Thema: Sütterlin und andere Schriften - wer kann das lesen ?
Das Thema hat 3369 Beiträge:
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juju Am: 14.09.2019 14:12:47 Gelesen: 553856# 1195 @  
@ lueckel2010 [#1194]

Ich würde da auf etwas anderes tippen.

Das erste Wort beginnt nach meiner Auffassung mit einem M, endet aber auf -werna, das zweite auf -ffnis oder -ftnis, die Anfangsbuchstaben kann ich leider nicht entziffern.

Besten Gruß
Justus
 
volkimal Am: 14.09.2019 14:41:32 Gelesen: 553839# 1196 @  
@ dietbeck [#1193]

Hallo zusammen,

es ist eindeutig "Meerane/Sachsen". Hier einmal in "Schönschrift":



Viele Grüße
Volkmar
 
dietbeck Am: 14.09.2019 14:46:00 Gelesen: 553830# 1197 @  
@ alle

Vielen Dank für Eure Hilfe und Mühen, ich denke Meerane/Sachsen ist klar die Antwort.
 
DERMZ Am: 03.10.2019 07:28:18 Gelesen: 551933# 1198 @  
Guten Morgen,

ein Kartenbrief von Professor Dr Albert Thumb bereitet mir Kopfzerbrechen..



Albert Thumb war Professor für Sprachwissenschaften, wohl mit einem Faible für Vergleichende Sprachwissenschaft und neugriechische Sprache. Er schrieb in seiner Marburger Zeit an seinen Kollegen Professor Dr C. Lehmann in Berlin Charlottenburg die folgenden Zeilen:

Herrn Professor Dr. C. Lehmann
Charlottenburg
Kresebeckstrasse 72/73

Sehr geehrter Herr College,
Wenn eine Ergänzung von vidor Schwierigkeiten
macht, so bleibt nichts übrig, als den unge-
wöhnlichen ... von vidor anzuerkennen,
dass gerade in der Weglassung des Artikels Be-
sonderheiten zu erwarten sind, zeigt z.B.
der Gebrauch im Neuen Testam., wurüber Sie etwa
Winer’s .... (8. Aufl. von Schmiedel) p.170 f.
185 vergleichen mögen. Eine genaue Parallele
ist mir nicht zur Hand, man müsste einmal
die zahlreichen Grabinschriften Kleinasiens
daraufhin durchblättern. Vielleicht hat Prof.
W. Schulze in diese Richtung Material gesam-
melt. Der sonderbare ...gebrauch ent-
spricht nicht dem zu Erwartenden: auch
im Neugr. ist vios (jos) nicht durch das
...tivum ersetzt. Ich werde jedenfalls
auf beide Dinge achten, wenn mir kleinasiat.
Inschriften wieder durch die Hand gehen, und
Sie benachrichtigen, wenn ich etwas finde. -
das Zeichen μ erlaubt keine engere Datie-
rung als höchstens die Angabe “spät” oder
“jung”. Ich bedauere, dass ich Ihnen nichts
Bestimmteres geben kann als das Vorstehende.
Hoffentlich haben Sie das nächste Mal mehr
Glück mit mir!
Mit vorzüglicher Hochachtung
Marburg 16. VII. 02. Ihr ergebener
A. Thumb

Wer kennt sich nicht nur in der Schrift, sondern auch ein wenig mit dem griechischen aus, um was für ein "...tivum" handelt es sich? Besten Dank für ein wenig Nachhilfe sagt Olaf
 
epem7081 Am: 03.10.2019 08:13:28 Gelesen: 551925# 1199 @  
@ DERMZ [#1198]

Guten Morgen Olaf,

bei dem hier angesprochenen Diminutivgebrauch bzw. Diminutivum handelt es sich wohl um die Verkleinerungsform (Diminutiv) j1] eines bestimmten Begriffs. Der Begriff um den es hier geht ist mir aber nicht bekannt.

Einen erkenntnisreichen Feiertag wünscht
Edwin

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Diminutiv
 
mausbach1 (RIP) Am: 03.10.2019 08:40:13 Gelesen: 551918# 1200 @  
Einen schönen Morgen vom Lande aus dem Jahr 1864.





Die Adresse fängt wohl beginn mit

Sr. (Seiner) Durchlaucht dem Herren Grafen melde ich ... - dann ist bei nix mehr.
Kann ich helfen? Vorab meinen besten Dank!

Glückauf!
Claus
 
volkimal Am: 03.10.2019 09:13:13 Gelesen: 551904# 1201 @  
@ mausbach1 [#1200]

Hallo Claus,

die Anschrift lautet:

Sr. Durchlaucht dem Herrn Grafen Wilderich Thed. Kessler Hochwohlgeboren auf Thüle bei Salzkotten

Für den Inhalt habe ich im Moment nicht die Zeit, kann es aber gerne versuchen.

Viele Grüße
Volkmar
 
volkimal Am: 03.10.2019 09:23:32 Gelesen: 551899# 1202 @  
@ DERMZ [#1198]

Hallo Olaf,

die zwei oberen Lücken kann ich noch schließen:

Wenn eine Ergänzung von vidor Schwierigkeiten
macht, so bleibt nichts übrig, als den unge-
wöhnlichen Gebrauch von vidor anzuerkennen,
dass gerade in der Weglassung des Artikels Be-
sonderheiten zu erwarten sind, zeigt z.B.
der Gebrauch im Neuen Testam., wurüber Sie etwa
Winer’s Gramm. (8. Aufl. von Schmiedel) p.170 f.
185 vergleichen mögen.

Siehe diesen Auszug aus dem Buch Bibelstudien von Gustav A. Deissmann (Marburg 1895) [1]:



Viele Grüße
Volkmar

[1] https://books.google.de/books?id=kFjU8-1lF6wC&printsec=frontcover&dq=Bibelstudien&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjLy5mXx__kAhXjsYsKHSfsBPcQ6AEIKTAA#v=onepage&q=Bibelstudien&f=false
 
mausbach1 (RIP) Am: 03.10.2019 09:35:19 Gelesen: 551896# 1203 @  
@ volkimal [#1201]

Hallo Volkmar,

mit einiges an alten Schriftstücken hatte ich beruflich zu sehen bekommen - doch stehe ich bei diesem alten Brief vollkommen auf dem "Schlauch". Lediglich den Ort Römershagen kann ich lesen - hier ist das Tolle dabei, daß dieser kleine Ort von mir nur ein paar Meter weit weg; direkt an der Grenze zwischen den alten Kreisen Olpe und Siegen. Vorab vieles Glück!

Glückauf!
Claus
 
DERMZ Am: 03.10.2019 09:56:39 Gelesen: 551889# 1204 @  
@ epem7081 [#1199]
@ volkimal [#1202]

Vielen vielen Dank Edwin und Volkmar,

das war wieder eine enorme Hilfe, besten Dank für die Wertvolle Hilfe

sagt Olaf
 
volkimal Am: 03.10.2019 10:55:39 Gelesen: 551876# 1205 @  
@ mausbach1 [#1203]

Hallo Claus,

jetzt hat es doch noch geklappt. Es sind nur noch zwei Lücken zu schließen.

Erw. Hochgeboren
Beehre ich mich im Anschluße
11 _ ??? als Beitrag der hiesigen
Michalisbruderschaft ??? 1863
mit der ergebenen Bitte ein-
zusenden, dieselben weiter
befördern zu wollen.
Die Beiträge wären schon früher
eingesandt worden, allein sie
gehen bei den getzigen goldlosen
Zeiten nur langsam ein
Römershagen 20 Mai 1864

Viele Grüße
Volkmar
 
mausbach1 (RIP) Am: 03.10.2019 11:36:44 Gelesen: 551864# 1206 @  
@ volkimal [#1205]

Vielen herzlichen Dank!

Einen schönen Tag!
Claus
 
DERMZ Am: 03.10.2019 14:10:48 Gelesen: 551842# 1207 @  
Guten Nachmittag,

Herr Otto Henze war 1918 Pfeifenfabrikant in Hannoversch Münden. Kurz vor Weihnachten kam noch eine Bestellung ins Haus geflattert, doch was wurde als Extralanges Exemplar bestellt, eine Studienpfeife?




Herrn
Otto Henze
Pfeifenfabrik
Hannov. Münden


Marburg a/d. Lahn, 14/12 1918
Univ. Str 56.
Ich erhielt Ihre Preisliste
vom 15/9 1918 und bitte
Sie mir gegen Nachnahme
zu senden:
1 Extralange ????
Nr. 202 braun poliert

Mit feinem Aufsatz (N.204), mit
2 Stück künstl. angerauchten
Köpfen und 1 Kopf künstl.
angeraucht mit Rostanlage.
Ein Pfeifenstopfer und
Räumer, 3 teilig, metall
Versand möglichst vor
Weihnachten.
Hochachtend
Wilhelm Stockicht

Danke erneut für die freundlichste Hilfe

Olaf
 
inflamicha Am: 03.10.2019 14:19:19 Gelesen: 551839# 1208 @  
Hallo Olaf,

es sollte sich um eine Studierpfeife handeln.

Gruß Michael
 
volkimal Am: 03.10.2019 14:30:13 Gelesen: 551807# 1209 @  
@ DERMZ [#1207]

Hallo Olaf,

Michael war schneller. Auf der Karte steht "Studirpfeife" (ohne e). Diese Schreibweise stammt aus Otto Henzes Pfeifen Katalog [1].

Siehe den Link unten.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://picclick.de/Alter-Otto-Henze-Pfeifen-Katalog-30er-Jahre-Rarit%C3%A4t-302002189965.html
 
DERMZ Am: 04.10.2019 08:09:05 Gelesen: 551699# 1210 @  
@ inflamicha [#1208]
@ volkimal [#1209]

Guten Morgen Michael und Volkmar,

in der Tat, ich tue mich schwer, wenn Buchstaben - aus welchen Gründen auch immer - weggelassen wurden. Das macht es mir leider nicht leichter, darum muss ich immer wieder meinen höchsten Respekt ausdrücken für die unendlich kostbare Hilfe. DANKE DANKE DANKE.

Beste Grüße Olaf
 
WolfgangD Am: 04.10.2019 15:40:05 Gelesen: 551588# 1211 @  
Hallo zusammen,

ich brauche Hilfe. Wer kann mir sagen um was für einen Buchstaben es sich handelt (unten über Charlottenburg)?

Danke für die Antwort.


 
volkimal Am: 04.10.2019 15:49:35 Gelesen: 551583# 1212 @  
@ WolfgangD [#1211]

Hallo Wolfgang,

das ist ein kleines "q". Siehe auch https://www.philastempel.de/stempel/zeigen/281234

Viele Grüße
Volkmar
 
WolfgangD Am: 04.10.2019 15:55:41 Gelesen: 551579# 1213 @  
Danke Volkmar.

Wolfgang
 
DERMZ Am: 06.10.2019 17:35:00 Gelesen: 551130# 1214 @  
Guten Nachmittag,

heute weckt Freifräulein Else von ??hausen meine Aufmerksamkeit, was wollte ihr Bruder wohl kundtun? Mir ist das Ende der Karte (noch) ein Rätsel



Ich habe bisher folgendes lesen können oder wollen:

An das Freifräulein Else v. (X)hausen
(die Dorturlauberin)
p.A. Herrn M. Büttinghausen
Godesberg am grünen Rhein


Liebe Else!
Sende dir von heri aus herzlichen
Gruß und Kuss!Nimm vorläufig diese Karte
als Osterküßchen. Bin

Bruder Ernst


Besten Dank sagt Olaf

P.S. Sollte noch jemand das (X) identifizieren oder deuten können, das wäre RIESIG!
 
Koban Am: 06.10.2019 17:55:38 Gelesen: 551113# 1215 @  
@ DERMZ [#1214]

Das Freifräulein dürfte ebenfalls den Nachnamen Büttinghausen tragen.

Sie urlaubt dort nicht, sie sammelt Karten - Kartensamlerin (m mit Oberstrich steht für mm)

Gruß,
Koban
 
volkimal Am: 06.10.2019 17:56:40 Gelesen: 551113# 1216 @  
@ DERMZ [#1214]

Hallo Olaf,

anstelle von "Osterküßchen" lese ich "Osterhäschen".
Danach lese ich "Bin für dich auf dem Freima???"
Das letzte Wort ist schwer zu erkennen. Vielleicht weißt du was für eine Veranstaltung Ostern in Marburg stattfand.
Das (X) überfordert mich allerdings auch.

Viele Grüße
Volkmar
 
epem7081 Am: 06.10.2019 18:29:03 Gelesen: 551094# 1217 @  
@ DERMZ [#1214]

Hallo Olaf,

das (X) steht eindeutig als Auslassungszeichen für den Namensteil Bütting-.
Ernst B., geb. am 8.6.1883, und Else B., geb. 18.7.1885. in Amsterdam. Die Familie wird am 20. 10.1894 in Godesberg registriert, wo Vater Max wie vorher schon in Amsterdam und Utrecht ein Fotoatelier betreibt. Am 25.12.1906 stirbt Fotograf Max B. ohne Testament. Ernst und Else Büttinghausen erwerben 1910 die Rechte zur Fortführung des Geschäfts unter dem Namen 'Max Büttinghausen'. Sie kaufen auch das Inventar, das zum Geschäft gehört. Sie gründeten eine Geschäftspartnerschaft, in der Ernst für die technischen Aspekte und seine Schwester Else für die Verwaltung verantwortlich waren.

Dies auszugsweise aus dem sehr ausführlichen Beitrag „Max und Ernst Büttinghausen“ in PhotoLexicon, Band 10, Nr. 20 (Februar 1993) (en).

Mit bestem Gruß
Edwin
 
DERMZ Am: 06.10.2019 18:55:39 Gelesen: 551084# 1218 @  
@ Koban [#1215]
@ epem7081 [#1217]
@ epem7081 [#1217]

Das ist ja der Wahnsinn, mit den ersten beiden Hinweisen bin ich eben auch auf auf eine holländische internet-Seite gelangt, die Max Büttinghausen als Fotograf in Godesberg listet, weiter bin ich aber noch nicht gekommen, Edwin hat eine deutlich bessere Quelle aufgetan. Vielen Dank dafür.

Dass die Dorturlauberin sich nun als Kartensammlerin entpuppt hat, ist mir mehr als peinlich, immer dieses Wunschdenken... - danke Koban

Der Osterhase von Volkmar gefällt mir auch viel besser, als die Eigeninterpretation, jetzt suche ich noch die Osterveranstaltung von 1899 in Marburg. In Wilhelm Kesslers Buch zur Geschichte der Stadt Marburg in Daten und Stichworten ist leider nichts verzeichnet, das Jahr ist wohl recht (Gross)Ereignislos verlaufen - ich suche mal in anderen Quellen. Dir, Volkmar auch besten Dank.

Beste Grüße Olaf

Wilhelm Kessler, Geschichte der Universitätsstadt Marburg in Daten und Stichworten, Marburger Stadtschriften, Band 15, 1984
 
epem7081 Am: 07.10.2019 09:22:14 Gelesen: 550989# 1219 @  
@ DERMZ [#1214]
@ Koban [#1215]
@ volkimal [#1216]

Hallo zusammen,

ich würde das fragwürdige Wort als "Freimaurereikonvent" interpretieren. In Marburg hatte das Freimaurerwesen eine lange Tradition. [1]. Ob allerdings der zum Zeitpunkt des Postkartengrusses 16jährige Ernst und insbesondere seine 13jährige Schwester Else an dieser Thematik ein Interesse gehabt haben, erscheint mir nun wiederum fragwürdig.

Zum Ernst B. einige Daten dieser Zeit aus dem PhotoLexicon, Band 10, Nr. 20 (Februar 1993) (en).

1892-1899 Ernst Büttinghausen besucht das Evangelische Pädagogium (Realschule und Progymnasium) in Godesberg. Dort wohnt er als Internatsschüler.
1901 Ernst Büttinghausen legt seine Aufnahmeprüfung an der RABK (Rijksakademie van Beeldende Kunsten) in Amsterdam ab und wird angenommen. Ab dem 27. September nimmt er zwei Jahre lang an Zeichen- und Malkursen teil.

1903 Im Oktober studiert Ernst Fotografie an einer Schule in Zürich.

Einen guten Start in eine neue Woche wünscht
Edwin

[1] https://www.freimaurer-marburg.de
 

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