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Thema: Deutsches Reich: Feldpost Mi 3 mit Stempel aus 1944 - falsch ?
Animaniac Am: 20.11.2008 19:44:58 Gelesen: 31426# 1 @  
Bei ebay im Lot ersteigert. Erhaltung wurde als "echt" angegeben.

- Gummierung erhalten
- Stempel auf Vorderseite "Kais. Deutsche Marine Schiff..."

Vielleicht findet sich ja jemand, der mir sagt, dass es sich um ein außergewöhnliches Stück handelt und nicht um eine plumpe Stempelfälschung.


 
Stefan Am: 20.11.2008 19:57:33 Gelesen: 31423# 2 @  
@ Animaniac [#1]

Ich frage mich beim Stempel ernsthaft ob man Ende 1944 bzw. Anfang 1945 noch die Stempelbezeichnung "Kais." zugelassen hatte, sofern diese Abkürzung für "kaiserlich" (1871 bis 1918) steht.

Der Stempel selbst ist mir nicht bekannt, allerdings auch nicht mein Sammelgebiet.

Gruß
Pete
 
Jürgen Witkowski Am: 20.11.2008 20:00:55 Gelesen: 31422# 3 @  
@ Animaniac [#1]

Der Stempel der Kaiserlichen Marine auf einer Zulassungsmarke für Feldpostpäckchen aus dem Jahr 1944 macht wenig Sinn.

War in der Sammlung vielleicht noch eine Feldpostpäckchen-Zulassungsmarke für Nordafrika (MiNr. 5) mit einem bayrischen Mühlradstempel?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Animaniac Am: 20.11.2008 20:15:39 Gelesen: 31420# 4 @  
Ich hatte genauer nachgeschaut, aber die Mi Nr. 5 mit Mühlradstempel war nirgends zu finden. ;)

Höchstwahrscheinlich befand sich 1944 noch ein altes, vergessenes kaiserliches Marineschiff vor Nordafrika und hatte sich für die Beförderung erbarmt. Oder eine Zeit-Raum-Verschiebung ist schuld an der wahrhaft falschen Stempelung. Besser kann man schlechtes nicht machen.

Wenigstens die anderen Marken und Stempel aus dem Lot passten zusammen. Seufz.
 
Konina Am: 16.01.2009 22:58:53 Gelesen: 31261# 5 @  
Hallo,

die Abstempelung ist definitiv falsch.

Diese Marke sollte nur BPP-geprüft erworben werden, da sehr viele Fälschungen auf dem Markt sind !

Gruß
Konrad
 
Lars Boettger Am: 17.01.2009 10:41:12 Gelesen: 31235# 6 @  
@ animaniac

Sehr originelle Fälschung! Die Marke wird auch gerne auf Brief "verwurstet". Nach meiner Einschätzung sind 99% der Marken, die auf Internetplattformen feilgeboten werden, falsch gestempelt.

Beste Sammlergrüsse!

Lars Böttger
 


Lacplesis Am: 17.01.2009 13:54:34 Gelesen: 31218# 7 @  
@ Lars

Kannst Du das etwas näher ausführen?

Erstmal sehe ich auf deinem Bild eine Päckchenadresse und keinen Brief (falsches Bild gewählt ?).

Absender ist Deutsche Legritgesellschaft mbH, Berlin (Bakelit Ausrüstungen) und der Empfänger ist Befehlshaber im Heeresgebiet Generalgouvernement.

Die rote 444 bezeichnet den genauen Inhalt, wobei ich aber keine RZM-Nummern Liste für Bakelit Ausrüstungsgegenstände zur Hand habe.
 
Lars Boettger Am: 17.01.2009 15:33:30 Gelesen: 31208# 8 @  
@ lacplesis

Bitte ersetzte "Brief" mit "Beleg". Das ist ein moderner Umschlag auf dem die zwei Marken verklebt wurden. Danach wurden die Überdrucke aufgebracht, Stempel abgeschlagen und eine Adresse ergänzt. Auf dem Flohmarkt kostet sowas ein paar Euro.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Lacplesis Am: 17.01.2009 16:47:23 Gelesen: 31198# 9 @  
@ Lars

Du hast so ein Teil also im Orginal vorliegen? Sorry, das ich insistiere, aber ich finde immer noch, das die Ränder nur nach einer Lage Papier aussehen und nicht nach einem Umschlag.

Da hat sich aber jemand recht viel Mühe gegeben!

Ich habe natürlich auch noch nie eine echte RZM-Sendung gesehen, würde diese hier auf dem Flohmarkt erstmal für zeitgerecht halten. Insofern es kein Umschlag ist, sondern nur eine Lage Papier.

Wenn ich dann noch fragen darf, was deine Definition von "modern" für Umschläge ist?

Du schreibst zwar Überdrucke (Mehrzahl), eine der beiden Marken ist jedoch nicht überdruckt, wobei sich die Frage stellt wieso 40pf statt 20pf verwendet wurden? Bei einem an sich so stimmig wirkenden Beleg, ein Fehler der für mich eher gegen eine Fälschung spricht. Wie gesagt, da sich jemand viel Mühe gegeben. Darauf muß man erstmal kommen, eine 40er zu verkleben, um beim Absender fehlende 20pf Marken zu simulieren!

Weiterhin stellt sich mir noch die Frage, warum so eine exotische Vorausentwertung verwendet wurde, anstelle eines beliebigen auf ebay gekauften echten alten Ortsstempels? Raffiniert!

Ich weiß, ich nerve, dafür bin ich ja bekannt. Aber wir haben hier ja schon festgestellt, das es bei Belegen nichts hilft zu sagen "Das ist Falsch - sieht man doch!" Wenn, dann sollte man auch detailliert beschreiben, woran man die Fälschung erkennt, sonst ist keinem Geholfen. Ich hoffe Du nimmst Dir ein paar Minuten Zeit für meine Fragen, damit wir alle etwas lernen können.
 
TreSkilling1 Am: 17.01.2009 20:24:12 Gelesen: 31182# 10 @  
Hallo zusammen

Der Beleg ist "Falsch" weil: Die 2kg Marke nur für Päckchen mit Winterbekleidung von Heimat an die Front erlaubt war. Die Feldpostnummer 10000 ein Fantasieprodukt ist, der Stempel Feldpost Nr. auch falsch ist, ein Ankunftstempel auch nicht existiert!

Für mich eine plumpe Vollfälschung.

Gruß Tre Skilling
 
Lacplesis Am: 17.01.2009 20:34:13 Gelesen: 31178# 11 @  
Laut meinen Unterlagen ist FPN 10000 = Befehlshaber im Heeresgebiet Generalgouvernement.

Nach meiner zurechtgebastelten Erklärung, die es zu entkräften gilt, ist der Stempel "Feldpost Nr." privater Natur und kann deshalb nicht falsch sein.

Inzwischen habe ich auch noch herausgefunden, das A4 (Deutsche Legritgesellschaft mbH, Berlin) auch textile Ausrüstungsgegenstände (z.B. Kragenspiegel) hergestellt hat. Ich versuche einfach mal herhaus zu finden, was der angebliche Inhalt dieser Sendung gewesen sein soll (RZM A4/444) und ob dies unter Winterbekleidung/Ausrüstung fällt.
 
Lacplesis Am: 17.01.2009 20:47:22 Gelesen: 31172# 12 @  
Noch eine weitere Überlegung:

Da für den Versand von Päckchen an die Front die Zulassungsmarke zwingend erforderlich war, müssen ja wohl auch die Hersteller von Ausrüstung, die privat erworben werden MUSSTE, Zulassungsmarken für diesen (dienstlich erforderlichen) Versand zur Verfügung gehabt haben.
 
Lacplesis Am: 17.01.2009 20:58:19 Gelesen: 31167# 13 @  
Hier mal der ganze Eintrag für FPN 10000


Zeitr. Datum Zusätze Eintrag

U - - Befehlshaber Oberost
1 - - Militärbefehlshaber Oberost
2 - - Militärbefehlshaber im Generalgouvernement
5 - ? Militärbefehlshaber im Generalgouvernement und Heeresbaudienststelle Spala
5 - ? Militärbefehlshaber im Generalgouvernement und Heeresbaudienststelle 386
6 - - Militärbefehlshaber im Generalgouvernement
10 3. Oktober 1944 - Befehlshaber im Heeresgebiet Generalgouvernement
11 16. Januar 1945 - gestrichen
 


 

Lacplesis Am: 17.01.2009 23:41:33 Gelesen: 31134# 14 @  
Wenn mir keiner eine vernünftige Antwort geben will warum dieser Beleg falsch ist, mach ich's halt selber:

Der Stempel, der zum entwerten der Marken verwendet wurde, ist in ein Hersteller-Stempel der wahrscheinlich in Partei-Armbinden eingestempelt wurde. Das große A auf linken zeigt den Schwierigkeitsgrad der Produktion des Ausrüstungsstückes an. Das reichte von A = ganz einfach bis F = extrem anspruchsvoll.

Das ist doch mal ein gutes Argument, oder nicht?
 
Lars Boettger Am: 19.01.2009 10:27:15 Gelesen: 31101# 15 @  
@ lacplesis

Der Beleg war vor ca. 2 Jahren bei eBay im Angebot, er lag mir nicht im Original vor. Der Verkäufer hatte ein breites Sortiment an Fälschungen. Allein am Bild ist die Fälschung kaum zu erkennen. Der Umschlag ist m.E. modernen Ursprungs - ich habe Fälschungen, bei denen diese Art von Umschlägen verwendet wurden. Es tut mir leid, wenn ich so "schwammig" bleibe.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Lacplesis Am: 19.01.2009 11:17:40 Gelesen: 31096# 16 @  
@ Lars

Mir hat die wirklich eindrucksvolle Entwertung halt keine Ruhe gelassen.

Aber wenn der Fälscher den Stempel dafür verwendet, um das zu fälschen, wofür er gemacht wurde, wird er mittelfristig in den USA eh mehr damit verdienen, als mit philatelistischen Fälschungen.
 
Lars Boettger Am: 19.01.2009 11:31:49 Gelesen: 31094# 17 @  
@ lacplesis

Viele Fälschungen sind ausnehmend gut, sofern man nur einen Scan hat (Weihnachtsblock Thüringen 1945 auf Karte als Beispiel), verlieren aber ihre Gefahr, wenn man das "Original" in Händen hält.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
doktorstamp Am: 19.01.2009 14:16:33 Gelesen: 31080# 18 @  
@ Lars Boettger [#17]
@ Lacplesis [#16]

Ich habe in meinem Leben drei echte Paketausschnitte gesehen. Diese waren allerdings alle an Soldaten gerichtet, weswegen vermutlich ein markantes Erkennungsmerkmal fehlt, die sind meist etwas leicht verschmutzt.

Da dieses an eine Behörde versandt worden ist, könnte hier eine plausible Erklärung dafür sein, davon bin ich aber gar nicht überzeugt.

Das Datum kann ich auch nicht erkennen, außer 1944.

Gehe auch davon aus die Firma war Selbstbucher, aber dann müssten noch andere Belege existieren. Wurde gerne die Worte Herrn Gabisch hierzu hören.

mfG

Nigel
 
Lacplesis Am: 19.01.2009 14:36:51 Gelesen: 31076# 19 @  
@ Nigel

Das ist eine Hersteller-Marke für Parteiarmbinden. Ich hab eine genaue Beschreibung gefunden.
 
TreSkilling1 Am: 20.01.2009 19:35:12 Gelesen: 31037# 20 @  
Meines Erachtens ist der Name des Empfängers mit Kugelschreiber geschrieben.

Hinter der 10 in der Feldpostnummer ist glaube ich ein Punkt zu sehen.

Kopfschüttel!
 
Konina Am: 22.01.2009 20:47:24 Gelesen: 31008# 21 @  
Hallo,

zunächst mal einige Fakten (nachzulesen Feldpostamtsblätter bzw. Michel-Feldposthandbuch):

- am 24.11.1944 Ausgabe von 2 Zulassungsmarken an Soldaten einer feldpostnummerführenden Einheit für Winterwäsche

- damit konnten diese für Dez. 44 + Jan. 45 je ein Päckchen bis 2 KG empfangen

- ab 10 Dezember 1944 konnten die Päckchen bei den Heimatpostämtern aufgeliefert werden

- d.h. echte Päckchenadressen können bzw. müssen einen Stempelabdruck eines Heimatpostamtes ab dem 10.12.1944 haben.


Jetzt zu dem gezeigten Beleg:

- kein Stempel eines Heimatpostamtes

- dieser RMZ-Aufdruck -. od. Stpl. --was soll das sein, sicher keine gültige Abstempelung

- die Nr. 444 ist doch eher, wenn überhaupt, die Hersteller-Nummer

- die Feldpostnummer gibt es, aber als Empfänger von Winterwäsche ?

- Beleg sieht eher aus wie Brief und nicht wie ein befördertes Päckchen.

Meiner Einschätzung nach eindeutig falsch, in keinem Fall prüffähig, man müßte das Original sehen, aber ?

Gruß
Konrad
 
Onkel Hotte Am: 21.08.2011 12:56:26 Gelesen: 27560# 22 @  
Guten Tag die Herren,

ich habe mir diese Diskussion angeschaut und frage Sie hiermit ob meine Marken echte Abschläge haben?

Diese habe ich schon an BPP Gabisch geschickt, es ist die Mi-Nr. 3 und 5. Siehe Scan.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, Interesse und Hilfe. ;-)

Gruß

Hotte


 
Postgeschichte Am: 21.08.2011 13:14:13 Gelesen: 27553# 23 @  
@ Onkel Hotte [#22]

Hallo Karl Heinz,

Diese habe ich schon an BPP Gabisch geschickt es ist die Mi-Nr. 3 und 5. Siehe Scan.

Und was hat er dazu gesagt? Stempel falsch, Stempel nicht prüfbar, ... ?

Gruß
Manfred
 
Onkel Hotte Am: 21.08.2011 14:03:37 Gelesen: 27546# 24 @  
Hallo Manfred,

ich habe die Marken noch nicht zurück bekommen.

Gruß Hotte
 
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