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Thema: Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
Das Thema hat 885 Beiträge:
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merkuria Am: 06.09.2016 15:14:32 Gelesen: 426934# 1 @  
Mit dieser neuen Rubrik möchte ich all jenen Briefmarken hier einen Platz geben, die zwar schon gedruckt und zur Ausgabe vorgesehen waren, aber infolge irgendwelcher Gründe nie verausgabt wurden.

Ich beginne mit einer Ausgabe der französischen Antarktisgebiete TAAF:



Diese Marke mit einer Wertstufe von 87 F wurde bereits 1968 hergestellt, aber nie ausgegeben. Grund dafür waren die technischen Schwierigkeiten beim Erstflug der Concorde, der erst 1969 stattfinden konnte und nicht wie vorgesehen schon 1968. Nach dem erfolgreich verlaufenen Erstflug der Concorde am 2. März 1969 erfolgte die bild- und farbgleiche Ausgabe zu 85 F am 2. April 1969 (Mi Nr. 51)

Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Dezember 2015 in NY unter Los Nr. 259 für 3‘250 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Stefan Am: 06.09.2016 17:49:04 Gelesen: 426900# 2 @  
@ merkuria [#319]

Interessantes Thema. :-)

Eine nicht verausgabte Briefmarke mit einem Aufdruck aus Uganda wurde vor einigen Monaten in [1] vorgestellt:

Als Urmarke wurde die Mi-Nr. 388 (Stanley Gibbons Nr. 438) vom 19.12.1983 verwendet. Die hier gezeigten Stücke tragen einen schwarzen Aufdruck zum "19th UPU CONGRESS HAMBURG" (unten mittig) sowie dem Symbol des Kongresses (rechts oben unterhalb der Nominale zu 700 Shilling). Die Marke ist nicht im Michel-Ostafrika (2014) gelistet. Der Stanley Gibbons East Africa with Egypt & Sudan (2014) erwähnt das Stück in einer Notiz nach der Nr. 439 ohne dabei eine Katalognummer zu vergeben oder zu bewerten.

Weiß jemand etwas über den Grund der Nichtverausgabung dieser Briefmarke?



Der Kongress des Weltpostvereins (UPU) in Hamburg fand vom 18.06.-27.07.1984 statt.


Gruß
Pete

[1] http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=127219#M1
 
merkuria Am: 08.09.2016 09:08:20 Gelesen: 426834# 3 @  
Diese Briefmarke aus Monaco sollte 1971 zum 500. Geburtstag von Albrecht Dürer erscheinen. Nach Drucklegung bemerkte man, dass der Vornamen des Künstlers mit ALBERT anstelle von ALBRECHT falsch geschrieben war. Die Auflage wurde bis auf einige Stücke vernichtet und am 18. Januar 1972 erschien mit Verspätung zum Dürerjahr die neue, berichtigte Ausgabe (Mi Nr. 1033)



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Dezember 2015 in NY unter Los Nr. 849 für 600 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Meinhard Am: 10.09.2016 09:02:31 Gelesen: 426782# 4 @  
Mache mal weiter mit Österreich. Beide Marken und die genaue Beschreibung.

ANK-Wert 2015: 8a 105,00 und 8b 75,00 Euro.

Schöne Grüße aus Österreich, Meinhard



 
merkuria Am: 10.09.2016 10:14:03 Gelesen: 426768# 5 @  
Zu den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul war von der Post Lesothos eine Ausgabe mit der Abbildung von 4 verschiedenen Sportarten geplant (Mi Nr. 727-730). Bei der Drucklegung des 16 S. Wertes bemerkte man einen Fehler in der Darstellung der Nationalflagge. Diese 16 S. Wertstufe mit der Darstellung eines Fechters wurde bis auf einige Stücke vernichtet und mit dem Motiv des Springreiters der 3.50 M. Wertstufe ersetzt.



Dieser Fehler entstand, da sich Lesotho während der Entwurfszeit der Briefmarke 1987 eine neue Nationalflagge gab, welche auf der 12 S. Wertstufe berücksichtigt wurde.



Endgültige Ausgabe mit dem ersetzten 16 S. Wert.



Ein Paar dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom Dezember 2015 in NY unter Los Nr. 534 angeboten, blieb jedoch unverkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Meinhard Am: 10.09.2016 12:25:53 Gelesen: 426749# 6 @  
Zu den Höhepunkten einer Österreich-Sammlung gehören diese 2 Werte: ANK 13 und 14. Zeige ORIGINALE.

Achtung: Es gibt auch NACHDRUCKE.

MfG, Meinhard




 
merkuria Am: 12.09.2016 09:09:40 Gelesen: 426698# 7 @  
Im Frühjahr 1944 plante die Post des Generalgouvernements die Ausgabe von 4 neuen Freimarken, die nach seinem Entwerfer benannte Pruchinger Ausgabe (Mi Nr. I-IV). Währendem die 6, 24 und 40 Groschen Wertstufen in Schalterbogen zur Verteilung bereit lagen, ist man sich beim 12 Groschen Wert (Panjewagen) dessen nicht sicher, weshalb er im Michel Katalog als Probedruck aufgeführt wird.

Die Herstellung dieser Ausgabe erfolgte in der Staatsdruckerei Wien. Da die Rote Armee ab dem Frühjahr ins Generalgouvernement einmarschierte, kamen diese Briefmarken nicht mehr zur Ausgabe.



Die Mi Nr. I-III dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom September 2015 in NY unter Los Nr. 1262 für 700 US$ + Aufgeld verkauft.



Die weitaus seltener angebotene Mi Nr. IV dieser Unverausgabten wurde mit Attest an der gleichen Cherrystone Auktion 2015 in NY unter Los Nr. 1264 für 7‘000 US$ + Aufgeld verkauft.

Ein weiteres Exemplar der Mi Nr. IV wird aktuell auf der Handelsplattform Delcampe als Bogenrandstück mit Foto-Attest des BPP-Prüfers Michael Schweizer zu 9‘450 € angeboten!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 13.09.2016 22:51:23 Gelesen: 426655# 8 @  
@ merkuria [#319]

Ein tolles Thema, Jacques! Dazu gibt es einige schöne Sachen zum Zeigen!

Das wohl Bekannteste in Deutschland ist wohl der "Gscheidle-Irrtum", die Olympia-Marke 1980, die aus politischen Gründen zurückgezogen wurde (Olympische Spiele in Moskau).



Diese Marke wurde vernichtet, aber Minister Gscheidle (bzw. dessen Familie) hatte einen Bogen privat verwendet; rund zwei Dutzend Stück sind in den letzten 25 Jahren bekannt geworden.

Das oben stehende Stück wurde bei Rapp in Wil versteigert 2013 (Los 991). Der Zuschlag war immerhin CHF 44'000 + 22 % = CHF 53'680, was für einen geflickten Brief sicherlich sehr viel ist (Adresse wurde bearbeitet).

Es ist ein Brief an denselben Empfänger bekannt, mit GANZER Adresse! Dieser Brief wurde 2004 beim gleichen Auktionator verkauft und erzielte damals CHF 52'000 plus Zuschlag (Los 1560).

Freundliche Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 14.09.2016 08:32:04 Gelesen: 426625# 9 @  
Anlässlich des 70. Geburtstages des Dalai Lama im Juli 2005 plante Österreich die Ausgabe einer Sondermarke (Mi Nr. IX). Die geplante Briefmarke führte zu einem handfesten Politikum: China verwahrte sich entschieden gegen eine solche Ausgabe und machte zu diesem Zweck seine wirtschaftliche Bedeutung geltend.

Schlussendlich stand eine solche Ausgabe in keinem Verhältnis zu den Konsequenzen die Österreich gedroht hätten, weshalb die bereits vorbereitete Auflage zurückgezogen und das existierende Material vernichtet wurde. Nur einige wenige Vorabdrucke entgingen dem Reißwolf und gelangten in private Hände.



2008 versteigerte das Düsseldorfer Auktionshaus Felzmann das erste aufgetauchte Exemplar dieser Unverausgabten für 4‘500 € + Aufgeld. Laut Felzmann gibt es weltweit nur 30 Exemplare dieser Marke, davon würden 20 in der Fachwelt als unverkäuflich gelten. Andere Fachkreise sprechen hingegen von ca. 200 Exemplaren. Dass das Ergebnis für das erste aufgetauchte Stück ein absoluter Höchstpreis war, zeigen die Ergebnisse der nächsten Jahre:
An der Peter Rapp Auktion 2010 wurden für einen 10er Bogen mit Attest Soecknick 10‘500 CHF (damals 7‘900 €) + Aufgeld bewilligt, was einem Stückpreis von 790 € entspricht.

Zur Zeit wird ein Exemplar bei ebay.com für 1‘340 US$ und bei ebay.at gleich zwei Exemplare mit Attest Dr. Glavanovitz für zusammen 2‘600 € angeboten (1‘300 € pro Stück)

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Benjamin Voigt Am: 14.09.2016 20:26:13 Gelesen: 426581# 10 @  
@ merkuria [#7]

Um mal deutsche Auktionsergebnisse für die Serie vorzustellen:

Nr. I - III postfrisch wird meist zwischen 500 - 650 Euro zzgl. Aufgeld zugeschlagen.

Es gibt die Ausgabe auch mit anhängendem Leerfeld in Markengröße, da wurde vom Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer in Bonn in den letzten 24 Monaten ein Satz für über 1.000 Euro zzgl. Nebenkosten verkauft.

Für den Panjewagen den das Auktionshaus Dr. Reinhard Fischer im September 2015 versteigert hat, reiche ich in den nächsten Tagen den Zuschlag nach - dann sind die Preise auch mal vom deutschen Markt und nicht nur von US Auktionen, an denen sicherlich viele Sammler aus Deutschland bezüglich dem eventuellen Mehraufwand (Zoll) nicht teilnehmen.

Gruß

Benjamin
 

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