Thema: (?) (669) Deutsche Bandstempelmaschinen: Vorstellung und Bestimmung
Das Thema hat 685 Beiträge:
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HEFO58 Am: 15.09.2008 16:18:23 Gelesen: 563842# 11 @  
@ Concordia CA [#9]

Beim neuesten Kauf war leider nur eine einzige AK mit Maschinenstempel DR dabei.

Gruß
HEFO58





 
Jürgen Witkowski Am: 16.09.2008 11:39:28 Gelesen: 563822# 12 @  
@ HEFO58 [#11]

Sylbe-Bandstempelmaschine mit 2 Stempelköpfen München * 2 *, Nr. 2, Stempelkopf 31, Stempelband 16.3, verwendet 17.03.1921 - 06.02.1923.

Vergleiche diesen Stempel mal mit dem untersten in Beitrag [#9] gezeigten Stempel auf dem Feldpostbrief. Das Stempelband ist identisch, der Stempelkopf ist unterschiedlich.

Auf der schönen Postkarte vom Hofbräuhaus sind viele Dinge zu erkennen, die auch heute fast unverändert zu sehen sind.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
petzlaff Am: 21.09.2008 18:13:42 Gelesen: 563793# 13 @  
@ HEFO58 [#651]

Ergänzend zu dem von dir gezeigten Prager Maschinenbandstempel möchte ich ein Exemplar zeigen, welches anders als deiner bei den Wellen zwischen den Stempelköpfen die Reihenfolge Tal-Berg-Tal anstatt Berg-Tal-Berg zeigt. Weiterhin bitte ich den mit Stempelfarbe geschwärzten Abdruck der Transportmechanik des Stempels unterhalb des Stempelbandes zu beachten.



LG
Stefan
 
Jürgen Witkowski Am: 21.09.2008 21:02:13 Gelesen: 563783# 14 @  
@ petzlaff [#13]

Die Stempelbänder konnte man sowohl mit Welle aufwärts als auch mit Welle abwärts einsetzen, schon hatte man zwei unterschiedliche Erscheinungsbilder. Die Abdrücke der Transportmechanik wurde durch Verschmutzung mit Stempelfarbe meistens in Verbindung mit etwas dickeren Briefen verursacht. In Kriegszeiten wurde halt die Wartung der Maschinen oft vernachlässigt und die erfahrenen Bediener waren an der Front und nicht mehr in den Postämtern. Dadurch ist vermutlich auch der schräge Einzug des Briefes zu erklären.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
AfriKiwi Am: 22.09.2008 00:41:12 Gelesen: 563773# 15 @  
@ petzlaff [#13]

Mußte der Beleg nicht zensiert geworden sein - Prag nach Frankfurt ?

Oder weil es zu diese Zeit alles im 'Reich' war, unterblieb Zensur.

Bitte nur eine kurze Antwort - danke.

Erich
 
petzlaff Am: 22.09.2008 07:05:22 Gelesen: 563767# 16 @  
@ AfriKiwi [#15]

Ich denke, dass das letztere zutrifft. Die Post des Protektorats unterstand der zivilen zentralen Postaufsicht des Deutschen Reichs.

Stefan
 
AfriKiwi Am: 22.09.2008 07:34:13 Gelesen: 563764# 17 @  
@ petzlaff [#82]

Hallo Stefan,

So habe ich es mir auch gedacht - danke für die schnelle und kurze Antwort.

Erich
 
reichswolf Am: 03.10.2008 01:12:49 Gelesen: 563758# 18 @  
Hallo liebe Spezialisten,

kann jemand diesen Band-Stempel eindeutig zuordnen? Zu lesen ist für mich HAMBURG * (?) b, die Postamtsnummer aber kann ich nicht erkennen. Vielleicht ist sie ja aber über das Band in Verbindung mit dem Datum (26.10.1918) zu bestimmen.

Beste Grüße,
Christoph


 
Jürgen Witkowski Am: 03.10.2008 10:00:30 Gelesen: 563750# 19 @  
@ reichswolf

Nichts leichter als das:

Krag-Bandstempelmaschine mit 2 Köpfen Hamburg Nr. 20
Hamburg * 1 b, Stempelkopf 22, Stempelband 67.1, Verwendungszeitraum 09.09.1914 - 01.09.1920


Vergleichstück vom 15.04.1920

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
AfriKiwi Am: 03.10.2008 11:00:36 Gelesen: 563741# 20 @  
@ Concordia CA
@ reichswolf

Hallo ihr Stempler,

ich bemerkte 2 Unterschiede zwischen [#29] und [#30].

In Jürgens Vergleichsstück ist der waagerechte Strich im unteren Halbmond dicker.
-N- bei der Uhrzeit ist auch breiter als im Stempel in Beitrag 29.

Kann das etwas anderes bedeuten ?

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 03.10.2008 11:30:01 Gelesen: 563737# 21 @  
@ AfriKiwi

Das kann in diesem Fall nichts anderes bedeuten und hat verschiedenen Ursachen:

- Abdrücke auf Karten und auf Briefen sind unterschiedlich stark. Da Briefe in der Regel weicher sind, drückt sich der Stempel stärker ab, als auf dem härteren Karton der Karten.

- Der Farbvorrat des "Stempelkissens" unterliegt naturgemäß Schwankungen. Das wirkt sich auf die Farbintensität des Stempelabdruckes aus.

- Stempelkopf und Stempelband unterliegen einem Verschleiß. Der Abdruck auf meinem Beispiel ist ca. 20 Monate später erfolgt, als auf der Karte von Christoph. Das kann man dem Stempel deutlich ansehen. 3,5 Monate später ist er ja dann auch außer Betrieb gegangen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
AfriKiwi Am: 03.10.2008 12:57:44 Gelesen: 563725# 22 @  
@ Concordia CA

Danke Jürgen für die Erklärung. Das N war vielleicht nur so breit gezogen oder sogar mal ausgetauscht.

Erich
 
reichswolf Am: 03.10.2008 13:34:40 Gelesen: 563718# 23 @  
@ Concordia CA

Hallo Jürgen,

herzlichen Dank für die prompte Bestimmung!

Dir und allen anderen Lesern ein schönes langes Wochenende wünscht

Christoph
 
petzlaff Am: 03.10.2008 15:14:20 Gelesen: 563709# 24 @  
Was gibt es zu diesem Maschinenstempel zu sagen:



LG
Stefan
 
Jürgen Witkowski Am: 03.10.2008 15:25:28 Gelesen: 563708# 25 @  
@ petzlaff

Zwischen 1871 und 1918 gehörte das Elsass und somit auch Metz zum deutschen Kaiserreich. Daher ist auch der deutsche Maschinenstempel zu erklären.

Sylbe-Bandstempelmaschine mit drei Stempelköpfen Metz Nr. 1
Metz * 1 *, Stempelkopf 22, Stempelband 26, Verwendungszeitraum 14.09.1911 - 12.08.1914

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
HEFO58 Am: 03.10.2008 16:10:07 Gelesen: 563694# 26 @  
@ Concordia CA [#12]

Hallo Jürgen

Hier nun die versprochenen Maschinenstempel aus meinem letzten Ankauf.

Gruß
Helmut









 
Jürgen Witkowski Am: 04.10.2008 16:58:07 Gelesen: 563669# 27 @  
@ HEFO58 [#26]

Vielen Dank für Deine Mühe mit dem Scannen. Es hat sich wieder gelohnt!

Die 5. Karte von oben aus Halle (Saale) hat einen Stempelabdruck mit dem neuen Spätverwendungsdatum 30.11.1915.

Sylbe-Bandstempelmaschine mit 3 Köpfen
Halle (Saale) 2, Nr. 2, Stempelkopf 22, Stempelband 16.1, Verwendungszeitraum 24.01.1914 - 29.03.1915.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
petzlaff Am: 04.10.2008 18:11:43 Gelesen: 563661# 28 @  
@ Concordia CA [#27]

Hi Jürgen,

Sylbe-Maschinenstempel erscheinen mir ausgesprochen interessant zu sein.

Hast du die Möglichkeit, die wesentlichsten Beispiele einzustellen ?

Ich rätsele immer noch über die "Breaks" in der Fahne meines Metz-Belegs im Vergleich zu dem von HEFO58 gezeigten Halle-Beleg.

LG
Stefan
 
Carolina Pegleg Am: 14.10.2008 04:27:57 Gelesen: 563595# 29 @  
@ petzlaff [#28]

Das grosse Problem bei allen "Ganzstempelmaschinen," also Maschinen, die ununterbrochen über die ganze Länge des Umschlages stempeln, ist das Überstempeln von wichtiger Information, also der Absenderangabe oder dem Kartentext auf Postkarten etc. Es gab daher von Anfang an erhebliche Publikumsbeschwerden gegen diese Stempel.

Die Reichspost trug dem durch Versuche mit der Gestaltung der Killerbalken Rechnung, die einerseits die Marken sicher entwerten, aber andererseits so wenig wie möglich überdecken sollten. Ein offenkundiger Zielkonflikt. Es gab daher bei diesen Maschinen eine grosse Anzahl verschiedener Gestaltungen der Killer. Es gibt zu den deutschen Bandstempelmaschienen ein recht neues Buch der Poststempelgilde. Dies ist nicht wirklich teuer und Du findest dort alle Orte mit allen bekannten Stempeln katalogisiert.

Ein besonderes Merkmal der Sylbe-Maschinen der zweiten Generation war, dass sie auf Halbstempel-Betrieb umgeschaltet werden konnte. Wenn Du einmal bei den Beispielen im Beitrag von HEFO58 [#26] schaust -- und auch sonst bei den gezeigten Beispielen in diesem Thema -- so wirst Du sehen, dass bei einigen Postkarten, der Stempel nicht über die volle Länge geht. Der Grund ist, dass die Maschinen auf einen überlappenden Einzug der Karten eingestellt werden konnten. Die zeitgleich in Betrieb befindlichen Krag-Maschinen konnten dass nicht.

Sylbe-Maschinen waren insbesondere bei der bayrischen Postverwaltung populär. Die Vielzahl der hier gezeigten bayrischen Stempel legt Zeugnis davon ab.
 
HEFO58 Am: 06.11.2008 22:22:33 Gelesen: 563514# 30 @  
Hallo

Aus meinem letzten Ankauf, eine Feldpost-Ansichtskarte von Frankfurt. Auf dem Scan kommt es nicht so deutlich rüber, die Stempeleindrücke setzen sich bis ganz nach links fort.

Gruß
HEFO58



 
Jürgen Witkowski Am: 06.11.2008 22:36:51 Gelesen: 563511# 31 @  
@ HEFO58 [#30]

Das ist der Abdruck einer Sylbe-Bandstempelmaschine mit 3 Köpfen.

Frankfurt (Main) t 1 t, Stempelkopf 22, Stempelband 16.1, Verwendungszeitraum 30.07.1915 - 16.06.1921.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
HEFO58 Am: 06.11.2008 23:25:16 Gelesen: 563506# 32 @  
@ Concordia CA [#31]

Danke Jürgen - es kommen die nächsten Tage noch ein paar Stück.

Gruß
Helmut
 
HEFO58 Am: 07.11.2008 16:00:05 Gelesen: 563491# 33 @  
Hallo

Hier nun die anderen Karten aus dem Ankauf.

Gruß
HEFO58








 
Jürgen Witkowski Am: 07.11.2008 23:12:03 Gelesen: 563479# 34 @  
@ HEFO58 [#33]

Nach dem Motto Knobelspaß zu Wochenende, werde ich versuchen, die Stempel zu bestimmen.

1. München * 1 *, Nr. 1.1, Sylbe Bandstempelmaschine mit 2 Köpfen, Stempelkopf 33, Stempelband 16.3, Verwendungszeitraum 19.06.1909 - 24.10.1915. Schöner sauberer Abschlag, der aber auch zeigt, warum Bandstempelmaschinen bei den Postkunden nicht sehr beliebt waren. Der Text wurde vom Stempel mit erfasst und war nur noch sehr schlecht zu lesen.

2. Nürnberg * 2 *, Nr. 1, Sylbe Bandstempelmaschine mit 3 Köpfen, Stempelkopf 33, Stempelband 16.2, Verwendungszeitraum 12.02.1912 - 16.06.1920. Die in Bayern verbreiteten Sylbe-Maschinen hatten den im Reichspostgebiet stärker verbreiteten Krag-Maschinen voraus, dass sie auch im Halbstempelmodus verwendet werden konnten. So blieb der Kartentext lesbar.

3. Mannheim * 2 *, Nr. 2, Sylbe Bandstempelmaschine mit 3 Köpfen, Stempelkopf 22, Stempelband 16.1, Verwendungszeitraum 10.06.1912 - 22.10.1914. Alle in Deutschland verwendeten Bandstempelmaschinen mit 3 Köpfen sind dem Fabrikat Sylbe zuzuordnen. Ein sehr sauberer Abschlag eines fast neuen neuen Stempeleinsatzes im Halbstempelmodus.

4. Abschlag einer Bandstempelmaschine aus Österreich. Den Maschinentyp kann ich leider nicht genau zuordnen.

5 + 6. München * 2 *, Nr. 1, Sylbe Bandstempelmaschine mit 3 Köpfen, Stempelkopf 33, Stempelband 16.2, Verwendungszeitraum 03.12.1913 - 11.09.1920.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
HEFO58 Am: 07.11.2008 23:40:51 Gelesen: 563477# 35 @  
@ Concordia CA [#34]

Danke für die Knobelarbeit.

Eine Frage habe ich aber noch zu dem Beleg mit Stempel Baden-Baden. Ist das nicht auch ein Stempel von einer Maschine? Ich meine da einen schwachen schwarzen Streifen zu sehen quer über die Karte zwischen den Stempeln.

Gruß
Helmut
 

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