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Thema: (?) (893) Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
Das Thema hat 893 Beiträge:
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merkuria Am: 16.11.2021 09:23:02 Gelesen: 157147# 794 @  
Ab 18. April 1854 verausgabte die Post von Sardinien eine Freimarkenausgabe mit 3 Werten zu 5,20 und 40 Centesimi in den Farben blaugrün, blau und ziegelrosa (Mi Nr. 7a – 9a) sowie in den Farben gelbgrün, indigo und braunrosa (Mi Nr. 7b – 9b).

Eine weitere Ausgabe in den Farben dunkelolivgrün, grünlichblau und tiefrosa waren zur Ausgabe vorbereitet, kamen aber nicht mehr zur Verwendung. Der Michel Katalog listet diese drei Unverausgabten unter Mi Nr. 7c – 9c und verweist in einer Fussnote auf diesen Umstand.



Ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der 29. Schlegel Auktion vom 2. November 2021 in Berlin unter Los 4916 für 1‘100 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.11.2021 08:58:55 Gelesen: 156808# 795 @  
Zur Währungsreform vom 21. Juni 1948 verausgabte die alliierte Besatzungsbehörde eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. Bizone 52-68). Dazu verwendete man Freimarken der Alliierten Gemeinschaftsausgaben (ex Mi Nr. 911-936) und versah diese mit einem Posthörnchen-Bandaufdruck (Mi Nr. 52 I - 68 I) sowie einem Netzaufdruck (Mi Nr. 52 II - 68II).

Nebst diesen verausgabten Wertstufen wurden weitere neun Wertstufen (1, 3, 4, 5, 8, 20, 42, 60 und 80 Pf) mit Band- und Netzaufdrucken zur Ausgabe vorbereitet (Vorstellung Beitrag [#263]) sowie die 1, 2, 3 und 5 M der Alliierten Gemeinschaftsausgaben (Mi Nr. 959-962) mit einem Netzaufdruck zur Ausgabe vorbereitet (siehe Vorstellung Beitrag [#581]).

Desgleichen wurde die 1 Mark (Mi Nr. 959) auch mit einem Bandaufdruck zur Ausgabe vorbereitet. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. A I /a/I. Diese 1 Mark Wertstufe mit Bandaufdruck gilt als gesuchteste dieser ganzen Unverausgabten. Alle oben genannten Marken wurden von der Hauptpostverwaltung nicht anerkannt und sollten eigentlich unverausgabt bleiben. Trotzdem gelangten einige Wertstufen vereinzelt unbeanstandet zum Gebrauch.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 29. Schlegel Auktion vom 3. November 2021 in Berlin unter Los 6918 für 2‘200 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.11.2021 09:31:53 Gelesen: 156375# 796 @  
1966 plante das unabhängige Sultanat Seiyun in der Region Hadhramaut (heute Yemen) eine Sonderausgabe zur Fussball-Weltmeisterschaft in London. Dazu verwendete man die 10 Fils Wertstufe der provisorischen Ausgaben von Seiyun (Mi Nr. 68) und versah diese mit einem weiteren einzeiligen schwarzen Aufdruck LONDON JULY 1966. Aus mir nicht bekannten Gründen blieb diese jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. I.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 67. Burda Auktion vom 20. November 2021 in Prag unter Los Nr. 781 für 80 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.11.2021 08:26:06 Gelesen: 155710# 797 @  
Die unverausgabte 100 Pfg. Charta der Heimatvertriebenen, mit großem "D" in "DEUTSCHEN" wurde bereits in Beitrag [#522] vorgestellt. Es soll versehentlich nur ein Bogen zu 25 Exemplaren in den Verkehr gelangt sein, weshalb diese Marke selten angeboten wird. Auf Brief angeboten, ist das gemäss Aussage von Andreas Schlegel fast schon als sensationell zu bezeichnen!




Ein portogerechter Einschreibebrief mit 6 Normalmarken und einem Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 29. Schlegel Auktion vom 1. November 2021 in Berlin unter Los Nr. 102 für 6‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.11.2021 09:16:36 Gelesen: 155144# 798 @  
1984 beabsichtigte Belize (oder deren Agentur) die Ausgabe eigener Briefmarken für die Inselgruppe Cayes of Belize. Dazu erfolgte am 30. Mai 1984 eine erste Freimarkenausgabe mit Motiven dieser Region (Mi Nr. 1-9).



Nebst den Wertstufen 1, 2, 5, 10, 15, 25 und 75 Cents sowie 3 und 5 $ tauchte 1987 ein Brief mit einer 1$ Wertstufe in Zeichnung der 3$ Wertstufe auf. Gemäss Literatur soll irrtümlich ein Bogen zu 50 Exemplaren dieser nicht verausgabten Wertstufe an das Postamt von Cayes Caulker gelangt sein. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.

Das Experiment mit den Ausgaben für Cayes of Belize endete bereits nach 29 verausgabten Marken innert Jahresfrist am 5. Juni 1985.



Ein gebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten auf Brief wurde an der 19. Stampedia Auktion vom 2. Oktober 2021 in Tokyo unter Los Nr. 1923 für 50‘000 JPY (ca. 390 €) angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.12.2021 08:29:18 Gelesen: 154541# 799 @  
Am 3. Mai 1958 verausgabte Portogiesisch Indien eine Freimarkenausgabe mit Familienwappen der früheren Generalgouverneure von Portugiesisch Indien (Mi Nr. 525-532). Ein Satz mit 8 weiteren Wappen war bereits zur Ausgabe vorbereitet, blieb jedoch infolge der Währungsumstellung von Real/Tanga/Rupien auf Centavo/Escudo unverausgabt. Diese unverausgabten Wappen wurden erst am 1. Januar 1959 mit einem Aufdruck der neuen Wertbezeichnung ausgegeben. Der Michel Katalog listet die ohne den Aufdruck unverausgabten Marken nicht.



Ein postfrischer Satz dieser Unverausgabten wird im Cover-Story-Webshop in London unter Los Nr. 5064 zum Festpreis von 895 GB£ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 04.12.2021 08:46:21 Gelesen: 153887# 800 @  
1915 bereitete die französische Post eine Serie Marken für den Fall eines schnellen, siegreichen Endes des 1. Weltkriegs vor. In Frankreich bezeichnet man diese Marken als Timbres de Guerre. Dazu verwendete man verschiedene Freimarken und versah diese mit einem vierzeiligen Aufdruck Réoccupation / Française / en / ALSACE (Französische Wiederbesetzung des Elsass). Da dieser Umstand bekannterweise nicht wie gewünscht eintrat, blieben diese Marken unverausgabt. Nach Ende des 1. Weltkrieges gelangten diese Unverausgabten in nicht bekannten Mengen in den Handel. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht, der französische Maury Katalog listet sie unter Maury 2A - 2J.



Ungebrauchte Exemplare dieser Unverausgabten werden in Online-Handelsplattformen für 20 bis 30 € pro Stück angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.12.2021 09:01:35 Gelesen: 153524# 801 @  
Im August 1920 verausgabte die Landespostdirektion Memel unter französischer Mandatsverwaltung eigene Freimarken für das Memelgebiet. Dazu verwendete man Marken des Deutschen Reiches (ex Mi Nr. 85-149) und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck Memelgebiet (Mi Nr. 1-17).

Für die 1 Mark Wertstufe (Mi Nr. 9) wurde die Marke Mi Nr. 94 B II mit diesem Aufdruck versehen. Bei der Versteigerung der Restbestände der Postverwaltung von 10.-13.8.1921 entdeckte man auch Aufdrucke auf der 1 Mark Wertstufe Mi Nr. A113a, welche jedoch nie am Postschalter verfügbar waren. Gemäss Literatur sind bis heute nur 50 Exemplare aus einem aufgeteilten Originalbogen bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte unter Mi Nr. A9.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 6. Großposten-Auktion der Deutschen Briefmarken AG vom 16. November 2021 in Freiburg i.B. unter Los Nr. 146 für 3‘400 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.12.2021 09:48:43 Gelesen: 152961# 802 @  
Ende 1944 wurde von der in der Stadt Čhust amtierenden tschechoslowakischen Regierungsdelegation angeordnet, für die Kreise Čhust, Rackovo, Sevluš, Tačovo und Volove eigene Freimarken auszugeben. Dazu verwendete man vorgefundene Frei- und Portomarken von Ungarn (ex Mi 705-891 und Porto 144-154) und versah diese mit einem zweizeiligen Aufdruck ČSP / 1944.

Nebst diesen verwendeten Marken Ungarns, wurden auch 50 Exemplare der ungarischen Weihnachtsmarke (Mi Nr. 742) mit diesem Aufdruck versehen, blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten mit Attest wurde an der 67. Burda Auktion vom 20. November 2021 in Prag unter Los Nr. 1674 für 1‘411 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.12.2021 08:21:01 Gelesen: 152677# 803 @  
Am 3. August 1945 plante die Gemeinde Holzhausen eine Freimarken-Aushilfsausgabe (Mi Nr. A I – A VII). Dazu wurden Freimarken des Dritten Reichs (ex Mi Nr. 785-791) verwendet, welche durch einen kreisförmigen Überdruck mit Angabe der neuen Wertstufe das Bild Hitlers unkenntlich machen sollte.

Die OBD Leipzig verbot jedoch die Verwendung dieser Ausgaben. Während die Wertstufen 6, 8 und 12 Pf (Mi Nr. A I – A III) für kurze Zeit trotzdem an die Postschalter gelangten, wurden weitere Wertstufen zu 5, 10, 16 und 20 Pf (Mi Nr. A IV – A VII) nicht mehr verausgabt.



Ein postfrisches Exemplar der 16 Pf Wertstufe dieser Unverausgabten wurde an der 183. Dr. Reinhard Fischer Auktion vom 27. November 2021 in Bonn für 190 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.12.2021 09:17:59 Gelesen: 152512# 804 @  
1948 verausgabte die Republik China eine Paketmarkenausgabe für seine Nordostprovinzen (Mi Nr. Paket 1-6). Gemäss Postverordnung durften Paketmarken ungebraucht nicht an das Publikum abgegeben werden, weshalb ungebraucht vorliegenden Marken als nicht verausgabt anzusehen sind. Der Michel Katalog verweist in einer Fussnote auf diesen Umstand.



Ein kompletter, ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Stanley Gibbons Auktion vom 19. November 2021 in London unter Los Nr. 189 für 500 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 19.12.2021 09:17:25 Gelesen: 152316# 805 @  
Die Postverwaltung des Kirchenstaates schlug am 12. März 1858 die Ausgabe einer 20-Bajocchi-Marke vor, die dem seit April 1853 gültigen Posttarif für die Frankierung von Briefen nach Frankreich entsprach. Die Marke wurde in unbekannter Auflage hergestellt, jedoch aus bisher noch unbekannten Gründen nie ausgegeben.

Gemäss Literatur sind nur zwei kompletten Bogen zu je 100 Exemplaren bekannt, von denen einer im Besitz des vatikanischen Postmuseums ist. Nur etwa zehn einzelne Exemplare des zweiten Bogens sind bisher bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht, im italienischen Sassone Katalog wird diese unter Sassone Nr. 11A gelistet.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten mit Attest Diena wurde an der David Feldman Auktion vom 15. Dezember 2021 in Genf unter Los 40207 für 30‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 22.12.2021 09:41:09 Gelesen: 151868# 806 @  
Am 13. April 1968 verausgabte Frankreich innerhalb ihres Ausgabenzyklus Kunst eine mehrfarbige Sonderausgabe mit den Höhlenmalereien von Lascaux (Mi Nr. 1619).



Zwischenzeitlich ist uns diese Sondermarke in Farben von Rottönen bekannt geworden, welche so aber unverausgabt blieb. Gemäss Literatur soll nur ein Bogen zu 25 Exemplaren mit dieser Farbgebung existieren. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 182. Cérès Philatelie Auktion vom 14. Dezember 2021 in Paris unter Los Nr. 2661 für 5‘000 € angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.12.2021 09:08:04 Gelesen: 151706# 807 @  
1950 plante Indien eine Sonderausgabe zum Thema "Gesundes Indien". Die Ausgabe sollte drei Wertstufen zu 1 und 4 Annas sowie 1 Rupie umfassen. Die Marken wurden in nicht bekannter Auflage durch den Hersteller De La Rue ausgabefertig hergestellt, blieben jedoch unverausgabt. Die angebotenen Einheiten stammen gemäss Losbeschrieb des Anbieters dem De La Rue Archiv. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.




Ein kompletter ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten in Vierereinheiten wurde an der David Feldman Auktion vom 16. Dezember 2021 in Genf / Schweiz unter Los Nr. 51279 für 600 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
mausbach1 (RIP) Am: 28.12.2021 09:00:32 Gelesen: 151479# 808 @  
Persien

Im Jahre 1886 (lt. Hartmann) tauchten Versuchsdrucke vorgelegt, die auf Touman lauteten. Sie waren gedacht für Wertsendungen bzw. Geldüberweisungen.




Doch davon wurde Abstand genommen und man überdruckte sie in verschiedenen Farben und Wertstufen, um sie im Normalverkehr einsetzen zu können.

Nach Vorlage im Postministerium fanden aber auch diese Versuchsdrucke keinen Gefallen, so daß es zu einer Ausgabe nicht gekommen ist.

Literatur: Bodo Hartmann - Handbuch Iran - Teil I - Bayerisch Gmain, März 1987
By Hamid Reza Ebrahimi: Iran Stamp Catalogue 2004 zeigte die Ausgabe 1910 - ?

Gruß
Claus
 
merkuria Am: 04.01.2022 09:23:01 Gelesen: 149976# 809 @  
Am 17. Juli 1954 verausgabte Frankreich eine mehrfarbige Sonderausgabe von Schloss Villandry (Mi Nr. 1021).



Zwischenzeitlich ist uns diese Sondermarke in einfarbiger Ausführung in blaugrün bekannt geworden, welche so aber unverausgabt blieb. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht. Der französische Maury Katalog listet sie unter Maury Nr. 995A.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 181. Cérès Philatelie Auktion vom 12. Oktober 2021 in Paris unter Los Nr. 2621 für 242 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 07.01.2022 13:06:59 Gelesen: 149274# 810 @  
Ghadamès war ein 1943 von Frankreich besetzter Teil der italienischen Kolonie Libyen. Ab 1949 stand das Gebiet kurze Zeit unter französischer Verwaltung bis es 1951 zusammen mit anderen Teilen von Italienisch-Libyen als Königreich Libyen unabhängig wurde.



Unter französischer Verwaltung verausgabte Ghadamès 1949 seine eigenen Freimarken (Mi Nr. 1-10). Der Höchstwert dieser Ausgabe war die 100 Francs Wertstufe, die in den Farben schwarzbraun/braunviolett an die Postschalter gelangte.

Zwischenzeitlich sind uns 100 Francs Wertstufen in den Farben lila/braun bekannt geworden. 100 Francs Marken in diesen Farben blieben jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabten nicht.



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 182. Cérès Philatelie Auktion vom 14. Dezember 2021 in Paris unter Los Nr. 3898 für 468 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 10.01.2022 09:12:07 Gelesen: 148839# 811 @  
Am 1. Januar 1922 verausgabte Madagaskar Ergänzungswerte und Farbänderungen zur 1908 erschienenen Freimarkenausgabe (Mi 149-167). Dabei war auch eine Wertstufe zu 75 Centimes vorgesehen, welche aber zur Zeit der Ausgabe keine notwenige Wertstufe mehr darstellte. Deshalb blieb diese unverausgabt und wurde später mit einem neuen Wert von 60 Centimes überdruckt (Abbildung links Mi Nr. 171). Die 75 Centimes gelangte ohne Aufdruck nicht an den Postschalter. Trotzdem sind einige Exemplare ohne Aufdruck der neuen Wertbezeichnung bekannt geworden. Der Michel Katalog listet diese ohne Aufdruck Unverausgabte nicht.



In den letzten Jahren ist mir keine 75 Centimes ohne den 60 Centimes Aufdruck zum Verkauf bekannt geworden!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.01.2022 09:18:14 Gelesen: 147071# 812 @  
Am 16. Juni 1931 verausgabte Französisch Andorra seine erste Freimarkennausgabe (Mi Nr. 1-23). Dazu verwendete man Marken von Frankreich (ex Mi Nr. 86-238) und versah diese mit einem einzeiligen Aufdruck ANDORRE. Für die 65 Centimes Wertstufe war die graugrüne Frankreich Marke Mi Nr. 164 vorgesehen. Nun sind uns auch 65 Centimes Aufdrucke auf der rosafarbenen Frankreich Mi Nr. 163 bekannt geworden. Diese wurden wohl irrtümlich in nicht bekannter Stückzahl überdruckt und sollten aber nicht verausgabt werden. Trotzdem scheint eine nicht bekannte Anzahl sogar über den Postschalter gelangt sein, was das angebotene gestempelte Exemplar beweist. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein gestempeltes Exemplar dieser Unverausgabten wird an der 84. Universal Philatelic Auktion vom 12. Januar 2022 in Northleach/GB unter Los Nr. 1129 für 74 GB£ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 18.01.2022 09:58:44 Gelesen: 146655# 813 @  
1927/1928 verausgabte Bulgarien eine Flugpostausgabe (Mi Nr. 206-209). Dazu verwendete man Freimarken früherer Ausgaben und versah diese mit einem Aufdruck eines Flugzeugs sowie teilweise neuer Wertangabe.

Von der 1, 4 und 10 Lewa Wertstufe wurde eine Auflage von je 100‘000 Exemplaren mit abweichenden Farben der Aufdrucke produziert, welche jedoch nie ausgegeben wurden. Diese Unverausgabten müssen wohl trotzdem in grösseren Mengen in den Handel gelangt sein, was sich in tiefen Preisen für ungebrauchte Exemplare reflektiert. Diese Ausgaben wurden in Beitrag [#524] vorgestellt.

Dass einige illegal in den Verkehr gelangten Exemplare sogar postalisch verwendet wurden, ist ein neuer Aspekt dieser Unverausgabten! Der erzielte hohe Preis für einen solchen Beleg zeigt die Seltenheit solcher Verwendungen.



Ein gestempelter Viererblock dieser Unverausgabten auf Brief wurde an der David Feldman Auktion vom 15. Dezember 2021 in Petit-Lancy/Genf/Schweiz unter Los Nr. 40121 für 500 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.01.2022 08:40:53 Gelesen: 146135# 814 @  
Dass auch bei chinesischen Raritäten die Preise nicht mehr in den Himmel wachsen, zeigt das nachfolgende Verkaufsergebnis. Ein in Beitrag [#148] vorgestelltes, weniger attraktives Bogenrandstück dieser Unverausgabten erzielte bei der 50. Interasia Auktion vom Juli 2015 in Hongkong unter Los 1149 noch 1‘955‘000 HK$ was zu der Zeit ca. 230‘000 € + Aufgeld entsprach!



Ein ungebrauchtes Eckrandstück dieser Unverausgabten wurde an der 36. Kelleher & Rogers Auktion vom 16. Dezember 2021 in Hongkong unter Los Nr. 3083 für 1‘200‘000 HK$ (ca. 135‘000 €) + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.02.2022 09:15:23 Gelesen: 142131# 815 @  
1949 verausgabte der indische Feudalstaat Cochin eine Freimarken-Aushilfsausgabe (Mi Nr. 103-110). Dazu verwendete man Freimarken früherer Ausgaben und versah diese mit einem Aufdruck der neuen Wertbezeichnung. Dabei wurde auch die 9 Pies Wertstufe (ex Mi Nr. 89A) mit einem Aufdruck SIX PIES zur Ausgabe vorbereitet, blieb jedoch unverausgabt. Der Michel Katalog listet diese Unverausgabte nicht.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 371. Status International Auktion vom 3. Februar 2022 in Forest Lodge / Australien unter Los Nr. 5272 für 150 AU$ angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 12.02.2022 08:38:57 Gelesen: 141572# 816 @  
Zur Währungsreform vom 21. Juni 1948 verausgabte die alliierte Besatzungsbehörde eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. Bizone 52-68). Dazu verwendete man Freimarken der Alliierten Gemeinschaftsausgaben (ex Mi Nr. 912-936) und versah diese mit einem Posthörnchen- Bandaufdruck (Mi Nr. 52 I - 68 I) sowie einem Netzaufdruck (Mi Nr. 52 II - 68II).

Nebst diesen verausgabten Wertstufen wurden weitere neun Wertstufen (1,3,4,5,8,20,42,60 und 80 Pf) ebenfalls mit Band- und Netzaufdrucken zur Ausgabe vorbereitet. Diese wurden von der Hauptpostverwaltung jedoch nicht anerkannt und sollten eigentlich unverausgabt bleiben. (Mi Nr. Bizone I/I – IX/I und I/II – IX/II). Trotzdem gelangten diese Wertstufen vereinzelt zur Ausgabe und wurden unbeanstandet als Frankaturen verwendet (Vorstellung in Beitrag [#263]).

Von den Markwerten wurde auch die 1 RM (Mi Nr. 937, Nr. A IX/I) sowie die 1 M (Mi Nr. 959, vorgestellt in Beitrag [#795] als Mi A I a /I) mit einem Bandaufdruck versehen und sollten ebenfalls unverausgabt bleiben. Bandaufdrucke auf den Markwerten sind selten und werden entsprechend wenig angeboten. Das hier vorgestellte Exemplar der Mi Nr. A IX/I weist zusätzlich noch einen kopfstehenden Bandaufdruck aus!



Ein postfrisches Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 184. Dr. Reinhard Fischer Auktion vom 15. Januar 2022 unter Los Nr. 6748 für 440 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 15.02.2022 08:03:15 Gelesen: 141039# 817 @  
Seit Eröffnung dieses Threads im September 2016 können wir heute in etwas weniger als 5 ½ Jahren auf über 290‘000 Leser-Besuche (Kliks) zurückblicken, was nur etwa 1% aller Threads auf den Philaseiten vergönnt ist! Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit wieder bei allen Lesern für das grosse Interesse an diesem Thema bedanken.

In 816 Beiträgen wurden bis heute 663 unverausgabte Einzelmarken oder Sätze vorgestellt. Damit wir den Überblick behalten, habe ich die letzte Übersicht vom 11. Juli 2021 [#745] (geordnet nach Staaten/Gebieten) wieder einmal aktualisiert:

Aus Gründen der Lesbarkeit sind wir bei 25 Einzeltabellen angelangt. Zum schnelleren Auffinden des gesuchten Landes/Gebietes habe ich unter jeder Tabelle den jeweiligen alphabetischen Bereich der entsprechenden Tabelle eingefügt!


Tabelle 1 A – As …………………..……………………..… Tabelle 2 At - Br


Tabelle 3 Br – Ch …………………….…………………..… Tabelle 4 Ch


Tabelle 5 Ch – De …………………….…………………..… Tabelle 6 De


Tabelle 7 De …………………….…………………..… Tabelle 8 De - Fr


Tabelle 9 Fr …………………….…………………..… Tabelle 10 Fr - Gr


Tabelle 11 Gr - Ir…………………….…………………..… Tabelle 12 Ir - It


Tabelle 13 It – Ja …………………….…………………..… Tabelle 14 Ja - Ko


Tabelle 15 Ko – Lu …………………….…………………..… Tabelle 16 Lu - Mau


Tabelle 17 Mau – Ni …………………….…………………..… Tabelle 18 Ni - Oes


Tabelle 19 Oes – Po …………………….…………………..… Tabelle 20 Po - Sca


Tabelle 21 Se – Sow ………………………….…………………..……………….. Tabelle 22 Sow - Sp


Tabelle 23 Sp – Ta …………………….…………………..… Tabelle 24 Th - Uk


Tabelle 25 Un – Z …………………….…………………..… Farblegende


Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Werner P. Am: 16.02.2022 08:22:11 Gelesen: 140825# 818 @  
Das ist ganz alleine Deiner hervorragenden und ausdauernden Arbeit zu verdanken, Jacques. Ansonsten wäre dieser Thread niemals so interessant geworden. Vielen Dank für Dein Engagement, das diesen Thread auch für mich immer wieder zu einem Highlight macht!
 

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