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Thema: DDR Dauerserie Fünfjahrplan auf "gerippten" Papier
Das Thema hat 29 Beiträge:
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Ben 11 Am: 09.12.2016 11:31:17 Gelesen: 22258# 5 @  
@ prefico74 [#3]
@ Carsten [#4]

Nach meiner Einschätzung handelt es sich hier nicht um "geripptes Papier".

Aus meinem Sammelgebiet ist mir "ribbed paper" als strukturiertes Papier durchaus bekannt. Merkmale der gleichmäßigen horizontalen oder vertikalen Linienstruktur auf Vorder- oder Rückseite der Marken resultieren aus der Papierherstellung. Als Beispiel mal eine kanadische 1c "Wilding"-Marke mit rückseitig horizontaler Struktur.



Die Beispiele der DDR Dienstmarke oder des Fünfjahrplanes zeigen eine Auffälligkeit, die beim Druck entstanden sein könnte, wenn der Papierstrich sich nicht richtig mit den Fasern verbindet und beim Druck von der Oberfläche abgerissen wird. Drucktechnisch nennt man diesen Vorgang "Rupfen".

Die FOGRA definiert den Fehler so:

Zitat von der FOGRA Webseite: "Ein Rupfen des Papiers tritt dann auf, wenn die von der Druckfarbe ausgeübte Zugkraft größer ist als die Haftung der Fasern im Papiergefüge bzw. die Bindung der Pigmente im Strich, also bei zu geringer Oberflächenfestigkeit. (...) Zu geringe Rupffestigkeit bei gestrichenen Papieren kann durch einen zu geringen Bindemittelanteil im Strich hervorgerufen werden, das schlechte Haften einzelner Partikel durch eine schlechte Vermischung der Streichmasse bzw. eine ungenügende Benetzung einzelner Strichpartikel. Ein Ablösen des gesamten Striches vom Rohpapier ist durch eine ungenügende Verankerung der Streichmasse auf der Papieroberfläche bedingt."

Da die aus dem Papier herausgerissenen Bestandteile erstmal auf der Druckform / Gummituch bleiben, müsste man an anderen Stellen / Marken Flecken im Druckbild sehen, die auf Butzen zurückgeführt werden können.

Viele Grüße
Ben.
 
prefico74 Am: 09.12.2016 11:59:02 Gelesen: 22245# 6 @  
Hallo,

auf Deine Frage: Kann man es auf einem postfrischen Bogen oder einer größeren gestempelten Einheit erkennen, dass die Variante alle Marken in gleichem Maße betrifft?

Ja, es gibt zum Beispiel bei einem Sammler, der mich zu diesem Thema vor kurzem ansprach, einen ganzen Bogen der MiNr. 405 XII mit dieser kompletten Struktur. Da ja hierzu nichts weiter im Michel-DS ausgeführt wird, hat er das gute Stück mal so abgelegt und wartet ab. Ich selbst hab keine größeren Stücke, gehe aber davon aus, dass es kein regionaler Aussetzer, sondern ein zeitweiliger Komplett- Ausfall der Vorrichtung war.

Hier mal eine 437 mXI z im Vergleich zu einer normalen Marke, wo so richtig deutlich wird, dass das nicht nur so ein "Scheiß" ist, sondern eine deutliche und markante Papierabart !

Gruß


 
prefico74 Am: 09.12.2016 15:32:11 Gelesen: 22216# 7 @  
@ Ben 11 [#5]

Hallo Ben 11,

volle Zustimmung und gut erklärt!

Deshalb auch meine in Klammern gesetzte Bezeichnung "geripptes" Papier!

Die von mir gezeigten Beispiele sind auf Grund technischer Mängel bei der Beschichtung des Wertzeichenpapieres entstanden. Dass dieses Papier trotz allem zum Druck freigegeben bzw. unerkannt in die Produktion gelangte ist wohl heut nur noch dadurch zu erklären, dass Zeit- und Materialmangel eine Aussortierung betroffener Papierbahnen notgedrungen verworfen wurde. Ich weiss nun nicht, ob die Bezeichnung "(auf geripptem Papier)" im neuesten Michel- DS (Abarten: DDR Block 10 XI z) noch so ist. Korrekt ist diese Bezeichnung jedoch nicht!

Hier mal ein Exemplar aus der II.- JFP- Ausgabe ... MiNr. 411 aXII (stark verdunkelt um den Kontrast zu erhöhen).

mfG


 
prefico74 Am: 11.12.2016 16:19:22 Gelesen: 22159# 8 @  
Hallo,

hier mal ein Beispiel aus der 1. Ausgabe der Fünfjahrplan- Serie mit der MiNr. 371 XI.

In der XII- Variante (waagerechte Papierstreifung) ist diese Abart auch vorhanden.

Gruß


 
prefico74 Am: 25.12.2016 19:51:11 Gelesen: 22039# 9 @  
Hallo an alle hier Aktiven,

ein gesundes und fröhliches Weihnachten für die restlichen Stunden und für die verbleibenden Tage im alten Jahr alles Gute.

So wie es mit dem Thema Papierabart "Kreideaufstrich" aussieht ist das Dokumentationsmaterial wohl doch nicht so verbreitet wie ich eingangs dachte.
Nun, ich vermute, was keine Erwähnung und Auspreisung im Michel-DS gefunden hat, ist mit Fragezeichen zu betrachten?

Oder diese Papierabart ist seltener als gedacht!

Hier ein bestätigtes Stück der MiNr. 438 mXI z mit entsprechendem Befund!

MfG



 
prefico74 Am: 30.12.2016 17:16:18 Gelesen: 21918# 10 @  
Hallo mal wieder,

um Sammler anderer Sammelgebiete zu motivieren zeige ich hier mal ein kürzlich gefundenes Exemplar der DS- Pieck II.

Ist mir in einer Masse an Kiloware (5,3 kg) in die Hände gefallen - eine 324 bXII z mit der besagten Papierabart (mangelhafter Kreideaufstrich).

Im Grunde mit der selben Bildstruktur (waagerechte Streifung im Markenbild) wie bei der oben gezeigten DDR Dienstmarke MiNr. 27 XII z!

Auch in dieser Dauerserie scheint diese Abart sehr selten zu finden sein - sie ist meine Einzige!

Da soll mal einer sagen es gibt in diesen Dauerserien nichts mehr zu finden.

Werde sie demnächst zu Attestierung verschicken.

MfG


 
Stefan Am: 30.12.2016 18:54:18 Gelesen: 21896# 11 @  
@ prefico74 [#10]

Wenn man sich die betroffenen Ausgaben so ansieht, scheint sich die Produktion/Verwendung des "gerippten Papieres" auf die Jahre (minimum) 1953 - 1954 zu beziehen. Dadurch kämen diverse Sondermarken und auch Dauerserienausgaben in Betracht, welche zusätzlich auf diesem speziellen bzw. fehlerhaft beschichteten Papier gedruckt worden sein könnten und wo eventuell noch ein Exemplar auftauchen könnte. Irgendwo muss dieser Papierbestand hergekommen bzw. gummiert und mit Wasserzeichen (Wz. 2 X) versehen als Teillieferung aus einer Papierproduktionsanlage zwecks Weiterverarbeitung im Briefmarkendruck an die Druckerei Graphische Werkstätten in Leipzig angeliefert worden sein. Bei der Dauerserie Pieck II dürfte es sich um den ersten Druckauftrag an diese Druckerei handeln, wozu das Papier mit dem Wasserzeichen 2 verwendet wurde.

Mich irritiert die Verwendung bei den Dauerserien Pieck II und Fünfjahrplan II, welche nacheinander gedruckt worden sein dürften. Der Fünfjahrplan I im Offsetdruck (Mi-Nr. 362-377) war eher ein "Notnagel", da die Kapazitäten für eine Herstellung der neuen Dauerserie im avisierten Buchdruck Mitte 1953 noch nicht zur Verfügung standen.

Pieck II

Mi-Nr. 324 bXII z [#10] - Ausgabe frühestens ab März 1953

Fünfjahrplan I

Mi-Nr. 371 XI [#8] - Ausgabe frühestens ab dem 21.11.1953

Fünfjahrplan II

Mi-Nr. 411 aXII [#7] - Ausgabe frühestens ab dem 25.01.1954

Fünfjahrplan III

Mi-Nr. 435 mXI [#1] - Ausgabe frühestens ab dem 01.10.1954
Mi-Nr. 437 mXI z [#6] - Ausgabe frühestens ab dem 01.10.1954
Mi-Nr. 438 mXII [#9] - Ausgabe frühestens ab dem 01.10.1954

Mi-Nr. Dienst 27 XII z [#3] - Ausgabe frühestens ab dem 01.10.1954

Mi-Nr. Block 10 XI z und XII z - Ausgabe frühestens am/ab dem 30.10.1954

Gruß
Pete
 
prefico74 Am: 17.01.2017 10:17:12 Gelesen: 21765# 12 @  
Hallo Pete,

ich danke für Deine Überlegungen.

Was meinst Du mit Irritation im Bezug auf die Verwendung dieses Papiers bei der DS Pieck und Fünfjahrplan II?

Ich glaube nicht an einen direkten Zusammenhang der verwendeten Papierabart und der Verausgabung der jeweiligen Dauerserien.

Meine Einschätzung: Die technische Ausstattung, Materialengpässe und der dadurch entstehende Zeitverzug in der Herstellungsphase zwang die Verantwortlichen damals zu Kompromissen in der notwendigen Qualität und Kontrolle! Da das Auftauchen von mangelhaftem Wertzeichenpapier nur sporadisch (eventuell der immer wieder mal stattfindende Ausfall einer technischen Einrichtung bei der Papierbeschichtung) auftrat, wurde das betroffene Material hauptsächlich bei den Dauerserien verarbeitet. Diese Auflagen wurden schnell verbraucht und mitunter unerkannt von den Sammlern in den Haushaltsmüll entsorgt.

Selbst ich hab noch vor ein paar Jahren diese mangelhaft beschichteten Papiere irrtümlich als minderwertigen Druck aussortiert und zum Glück nicht weggeworfen!

Hier mal eine 406 XI als senkrechtes Paar:


 
Stefan Am: 17.01.2017 17:56:57 Gelesen: 21714# 13 @  
@ prefico74 [#12]

Was meinst Du mit Irritation im Bezug auf die Verwendung dieses Papiers bei der DS Pieck und Fünfjahrplan II?

Ich bin mir nicht schlüssig, ob dieses fehlerhafte Papier aus einer einzigen (großen) Papierlieferung (Erstausstattung der Druckerei mit dem neuen Wasserzeichen 2) stammt, welche über ca. zwei Jahre hinweg aufgebraucht wurde oder es es sich hier um mehrere fehlerhafte Teillieferungen handelt, welche innerhalb des bisher belegten Verwendungzeitraums nacheinander an die Druckerei ausgeliefert wurden.

Die bisher hier vorliegenden Exemplare sind bisher eher sporadischer Natur, d.h. Einzelexemplare, mit einer großen Verteilung auf verschiedene Ausgaben (Sondermarken und Dauerserien, letztere mit hohen Auflagen) über ca. 1,5 Jahre hinweg (März 1953 - Oktober 1954).

Normalerweise hätte ich eher erwartet, dass eine Papierabart (Druckzufälligkeit) eher einmalig bzw. wenige Male in einem kleineren Zeitfenster vergleichsweise gehäuft auftritt und sich danach nicht wiederholt, d.h. verstärkte Kontrolle und Qualitätssicherung zwecks Vermeidung von qualitativ schlechteren Produkten.

Gruß
Pete
 
prefico74 Am: 17.01.2017 21:26:11 Gelesen: 21681# 14 @  
Hallo Pete,

so habr ich das noch nicht betrachtet, Toll - recht herzlichen Dank!

Es ist natürlich eine Verfahrensweise, minderwertiges Wertzeichenpapier aussortiert zu lagern (wo und durch wen auch immer) und es dann über längere Zeiträume in verschiedene Drucke "einzustreuen".

Doch ich glaube nicht daran. Zum einen wären die Verantwortlichen ein nicht zu unterschätzendes Risiko eingegangen, anderseits ist auszuschließen, dass gerade bei dem Druck des DDR Block 10 genau dieses Papier zum Einsatz kommen sollte. Gerade bei diesem Block ist genau der Mangel an der Beschichtung wunderbar zu erkennen!

Nach meinem derzeitigen Markenbestand ist das Vorkommen dieser Papierabart bei den DS- Ausgaben von 1952 bis 1959 nachgewiesen. Das bezieht sich auch auf einen Teil der Sondermarken- und Dienstmarken- Ausgaben in diesem Zeitraum.

Also, ein mangelhaftes Papiermaterial so lange Vorzuhalten kann ich mir bei der damaligen Materialknappheit nicht vorstellen. Ich tendiere daher zu einem immer wieder auftretenden technischen Schaden an der Vorrichtung zur Papierbeschichtung. Die Forschung nach verwertbaren Unterlagen ist ja im Gang.

Hier meine Marke mit dem jüngsten Verwendungsdatum.

Gruß


 
prefico74 Am: 23.01.2017 15:24:58 Gelesen: 21573# 15 @  
Hallo,

hier hab ich noch eine eben gerade gefundene 408 XI z als senkrechtes Paar zur Ansicht.

Nun, wie es den Anschein hat sind derartige Marken mit dieser Abart bei anderen Sammlern noch nicht vorhanden bzw. gefunden worden oder dieses spezielle Thema hat in diesem Sammelgebiet bisher tatsächlich noch keine all zu große Bedeutung.

Eine in Arbeit befindliche Spezial- Literatur wird das dann hoffentlich mal ändern. Ich werde meine Suche und Forschung natürlich fortsetzen und danke all
den bisherigen Beitragsgebern für Ihre interessanten Darlegungen.

Bis auf weiteres - mfG!


 
ReinierCornelis Am: 23.01.2017 15:50:54 Gelesen: 21563# 16 @  
ReinierCornelis Am: 23.01.2017 20:17:08 Gelesen: 21470# 17 @  
Die relevante Bemerkungen dass es bei die DDR Briefmarken KEIN geripptes Papier gibt sondern NUR Briefmarken mit Pockenstrich sind verschoben:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=9891&CP=0&F=1
 
Carsten Burkhardt Am: 23.01.2017 22:58:40 Gelesen: 21445# 18 @  
@ ReinierCornelis [#17]

Ich finde es immer wieder ärgerlich, wenn Theads willkürlich abgebrochen und zerrissen werden. Beschwerden helfen nichts.

viele Grüsse
Carsten
 
prefico74 Am: 24.01.2017 16:02:20 Gelesen: 21384# 19 @  
Hallo Rein,

diese Beiträge kannte ich nicht.

Bevor mich mein Gesundheitszustand damals aus der Bahn geworfen hat, wurde dieses Thema mit Jurek in dem benannten Forum bereits angeschnitten - konnte es aber nicht fortsetzen.

Deine Erkenntnisse und Vergleiche sind sehr hilfreich. Also ist das Problem der Papierbeschichtung ein generelles Problem bis in die 80iger Jahre gewesen. Sind wohl die selben Maschinen zum Einsatz gekommen.

Pockenstrich strich ist keine schlechte Bezeichnung.
Somit wird kein Bezug mehr auf das echte gerippte Papier, dass ja in der Philatelie tatsächlich Anwendung fand, hergestellt.

Mir würde die Bezeichnung Pockenstreifung aber noch besser gefallen. Es handelt sich ja bei dieser Abart nicht nur um einen Strich. Dagegen verläuft über die gesamte Marke eine streifige Struktur die sich parallel zur Papierstreifung (waagerecht oder senkrecht zum Markenbild) über die gesamte Marke zieht. Somit wird die Oberflächenstruktur matter und das Druckbild der Marke erscheint unsauber und mitunter streifig.

Aber, erst einmal herzlichen Dank für diese Infos.

mfG
 
Richard Am: 25.01.2017 09:05:21 Gelesen: 21335# 20 @  
@ Carsten Burkhardt [#18]

Ich finde es immer wieder ärgerlich, wenn Theads willkürlich abgebrochen und zerrissen werden. Beschwerden helfen nichts.

Hallo Carsten,

ich finde es immer wieder ärgerlich, wenn bei Theads immer wieder vom Hauptthema abgewichen wird statt ein neues Thema zu eröffnen. Die verschobenen Texte hatten mit dem Thema "DDR Dauerserie Fünfjahrplan" nichts zu tun.

Auch künftige Sammlergenerationen sollen anhand der Überschriften erkennen können, welche Inhalte sie im betreffenden Thema finden können.

Philaseiten hat 1.648 aktive Autoren, 7.271 Themen und 132.294 Beiträge, da geht es leider nicht ganz ohne Ordnung.

Schöne Grüsse, Richard
 
prefico74 Am: 13.03.2017 11:25:26 Gelesen: 21018# 21 @  
Hallo,

hier möchte ich erneut ein wunderschönes Exemplar mit einem sogenannten "gerippten Papier" oder besser auch "Pockenstrich" (Papier z) zeigen.

Bin bei einer Kiloware fündig geworden und hatte eine Zusammendruck-Variante der IV. Ausgabe der Fünfjahrplan-Serie noch nicht im Bestand!

mfG


 
prefico74 Am: 14.01.2018 11:57:21 Gelesen: 18230# 22 @  
Hallo,

hier wieder mal ein Neufund aus der I. Ausgabe der Fünfjahrplan- Serie der DDR. Diese MiNr. 373XI ist mir durch ein sehr helles bräunlichrot aufgefallen.

Mein erster Gedanke war eine typische Verfärbung, wie sie öfter bei gewaschenen Marken vorkommt - aber dem ist nicht so! Der hellere Farbton entsteht auch hier, wie bei anderen Marken mit "sogenanntem gerippten Papier" durch den porösen Kreideaufstrich bei der Papierherstellung.

Gruß


 
Carsten Burkhardt Am: 14.01.2018 15:42:58 Gelesen: 18174# 23 @  
Hallo,

wird langsam mal Zeit für eine Übersicht, bei welchen Marken man bisher fündig geworden ist. Vor ein paar Tagen habe ich unter den Ergebnissen einer Auktion eine von Mayer VP geprüfte Marke zugeschlagen gesehen, leider habe ich es nicht abgespeichert.

Viele Grüsse
Carsten
 
prefico74 Am: 21.02.2018 22:49:31 Gelesen: 17147# 24 @  
Hallo,

vor längerer Zeit hatte ich mal einen "tollen" Beleg bei Ebay ersteigert. Da ich mich damals noch nicht mit dem Belegmaterial intensiver befasste, kam mir diese Frankatur mit dem Markenheftchenblatt 2A XII sehr gelegen.

Bei der nunmehr genaueren Betrachtung dann die Überraschung: Das MHBl. wurde auf "sogenanntem gerippten Papier" gedruckt! Aber leider mit einem Stempel aus:

(22c) BONN 4 vom 15.8.55 angeblich nach NEUCHATEL (SCHWEIZ).

Natürlich sehr ärgerlich, denn nach meiner Kenntnis war ein solcher Beleg für den Transport in der BRD und schon gar nicht ins Ausland statthaft bzw. erlaubt!

Jedenfalls ist hier erneut eine Verwendung von mangelhaft beschichteten Papieren aus dem Zeitraum von 1955 belegt, auch wenn die Verwendung und der Stempelabschlag als fingiert bzw. falsch deklariert werden.

MfG


 
chuck193 Am: 21.02.2018 23:14:42 Gelesen: 17138# 25 @  
@ prefico74 [#24]

Hi prefico74,

diese aufgeführten Marken haben nach meiner Meinung nichts mit "ribbed paper" zu tun. Das beste Beispiel ist Ben's Beitrag [#5] vom 9.12.16. Auch glaube ich, dass da ein Artikel unter den Hindenburg Ausgaben war, der sich mit ribbed paper befasst.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
prefico74 Am: 22.02.2018 09:34:41 Gelesen: 17099# 26 @  
@ chuck193 [#25]

Hallo chuck193,

da gebe ich Dir völlig recht!

Diese Papierabart bzw. fehlerhafte Papierbeschichtung hat nichts mit dem "rippen paper" zu tun. Darum auch meine Ausführungen im Beitrag [#7] zur Übernahmebezeichnung aus dem Michel Deutschland Spezial: "sogenanntes geripptes Papier" bei der Bewertung und Beschreibung des DDR- Blocks 10 XI z ! Auch zu den völlig korrekten Erläuterungen von Ben 11 im Beitrag [#5] nahm ich im Beitrag [#7] Stellung.

Um diese falsche Bezeichnung zu erklären hab ich auf den 3 Abbildungen per Handy versucht im Gegenlicht-Prinzip die visuelle "gerippte" Struktur zu zeigen. Eventuell ist genau diese einfache visuelle Betrachtung der Grund für den fehlerhaften Eintrag und Beschreibung dieser mangelhaften Papierbeschichtung!

MfG




 
chuck193 Am: 22.02.2018 15:55:58 Gelesen: 17053# 27 @  
@ prefico74 [#26]

Hi Prefico74,

das "ribbed Paper" ist ohne weiteres zu sehen, ohne Vergrösserung usw.

Ich habe in meiner Canada Sammlung so ziemlich alles, was mit ribbed paper zu tun hat.

Schöne Grüsse,
Chuck
 
Carsten Burkhardt Am: 29.04.2022 16:55:48 Gelesen: 5765# 28 @  
Hallo,

mich hat das Thema in den letzten Wochen weiter umgetrieben und ich habe bei Pieck ähnliches gefunden.



Mikro-Aufnahme mit seitlichem Licht

Viele Grüße
Carsten
 
Carsten Burkhardt Am: 07.08.2022 00:33:56 Gelesen: 4800# 29 @  
Hallo,

in einem Fachbuch habe ich eine Beschreibung gefunden, wie der Strich ausgeführt wird:

Eine in einem Farbtrog umlaufende Übertragwalze trägt … möglichst viskose Streichmassen im Überschuss einseitig auf die Bahn auf. Ein Schaber oder ein rotierender Stab streicht den Überschuß ab, wobei die Bahn in einem geeigneten Winkel und in richtiger Spannung am Schaber vorbeistreichen muß. Nachdem so die Siebseite den Strich erhalten hat, trocknet man die Bahn auf ein bis zwei nackten Zylindern mit der Streichseite nach außen. Dann trocknet man auf einer Reihe weiterer filzbespannter Zylinder nach ... [1]

Angesichts dessen erscheint mir die Erklärung zu hoher Temperatur nur dann plausibel, wenn die nackten Zylinder beheizt sind und dort eine zu hohe Temperatur entstehen kann.

Viele Grüße
Carsten

[1] Quelle: Kotte, Hans: Neuzeitliche Papierherstellung S. 557 bis 568 in: Kollecker, Eugen und Matuschke, Walter (Hrsg.) : Der Moderne Druck, Handbuch der Graphischen Techniken, zweite, verbesserte und erweiterte Ausgabe, Hammerich & Lesser, Hamburg 1958
 

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