Thema: Sütterlin und andere Schriften - wer kann das lesen ?
Das Thema hat 3369 Beiträge:
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FG.32.VII Am: 04.07.2016 01:49:36 Gelesen: 773301# 395 @  
Hallo Gemeinde,

wer Sütterlin/Courent lernen möchte, der "Bund für Deutsche Schrift & Sprache" hat da ein paar sehr gute Lernunterlagen:

http://www.bfds.de/bfds.php?s=netzladen&kat=lernmittel

Diese habe ich auch für mein "Schriftstudium" im Rahmen meiner Sammlung genutzt.

Grüsse aus dem Rheinland
FG.32.VII / Rainer
 
DERMZ Am: 04.07.2016 10:05:27 Gelesen: 773255# 396 @  
@ FG.32.VII [#395]

Danke Rainer,

ich habe mir mal zwei Bücher bestellt - mal sehen, ob ich danach einfacher lesen kann. Man wird es an der Menge der Beiträge sicherlich merken werden.

Schöne Woche wünscht

Olaf
 
FG.32.VII Am: 04.07.2016 20:40:04 Gelesen: 773174# 397 @  
@ DERMZ [#396]

Ich bin gespannt; mir hat es durchaus geholfen. ;o)
 
DERMZ Am: 04.07.2016 23:05:20 Gelesen: 773141# 398 @  
Guten Abend,

heute ist es wieder Ernst! Wie schon in Beitrag [#238] und [#252] schreibt Ernst wieder an seinen Großpapa in Hamburg, inzwischen ist es Advent im Jahre 1906.



Ein wenig habe ich mich schon an die Schrift gewöhnt, aber leider habe ich immer noch zwei Lücken, die geschlossen werden dürfen.



Meiner Ansicht nach schreibt Ernst folgendes:

Herrn
Ingenieur E. Foerster
Hamburg 6
Agathenstr. 2 II

Mein lieber Großpapa!
Nun habe ich doch wieder darauf
vergessen, mich für die hübschen
“Schattenbilder” zu bedanken; am
besten gefällt mir entschieden
Lavinia, sie ist merkwürdiger Weise
sehr gut getroffen, uns hat das
Bildchen solches Vergnügen ge-
macht, dass ich darüber Lavinia’s
Bild im Ballkleid gestellt
habe. Du wurdest gut getrof-
fen, aber der Bart ist meiner
Ansicht zu lang geschnitten,
und Lora ist entschieden von
allen Leistungen am Künst-
lerischsten, wenn hier noch die Por-
trätähnlichkeit wohl nicht .... nach
zu machen. Lavinia schreibt mir so eben

einen langen Brief, sie ist überglücklich über die Bildchen und alle die anderen Ge-
burtstagsgeschenke und bittet mich dringend dir zu sagen, dass sie dir tausend Mal dan-
ken läßt. Sie sei ganz erstaunt und weiß gar nicht wie sie so viel
Liebe verdient! Das gute, liebe Mädel! ... und einen herzlichen Gruß u. Kuss d.d.l. Ernst


Ich danke den vielen vielen Helfern - und ich hoffe, es wird nicht langweilig.

Viele Grüße

Olaf
 
Max78 Am: 06.07.2016 18:20:45 Gelesen: 772922# 399 @  
Servus Olaf,

das ist wirklich ein bisschen gekraxelt. Aber ich kann mir vorstellen das die erste Lücke heisst:

... wohl nicht genau nachzuweisen...

Ich hab mal die Buchstaben rot gefärbt, das kleine g sieht aus wie ein kleines h, das ist auf den ersten Blick ein wenig verwirrend. Dann das kleine a. Gegen Ende der Karte wird die Schrift ja oft ein wenig schlimmer, aber der Strich unter "die" kann eigentlich nur ein U-Strich sein, daher das Wort "genau". Bin mir allerdings auch nicht 100 pro sicher:



Das letzte Wort heißt lebewohl, der Standard-Abschiedsgruß zu dieser Zeit. Gratuliere, da hast Du ja schon ein ziemlich kniffliges Ding gelöst. ;-)

mit Grüßen Max
 
DERMZ Am: 06.07.2016 23:23:22 Gelesen: 772868# 400 @  
@ Max78 [#399]

Guten Abend Max,

wenn Du es mir "vormalst", dann ist es auf einmal ganz ganz einfach! Ja, ich spüre schon leichte Fortschritte, aber ab und an kann ich doch in die Tischplatte beißen. Ich sage jedenfalls nochmals tausend DANK für die Hilfe

@ alle

Und da wir ja immer knobeln und rätseln, was heißt was, was bedeutet welches Wort - so will ich heute mal ein wenig das Thema auflösen und will Euch heute eine Karte zeigen, wo mich einfach diese Akkuranz und Deutlichkeit fasziniert - wenn ja jeder so eine Handschrift hätte.



Heute darf jeder, der mag, selber lesen, für alle Anderen hier die "Übersetzung", die es eigentlich gar nicht braucht:

Mr. Karl Henckell
écrivain allemand ( Anmerkung: deutscher Schriftsteller )
Paris
Quai Bourbon 53.

MARBURG, den 15.Oktober 1907.
Lieber Karl, ich schreibe Dir noch nach
Paris, da ich nicht weiß, für wann Du die Heimkehr nach
Charlottenburg planst. Also Paris hat es Dir an-
getan? Für Jemand, der nicht ausgesprochen
Historiker ist, eigentlich wunderbar.

Selbst vor Berlin, das ich bekannt-
lich nicht liebe, hat es eigentlich nur den
älteren Kulturboden voraus und die, allerdings
unvergleichliche, Frau von Milo. In die Ge-
sellschaft der führenden Geister, die anre-
gender sein wird, als man sie in Berlin von
heute findet, und die jedenfalls den Hauptvorzug
von Paris ausmacht, ist es für den Passanten
so gut wie unmöglich Eingang zu finden.
Als dauernder Wohnsitz wäre Paris für einen
gut Eingeführten nicht zu verachten und selbst
London vorzuziehen. Ich hoffe, Du schreibst mir
von Charlottenburg aus mehr von Deinen Eindrük-
ken. Ich bin für jede Gelegenheit umzulernen

ehrlich dankbar. Besten Gruß Dein
F. K.


Einen entspannten Abend wünscht Euch

Olaf
 
DERMZ Am: 09.07.2016 09:58:23 Gelesen: 772676# 401 @  
Guten Morgen,

nach drei Zeilen und drei Tagen, gebe ich auf - ich bekomme keinen Sinn in die letzte Zeile. Ob mir heute wieder so nett geholfen wird? Ich sage schon mal danke.



ich lese folgendes:

Herrn Einjährig-Freiwilligen
Otto Hoyer
Babenhausen
fr. b/ Darmstadt

Lieber
Leibbursch! Glücklich bin ich wieder in unserem alten feucht-
fröhlichen Marburg angelangt. Herzlichen Gruß sendet und einen
????? Ganzen ist dein Spec. so kommt dir Dein tr. Leibf. H. Linning ????

Schliesse mich meinem Leibburschen in
jeder Beziehung an .....


Aber was schickt Leibfreund Linnig wirklich zwischen meinen ????, ich weiß es nicht, hier noch mal etwas größer:




Danke für Hilfe und schönes Wochenende

Olaf
 
volkimal Am: 09.07.2016 10:54:48 Gelesen: 772664# 402 @  
@ DERMZ [#401]

Hallo Olaf, ich lese:

Lieber
Leibbursch! Glücklich bin ich wieder in unserem alten feucht-
fröhlichen Marburg angelangt. Herzlichen Gruß sendet und einen
Ganzen auf dein Spec. so kommt dir Dein tr. Leibf. H. Linning
??Name?? Stempel

Es ist eine Karte, die von drei Burschenschaftlern unterschrieben wurde. Den zweiten Namen kann ich nicht lesen. Hinter den Namen ist jeweils ein Zeichen (Zirkel) der Burschenschaft. Gib einmal "Burschenschaft Marburg Zirkel" bei der Bilder-Suche bei Google ein. Dann bekommst Du eine ganze Reihe solcher Zirkel. Der Zirkel auf deiner Karte stammt von der Landsmannschaft Hasso-Borussia Marburg. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Landsmannschaft_Hasso-Borussia_Marburg

Im Text heißt es " und einen Ganzen auf dein Spec.". Da ich nicht in einer Burschenschaft war, kann ich nicht sagen, was ein "Ganzer" ist. Vielleicht kann das ein anderes Forumsmitglied erklären.

Viele Grüße
Volkmar
 
DERMZ Am: 09.07.2016 12:47:23 Gelesen: 772644# 403 @  
@ volkimal [#402]

Danke Volkmar,

dann habe ich ja doch nicht ganz daneben geleben, mit dem Wort "auf" ergibt sich ja auch eine Art Sinn. Auch mir fehlt das Verbindungswissen, aber ich vermute "ein Ganzer" ist ein Glas Bier, bei "Spec." könnte ich mir eine Verwundung/Narbe vorstellen, da die Landsmannschaft Hasso-Borussia Marburg eine schlagende Verbindung ist - und die Studenten sind ja immer ein wenig Stolz auf ihren "Schmiss", den sie bei der Mensur davon getragen haben.

Die "Zirkel" finde ich immer wieder auf den Karten aus Marburg, war und ist Marburg doch eine große Universitätsstadt mit recht vielen studentischen Verbindungen und Burschenschaften. Die einzelnen auseinanderzuhalten empfinde ich als mühsam, da sie sich doch alle sehr sehr ähnlich sehen (für mich als Laien jedenfalls).

Danke danke danke vielmals

Gruß Olaf
 
DERMZ Am: 11.07.2016 17:42:58 Gelesen: 772478# 404 @  
Guten Nachmittag,

ich schon wieder, die Schriftnervensäge, die nix lesen kann (oder Teile davon). Ich bin mit meinem Wissen schon wieder am Ende, bekomme ich noch einmal Hilfe?

Die "heutige" Karte ist von Marburg nach Graz gelaufen, und das im September 1905. Warum nur kann ich es nicht ganz lesen?



Ich lese folgendes:

Frau Anna von Kallina
pA. von Pekuhna
Graz
Geidorfplatz I
Steiermark

Marburg, d. 10. Sept 1905, herzlichen Gruß
l. Anna um schnell zu sagen, dass die Hochzeit
froh mit Sonnenschein stattfand. Allerherzlichst alle
... u. schöne alle Grüße. Bald mehr. Ihre
l. Marie

hier noch mal die Schrift:



... und besondere Schwierigkeiten habe ich mit diesem einen Wort, letzte Zeile erstes Wort( ich vermute eine Höflichkeitsformulierung )



Will gar nicht wissen, was ich sonst noch falsch gelesen habe ...

Ich sage, wie schon so viele Male, DANKE DANKE DANKE

Euer Olaf
 
Max78 Am: 11.07.2016 19:29:09 Gelesen: 772458# 405 @  
Du kramst Du ja wieder Gekraxel raus ;-).

Also ich lese ... Sonnenschein stattfand. Alle beglückt, alles gelungen und schön ...

Auf einen schönen Feierabend

mit Grüßen Max
 
Max78 Am: 11.07.2016 20:20:41 Gelesen: 772439# 406 @  
Und nur noch ne Winzigkeit zur Adresse: Es heisst nicht pA, sondern geb., das sieht man bei Adelsfamilien und auch anderen oft. Der Geburtsname half ausserordentlich bei der Zuordnung, früher gab es ja auch schon massig Mode-Vornamen.

Mfg Max
 
DERMZ Am: 12.07.2016 08:15:55 Gelesen: 772397# 407 @  
@ Max78 [#406]

Guten Morgen Max,

dann habe ich wieder einmal verschlimmbessert, hatte ich doch in meinem ersten Entwurf das "geb" geschrieben, es dann aber verworfen, weil ich dachte, es kann einfach nicht sein - also nicht denken. Habe ich schon in der Ausbildung gelernt: Denken heißt nicht wissen.

Ich sage erneut danke danke danke, wieder ist eine Lücke geschlossen. Wenn ich darf und es nicht langweilig wird, komme ich bald schon mit der nächsten Handschrift.

Schönen Dienstag wünscht Olaf
 
Magdeburger Am: 12.07.2016 10:17:49 Gelesen: 772382# 408 @  
Liebe Sammelfreunde,

hier habe ich eine Bittschrift des Briefträgers Johann Friedrich Wilhelm Kunze aus Dessau, welche mir einige Kopfschmerzen bereitet.



die Seite 1 oben / unten



die Seite 2 oben / unten



die Seite 3

Soweit ich es (glaube) lesen konnte:

Unterthänigste Bitte des Briefträgers
Kunze beim Postamte zu Dessau.

Aus dem hohen Bericht Eines hochgreislichen (???)
General Postamts, ....... dem Herrn Postmeister
Major von Koseritz*1 zugesandt worden
ist, habe ich erfahren, daß Ein hochgreisliches
General Postamt für einen Wagenmeister
Gehülfem beim hiesigen Postamte jährlich
70 Rt Gehalt festgestellt hat. Über diesen
Punkt wolle ein hochgreisliches General
Postamt geruhen meiner unterthänigste
Bitte gnädigst anzuhören.
Sechszehn Jahre habe ich, meine Frau u
Tochter den Dienst als Briefträger redlich
u treu vorgestanden, so daß weder mir???
Vorgesetzte noch Publikum haben Klage äußern
können. Durch die Güte des ??? verstorbenen
H(erzoglichen) Postmeister Reich??? ein ich unwissend
u vom selbigen freundlicher weise zum
Wagenmeister gestempelt, bin mir darüber
verpflichtet noch auf irgendeiner Art
darüber informiert worden, bis ich jetzt
erst aus den Acten bin belehrt worden,
daß ich als Briefträger u Wagenmeister
aufgeführt bin.


Mus in dieser Hinsicht die Verkürzung meines
Hehalts seit 1824 anbelangt, schmerzt auch zu
sehr, nun solches noch in Erwähnung zu bringen
ich habe blos noch die Großmuth des herzoglichen
Postmeister Reich in Erinnerung zu bringen
daß ich von demselbben für alle treu geleistete
Dienste Monatlich einen Thaler aus seinen
Tasche erhalten habe, u dafür die ganze Last
des Wagemeister die???? getragen, ohne
weiters einen Groschen von dem Wagemeister
Einkommen zu genießen. Der herzogliche Post Meister
hielt zwar noch einen Gehülfen, aber nur
den Namen nach. Da ich nun ??? meine
Frau in den Jahren bin, wo man nicht
mehr vorwärts sondern rückwärts
schreitet, so ist meine einzig unterthänigste
Bitte, mich von den Wagenmeister Dienst gänzlich
zu entbinden, da ????? ???? voll???? zu
thun haben um den Briefträgerdienst
ordnungsmäßig zu verrichten, was auch
Ein Hochgreisliches General Postamt recht
gut wird beurtheilen können. Den
wer Dessau kennt (gestrichen) mit seiner nächsten
Umgebung kennt, weitläufig gebauet,
zwischen 11 bsi 12000 Einwohner, mit
stark ?????????????, u den
noch 40 Dörfer, wo so mancher saure Weg
vorfällt den ich selbst verrichten muß, da


läßt es sich wohl nicht ?????, daß ich den
Wagenmeister Dienst nicht vorstehen kann.
Da sich nun aus der Verhandlung u dem Berichte
welcher der H Postmeister Major von Kosewitz
erhalten, ergibt da0 ich den Wagenmeister
dienst nicht entbunden wurde, so bitte ich
??????? u unterthänigst, da er sowohl
nicht mehr in meinen Kräften steht, als
als auch meine wieder zur Unordnung in
meinen Dienst führen führen würde, mich gnägst
aus den Wagenmeister Dienst zu entbinden.
16 Jahr habe ich ???? u geduldet u würde
ich würde sonst in der nämlich ?????
???? wo ich so viel gelitten ud geduldet
habe.
In der Erwartung einer gnädigsten Erhörung
meiner unterthänigste Bitte ver???
ich mit tiefster Hochachtung
????????????????
unterthanige Diener

F. Kunze

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 12.07.2016 11:00:22 Gelesen: 772369# 409 @  
@ Magdeburger [#408]

Hallo Ulf,

ein paar Lücken konnte ich schließen. Jetzt muss ich aber erst einmal etwas anderes erledigen.

Hier das Ergebnis:

Aus dem hohen Bericht Eines hochgreislichen (???)
General Postamts, welcher dem Herrn Postmeister
Major von Koseritz*1 zugesandt worden
ist, habe ich erfahren, daß Ein hochgreisliches
General Postamt für einen Wagenmeister
Gehülfem beim hiesigen Postamte jährlich
70 Rt Gehalt festgestellt hat. Über diesen
Punkt wolle ein hochgreisliches General
Postamt geruhen meiner unterthänigste
Bitte gnädigst anzuhören.
Sechszehn Jahre habe ich, meine Frau u
Tochter den Dienst als Briefträger redlich
u treu vorgestanden, so daß weder mein
Vorgesetzte noch Publikum haben Klage äußern
können. Durch die Güte des ??? verstorbenen
H(erzoglichen) Postmeister Risch bin ein ich unwissend
u vom selbigen freundlicher weise zum
Wagenmeister gestempelt, bin mir darüber
verpflichtet noch auf irgendeiner Art
darüber informiert worden, bis ich jetzt
erst aus den Acten bin belehrt worden,
daß ich als Briefträger u Wagenmeister
aufgeführt bin.


Was in dieser Hinsicht die Verkürzung meines
Gehalts seit 1824 anbelangt, schmerzt auch zu
sehr, nun solches noch in Erwähnung zu bringen
ich habe blos noch die Großmuth des herzoglichen
Postmeister Risch in Erinnerung zu bringen
daß ich von demselbben für alle treu geleistete
Dienste Monatlich einen Thaler aus seinen
Tasche erhalten habe, u dafür die ganze Last
des Wagemeister die???? getragen, ohne
weiters einen Groschen von dem Wagemeister
Einkommen zu genießen. Der herzogliche Post Meister
hielt zwar noch einen Gehülfen, aber nur
den Namen nach. Da ich nun nebst meiner
Frau in den Jahren bin, wo man nicht
mehr vorwärts sondern rückwärts
schreitet, so ist meine einzig unterthänigste
Bitte, mich von den Wagenmeister Dienst gänzlich
zu entbinden, da wir ???? vollauf zu
thun haben um den Briefträgerdienst
ordnungsmäßig zu verrichten, was auch
Ein Hochgreisliches General Postamt recht
gut wird beurtheilen können. Den
wer Dessau kennt (gestrichen) mit seiner nächsten
Umgebung kennt, weitläufig gebauet,
zwischen 11 bis 12000 Einwohner, mit
stark korrespondierender Judenszahl, u den
noch 40 Dörfer, wo so mancher saure Weg
vorfällt den ich selbst verrichten muß, da


läßt es sich wohl nicht ?????, daß ich den
Wagenmeister Dienst nicht vorstehen kann.
Da sich nun aus der Verhandlung u dem Berichte
welcher der H Postmeister Major von Kosewitz
erhalten, ergibt daß ich den Wagenmeister
dienst nicht entbunden wurde, so bitte ich
??????? u unterthänigst, da er sowohl
nicht mehr in meinen Kräften steht, als
als auch meine wieder zur Unordnung in
meinen Dienst führen führen würde, mich gnägst
aus den Wagenmeister Dienst zu entbinden.
16 Jahr habe ich gelitten u geduldet u würde
ich würde sonst in der nämlich ?????
???? wo ich so viel gelitten ud geduldet
habe.
In der Erwartung einer gnädigsten Erhörung
meiner unterthänigste Bitte ver???
ich mit tiefster Hochachtung
????????????????
unterthanige Diener


Viele Grüße
Volkmar
 
Saguarojo Am: 12.07.2016 14:04:51 Gelesen: 772339# 410 @  
Seite 1, Zeile 1 lese ich auch "hochgreislichen"

Seite 2 Zeile 9
des Wagemeisters Dienstes getragen, ohne

Seite 2 Zeile 18
da wir alle drei vollauf zu
thun haben

Seite 3 Zeile 1
läßt es sich wohl nicht begreifen, daß ich den

viertletzte Zeile
meiner untertänigste Bitte verharre

Bei den weiteren Texten muss ich erst einmal passen.

Viele Grüße

Joachim
 
Max78 Am: 12.07.2016 14:23:02 Gelesen: 772334# 411 @  
Hier noch mein Senf als Lückenfüller:

1. ... eines hochpreislichen General-Postamts...
2. ... weder mir, Vorgesetze nach (noch) Publickum haben...
3. ... des Wagenmeister Dienste getragen, ohne ...
4. ... da wir alle drei vollauf zu thun ...
5. ... läßt es sich wohl nicht bezweifeln, daß ich ...
6. ... so bitte ich flehentlichst und unterthänigst ...
7. ... Euer hochpreislicher General...? unterthänigst Diener ...


mit Grüßen Max
 
Magdeburger Am: 12.07.2016 18:44:37 Gelesen: 772294# 412 @  
@ volkimal [#409]
@ Saguarojo [#410]
@ Max78 [#411]

Hallo ihr Drei,

recht herzlichen Dank. Das Dokument scheint nun fast vollständig. Zum Briefträger Kunze ist bisher nur die Jahreszahl 1838 gesichert. Der Postmeister Major Karl-Friedrich von Koseritz hat 1832 das damalige Posthaus gekauft.

Dessau hatte 1840 12040 Einwohner und damit dürfte das Dokument höchstwahrscheinlich auch um die gesicherte Zeit von 1838 des Briefträgers entstanden sein.

Jedenfalls ist es ein interessantes Dokument aus der damaligen Zeit.

Zum Namen des Postmeisters Risch konnte ich nichts finden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 13.07.2016 08:08:35 Gelesen: 772228# 413 @  
@ Magdeburger [#412]

Hallo Ulf,

du schreibst "Zum Namen des Postmeisters Risch konnte ich nichts finden". Vielleicht kann ich da etwas weiterhelfen:

Heinrich Christian Ehrenfried Risch
* 13.5.1769 Magdeburg
† 16.11.1817 Oranienburg (Selbstentleibung, er erschoss sich mit einer Pistole)
∞ vor 1801 Gommern, Ehefrau: Auguste Christ. Sophie Lichtenheld
Postsekretär in Magdeburg (1801)
später königl. Postmeister in Oranienburg

Vielleicht hilft Dir das etwas weiter. Und woher kommen die Daten?
Emilie Bischoff, die Enkeltochter von Ehrenfried Risch heiratete den Bauern Gottfried Werdermann.
Ehrenfried Risch ist mein ur-ur-ur-ur-Gro0vater.

Viele Grüße
Volkmar
 
Magdeburger Am: 13.07.2016 16:16:01 Gelesen: 772187# 414 @  
@ volkimal [#413]

Hallo Volkmar,

einiges habe ich noch gefunden (Quelle: Die Dessauer Chronik Aus Dessaus Postgeschichte - Sonderheft Sommer 2006):

1814 übernahm das Generalpostamt in Berlin die Verwaltung in Anhalt. Im Dezember 1816 kam es zum Postvertrag zwischen Preussen und Anhalt Dessau.
Das Postamt war in der Zerbster Strasse 40 - der Verwalter war der Postmeister Heinrich Risch, war früher schon dort Postkommisar, zwischen 1805 bis 1812 verwaltete er das Postamt in Coswig. Er verlegte das Posthaus in die Schloßstrasse 10. Allerdings heißt es weiter, dass es bis zu seinem Tode 1828 dort verblieb. Dies erscheint mir doch ein wenig im Widerspruch zu stehen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
volkimal Am: 13.07.2016 17:16:30 Gelesen: 772170# 415 @  
@ Magdeburger [#414]

Hallo Ulf,

wenn die Daten in meiner Ahnentafel und die in deinem Buch stimmen, dann gab es mindestens zwei Postler namens Risch. Bei Heinrich Christian Ehrenfried Risch aus meiner Ahnantafel ist der Vorname Ehrenfried unterstrichen. Das war der Rufname. Sein Vater hieß Johann Heinrich Risch. Vielleicht hatte ein weiterer Sohn den Rufnamen Heinrich oder es war sonst ein Verwandter. Es lässt sich nicht so einfach klären.

Ich schicke Dir einmal den entsprechenden Ausschnitt aus der Ahnentafel zu.

Viele Grüße
Volkmar
 
Soliver Am: 14.07.2016 16:57:19 Gelesen: 772091# 416 @  
Hallo,

ich bräuchte mal wieder eure Hilfe. Bitte kontrolliert mal, was ich entziffern konnte und ergänzt die fehlenden Wörter.




Conrad Herold
Auswanderungs-Unternehmer
Mannheim 07. August 1891

Hernn just Berger Schwarzach

In Folge Ihres Schreibens vom 5. dieses
Jahres ist Götz /.........-Kind-Zögling
für Dampfer Pennland den 26. August
über Antwerpen und Philadelphia eingeschrieben.

Abreise Nach Mannheim Sonntag
den 23. August mit dem Zug morgens 7 Uhr 58 Min
von Bühl.

Allenfalls ist großer Koffer, Kiste u.f.m. können
unter dem als Passagiergut mit nach Mannheim gebracht werden
aber zur ............
am 19. August als Frachtgut mit ....... Fracht....
am 4. August als .......... mit Fracht....
in meinem ....... aus Mannheim ...... ......

Mit aller .....
Conrad Herold


Herzlichen Dank im Voraus
Oliver
 
Saguarojo Am: 14.07.2016 17:49:36 Gelesen: 772080# 417 @  
Von oben nach unten die ...... betreffend:

Erwachsene

Frachtersparniß

weißem Frachtbrief

als Eilgut mit rotem Frachtbrief

mit meiner Adresse nach Mannheim gesendet werden.

Ich hoffe, dass das alles so richtig ist und ich etwas geholfen haben kann.

Viele Grüße

Joachim
 
Soliver Am: 14.07.2016 17:59:54 Gelesen: 772076# 418 @  
Super - Danke für die schnelle Antwort.

Gruß Oliver
 
DERMZ Am: 14.07.2016 18:19:13 Gelesen: 772072# 419 @  
@ Soliver [#416]
@ Saguarojo [#417]

Guten Abend Oliver, guten Abend Joachim

ich lese in den letzten Zeilen

an meine Adresse nach Mannheim gesendet werden.
Mit aller Achtung

Hoffe, es ist richtig gelesen, bin ja nun noch nicht der Experte.

Viele Grüße

Olaf
 

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