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Thema: Rumänien: Belege nach 1945
Das Thema hat 374 Beiträge:
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Michael Mallien Am: 11.12.2016 11:38:59 Gelesen: 181903# 25 @  
@ 10Parale [#24]

Danke für Deine Hilfe und die Informationen zu der möglichen Portostufe. Ich würde an einer Stelle gerne noch einmal nachhaken: Kann es sein, dass es sich eben nicht um ein einfaches Einschreiben handelt, sondern auch um die Zusatzleistung Rückschein?

Klar, auf dem deutschen Label ist das Feld "Rückschein" nicht angekreuzt, aber auf der Rückseite des Belegs klebte ein Formular, das dann heraus getrennt worden ist. Zurück geblieben sind die beiden roten Randstreifen mit der Abtrenn-Perforation.

Was wäre die Gebühr für die Zusatzleistung Rückschein?

Ggf. summiert sich dann die Portostufe aus den Komponenten

- Einschreibegebühr
- Rückscheingebühr
- Auslandsbrief zu xyz Gramm.

auf die 138.000 ?
 
StefanM Am: 14.12.2016 08:40:15 Gelesen: 181868# 26 @  
@ Pete [#21]

Sendung aus Ploiești nach Deutschland vom 23.05.2001, Porto zu 11.500 Lei, Aufdruck eines Rindes (?)

Ich finde, der Aufdruck sieht aus wie ein Bison oder ein Wisent.

Gruß
Stefan
 
Michael Mallien Am: 17.12.2016 19:52:57 Gelesen: 181822# 27 @  
Heute habe ich auch drei Belege mit Aufdruckmarken:



Einschreiben von von Brasov nach Sibiu vom 8.8.2000 (rückseitiger Ankunftsstempel vom 9.8.2000).

Das Porto betrug 6300 Lei, wenn ich die Wertstufe der Ganzsache zu 1700 Lei mitrechne.



Die Marke mit rotem Aufdruck stammt aus 1991. Den Überdruck deute ich als Turm ?! Die alte Wertstufe kann ich nicht erkennen.



Bei diesem Einschreiben von Deva nach Sibiu vom 14.9.2000 irritiert der rückseitige Ankunftsstempel. Denn der ist vom 16.8.2000.



Einer der beiden Stempel war offensichtlich falsch eingestellt. Das Porto beträgt hier 3900 Lei, was mich im Vergleich mit dem vorherigen Einschreiben auch irritiert, aber vielleicht ist dies ja ein Einwurf-Einschreiben.

Die Marke mit der Schlange stammt aus 1996 und die alte Wertstufe zu 70 Lei ist passenderweise mit einer Schlange und einem Kelch (?) ebenfalls in roter Farbe überdruckt.



Der dritte Beleg ist wieder ein Einschreiben. Dieses Mal mit einem R-Zettel aus Hunedoara, Abgangsstempel vom 20.9.2000 und Eingangsstempel vom 22.9.2000.
Das Porto beträgt 6200 Lei.



Die Marke mit dem Hermelin (?) stammt aus 1997 und die alte Wertstufe zu 70 Lei ist mit einer roten Krone überdruckt.



Weiß jemand, was der kleine Kastenstempel A.R. bedeutet?
 
Michael Mallien Am: 07.01.2017 08:11:43 Gelesen: 181639# 28 @  
Inlandsbrief von Resita nach Sibiu mit Stempel vom 8.2.2001.

Weiterhin Sonderstempel GERMANII DIN BANATUL MONTAN / 3.1.2001 / IN MILENIUL TREI / 1700 RESITA



Ich nehme an IMPRIMATE/IMPRIMEE unten bedeutet Drucksache?

Der Brief trägt zwei Marken und dabei eine Besonderheit:

Die Marke zu 1000 Lei rechts oben trägt den Sonderstempel. Die Aufdruckmarke unten zu 1700 Lei den eigentlichen Stempel.

Leider kenne ich nicht die erforderliche Portohöhe für diesen Brief. Sie könnte 2700 Lei betragen haben oder es wurde möglicherweise ein sondergestempelter Umschlag erneut verwendet und mit 1700 Lei frankiert.



Der Aufdruck zeigt Buch, Tintenfass und Feder auf einer Marke aus dem Jahr 1990
 
nor 42 Am: 07.01.2017 17:18:06 Gelesen: 181614# 29 @  
Rumänien hat schon seine Eigenheiten, wenn es um moderne Belege geht. Wie man sieht, hat der SoSt ein anderes Datum als der daneben Gesetze Poststempel. Sie werden kaum FDC oder Belege mit SoSt finden, die zweifelsfrei am Tag der im SoSt angegeben ist echt gelaufen sind.

Bei den SoSt kommt das davon, dass diese kaum von einer Poststelle aufgeschlagen werden, sondern meistens irgendwo in einem Hinterzimmer für Sammler fabriziert werden. Sowohl FDC als auch SOSt Belege kann man aber nachher verschicken. Blättert man bei Calin Marinescu nach, so sieht man, dass am 02.01.2001 eine Inlanddrucksache 51-100 g mit 900 Lei frankiert werden sollte. Am 8.02.2001 hätte die gleiche Drucksache 1000 Lei gekostet, also wäre die Frankatur ausreichend. Die 2700 Lei würden am 8.02.2001 einer Inlanddrucksache 101-250 g entsprechen. Für Feb. 2001 gibt es keine andere Sendungsart die der 2700 Lei Frankatur entsprechen würden. Ob das nun wirklich so eine schwere Drucksache war, kann ich nicht beurteilen.

Doch nochmals, Achtung bei Belegen mit Sonderstempel!

Nor 42
 
Michael Mallien Am: 08.01.2017 13:38:26 Gelesen: 181586# 30 @  
@ nor 42 [#29]

Vielen Dank für deine Ausführungen und dann haben wir es ja auch würde ich sagen: Es handelt sich, wie von Dir ermittelt, um eine Drucksache 101-250g zu 2700 Lei. Die 1000 Lei-Marke zählte bei der Berechnung der Portohöhe mit, obwohl bereits mit dem Sonderstempel versehen.

Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 17.01.2017 20:28:27 Gelesen: 181524# 31 @  
@ 10Parale [#24]
@ Michael Mallien [#25]

Als mittlerweile stolzer Besitzer der Werke von Calin Marinescu kann ich meine Frage nun selbst beantworten. :)

Die Daten in der Tabelle auf Seite 129 (Table nr.262) beinhalten die Portostufen ab 3.11.2003 bis 31.7.2004. Dort steht:

Scrisori simple (einfacher Brief) 21-50g: 27.000 Lei
Taxa de recomandare (Einschreibegebühr): 56.000 Lei
Taxa adeverire de primare (Rückscheingebühr): 55.000 Lei

Das macht zusammen genau die 138.000 Lei.

Ich freue mich sehr, dass der Brief portorichtig frankiert ist!
 
10Parale Am: 17.01.2017 22:21:53 Gelesen: 181513# 32 @  
@ Michael Mallien [#31]

Ich freue mich sehr, dass die rumänische Philatelie Sie so begeistert, dass Sie zur Literatur greifen und gratuliere zu der erfolgreichen Porto-Recherche bei Calin Marinescu. Mich begeistert Ihre Aufstellung der einzelnen Komponenten zur Gesamtfrankatur in rumänischer und deutscher Sprache, wer gibt sich schon die Mühe der bilingualen Darstellung?

Glauben Sie mir, die rumänische Sprache wird viel zu sehr im Bewusstsein Westeuropas in eine slawische Ecke gedrängt, die sie nicht verdient. Doch dies ist ein anderes Thema, das zu vertiefen in einem philatelistischen Forum wohl fehl am Platze ist.

IMPRIMATE ist eine Drucksache - um Ihre Frage aus [#28] eindeutig zu beantworten.

Auf der beiliegenden Abbildung sehen Sie ein Teil einer eingeschriebenen Drucksache (IMPRIMATE), die mir dieser Tage ins Haus flog. Freigemacht ist sie mit den beiden Briefmarken Michel Nr. 7067 und 7068 aus dem Jahr 2016.

Man staune:

Die Auflage der Michel Nr. 7068, 4. Mai Europa, Umweltbewusst leben, zu 12 RON (Lei) - eine Graphik "Von Grau zu Grün" eines zypriotischen Künstlers, ist gerade mal = 17.720 Stück. Der MOK bewertet diese Marke heute schon gestempelt mit 8,50 €, den Satz zu 2 Marken mit 12 €uro.

Eine vergleichsweise geringe Auflage, wie ich finde.

Liebe Grüße

10Parale


 
Michael Mallien Am: 20.01.2017 10:10:28 Gelesen: 181444# 33 @  
@ 10Parale [#32]

Dass die rumänische Sprache recht eingängig ist, war mir schon vor ein paar Jahren aufgefallen, als ich beruflich in Bukarest unterwegs war. Und ich denke, man kann es auch ganz gut an den Bezeichnungen der Komponenten der Portostufe ablesen.

Danke für die freundlichen Worte. Du warst sozusagen mit Schuld daran, dass ich mich der rumänischen Philatelie zuwende. :)

Ich konzentriere mich auf Belege ab 1989 und dabei im Speziellen auf Portostufen aus der Inflationszeit. Zunächst nehme ich, was ich günstig bekommen kann, bevor ich dann gezielter auf die Suche gehe.

Aber wie ich sehe sind auch ganz aktuelle Belege sehr interessant also werde ich die Augen offen halten.

Viele Grüße
Michael
 
Michael Mallien Am: 22.01.2017 08:10:32 Gelesen: 181398# 34 @  
@ 10Parale [#4]

Auf Seite 131 seines Werkes Posttarifwerkes Volume 2 führt Minescu aus, dass Einschreiben bis 20 gramm ins Ausland im Jahr 2008 exakt 7,30 Lei gekostet haben.

Die Tabelle nr.265, aus der 7,30 Lei stammen, bezieht sich meines Erachtens auf eine spätere Portoperiode (ab Januar 2008) und im Titel steht Taxa AR imprimate, was doch Drucksache als Einschreiben/Rückschein bedeutet, oder? Eine ungewöhnliche Portostufe wie ich finde.

Gelten nicht vielmehr die Portostufen in der Tabelle auf Seite 130 vom 15. Februar 2007 mit 1,60 (Brief bis 20g) + 5,60 (Einschreiben) = 7,20 Lei, wodurch der Brief mit 0,10 Lei überfrankiert wäre?

Ich habe nun zufälligerweise auch einen Brief des selben Absenders mit Frankatur der selben Ausgabe mit der Destination Japan vom 21.4.2009.



Er ist frankiert mit 8,40 Lei. Unten links findet sich noch der Stempel IMPRIMAT, also Drucksache.

Über die Berechnung der Portostufe kann ich nichts sagen, da die Aufzeichnungen im Werk von Minescu im März 2008 enden. Für die letzte dort angegebene Portoperiode finde ich 1,60 (Brief bis 20g) + 6,00 (Einschreiben) = 7,60 Lei bzw. 0,80 (Drucksache bis 20g) + 6,00 (Einschreiben) = 6,80 Lei.
 
10Parale Am: 22.01.2017 19:08:08 Gelesen: 181372# 35 @  
@ Michael Mallien [#34]

Danke für den Hinweis, natürlich haben Sie Recht, für den in [#4] gezeigten Brief ist die Tabelle mit den Portostufen aus Seite 130 von Marinescu ausschlaggebend. Danke für die Korrektur!

Leider habe ich mit Mircea Dragoteanu keinen Kontakt mehr und habe sein Pseudonym bei ebay auch vergessen.

Die beiden Bände von Minescu reichen von 1841 bis Ende März 2008. Ein Portobestimmungsbuch nach dieser Zeit fehlt auch in meiner Bibliothek.

Eine ähnliche Ganzsache mit Zusatzfrankatur wie Ihr Brief vom selben Absender in #34 habe ich vom Oktober 2008. Es scheint tatsächlich eine Portostufe für TAXA AR IMPRIMATE zu geben, also wie Sie richtig sagen einer eingeschriebenen Drucksache.

TAXA AR (TAR) = Taxa adeverire de primire (Empfangsbestätigung).

Leider kann ich über die Berechnung der Portostufe mangels Literatur auch nichts sagen, aber sie beträgt ebenfalls 6,80 Lei, was darauf schließen lässt, das ich Portobestimmung aus [#34] richtig ist.

Liebe Grüße

10Parale


 
nor 42 Am: 23.01.2017 13:40:55 Gelesen: 181348# 36 @  
Unter den Phila-Autoren gab es ein "Minescu", etwa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die beiden Bände die hier erwähnt werden, stammen wohl eher von "Calin Marinescu". Wohlgemerkt ähnliche Namen, doch unterschiedliche Personen.

Nor 42
 
10Parale Am: 23.01.2017 15:33:20 Gelesen: 181335# 37 @  
@ nor 42 [#36]

Ja, ja, die Augen lassen nach. Calin Marinescu ist der richtige Name.

Danke für die Korrektur.

Gruß

10Parale
 
Heinz 7 Am: 23.01.2017 23:47:49 Gelesen: 181311# 38 @  
@ Michael Mallien [#33]

Hallo Michael,

ich finde es schön, dass 10 Parale Dich zum Sammeln von Rumänien begeistern konnte! Sicherlich wirst Du das nie bereuen, denn Rumänien ist ein sehr schönes Sammelgebiet, das auch einiges "hergibt". Ich sammle auch Rumänien, allerdings liegt mein Fokus klar auf dem XIX. Jahrhundert, bis 1903 (14. Ausgabe; sog. "Ährenausgabe"), aber auch im späteren XX. Jahrhundert habe ich ein paar philatelistisch interessante Marken & Belege.

Vor einer Weile konnte ich einmal einen kleinen Posten Inflationsbelege erwerben aus der Nachkriegszeit. Innerhalb kurzer Zeit stieg das Briefporto exponentiell.

1.5.1945: scrisori simple 20 g. = 45 Lei
15.8.1947 (also weniger als zweieinhalb Jahre später) = 300'000 Lei. An diesem Tag gab es eine Währungsreform, und 20'000 (alte) Lei wurden 1 (neuer) Leu.

Der Tarif stieg also um nicht weniger als (mehr als) 9 x Verdoppelung. Aber die Post verzichtete auf allzu viele neue Tarife, sondern passte die Tarife in den knapp 28 Monaten nur 6 Mal an, was bei einer so starken Inflation doch wenig ist. Somit gab es bei dieser rumänischen Inflation keine Tarifstufen, die nur ganz wenige Tage Gültigkeit hatten; so, wie wir dies bei anderen Inflationen kennen.

Ich zeige hiermit einen (meines Erachtens) sehr schönen Brief aus Bukarest in die Schweiz. Gestempelt 26. Januar 1946.



Der Brief ist frankiert mit 8 (!) verschiedenen Wertstufen der Ausgaben "König Michael I. 1945" (ab Mi. Nr. 929) und "König Michael I. 1944" (aus Mi. Nr. 797-818). Wir zählen die Nominalen zusammen und kommen auf 870 Lei. Und - wunderbar! - alles stimmt! Der Brief mag zwar "philatelistisch inspiriert" sein, aber er ist doch genau portogerecht freigemacht worden:

350 Lei für scrisori simple (ab 1.11.1945)
500 Lei für Einschreiben (ab 1.11.1945)
20 Lei für Zuschlag Luftpost für die Schweiz (seit 15.4.1943) (vgl. Tabelul Nr. 33)

Es fällt sicher auf, dass der Ausland-Luftpost-Zuschlag (20 Lei) sehr gering war. Dies, weil dieser Zuschlag nach dem 15.4.1943 lange nicht angepasst wurde. Dies geschah erst am 1. März 1947. dann wurde dieser Tarif für die Schweiz auf 2200 Lei erhöht! (vgl. Tabelul Nr. 34), also eine hundertzehn-Verfachung des alten (unangepassten) Betrages!

Ich zeige Euch hiermit gleich den spektakulärsten Brief meiner kleinen Infla-Sammlung Rumänien 1945/47, aber ich kann auch noch weitere (einfachere) Briefe zeigen.

Herzliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 24.01.2017 13:36:36 Gelesen: 181288# 39 @  
@ Heinz 7 [#38]

Ich korrigiere:

Der Tarif erhöhte sich sogar um mehr als die zwölffache Verdoppelung!

45 Lei x 2 hoch 12 = 184'320 Lei

2 hoch 12 = 4'096

Für eine solch hohe Geldentwertung sind nur 6 Anpassungen der Tarifstufen natürlich sehr wenig. Da das Ganze aber innert 28 Monaten stattfand und Rumänien um 1945 auch andere Probleme zu lösen hatte als das Postwesen, ist diese Nachlässigkeit auch verständlich.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
10Parale Am: 24.01.2017 19:57:10 Gelesen: 181270# 40 @  
@ Heinz 7 [#38]

Da bin ich mal gespannt auf weitere Briefe aus dieser Inflationszeit, die im August 1947 endete.

"denn Rumänien ist ein sehr schönes Sammelgebiet, das auch einiges "hergibt", ...dem stimme ich voll zu. Gerade habe ich bei philasearch gesehen, dass das Auktionshaus Rauhut eine 27 Parale mit rotem Stempel M1 von Jassy/Moldova in der nächsten Auktion hat. Da kribbelt es wieder in meinen Fingern und ich könnte jeden Banker auf der Straße anhauen, ob er mir nicht ein wenig Geld leiht. Spaß bei Seite, ein wirklich schönes Stück.

Übrigens ist heute ein besonderer Tag in Rumänien. Am 24. Januar 1859, also genau vor 158 Jahren, vereinigte Fürst Cuza die beiden Fürstentümer Walachei und Moldau. In Rumänien haben die Schulen das ganze Wochenende und bis heute frei, damit die Eltern diesen großen Tag mit ihren Kindern feiern können. Sowas könnte Deutschland auch mal machen!

Hier noch etwas Geschichtliches am Rande: gestern habe ich eine moderne Verfilmung von "Krieg und Frieden" nach der Romanvorlage von Tolstoi gesehen. Napoleon war gerade auf dem Feldzug in Russland und marschierte auf Borodino zu, wir schreiben das Jahr 1812.

Wenigstens im Film sagte dann einer der russischen Offiziere etwas in dem Sinne: "Na ja, wir haben Napoleon Bonaparte die Fürstentümer Moldau und Walachei angeboten, aber er wollte mehr, jetzt muss er gegen uns kämpfen".

War da ein Deal geplant? Man stelle sich vor, der Deal wäre zu Stande gekommen. Die Fürstentümer als französisches Kolonie, welche Vorstellung?

Ich zeige im Folgenden einen ganz modernen Beleg, der beweist, dass auch die zeitgenössische Philatelie einiges Schönes und Sehenswertes zu bieten hat. Immerhin ein mit 16,50 Lei freigemachtes Einschreiben von Giurgiu nach Deutschland. Rechts oben sehen wir das historische Postgebäude in Bukarest. Unten rechts eine Friedenstaube über dem Gebäude der Vereinten Nationen.

Liebe Grüße

10Parale


 
Michael Mallien Am: 24.01.2017 21:29:36 Gelesen: 181260# 41 @  
@ Heinz 7 [#38]

Ein schöner Beleg! Und danke Heinz, auch für Deine freundlichen Worte. Ja, es macht mir Spaß, mich mit den neueren Belegen und dem Umfeld zu beschäftigen. :)

Was die letzte Inflationsphase (bis 2004) betrifft, habe ich mittlerweile den Eindruck, dass die Geldentwertung seitdem zwar weniger dramatisch, aber dennoch weiterhin merkbar voran schreitet. Bei den Belegen, die ich hier sehe, registriere ich mit jedem späteren Jahr wieder deutliche Erhöhungen der Tarife.

@ 10Parale [#40]

Der Beleg ist auch ein gutes Beispiel aus dem Jahr 2017: Auslandsbrief (Deutschland) per Einschreiben für 16,50 Lei.

Hier ein vergleichbarer Beleg aus dem Jahr 2009: Auslandsbrief (Japan) per Einschreiben für 9,20 Lei.



Heinz, 10Parale,

kennt ihr vielleicht eine Quelle mit den Portoperioden aus der Zeit nach März 2008?

Wenn nicht, könnten wir vielleicht gemeinsam beginnen, die Lücke zu schließen. Die aktuellen Tarife können auf der Seite der Posta Romana eingesehen werden und dann könnte man versuchen die Portoperioden davor zu ermitteln.

Viele Grüße
Michael
 
Heinz 7 Am: 25.01.2017 20:34:09 Gelesen: 181228# 42 @  
@ Michael Mallien [#41]
@ 10 Parale [#40]

Lieber Michael

Nein, leider kenne ich keine Quelle mit den Portoperioden aus der Zeit nach März 2008. Doch, so denke ich, sollte es möglich sein, diese Daten neu, direkt bei der Quelle, zu erheben; bei der rumänischen Post.

Ich möchte heue einen weiteren Beleg aus der rumänischen Inflation 1945-1947 zeigen.



Wenn wir die gültigen Porti per 1.5.1945 als "Stufe 1" bezeichnen, zeige ich anbei "Stufe 4" dieser Inflation. Gemäss Marinescu galten folgende Tarife (jeweils für einfache Briefe):

1.5.1945: Lei 45
1.11.1945: Lei 350
1.6.1946: Lei 1.500
1.12.1946: Lei 3.000

Alle Betrachter werden nun zu Recht sagen: "Moment, das ist ein Ausland-Brief. Da sollte doch noch ein Zuschlag dazukommen für Ausland-Post".

Das ist zwar richtig, aber ich vermute, dass der alte Ausland-Tarif vom April 1943 noch immer nicht angepast wurde, und folglich immer noch galt. Streng genommen hätte der Postbeamte wohl einen Tarif von Lei 3'020 verlangen müssen:

3000 Lei für scrisori simple (ab 1.12.1946), 20 Lei für Zuschlag Luftpost für die Schweiz (seit 15.4.1943) (vgl. Tabelul Nr. 33).

Dass der vorliegende Brief ohne Beanstandung seitens der rumänischen Post befördert wurde, könnte damit zusammenhängen, dass die Postbeamten auf den "Schweiz"-Zuschlag verzichtet haben wegen Geringfügigkeit. Die 20 Lei wären ja nur ca. 0.7 % des Portobetrages gewesen. Vielleicht waren auch kleine 20 Lei-Marken zu dieser Zeit (Januar 1947) nicht mehr oder kaum mehr verfügbar?

Ich nehme also an, dass der Ausland-Brief mit Duldung der Behörden gleich behandelt wurde wie ein Inland-Brief.

Ich bin gespannt, was ausgewiesene Kenner der Rumänien-Philatelie (wie Nor 42) von meinem "Porto-Erklärungsversuch" halten.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 26.01.2017 23:13:24 Gelesen: 181199# 43 @  
@ Michael Mallien [#41]
@ 10 Parale [#40]

Liebe Kollegen,

gestern zeigte ich euch einen Ausland-Brief der 4. Tarifstufe aus der Rumämischen Inflation 1945/47, heute dopple ich nach und zeige einen ähnlichen Brief:



Dieser Brief wurde am 17.2.1947 auf die Reise geschickt und ist frankiert mit 7'200 Bani. Das Porto setzt sich zusammen aus:

3000 Lei für scrisori simple (ab 1.12.1946)
4200 Lei für Einschreiben (ab 1.12.1946), vgl. Tabelul Nr. 26 Ing. Calin Marinescu, (1993)

Dazu wäre wohl wieder zu erwarten:

20 Lei für Zuschlag Luftpost für die Schweiz (seit 15.4.1943) (vgl. Tabelul Nr. 33), doch fehlen diese 20 Lei auch auf diesem Brief. Ich nehme an, die Post verzichtete wegen Geringfügigkeit auf die Erhebung dieses Zuschlages. Erst ab 1. März 1947 gab es wieder einen "vernünftigen" Zuschlag für die Schweiz: 2'200 Lei (vgl. Tabelul Nr. 34).

Ich habe meine Überlegungen dazu bereits in Beitrag 42 dargelegt und wiederhole nun nicht alles. Ich denke, die Post tolerierte wissentlich, dass der Tarif für einen Auslandbrief damit gleich war wie für einen Inlandbrief (dies nun gezeigt an einem R-Brief = eingeschriebener Brief).

Gute Nacht
Heinz
 
10Parale Am: 27.01.2017 11:47:53 Gelesen: 181178# 44 @  
@ Michael Mallien [#41]

Ein Werk zur Darlegung der Posttarife ab 2008 bis anno dato habe ich leider auch nicht. Aber auch danach lässt sich im world wide web bestimmt suchen und etwas finden. Die einzige Quelle, - da stimme ich Heinz 7 zu, dürfte im Moment wenigstens die rumänische Post sein.

Dein Brief nach Japan zeigt sehr schön die Michel Nr. 6231 (Auflage: 170.040 Stück) mit der Marke in der Marke, die berühmte Michel Nr. 5 Zeitungsmarke, von denen es zwei Typen gibt und von der an anderer Stelle hier schon die Rede war (Thread: Rumänien für Sammler).

@ Heinz 7 [#42]:

Bei dem vorliegenden Brief sehe ich einen Abschlag von BRASOV (Cursa I) vom 24. I.947.

Ein weiterer Privatstempel verrät wohl die Ankunft bei der Bank in Zürich 4.II.1947.

Aus diesem Grunde bezweifle ich (wie auch in [#43] ähnlich gelagert), dass der Brief mittels Luftpost befördert wurde (eher mit der Eisenbahn). Insofern erübrigt sich bei diesen wunderschönen Belegen die Erhebung eines Luftpostzuschlages für die Schweiz. Aber dies ist nur meine Vermutung und ich kann mich da auch kräftig irren.

Ich zeige im folgenden noch einen eingeschriebenen Brief aus dem Jahr 2014, der mit 8,10 Lei im Vergleich zu meinem in Nr. 40 vorgestellten Einschreiben mehr als 50 % günstiger war, obwohl nur ein Abstand von 3 Jahren dazwischen liegt. Ich denke nach einer Phase relativer Währungsstabilität ist in Rumänien im Moment wieder eine schleichende Inflation im Gange, die sich auch hier philatelistisch dokumentieren lässt.

Im Deutschlandfunk habe ich gehört, dass Rumänien im Jahr 2016 das höchste Bruttoinlandsprodukt aller europäischen Länder im Jahr 2016 zu verzeichnen hatte. Eine Inflation bedeutet ja stets eine Geldentwertung. Dieser Zusammenhang kann ich leider nicht erklären.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 27.01.2017 19:15:21 Gelesen: 181154# 45 @  
@ 10Parale [#44]

Lieber 10 Parale,

ich danke für deinen interessanten Beitrag.

Es ist durchaus möglich, ja vielleicht sogar wahrscheinlich, dass Rumänien gegen Ende des 2. Weltkrieges keine Luftpost-Beförderung mehr anbieten konnte. Vielleicht liegt hier die Erklärung für das Wegfallen dieser Tarife.

Wenn ich Tabelle 31 bei Marinescu betrachte, scheint es so, dass ab September 1922 Rumänien ihre Auslandpost via Luftpost bedienen konnte, wenigstens in gewisse Länder. Tabelle 32 zeigt uns dann die Tarifentwicklung 1.3.1934 - 17.4.1939 und Tabelle 33 von Januar 1940 - 15.4.1943. Tabelle 34 zeigt dann gänzlich neue Tarife ab 1.3.1947.

Es ist nun durchaus denkbar, dass irgendwann nach dem 15. April 1943 der Luftpost-Dienst unterbrochen werden musste und erst ab 1.3.1947 wieder aufgenommen werden konnte. Dies wäre für die Kriegs- und Nachkriegszeit sogar plausibel. Wenn nun der Luftpostdienst aufgegeben werden musste, fiel natürlich auch der frühere Zuschlag dafür weg. Vielleicht verzichtete die Post darauf, für Auslandbriefe eine Zusatzgebühr zu erheben, denn offenbar galt um die Zeit 1945-1947 (März), dass die Inlandbriefe gleich viel kosteten, wie die Auslandbriefe.

Sehen wir uns die bisher gezeigten Belege auch auf der Rückseite an.

1: R-Brief Bukarest - Fribourg (Beitrag [#38]): Abgang 26.1.46, Ankunftsstempel Fribourg 15.2.1946

2: Brief Brasov - Zürich (Beitrag [#42]): Abgang 24.1.47, leider kein Ankunftsstempel. Der aufgedruckte Vermerk "4.2.1947" wird wohl ein bankinterner Vermerk gewesen sein, gut möglich, dass es ein (privater) Eingangsstempel war

3: R-Brief Brasov - Zürich (Beitrag [#43]): Abgang 24.2.47, leider kein Ankunftsstempel. Der aufgedruckte Vermerk "5.3.1947" = privater Eingangsstempel?

Ich denke auch, dass keiner dieser drei Briefe per Luftpost unterwegs war.

Freundliche Grüsse
Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.01.2017 19:59:00 Gelesen: 181150# 46 @  
@ 10Parale [#44]

Liebe Kollegen,

ich bin nun sehr froh, einen meines Erachtens sehr interessanten Beleg zeigen zu können!

Wie ausgeführt (Beitrag [#45]) halte ich es für denkbar, dass mindestens für die Dauer 1.5.1945 - 28.2.1947 keine Luftpost Zustellung für Ausland-Briefe angeboten werden konnte. Am 1.3.1947 änderte dies aber wieder; Calin Marinescu listet auf Tabelle 34 die neuen Tarife auf.



Dieser Brief von Bukarest nach Zürich wurde gleich mit drei verschiedenen Stempeln aus Bukarest auf die Reise geschickt! Alle zeigen eindeutig das Datum 1.3.1947. Dies bedeutet, dass dies ein Ersttagbrief für Luftpost ist. Dass der Brief per Luftpost transportiert werden sollte, ist klar erkennbar (Absendervermerk und Postkleber "PRIN AVION).

Und was können wir zum Tarif sagen? Er passt perfekt!
3000 Lei für scrisori simple (ab 1.12.1946)
2200 Lei für suprataxele aeriene externe (ab 1.3.1947)
= total 5200 Lei.

Ich habe die Bedeutung dieses Briefes erst heute erkannt und freue mich entsprechend darüber.

Heinz
 
Baber Am: 28.01.2017 09:02:51 Gelesen: 181134# 47 @  
@ Michael Mallien [#27]

Hallo Michael,

Mustela erminea ist der lateinische Name für Hermelin.

Gruß
Bernd
 
Heinz 7 Am: 28.01.2017 11:29:23 Gelesen: 181119# 48 @  
@ Michael Mallien [#33]

"Ich konzentriere mich auf Belege ab 1989 und dabei im Speziellen auf Portostufen aus der Inflationszeit". Da mache ich gerne mit, bin aber 44 Jahre früher dabei, bei der Inflation Rumänien 1945-1947.

Die vierte Portostufe konnte ich bereits zeigen, nun habe ich dazu noch eine Ergänzung. Ich habe das seltsame Porto von 13'500 Lei angetroffen, und dachte natürlich bereits an die 5. Portostufe. Doch das passt nicht, weder vom Zeitraum, noch vom Portobetrag.



Leider ist der Aufgabetag aus den schwachen zwei Abgangsstempeln nicht ersichtlich, doch dieser Brief hat einen Ankunftsstempel rückseitig "ZÜRICH 25.I.47". Der Bank-interne Datumsvermerk (vgl. Beitrag 42+43) wurde zwei Tage später angebracht: "27.I.47".

Wieso trägt dieser Beleg nun Briefmarken im Wert von 13'500 Lei? Calin Marinescu gibt Auskunft!(Tabelle 26, Seite 44):

3000 Lei für scrisori simple (ab 1.12.1946)
kein Zuschlag für Ausland-Briefe (vgl. Beitrag 45)
4200 Lei für Taxa de recomandare (ab 1.12.1946)
6300 Lei für Taxa expres (ab 1.12.1946)
= Summe 13500 Lei.

Das stimmt exakt! Wir sehen, der Brief wurde "Recomandée Express" aufgegeben, und der rückseitige "Zürich" Stempel ist auch ein Spezialstempel "EILZUSTELLUNG".



Somit kann ich vermutlich eine (sehr?) seltene Verwendung belegen, was natürlich Freude macht.

Ich wünsche allen ein schöne Wochenende!
Heinz
 
Michael Mallien Am: 28.01.2017 12:08:55 Gelesen: 181113# 49 @  
Heinz, es sind sehr spannende Belege, die Du zeigst. Herzlichen Glückwunsch dazu und danke fürs zeigen.

Insgesamt freue ich mich über die rege Diskussion zum Thema Rumänien und dass ich jetzt auch einiges beitragen kann.

Ich habe meinen 3. Beleg aus [#27] nochmal genau angesehen. Nun unter Zuhilfenahme des Werkes von Marinescu. Tatsächlich habe ich die Antwort gefunden auf meine Frage nach dem kleinen Kastenstempel A.R. auf dem Beleg und darauf, wie sich die 6.200 Lei für den Beleg zusammensetzen (Band 1, Tabelle Nr. 71, Seiten 144, 145).

Die Portoperiode ging nur über 2 Monate, nämlich vom 1.8. bis 30.9.2000!

Scrisore pana la 20g (Brief-Inland): 1.700 Lei
Taxa de recomandare (Einschreiben): 2.200 Lei
Taxa adeverire de Primire (Rückschein): 2.300 Lei

Macht zusammen genau 6.200 Lei. Das A.R. kennzeichnet die Zusatzleistung "Rückschein".

Hier ist noch einmal der Beleg:


 

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