenausgabe zu 2 ½ Anna (Mi Nr. 57). Dazu verwendete man die 1 Anna 6 Pies Freimarke (Mi Nr. 44) und versah diese mit einem roten Aufdruck 2 ½ . Von dieser Ausgabe wurden auch Aufdrucke in rötlichbrauner Farbe hergestellt, welche aber nicht an den Postschaltern verkauft wurden, sondern für das UPU-Büro in Bern bestimmt waren. Der Michel Katalog listet und bewertet diese Unverausgabten nicht, erwähnt obigen Umstand aber in einer Fussnote.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 82. Universal Philatelic UPA Auktion vom 6. Juli 2021 in Northleach/GB unter Los 2639 für 70 GB£ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 26.07.2021 08:09:41 Gelesen: 172504# 750 @  
1910 plante der Iran zum 1. Jahrestag der Krönung von Ahmad Shah Qajar vom 16. Juli 1909 eine Paketmarkenausgabe (Colis postaux) mit den Wertstufen 10, 20, 30, 50 und 100 Tomans. Aus mir nicht bekannten Gründen blieben diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, im iranischen Persifila Katalog werden diese unter Nr. C75-C79 gelistet.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der David Feldman Auktion vom 19. Juni 2021 in Petit-Lancy, Genf /Schweiz unter Los 63269 für 220 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 27.07.2021 09:09:44 Gelesen: 172164# 751 @  
@ merkuria [#745]

Super Dokumentation, Jacques! Herzlichen Dank für diese riesige Fleiss-Arbeit!

Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass es so viele Unverausgabte gab.

Heinz
 
merkuria Am: 28.07.2021 23:16:44 Gelesen: 171809# 752 @  
Am 1. April 1957 verausgabte Indien Dienstmarken für die Mitglieder der Internationalen Kommission in Laos (Mi Nr. Dienst LA6-LA10). Dazu verwendete man Freimarken Indiens (ex Mi Nr. 260-271) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck Internationale Kommission Laos in indischer Schrift.

Bei der Herstellung dieser Dienstmarken war auch eine 1 N.P. (neuer Paisa) Wertstufe (Mi Nr. 259) mit diesem Aufdruck zur Ausgabe vorbereitet, blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 50. Christoph Gärtner Auktion vom 26. Juni 2021 unter Los 58 für 8‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.08.2021 08:37:02 Gelesen: 171197# 753 @  
Am 22. Februar 1955 verausgabte Frankreich die erste Freimarke der Marianne im Typ Muller mit der Wertstufe 15 F karmin (Mi Nr. 1036). Bis 1959 folgten weitere Wertstufen in anderen Farben (Mi Nr. 1062,1063,1143,1208 und 1226).

Zwischenzeitlich war auch eine 15 Francs Wertstufe in zweifarbiger Ausführung ultramarin / hellblau geplant und zur Ausgabe vorbereitet. Diese blieb aus mir nicht bekannten Gründen jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im französischen Yvert & Tellier Katalog findet man diese unter YV Nr. 1010A.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 180. Cérés Philatelie Auktion vom 6. Juli 2021 in Paris unter Los 2979 für 2‘731 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.08.2021 09:11:18 Gelesen: 170783# 754 @  
1943 verausgabte Französisch Äquatorialafrika eine Flugpostausgabe (Mi Nr. 198-210). Diese Ausgabe beinhaltet auch eine Wertstufe zu 50 FR in den Farben schwarz/grüngrau (Mi Nr. 209).



Von dieser 50 FR Wertstufe sind uns auch einfarbige Marken in grüner Farbe bekannt geworden, welche jedoch so nie an die Postschalter gelangten. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im französischen Maury Katalog wird diese unter Nr. 41 A geführt.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 38. Le Timbre Classique Auktion vom 6. Juli 2021 in Paris unter Los 865 für 80 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
dietbeck Am: 05.08.2021 07:11:29 Gelesen: 170603# 755 @  
@ merkuria [#739]

Korrigierend ist zu sagen, dass die "Gronchi rosa" NICHT unverausgabt sondern zurückgezogen wurde. Die Marke wurde mit den anderen des Satzes am 3.4.1961 verausgabt, und nach Protesten am 4.4.1961 zurückgezogen. Es sind bis dahin bereits, laut Michel, 68.000 Exemplare verkauft worden, andere Quellen sprechen von bis zu 80.000.

Über die Frankaturgültigkeit kann man streiten, da ab 5.4.1961 die korrigierte Marke zur Verfügung stand und die Weisung erging, die zurückgezogene Marke zu überkleben, soweit man entsprechender Sendungen habhaft werden konnte. Das schliesst aber keineswegs aus, dass es Sendungen vom 3.4. und 4.4. geben kann und wird, da war die Marke frankaturgültig.
 
merkuria Am: 07.08.2021 08:59:19 Gelesen: 170010# 756 @  
Am 1. Oktober 1905 verausgabte das Deutsche Reich eine Freimarkenausgabe für die Auslandspostämter in Deutsch Marokko (Mi Nr. 21-33). Dazu verwendete man Freimarken des Deutschen Reichs (ex Mi Nr. 69-82) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck in Frakturschrift Marocco / Wertangabe in marokkanischer Währung.



Gleichzeitig wurde die gleiche Serie in nicht bekannter Menge mit Aufdrucken in Druckschrift hergestellt. Diese blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten unter Mi Nr. VIII a – VIII n.




Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 78. Aix Phila Sonderauktion vom 26. Juni 2021 in Aachen unter Los 269 für 4‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 09.08.2021 22:33:34 Gelesen: 169649# 757 @  
@ merkuria [#344]

1867 "prepared for use but not issued"

Ich fand da eine Briefmarke der Türkei



25 pi. pale brown, fine unused with some original gum.

Ich denke, diese Marke hast Du noch nicht beschrieben. Diese Marke lautet offenbar auf Piaster.

Das Los 335 kommt aus der Auktion Robson Lowe, London, vom 20.5.1964. Leider ist die Beschreibung sehr knapp.

Heinz
 
merkuria Am: 10.08.2021 00:55:14 Gelesen: 169634# 758 @  
@ Heinz 7 [#757]

Ich würde meinen, dass dies die gleiche Marke ist, wie in Beitrag [#344] vorgestellt. Jedenfalls stimmt die Farbe hellbraun in der Beschreibung sowie die Aufdrucke in beiden Abbildungen überein.

Vielmehr denke ich, dass Robson Lowe die Währungsangabe damals falsch geschrieben hat (Pi statt Ghr für Grusch).

Jacques
 
merkuria Am: 10.08.2021 08:22:27 Gelesen: 169585# 759 @  
1980 fanden die Olympischen Sommerspiele in Moskau statt. Viele Staaten boykottierten diese Spiele infolge des russischen Einmarsches in Afghanistan. Liechtenstein zählte auch zu diesen Ländern, hatte aber seine Briefmarken zu diesem Anlass bereits hergestellt. Die komplette Auflage wurde sodann auf Regierungsbeschluss vernichtet. Gemäss Literatur entging eine nicht genau bestimmbare Anzahl der Vernichtung, welche aber vom Staat Liechtenstein immer noch als dessen Eigentum per Anzeige eingefordert wird. Aus diesem Grund erscheinen diese Unverausgabten praktisch nie im Handel und wenn, bleiben sie aus Furcht vor einer allfälligen Beschlagnahme unverkauft. Auf diese Unverausgabten wurde bereits in den Beiträgen [#52], [#53], [#54] und [#56] bis [#65] ansatzweise eingegangen.

Diesen Sommer tauchte nun ein kompletter Satz dieser Unverausgabten mit zwei begleitenden Attesten von 2002 auf. Interessant ist der Hinweis in beiden Attesten: „ Diese attestierte Serie ist die einzige, die mit polizeilicher Bestätigung legal erworben werden kann. Alle anderen Serien sind in illegalem Besitz und werden derzeit polizeilich verfolgt.“ Dieser Hinweis hat wohl auch bewirkt, dass dieser Satz zu einem guten Preis verkauft werden konnte! Auch ist es das einzig mir bekannte Verkaufsergebnis überhaupt.




Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wurde an der 50. Christoph Gärtner Auktion vom 21. Juni 2021 mit Attest unter Los 6096 für 21‘500 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
saeckingen Am: 10.08.2021 14:38:26 Gelesen: 169530# 760 @  
Bezüglich Tansania gibt es mit dem neu erschienen Michel Band 4/2 einige Änderungen.



Die unverausgabte Version des Block 54 wurde genauso wie die unverausgabten Einzelmarken neu aufgenommen. Die Marken werden jetzt als Nr. V und VI und der Block als Block III katalogisiert und bewertet.

Die vier 1994 unverausgabten Fußballmarken sind jetzt als Nummern A1805-D1805 als reguläre Marken unter dem geplanten Ausgabedatum 1.9.1994 katalogisiert und bewertet. Allerdings mit dem Hinweis "Mehrere Exemplare aus dem Postverkehr ab 1998 sind bekannt.".

Dazu wurden auch die bisher hier noch nicht gezeigten unverausgabten Versionen mit falscher Markeninschrift zum 85. Geburtstag der Königin Mutter mit den Nr. 1-IV und Block I-II katalogisiert und bewertet. Diese Marken stelle ich dann gleich mal nachfolgend vor.

Grüße
Harald
 
saeckingen Am: 10.08.2021 15:22:52 Gelesen: 169523# 761 @  
Am 30.9.1985 gab Tansania eine vierwertige Serie zum 85. Geburtstag der Königin Mutter Elisabeth heraus. Die Marken erschienen in Kleinbogen zu 8 Marken und auch noch jeweils zwei Werte zusammen als Blocks.

Die Markeninschrift lautet "85th Birthday of H.M. Queen Elisabeth the Queen Mother", wobei das H.M. für den Titel "Her Majesty" (Ihre Majestät) steht.

Zuerst wurde allerdings eine Auflage gedruckt, bei der die Inschrift fälschlicherweise auf "85th Birthday of H.R.H. Queen Elisabeth the Queen Mother" lautet. H.R.H. steht für "Her Royal Highness" (Ihre Königliche Hoheit). Dieser Titel ist niederrangiger als das H.M. das momentan nur noch die Königin trägt, aber auch die Königin Mutter zu Lebzeiten tragen durfte.

Die unverausgabten Marken mit dem falschen Titel H.R.H. statt H.M. kamen aus der Liquidationsmasse der Druckerei 1995 auf den Markt und sind häufiger zu finden - immer postfrisch und oft in kompletten Kleinbögen zu 8 Marken, wesentlich seltener findet man die beiden Blocks.





Michel katalogisiert die unverausgabten Marken und Blocks als Nr. I-IV und Block I-II.

Zu meiner großen Überraschung konnte ich vor zwei Jahren einen Bedarfsbrief mit einem 20/- Wert Michel Nr. I finden. Der Brief lief bereits im August 1992 an die BBC, er wurde am 12.8.1992 beim Zweigpostamt (Branch Office - BO) in der Libya Street in Dar-es-Salaam gestempelt. Es müssen also Marken der ersten unverausgabten Ausgabe an die Postverwaltung nach Tansania geliefert worden sein und diese dann versehentlich unerkannt Jahre später zur Verwendung gelangt sein. Die Marke ist leider beschädigt, aber bei einem (bisherigen) Unikat einer bedarfsmäßigen Verwendung ist das sicherlich nebensächlich.



Grüße
Harald
 

Das Thema hat 886 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 11 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30   31   32 33 34 35 36 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.