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Thema: (?) (893) Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
Das Thema hat 893 Beiträge:
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merkuria Am: 01.12.2016 09:30:33 Gelesen: 427053# 94 @  
Am 7. Juni 2006 plante die Post von Neuseeland die Herausgabe einer Sonderausgabe zum Thema Maori Kultur. Wenige Tage vor Ausgabe entschloss sich die Postverwaltung aufgrund von Protesten dern Maori-Aktivisten, diese Marken nicht auszugeben. Die Proteste richteten sich gegen die diskriminierende Darstellung der abgebildeten Maori-Ureinwohner.

Die gesamte Ausgabe wurde bis auf 460 Exemplare vernichtet. Diese 460 Exemplare wurden bereits an 8 schriftlich bestellende Kunden ausgeliefert. Dabei handelt es sich um folgende Einheiten:

100 Ex 45c Wertstufe selbstklebend auf 1 Rolle
110 Ex 45c Wertstufe selbstklebend in 11 Markenheftchen à 10 Ex
250 Ex als 50 komplette Sätze à 5 gummiert



Ein kompletter Satz gummiert, von dem max. 50 Stück existieren können, wird zur Zeit im neuseeländischen Handel für ca. 8‘500 NZ$ (ca. 5‘525 €) angeboten.
Ein Paar der 45c aus der 100er Rolle selbstklebend ist für ca. 4‘000 NZ$ (ca. 2‘600 €) und sechs komplette Sätze in Eckrandeinheiten gummiert sind zu 50‘000 NZ$ (ca. 32‘500 €) zu haben!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 01.12.2016 13:28:36 Gelesen: 427035# 95 @  
1952 gab Monaco zu den Olympischen Spielen eine Briefmarke heraus mit dem Motiv Fussball.

Acht Jahre später wurde diese Marke überdruckt und mit einem Neutext "COLOMBES 15-5-60" versehen. Dies war ein ungewöhnliches Vorgehen, das nur bei zeitlichen Notfällen zur Anwendung kam; normalerweise wurden Briefmarken-Ausgaben lange vorgeplant und neu entworfen/produziert.

Ob ein zeitlicher Notfall für diese Ausgabe vorlag, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber offenbar missfiel die Briefmarke an wichtiger Stelle, denn die Marke wurde niemals tatsächlich herausgegeben.



Die Marke hat die Nummer 522B (Yvert) und ist angeblich mit Euro 18'000 pro Stück bewertet. Sie wird zur Zeit angeboten bei David Feldman, Genf.

Anbei der Text zum Los 50451:

"1960 Coupe de France de Football, 5F vert et bleu-vert avec surcharge Colombes en BLOC DE 4 bdf, non émis, neuf, TB, extrêmement rare en bloc, Yv. 18'000 pour 4 isolés"

Heinz
 
Stefan Am: 01.12.2016 19:33:12 Gelesen: 427004# 96 @  
@ Heinz 7 [#95]

Ob ein zeitlicher Notfall für diese Ausgabe vorlag, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber offenbar missfiel die Briefmarke an wichtiger Stelle, denn die Marke wurde niemals tatsächlich herausgegeben.

Im Michelkatalog Südwesteuropa (Ausgabe 2010, Seite 589) wird das gezeigte Stück als Nr. II mit einem Katalogwert von 1.500 Euro pro Stück geführt. Der Katalog verweist auf den Gewinn der französischen Fußballmeisterschaft durch den AS Monaco. Dies kann den recht kurzfristigen Aufdruck auf bereits gedruckte Urmarken erklären. Zur Aufdruckausgabe selbst schreibt der Michel:

"MiNr. II war zur Ausgabe vorbereitet, wurde wegen der meist mangelhaften Ausführung des Aufdrucks jedoch nicht ausgegeben."


Die Marke hat die Nummer 522B (Yvert) und ist angeblich mit Euro 18'000 pro Stück bewertet. Sie wird zur Zeit angeboten bei David Feldman, Genf.

Anbei der Text zum Los 50451:

"1960 Coupe de France de Football, 5F vert et bleu-vert avec surcharge Colombes en BLOC DE 4 bdf, non émis, neuf, TB, extrêmement rare en bloc, Yv. 18'000 pour 4 isolés"


Ich fasse die in französischer Sprache gehaltene Beschreibung des Loses bei Feldman so auf, dass der Yvert-Katalog als Katalogwert gesamt 18.000 Euro für vier lose Exemplare angibt, ergo 4.500 Euro pro Stück.

Gruß
Pete
 
Heinz 7 Am: 02.12.2016 12:23:07 Gelesen: 426941# 97 @  
@ Pete [#96]

Danke für die Präzisierungen!

Heinz
 
merkuria Am: 03.12.2016 10:03:14 Gelesen: 426881# 98 @  
1941 besetzten britische Truppen die Gebiete von Italienisch-Ostafrika. Das Militärkommando der dabei mitwirkenden südafrikanischen Truppen erstellten für dieses Gebiet eine Freimarkenausgabe (Mi Nr. Italienisch-Ostafrika, Britische Besetzung X-XX). Dazu verwendete man italienische Stempelmarken und versah diese mit einem senkrechten Aufdruck BRITISH OCCOPATION.

Die britische Militäradministration verfügte jedoch vor der Ausgabe, diese Marken nicht an den Schalter zu bringen. Die gesamte Auflage wurde bis auf ca. 50 Sätze vernichtet. Diese wurden an hochgestellte Personen verschenkt.



Ein kompletter Satz mit den 11 Werten (10 Centesimi bis 50 Lire) wurde an der der Cherrystone Auktion vom Juni 2012 in NY unter der Los Nr. 837 für 28‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 06.12.2016 10:05:49 Gelesen: 426736# 99 @  
Zur Hochzeit des japanischen Kronprinzen Hirohito plante die kaiserliche Post Japans eine Sonderausgabe für den November 1923 (Mi Nr. I - IV). Im September 1923 suchte jedoch ein schweres Erdbeben die Insel heim. Die ganze, bereits fertiggestellte Ausgabe wurde dabei samt den Druckplatten vernichtet.

Eine unbekannte Anzahl Sätze, die bereits vor dem Erdbeben an die jap. Mandatsinseln (Marschall-, Karolinen- und Marianeninseln) verschickt worden waren, wurden zurückgerufen und am Tage vor der verschobenen Hochzeit, am 25. Januar 1924 an hochgestellte Persönlichkeiten verschenkt.



Eine Zusammenstellung der Mi Nr. I, II und IV wurde an der Heinrich Köhler Auktion vom 16. Mai 2015 in London unter der Los Nr. 358 für 5‘200 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Meinhard Am: 06.12.2016 19:29:40 Gelesen: 426695# 100 @  
Infolge des Zusammenbruchs der Monarchie gelangte diese Serie nicht mehr zur Ausgabe.

Ausgabe 1918, Kopfbild Kaiser Karls I. Österreich - Bosnien-Herzegowina.

Im ANK ist diese unter (1) bis (13) katalogisiert und wertet bescheidene 370,00 (ANK 2015) in **.

Nachstehend der Satz aus meiner Sammlung incl. Attest.

Schöne Grüße, Meinhard


 
Heinz 7 Am: 06.12.2016 22:00:40 Gelesen: 426675# 101 @  
1968 war die Ausgabe zum 1. Todestag von Adenauer geplant. Die abgebildete Briefmarke wurde jedoch durch eine bildgleiche Marke in anderer Farbe ersetzt, die "lebhaftrote" Variante wurde zurückgezogen.

Michel Nr. XI gibt es aber mit Gummistempel "Muster" am Unterrand; dies sind postamtlich verschickte Musterexemplare.



Das gezeigte Exemplar wurde bei Felzmann angeboten bei der 156. Auktion 30.6.-2.7.2016, Los 6143, Ausruf Euro 1.500

Freundliche Grüsse
Heinz

[Redaktionell ergänzt: Beschreibung: 30 Pfg "Roter Adenauer", postamtlich verschicktes Musterexemplar mit vollem Oberrand in postfrischer Luxuserhaltung ohne jegliche Signatur, Fotoattest H.-D. Schlegel BPP "... einwandfrei" - Zuschlag 2.500 Euro + Kosten]
 
merkuria Am: 09.12.2016 08:46:04 Gelesen: 426492# 102 @  
Am 2. Februar 1912 verausgabte die Republik China ihre ersten Portomarken (Mi Nr. Porto 18-23). Diese entstanden aus den blauen Portomarken der Kaiserlichen Post von 1904 (ex Mi Nr. Porto 7-14) welche mit einem einzeiligen Aufdruck vorläufige Neutralität in chinesisch versehen wurden.

Für die Wertstufen 1 und 2 Cent waren die farbgeänderten Portomarken der Kaiserlichen Post von 1911 (Mi Nr. Porto 15-16) vorgesehen und auch mit dem gleichen Aufdruck vorbereitet. Aus nicht klärbaren Umständen wurde aber auf die Ausgabe dieser zwei braunen Wertstufen verzichtet und die bereits hergestellten Marken vernichtet. Eine geringe, nicht quantifizierbare Menge entgingen der Vernichtung.



Eine Zusammenstellung mit den beiden unverausgabten Portomarken Mi Nr. I und II wurde an der Heinrich Köhler Auktion vom 16. Mai 2015 in London unter der Los Nr. 305 für 22‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 09.12.2016 13:41:52 Gelesen: 426464# 103 @  
@ Heinz 7 [#101]

Ich habe bereits drei Briefmarken gezeigt, die in der BRD schliesslich nicht verausgabt wurden

Nr. XI = Beitrag 101
Nr. XIII = Beitrag 13
Nr. XIX = Beitrag 12

Heute zeige ich Euch Michel Nr. XII von 1969



Es war eine Weihnachtsausgabe geplant, dazu gab es einen Wert zu 10 Pfennig: Zinnfigur (ca. 1850). Dieser Entwurf wurde mit einem Gummistempel "Muster" versehen und an die Presse versandt. Die Marke kam aber nicht zur Ausgabe, sondern Michel Nr. 610.

Merkmal der XII sind die Pausbäckchen des Christuskindes.

Dieses Exemplar wurde bei Felzmann angeboten bei der 156. Auktion 30.6.-2.7.2016, Los 6144, Ausruf nur Euro 700.

Schöne Grüsse aus der Schweiz
Heinz
 
merkuria Am: 09.12.2016 14:16:27 Gelesen: 426453# 104 @  
Hier noch ergänzend eine Unverausgabte, die ich schon im Thread "Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt" im Frühjahr vorgestellt habe und natürlich hier nicht fehlen sollte:

Eine echte Rarität der modernen Deutschen Philatelie stellt die Ausgabe „Brot für die Welt“ (MiNr. X) dar.



Die Ausgabe dieser Marke war für November 1961 vorgesehen, doch das Motiv des ausgehungerten Kindes mit dem Essnapf rief dann doch gewisse Bedenken hervor und die Marke wurde im letzten Moment vor der Ausgabe zurückgezogen. Eine unbekannte Anzahl dieser Briefmarke wurde mit der Bezeichnung „Muster“ versehen und der Presse mit einer Vorinformation zur Ausgabe verschickt.

Auf der 56. Deider-Auktion vom 24. April 2016 wurde eine solche Unverausgabte MIT Stempel „ Muster“ zusammen mit dem Presse-Ankündigungsblatt für 3.600 € angeboten. Zuschlag nicht bekannt.



Bis 2007 waren keine dieser Briefmarken OHNE den Stempel „Muster“ im Handel. Richard Stücklen, damaliger Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen, erhielt 1961 als Einziger vorab einen 50er Bogen zur Ansicht. Somit handelt es sich hier um die einzigen Marken ohne Muster-Aufdruck, bei denen die Herkunft geklärt ist. Der Stücklen-Bogen zählt zu den Welt-Raritäten der Philatelie und befindet sich in einem tadellosen Zustand. Auf der 1. Briefmarken-Auktion des Berliner Traditionshauses Schlegel wurde am 19.November 2007 der legendäre Stücklen-Bogen bei einem Ausrufspreis von 200‘000 € für 290‘000 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 09.12.2016 14:49:09 Gelesen: 426446# 105 @  
@ Heinz 7 [#103]

Der Zuschlag betrug 1'100 € + Aufgeld.

Gruss
Jacques
 
merkuria Am: 11.12.2016 14:55:41 Gelesen: 426306# 106 @  
@ merkuria [#98]

Hier noch eine Abbildung des kompletten Satzes nachgereicht:



Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 11.12.2016 16:11:05 Gelesen: 426287# 107 @  
Japan hat 1923 eine Ausgabe vorbereitet zur Hochzeit von Kronprinz Hirohito. Der Satz bestand aus vier Werten (1.5 Sen, 3 Sen, 8 Sen, 20 Sen). Die Ausgabe kam aber nicht zur Ausgabe!

Ich zitiere die Michel-Notierung:

"Diese Ausgabe (...) wurde durch ein Erdbeben im September 1923 samt den Druckplatten vernichtet und kam nicht an die Schalter. Die Sätze, die bereits vor dem Erdbeben an die Mandatsinseln (Marshall-, Karolinen- und Marianan-Inseln) geschickt worden waren, wurden vor der Ausgabe zurückgerufen und am Tage vor der Hochzeit an hochgestellte Personen als Geschenke verteilt."

Michel Nr. I - IV. Hier kann ich Euch Nr. IV (20 Sen) zeigen, Katalogwert (Michel 2010) Euro 2800.



Die seltenste Marke im Satz ist die 8 Sen-Marke, mit einem Katalogwert von Euro 16'000.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 11.12.2016 16:39:44 Gelesen: 426283# 108 @  
@ Heinz 7 [#107]

Schau Dir mal Beitrag [#99] an!

Gruss
Jacques
 
Heinz 7 Am: 11.12.2016 21:56:47 Gelesen: 426257# 109 @  
@ merkuria [#108]

Oh, sorry! Das habe ich nun nicht mitbekommen. Richard darf meinen Beitrag 107 löschen.

Grüsse!

Heinz
 
merkuria Am: 12.12.2016 09:43:41 Gelesen: 426217# 110 @  
Die Malaysische Union (Malayan Union) existierte administrativ vom 1. April 1946 bis zum 31. Januar 1948. In diesem Zeitraum wurden keine Briefmarken unter dieser Bezeichnung ausgegeben. Die britische Verwaltung plante wohl eine Teilnahme der Malayischen Union an der Omnibusserie einer einheitlichen Friedensausgabe der britisch verwalteten Gebiete. Diese Marke war zur Ausgabe am 15. Oktober 1946 fertig produziert.

Da die Malayische Union von der Mehrheit ihrer Bürger abgelehnt wurde, verzichtete man jedoch auf diese Ausgabe. Die gesamte Auflage wurde an die offizielle Verbrennungsanstalt in Kuala Lumpur zur Vernichtung übergeben. Einem Angestellten soll es gelungen sein, eine unbekannte Menge dieser Marken der Verbrennung zu entziehen und liess die Marken anschliessend in den Handel einfliessen.



Eine Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Grosvenor Auktion vom 9. November 2016 in London unter der Los Nr. 4464 für 140 £ + Aufgeld verkauft.

Mit dem heute 110. Beitrag konnten wir bis anhin 61 unverausgabte Einzelmarken oder Sätze belegen. Um die Übersicht zu erleichtern, habe ich die Aufstellung nach Ländern wieder einmal aktualisiert:



Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 12.12.2016 23:00:09 Gelesen: 426170# 111 @  
@ merkuria [#110]

Danke, Jacques, für das Nachtragen der Übersichtsliste.

Guernsey gab 1979 zum Anlass von "10 Jahre unabhängige Postverwaltung" einen Satz Briefmarken heraus zu 6,8,13 und 15 Pence; alle zeigten Post-Dienst-Motive.

Anbei zeige ich Euch die Michel Nr. 198, die 15 Pence Marke



Ich habe leider kein sehr gutes Bild von dieser Marke.

Anbei (nachträglich) ein besseres:



Ursprünglich waren folgende Werte geplant: 6,8,11 und 13 Pence. Aber 6 Wochen vor Herausgabe des Satzes erhöhte die Britische Post einige Gebühren:

airmail, Zone B, von 11 auf 13 Pence
airmail, Zone C, von 13 auf 15 Pence.

Die geplante 11 Pence Marke wurde also nicht mehr benötigt, dafür musste ein 15 Pence Wert angeschafft werden. Courvoisier, der Drucker (aus der Schweiz), wurde angewiesen, die 11 Pence Marke zu zerstören, das Design der 11 Pence Marke sollte für den (neuen) 15 p Wert verwendet werden. So geschah es denn auch.

ABER: Ein Exemplar der 11 Pence Marke entging der Vernichtung und wurde von einem Kind entdeckt. Gemäss "Linn's Philatelic Gems" (1989) von Donna O'Keefe hat man bis 1989 nur dieses eine Exemplar gefunden.

Im Michel ist sie nicht notiert (aber bei Stanley Gibbons: "not issued for postal use."). 1978 wurde die Marke verkauft für annähernd US$ 30'000.



Ob später, nach 1989, noch mehr von dieser Briefmarken gefunden wurden, weiss ich nicht.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 15.12.2016 12:00:36 Gelesen: 426044# 112 @  
Für den 8. Mai 1974 plante die österreichische Post die Herausgabe einer Sondermarke zum XI. Europäischen Gemeindetag in Wien (Mi Nr. VIII). Obwohl teilweise schon an die Postämter verschickt, wurde die Ausgabe trotzdem zurückgezogen, da der Gemeindetag abgesagt war. Die bereits verteilten Marken wurden von den Postämtern zurückverlangt und vernichtet. Eine unbekannte Anzahl gelangte trotzdem in den Handel.



Ein Eckrandviererblock dieser Unverausgabten wurde an der 357. Köhler Auktion vom 25. März 2014 unter der Los Nr. 42 für 880 € + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Meinhard Am: 15.12.2016 17:25:04 Gelesen: 426002# 113 @  
@ merkuria [#112]

1975 wurde dann eine ähnliche Marke ausgegeben. Mi.Nr. 1484.

linke Marke Mi.Nr. VIII - rechte Mi. Nr. 1484.

Gruß, Meinhard


 
merkuria Am: 18.12.2016 11:12:39 Gelesen: 425886# 114 @  
Am 18. November 1987 plante die Post von Südafrika die Ausgabe einer vier Werte umfassenden Sonderausgabe zu Ehren der südafrikanischen Bibelgesellschaft (16, 30, 40 und 50 Cents).

Nachdem die Marken bereits an die Postämtern verschickt waren, gingen Beschwerden von orthodoxen Juden gegen den 40 Cents Wert ein. Grund dafür war, dass auf dieser Marke das Wort „Gott“ in hebräisch auf einem nicht-Gottesdienst-Gegenstand verwendet werde.

Die Postverwaltung akzeptierte diesen Einwand und zog die 40 Cent Wertstufe sofort vom Verkauf zurück und liess diese vernichten. Eine geringe, nicht bekannte Anzahl dieser Marken war jedoch bereits verkauft und ist auch zu Frankaturzwecken verwendet worden. Die eigentliche Ausgabe umfasste somit nur die 3 Werte 16, 30 und 50 Cents (Mi Nr. 716-718).



Ein kompletter Satz inklusive dieser Unverausgabten 40 Cents wurde an der Cherrystone Auktion vom Februar 2012 in NY unter der Los Nr. 2964 für 475 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 21.12.2016 09:57:07 Gelesen: 425754# 115 @  
Firma Schülke & Mayr ist ein 1889 gegründetes Chemieunternehmen welches noch heute existiert [1]. Schülke & Mayr war geschäftlich bereits 1890 am Victoriasee in der damaligen Kolonie Deutsch-Ostafrika tätig. Es führte vor Ort für das Jahr 1892 die private Afrikanische-Seen-Post zwecks Boten-Transporten von Daressalam zum Victoriasee.

Ende 1892 stellte die Firma eine eigene Briefmarkenserie für diesen Postdienst her. Diese sind jedoch nie in Verkehr gekommen, da der Vertrag mit dem Kaiserlichen Gouverneur bereits abgelaufen und auch nicht erneuert wurde. 1939 wurden Neudrucke dieser Unverausgabten für eine Festschrift der Firma Schülke & Mayr hergestellt. Die meisten Nachdrucke wurden in die Festschrift geklebt, weshalb postfrische Exemplare selten sind.



Ein kompletter postfrischer Viererblocksatz dieser unverausgabten Nachdrucke wurde an der Cherrystone Auktion vom Februar 2012 in NY unter der Los Nr. 2640 für 450 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%BClke_%26_Mayr
 
merkuria Am: 24.12.2016 09:55:37 Gelesen: 425664# 116 @  
1918 verausgabte die Post von Österreich 3 Flugpostmarken für die Flugpostlinie Wien-Krakau-Lemberg. (Mi Nr. 225-227).

Vor Ausgabe dieser Aufdruckmarken stellte die Post 8 verschiedene mögliche Aufdruckvarianten zur Begutachtung durch die Postverantwortlichen her. Diese Aufdrucke wurden in dieser Form nie offiziell ausgegeben. Gemäss Literatur sollen nur 6 komplette Zusammenstellungen in dieser Form existieren.



Eine komplette Zusammenstellung dieser unverausgabten Aufdrucke wurde an der Cherrystone Auktion vom Februar 2012 in NY unter der Los Nr. 2282 für 11‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.12.2016 10:12:08 Gelesen: 425570# 117 @  
1921 beabsichtigte die Postverwaltung von Italienisch-Somaliland die Ausgabe von Freimarken. Dazu wollte sie die noch zahlreich vorhandenen Briefmarken der früher in Somalia tätigen Post der Benadir-Gesellschaft verwenden[1] und diese mit einem Aufdruck SOMALIA ITALIANA versehen.

Kurz nach Andruck bemerkte man, dass diese Marken so nicht ausgegeben werden konnten, da die Nennwerte in der alten Rupie/Anna/Besa-Währung lauteten. Da in der Kolonie zu der Zeit aber die italienische Lira galt, müsste eine Neuausgabe mit entsprechenden Lira-Aufdrucken hergestellt werden.



Eine kompletter Satz dieser unverausgabten Aufdrucke wurde an der Cherrystone Auktion vom Februar 2012 in NY unter der Los Nr. 3110 für 12‘500 US$ + Aufgeld verkauft. Gemäss Losbeschrieb wurden nur 50 Sätze mit diesem Aufdruck hergestellt, wovon die meisten vernichtet worden sind.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Benadir-Gesellschaft#Postdienst
 
merkuria Am: 30.12.2016 09:03:41 Gelesen: 425433# 118 @  
1944 beabsichtigte die Post von Polen die Ausgabe einer Briefmarke für die Einschreibe-Gebühr. Dazu sollten die Dienstmarke Mi Nr. 19 mit der Inschrift ZWYCZAJNA (= gewöhnliche Post) durch einen Aufdruck Zł 3 Zł (3 Zloty) verwendet werden. Es wurden nur 150 Exemplare mit diesem Aufdruck hergestellt, jedoch nie ausgegeben.



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Juni 2012 in NY unter der Los Nr. 1238 für 300 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

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