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Thema: (?) (893) Nicht ausgegebene Briefmarken weltweit
Das Thema hat 893 Beiträge:
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merkuria Am: 21.10.2016 09:24:33 Gelesen: 428600# 69 @  
1920 wurden weitere Überdruckmarken für das Abstimmungsgebiet Allenstein (Ostpreussen) bereitgestellt (Mi Nr. Allenstein II-VI). Diese Marken entstanden aus Ausgaben des Deutschen Reiches (ex Mi Nr. 140-145) mittels Aufdruck analog den Ausgaben Allenstein Mi Nr. 1-14. Nach Abzug der Entente-Kommission am 12. August 1920 wurden diese vorbereiteten Wertzeichen nicht mehr benötigt und somit auch nicht mehr ausgegeben.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten II-VI wurde an der Cherrystone Auktion vom Oktober 2012 in New York unter der Los Nr. 269 für 280 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 21.10.2016 09:43:31 Gelesen: 428596# 70 @  
@ merkuria [#65]

Hallo Jacques,

ja, ich gebe Dir recht. Es ist offenbar ein anderer Satz!

Der "Jakubek" Satz zeigt folgende Unterschiede auf gegenüber dem Feldman Satz:

40 Rp. - Marke: 5. Zahn rechte Seite: minim stumpf
70 Rp. - Marke: 12. Zahn untere Seite: etwas unregelmässig
110 Rp. - Marke: 2. Zahn untere Seite: kürzer als 3. Zahn

Dazu kommen noch die minim unterschiedlichen Riss-Ränder der Bogenränder.

Es ist aber doch sehr erstaunlich, dass beide Sätze die genau gleiche Bogen-Position innehatten, das steht zweifelsfrei fest (anhand Bogenrand-Inschrift eindeutig zu lokalisieren).

Heinz
 
Meinhard Am: 21.10.2016 09:47:10 Gelesen: 428595# 71 @  
@ merkuria [#69]

Da fehlt nur noch die Michel Nr. I mit ovalem Bdr.Aufdruck auf Mi.Nr. 145 (Germania).

Auflage Nr. I (ca. 10.000 Stück), Auflage Nr. II bis VI je ca. 500 Stück.

Ein komplett postfrischer Satz von I bis VI wertet im Michel Spezial 2013 mit 1.160,00 und in * = 580,00.

Nachstehend der komplette unverausgabte Satz in ** und alle geprüft.

Schöne Grüße, Meinhard






 
merkuria Am: 23.10.2016 09:44:09 Gelesen: 428515# 72 @  
1979 plante das Sultanat Brunei eine Sonderausgabe zum Thema „Neueröffnung von Häfen“. Aus mir nicht bekannten Gründen entschloss man sich jedoch nach Fertigstellung der Wertzeichen, diesen Satz nicht auszugeben. Die gesamte Auflage soll vernichtet worden sein. Im Michel wird sie unter Mi Nr. XVI-XIX katalogisiert.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten tauchte an der Cherrystone Auktion vom Oktober 2012 in New York unter der Los Nr. 792 auf und wurde für 8‘000 US$ + Aufgeld verkauft. Im Losbeschrieb wird von insgesamt 3 bekannten Sätzen gesprochen!

Zur Zeit wird beim online-Händler Zeboose aus Somerset /GB ein Satz für 4‘500 britische £ angeboten.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 25.10.2016 15:13:22 Gelesen: 428451# 73 @  
1944 beauftragte die deutsche Besatzungsbehörde von Kotor (Jugoslawien) die Staatsdruckerei in Wien mit der Herstellung einer neuen Freimarkenausgabe (Mi Nr. Mi Nr. I - VI). Auf Grund der kriegerischen Ereignisse in Wien, konnte diese Ausgabe jedoch nicht fertiggestellt werden und blieb somit unverausgabt. Eine unbestimmte Anzahl dieser Unverausgabten kamen auf illegalen Wegen in den Handel.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom April 2010 in New York unter der Los Nr. 794 angeboten und wurde für 4‘000 US$ + Aufgeld verkauft. Im Losbeschrieb wird auf die Seltenheit von kompletten Sätzen hingewiesen!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 28.10.2016 09:25:18 Gelesen: 428374# 74 @  
1920/1921 verausgabte Jamaica eine Freimarkenausgabe mit Darstellungen aus der Geschichte der Insel (Mi Nr. 77-86). Auf der 6 Pence Wertstufe war die Darstellung der Abschaffung der Sklaverei aus dem Jahre 1838 vorgesehen. Dieses Motiv war dem Gouverneur Jamaicas nicht genehm, da er ein Aufflammen der Diskussionen um die Sklaverei befürchtete. Er liess die gesamte bereits hergestellte Auflage der 6 Pence Wertstufe vernichten.

Zum Zeitpunkt dieses Entscheides waren aber bereits Belegs-Exemplare mit dem Aufdruck „Specimen“ an die UPU-Staaten versandt worden, weshalb diese auch häufiger im Handel auftauchen.

Von den Marken ohne Specimen-Aufdruck entgingen nur zwei Viererblocks der Vernichtung. Einer dieser beiden Blocks ging an die königliche Briefmarkensammlung von King Georg V, der andere Block fand seinen Weg in private Hände und wurde zwischenzeitlich getrennt. Somit stehen dem Handel nur gerade 4 Exemplare OHNE den Specimen-Aufdruck zur Verfügung!



Ein ungebrauchtes Exemplar dieser Unverausgabten OHNE Specimen-Aufdruck wurde an der 129. Spink Shreves Galleries Auktion vom 3. Dezember 2010 in Dallas unter der Los Nr. 1384 angeboten und für 23‘000 US$ + Aufgeld verkauft.



Von der Nichtverausgabten MIT Specimen-Aufdruck wurden an der gleichen Auktion unter Los Nr. 1381-1383 gleich 3 Exemplare angeboten und für je 750 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 01.11.2016 15:17:23 Gelesen: 428290# 75 @  
Für Mai 1975 plante die Postverwaltung der Republik Khmer (Kambodscha) eine Sonderausgabe mit Musikinstrumenten des Landes. Am 17. April 1975 wurde die Hauptstadt Phnom Penh von den Roten Khmer [1] eingenommen und das „Demokratische Kampuchea“ ausgerufen. Die Roten Khmer übten bis zu ihrer Vertreibung Ende 1978 eine wohlbekannte Schreckensherrschaft aus, unter der sie sowohl das Geld abschafften als auch jeglichen Postdienst einstellten. Die zur Herausgabe bereits fertiggestellte Auflage dieser Sonderausgabe wurde vernichtet, wenige Exemplare überlebten die Vernichtung.



Ein ungebrauchter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom September 2012 in New York unter der Los Nr. 180 angeboten und für 400 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Khmer
 
bignell Am: 01.11.2016 20:42:58 Gelesen: 428259# 76 @  
Bei Felzmann [1] ist derzeit unter Los 4102 die wohl seltenste Marke Österreichs zu bewundern, Ausruf 100 000 €:



Anzufügen wäre noch dass in den Platten alle Wertziffern 12 ausgefräst und 9 eingelötet wurden, somit gibt es bei der Erstauflage der ANK/Michel Nummer 5 verschiedene Stellungen bei der Wertziffer.

Lg, harald

Losbeschreibung:

12 Kr. blau mit vollständig abgeschlagenem "Franco" Versuchsstempel, herrlich farbfrisch sowie ringsum breit- bis überrandig mit unerheblichem Randspalt außerhalb des Markenbildes in naturbelassener Top-Erhaltung! Handschriftlich signiert Rudolf Friedl sowie ausführliches, brandneues Fotoattest Ferchenbauer "... besonders attraktives PRACHTSTÜCK! dieser großen Alt-Österreich-Rarität!", abgebildet in den Ferchenbauer-Spezialkatalogen 1974, 1976 und 1981, nachdem das Stück die größten und bedeutendsten Sammlungen ihrer Zeit zierte, Provenienzen u.a. Thuroczy, Budapest, bis 1928 sowie Baron Alfons de Rothschild, Wien, bis 1947.

Größte Rarität der gesamten Österreich-Philatelie, deren wenige weiteren Exemplare sich unerreichbar in Stiftungs- und Museums-Sammlungen befinden!

Historischer Abriss: Mit Inkrafttreten des Deutsch-Österreichischen Postvereines am 1.7.1850 kam es u.a. auch zu einer Herabsetzung des 12-Kreuzer-Tarifes für die 3. Entfernungszone auf nunmehr 9 Kreuzer, die bereits vorbereiteten (gedruckten) Marken zu 12 Kr. wurden ausnahmenslos vernichtet, lediglich einige ganz wenige Stücke "überlebten" in Akten entweder unentwertet, oder mittels Federstrich bzw. - wie im vorliegenden Fall - mittels Versuchs-Abstempelung entwertet. Es handelt sich somit um die seltenste Marke von Alt-Österreich. (Aus dem Fotoattest Ferchenbauer)

[1] https://auktionen.felzmann.de/Auktion/Onlinekatalog?intAuktionsId=383
 
merkuria Am: 04.11.2016 08:56:54 Gelesen: 428182# 77 @  
1944 beabsichtigte die Post von Mandschukuo [1] die Herausgabe von zwei Zuschlagsmarken zugunsten des „Patriot Aviation Fund“ um zusätzliche Mittel für die Luftstreitkräfte von Japan und Mandschukuo einzunehmen. Die Marken wurden im März bestellt und sollten im August verausgabt werden. Portoerhöhungen sowie eine verspätete Lieferung führten dazu, dass die Wertstufen 3 und 6 Fen inzwischen überholt waren. Von 500.000 bestellten Sätzen wurden 125.000 hergestellt, jedoch nie ausgegeben. Heute auftauchende Exemplare stammen aus Lagerbeständen, die im August 1945 oder später geplündert wurden.



Die Paare sind zweisprachig, japanisch und chinesisch. Auf der Marke zu 3 Fen +47 Fen steht: Das Streben der Jugend ist so hoch und erhaben wie die Flugzeuge am Himmel. Gezeigt wird die Ausbildung von Piloten mit Hilfe eines Modells vor einem echten Flugzeug.



Auf der zu 6 Fen + 44 Fen steht: Spenden zur Aktivierung von Flugzeugen, um den Feind zu besiegen. Gezeigt werden Bomber, die über einer Frau mit winkenden Kindern fliegen.

Diese Unverausgabten werden äusserst selten angeboten. Die letzten von mir gesichteten Angebote waren 2010 in ebay mit Preisen um 15‘000 US$ für die beiden Paare.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Mandschukuo
 
skribent Am: 05.11.2016 09:11:51 Gelesen: 428135# 78 @  
@ Schwämmchen² [#46]

Hallo und guten Morgen,

Du musst mir einen kleinen Dienst erweisen, wenn's geht!

Kannst Du mir Näheres über die nicht verausgabte Marke von Ost-China sagen. Zum Beispiel, wo ich die Marken mit Überdruck im Katalog etc. finden kann. China insgesamt ist für uns Motiv-Philatelisten eine wahre Fundgrube, aber die meisten Händler schütteln auf Nachfrage nur den Kopf.

MfG >Franz<
 
merkuria Am: 07.11.2016 09:38:32 Gelesen: 428065# 79 @  
1949 plante die Dah Tung Druckerei in Schanghai eine Freimarkenausgabe in der neuen Silber $-Währung (Mi Nr. 1052-1055).



Nebst den vorgesehenen Wertstufen von 1,2,5 und 10 S$ wurde auch eine Marke ohne Angabe der Wertstufe in unbekannter Auflagenhöhe hergestellt. Diese sollte später mittels Aufdruck eine gültige Wertstufe nach Bedarf erhalten. Eine solche Ausgabe ist nie erfolgt und die bereits hergestellten Marken wurden vernichtet.



Ein Exemplar dieser Unverausgabten wurde an der 20. Kellerher & Rogers Auktion vom 11. Juni 2016 in Hongkong unter der Los Nr. 264 für 299‘000 HK$ (34‘750 €) verkauft. Gemäss Auktionsbeschrieb sollen nur 7 Exemplare dieser Unverausgabten in Privathänden sein, wobei dieses Exemplar das Einzige ohne Mängel sein soll. Der erzielte Erlös erachte ich für diese chinesische Rarität als eher gering.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
Heinz 7 Am: 08.11.2016 09:09:40 Gelesen: 428009# 80 @  
@ merkuria [#79]

Ich stimme ganz mit dir überein, das ist ein seltsam tiefes Ergebnis für eine solche Rarität. Ein vermögender Briefmarkenhändler dürfte hier wohl eine grosse Chance sehen. Es würde mich nicht wundern, wenn diese Marke bald wieder auf dem Markt erscheint. Was "bringt" diese Marke wohl, wenn sie von einem der bekanntesten Auktionshäuser versteigert würde, und vielleicht in Singapur? Dass Kelleher die Auktion in Hongkong durchführte, zeigt, dass er, logisch, den Markt in China bedienen wollte, umso erstaunlicher ist das tiefe Resultat.

Wenn ein Sammler diese Marke kaufen konnte, dürfte er sich über den Preis gefreut haben. Wie hoch ist dazu eigentlich der Katalogwert? Im meinem "Rarities of the World" Michel 2010 ist sie nicht drin.

Ich bin gespannt, ob wir bald Neues über diese Marke hören.

Grüsse
Heinz
 
merkuria Am: 10.11.2016 09:35:08 Gelesen: 427925# 81 @  
1924 fand in Grossbritannien die Britische Empire-Ausstellung in Wembley/London statt. Zu diesem Anlass planten die Crown Agents ihre erste Omnibus-Ausgabe für die damals 32 britischen Kolonialgebiete. Dafür vorgesehen war eine einheitliche Zeichnung welche jeweils einen Aufdruck des Gebietes seiner Bestimmung bekommen sollte. Untenstehend dazu zwei Entwurfs-Beispiele für Tanganyika und Gibraltar.



Die Firma Bradbury Wilkinson druckte diese Grundmarken in Bogen zu 50 Stück in unbekannter Menge. Die Wertstufe für diese Ausgabe war mit 10 Shilling (½ Pfund) je Land vorgesehen.

Während der Produktion dieser Briefmarken wurde entschieden, diese nicht zu verausgaben. Hauptgrund dafür war der unzumutbare Preis für eine komplette Ausgabe von 16 Brit. £ (32 Gebiete zu ½ £) mit welchem ein Flop dieser Ausgabe befürchtet wurde.

Am 23. April 1924 verausgabte die britische Post dann eine Sonderausgabe mit zwei Wertstufen 1p und 1 ½ p zur Empire-Ausstellung (Mi Nr. 166-167) ohne Beteiligung der Kolonien.



Somit war eine erste Omnibus-Ausgabe der Crown Agents gescheitert und wurde 1935 zum Silbernen Krönungsjubiläum von König Georg V erstmals verwirklicht. An dieser Ausgabe beteiligten sich dann über 60 Kolonialgebiete! [1] Auf einer exzellenten Homepage zu dieser Ausgabe können auch die Posttaxen von 1935 für sämtliche beteiligte Kolonien angesehen werden! [1]



Grüsse aus der Schweiz
Jacques

[1] http://silverjubileestamps.com/
 
funnystamp Am: 10.11.2016 19:05:58 Gelesen: 427897# 82 @  
Die neueste Ausgabe der Deutschen Bundespost weist auch ein Motiv auf, das zurückgezogen worden ist.

So heißt es im Begleitschreiben der Sofortlieferung zur Ausgabe November 2016:

"Im Zug der Gestaltung des Postwertzeichens ´Weihnachtskugel` haben sich leider Fehler in den internationalen Weihnachtsgrüßen eingeschlichen. Diese sind uns jedoch rechtzeitig aufgefallen, bevor die Postwertzeichen in den Verkauf gehen konnten."

Ersetzt wurde die Ausgabe durch eine Marke gleichen Motivs. Beide unterscheiden sich durch jeweils zwei Groß- bzw. Kleinbuchstaben bei den internationalen Weihnachtsgrüßen.

Diese Marke mit den beiden Großbuchstaben bei Jul und Kerstfest



wurde durch folgende Ausgabe ersetzt (hier nun kerstfeest auch mit Doppel-e):



Grüße Hermann
 
merkuria Am: 13.11.2016 09:31:36 Gelesen: 427794# 83 @  
1944 plante die Italienische Postverwaltung eine Freimarkenausgabe für die von Italien besetzten Gebiete in Kroatien. Dafür waren Marken aus Italien der Freimarkenausgabe 1929 (ex Mi Nr. 299-317), Luftpostmarken, Expressmarken sowie Portomarken vorgesehen. Diese erhielten einen Aufdruck ND / HRVATSKA / U sowie die Wertangabe in Kuna. Infolge des Kriegsverlaufes auf dem Balkan war diese Ausgabe nicht mehr notwendig und die Produktion wurde eingestellt. Gemäss Literatur sollen 231 komplette Sätze mit 17 Werten bereits gedruckt worden sein. Der Michel-Katalog hat diese Unverausgabten nicht erfasst, im italienischen Sassone Katalog wurden sie mit der Nr. 6-22 aufgenommen.



Eine kompletter Satz dieser Unverausgabten wurde an der Cherrystone Auktion vom März 2013 in New York unter der Los Nr. 1180 mit Attest Diena für 900 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 13.11.2016 09:39:13 Gelesen: 427793# 84 @  
@ funnystamp [#82]

Hallo Hermann,

danke für diesen interessanten Beitrag. Habe bis jetzt noch nirgends in der Presse von dieser Panne gelesen. Nun dürfen wir sicher gespannt sein, bis die erste Marke im Markt auftaucht!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 16.11.2016 08:33:16 Gelesen: 427686# 85 @  
Nach der 1943 einsetzenden Besetzung des adriatischen Küstenlandes durch die deutschen Truppen wurden ab 1944 durch die Zivilverwaltung von Laibach (Ljubljana) eigene Briefmarken hergestellt (Michel Nr. Laibach 1-60).
Für Juni 1945 war eine Sonderausgabe mit verdienten Slowenen vorgesehen. Diese kam jedoch infolge der Besetzung durch die jugoslawische Armee nicht mehr zur Ausgabe (Mi Nr. Laibach I – VI).



Eine kompletter, ungezähnter Satz dieser Unverausgabten als Vorlagedrucke auf Karton gedruckt, wurden an der Cherrystone Auktion vom Januar 2013 in New York unter der Los Nr. 453 für 700 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
WUArtist Am: 16.11.2016 14:24:59 Gelesen: 427649# 86 @  
@ merkuria [#319] bis @ merkuria [#85]

Hallo zusammen,

zu dieser Thematik wurden schon viele Marken aller Herren Länder vorgestellt.

Kann aber jemand eine solche als „nicht ausgegeben“ geprüfte Marke (Vorder- und Rückseite) zeigen? Entsprechend einer älteren Prüfordnung sollte der Prüfername unten mittig angebracht werden.

Beste Grüße
WUArtist


 
Meinhard Am: 17.11.2016 09:25:12 Gelesen: 427601# 87 @  
@ WUArtist [#86]

Kann aber jemand eine solche als „nicht ausgegeben“ geprüfte Marke (Vorder- und Rückseite) zeigen? Entsprechend einer älteren Prüfordnung sollte der Prüfername unten mittig angebracht werden.

Ja, wenn signiert - dazu muß man aber die Marke in der eigenen Sammlung haben und nicht nur die Bilder von Auktionen?

MfG
Meinhard
 
WUArtist Am: 17.11.2016 13:34:14 Gelesen: 427583# 88 @  
@ Meinhard [#87]

Nein, man muß die Marke nicht in seiner Sammlung haben. Eine Auktions-Abbildung wäre auch schon ein guter Ersatz und besser als gar nichts.

MfG
WUArtist
 
merkuria Am: 17.11.2016 20:39:45 Gelesen: 427554# 89 @  
@ WUArtist [#86]
@ Meinhard [#87]

Hier ein Beispiel anhand der unverausgabten DDR-Olympiademarken von 1984.

Der Verbandsprüfer Hanns Zierer prüfte diese Marken 1990 und signierte diese mit seiner unten mittig angebrachten Signatur. Das Prüfzeichen ist allerdings nicht waagerecht angebracht sondern senkrecht.





Ich werde diese Unverausgabten im nächsten Beitrag dieser Rubrik näher vorstellen!

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
WUArtist Am: 17.11.2016 22:00:21 Gelesen: 427541# 90 @  
@ merkuria [#89]

Hallo Jacques,

herzlichen Dank, dass Du meine Bitte erfüllt hast. Morgen werde ich nochmals darauf zurückkommen.

Noch einen schönen Abend wünscht
Joachim
 
WUArtist Am: 18.11.2016 08:25:24 Gelesen: 427514# 91 @  
@ merkuria [#89]

Hallo Jacques,

im März vorigen Jahres hatte ich unter “Prüfstempel: Was bedeutet die Stellung des Prüfzeichens ?” einen Beitrag bezüglich des mittig angebrachten Prüfzeichens veröffentlicht. Allerdings bis heute ohne jede Reaktion.

Unser Forumsmitglied, Herr Dr. Tichatzky, half mir auf die Linie „einer nicht ausgegebenen Marke“. Er erinnerte sich an folgenden Umstand:

"Seinerzeit waren zuerst die Wz. 2-Ulbricht-Marken zu 10, 50 und 70 Pf. aufgetaucht. Einige Zeit später gab es auch den Wert zu 15 Pf., auch mit Bogenentwertung, jedoch nur im HO-Briefmarkenhandel in der Berliner Karl-Marx-Allee. Da diese Marken nicht am Schalter erhältlich waren, hat Herr Rehfeld sie als "nicht ausgegeben" betrachtet und sie deshalb entsprechend der Prüferordnung signiert."

Mein Aufruf vom 16. d. M. diente dazu, mir durch ein weiteres Prüfbeispiel Gewissheit zu verschaffen. Das ist nun Dank Jacques aus der Schweiz gelungen. Viele weitere Fragen bleiben in diesem Zusammenhang offen, aber sie gehören in einen anderen Thread.

Joachim, der WUArtist


 
merkuria Am: 19.11.2016 16:06:34 Gelesen: 427474# 92 @  
1984 boykottierte die DDR auf Druck der Sowjetunion die Olympischen Sommerspiele von Los Angeles. Von den Marken, die die Post der DDR zu diesem Anlass 1984 herausgeben sollte, waren jedoch drei Motive (Mi Nr. I – III) bereits fertig hergestellt. Der Boykott verhinderte die Ausgabe.

Gemäss Presseberichten von 1988 sind diese Unverausgabten so an die Öffentlichkeit gekommen: Der „Zufall“ wollte es, dass ein westdeutscher Besucher der Leipziger Messe vier Jahre später am Postschalter gerade diese drei Marken zusammen mit denen kaufte, die zu den Sommerspielen 1988 in Seoul von der DDR bild- und farbgleich herausgegeben wurden. Die Unverausgabten unterschieden sich nur durch die Jahreszahl und der römischen Zahl Olympias von den 88er-Seoul-Marken. Der Postbeamte bemerkte diesen Unterschied offenbar nicht. Der Schreibende mag nicht so recht an diesen „Zufall“ glauben denn in der DDR wurde bei solchen Aktionen sicher nichts dem Zufall überlassen!



Reguläre Ausgabe zur XIV. Olympiade von 1988

Mittlerweile besteht auch endgültige Rechtssicherheit für diese Marken. 1991 meldete die Deutsche Bundespost als Rechtsnachfolgerin der DDR-Post Eigentumsansprüche an und versuchte, die Marken zu beschlagnahmen. Ein Sammler der daraufhin gegen die Post klagte, bekam in zwei Instanzen recht. Die Post verzichtete dann auf eine Revision vor dem Bundesgerichtshof.



Experten schätzen, dass nur 50 Sätze der Mi Nr. I – III existieren. Im Frühjahr 2001 konnte das Auktionshaus Hadersbeck einen vollständigen Vorlagenkarton mit den unverausgabten DDR-Olympiamarken samt Block anbieten. Ein Sammler ließ sich die Rarität damals 20.000 Mark kosten.

Dass diese Unverausgabten aber kein grosses Potential haben, zeigt uns ein neueres Auktionsergebnis aus den USA: An der 672. Kelleher Auktion in Danbury/CT wurde am 4. August 2015 unter Los 3590 ein 25 Pf Wert (Mi Nr. III) dieser Unverausgabten für 1‘100 US$ + Aufgeld verkauft.

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 
merkuria Am: 27.11.2016 09:20:39 Gelesen: 427293# 93 @  
Am 1. Juli 1985 war in Neuseeland die Ausgabe von zwei Freimarken mit dem Portrait von Queen Elisabeth II vorgesehen (Mi Nr. 937-938). Während den Druckarbeiten zur 25 Cent Wertstufe (Mi Nr. 937) stellte man fest, dass ein Orden am blauen Ordensband der Königin vergessen wurde. Die bereits gedruckte Teilauflage wurde vernichtet und beide Wertstufen entsprechend nachbearbeitet.



links endgültige Ausgabe mit Orden, rechts die Unverausgabte

Scheinbar sind wohl nicht wenige dieser Unverausgabten unberechtigterweise in den Handel gekommen und werden zur Zeit zu Preisen von ca. 200 NZ$ angeboten (ca. 130 €).

Grüsse aus der Schweiz
Jacques
 

Das Thema hat 893 Beiträge:
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