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Thema: Numismatik in der Presse (Dauerthema)
Richard Am: 08.06.2009 23:03:12 Gelesen: 6728# 1 @  
Der Nächste bitte

Rhein-MainFacebook, Langenselbold (20.06.09) - Als sich die Atmosphäre brenzlig aufzuheizen droht, zieht der Ministerpräsident erst mal das Sakko aus. Es scheint ganz so, als ob sich Roland Koch (CDU) Luft und Bewegungsfreiheit für den verbalen Schlagabtausch verschaffen will.

[...]

Überhaupt keinen Plan hat Koch jedoch, als ihn ein Sammler antiker Münzen fragt, ob es angehen kann, dass er für seine Taler Herkunftsnachweise bereit halten muss. Der Mann sagt, seine Sammlung sei beschlagnahmt worden. Koch zieht die Stirn kraus und sagt: „Ehrlich gesagt - ich habe keine Ahnung.“ Seine Leute würden sich aber auch dazu kundig machen und dem Münzsammler Antwort geben.

[...]

(Quelle: http://www.op-online.de/nachrichten/frankfurt-rhein-main/naechste-bitte-342853.html)
 
Richard Am: 13.06.2009 18:32:21 Gelesen: 6707# 2 @  
Flucht ins Gold bringt Umsatzrekorde - Von Jänner bis Mai erwirtschaftete die Münze Österreich bereits so viel Umsatz wie im gesamten Jahr 2008.

Von Reinhard Göweil

Kurier.at (11.06.09) - Das Gebäude am Wiener Heumarkt vermittelt noch die Atmosphäre einer "k. & k. Hauptmünzanstalt", doch der Eindruck täuscht. Die dort beheimatete Münze Österreich ist überaus erfolgreich unterwegs, und verdiente 2008 mit 70 Millionen Euro deutlich besser als ihre Mutter, die Nationalbank. Ihr Generaldirektor, Kurt Meyer, erklärt im Interview den unglaublichen Run auf den "Wiener Philharmoniker".

KURIER: Wie viel Gold und Silber hat die Münze im Vorjahr geschmolzen und geprägt?

Kurt Meyer: Es waren 50 Tonnen Feingold und 350 Tonnen Feinsilber.

Geht der Run aufs Edelmetall weiter?

Wir haben heuer bis Mai so viel Umsatz gemacht wie im Jahr 2008. Da waren es 1,2 Milliarden Euro. Wir waren mit unserer Goldmünze, dem Wiener Philharmoniker, im ersten Quartal mit einem Marktanteil von 29 Prozent erstmals Weltmarktführer. Und auch der silberne Philharmoniker verkauft sich hervorragend.

Gold gilt als Fluchtwährung. Was wird da alles gekauft?

Ja, es sind sicher von Angst vor Geldentwertung getriebene Käufe, im Mai hat sich Lage aber beruhigt. Silber war übrigens in Deutschland sehr stark. Und wir verkauften auch sehr viele Goldbarren. Am beliebtesten sind die 100-Gramm-Barren, vor den 50-Gramm-Barren. An dritter Stelle steht aber schon der Kilobarren.

Der kostet zirka 24.000 Euro. Da marschiert jemand her und zahlt bar?

(lacht). Nein, der Kilobarren Gold geht nur auf Bestellung, und per Überweisung - wegen der Geldwäschebestimmungen.

Wer verkauft eigentlich die Gold- und Silbermünzen?

Wir haben eine Tochtergesellschaft für Osteuropa, den Schoeller Münzhandel. Die läuft ausgezeichnet. Und in Österreich natürlich die Banken: RZB, Erste und Bank Austria - in der Reihenfolge.

Und woher kommt das Gold, das hier verarbeitet wird, eigentlich?

Wir sind mit 25 Prozent an einer Gold- und Silber-Raffinierie in der Schweiz beteiligt, die Argor Heraeus. Von dort wird es in Panzerwagen nach Wien gebracht. Mit Goldminen direkt haben wir keinen Kontakt, aber unser Gold kommt vor allem aus Südamerika - Chile, Argentinien, Peru. Dieses Gold ist sehr silbergrädig, und das wird in der Raffinerie getrennt.

Alles Gold wird auf der Straße transportiert? Ist das nicht riskant?

Die Panzerwagen transportieren maximal fünf Tonnen, für mehr kriegen wir keine Versicherung. Wir haben voriges Jahr von der Bank of England Gold gekauft, und keine Assekuranz gefunden, die einen Transport über den Ärmelkanal versichert hätte. Wir mussten das Gold per Flugzeug in die Schweizbringen, und von dort im Panzerwagen. Der Transport ist ein wesentlicher Kostenfaktor, da muss man sich gut auskennen.

Wie schaut es mit der Sicherheit im Unternehmen aus. Ich nehme an, die sind sehr streng?

Die Mitarbeiter müssen sich kontrollieren lassen, wenn sie das Haus verlassen, es gibt auch Metalldetektoren, die passiert werden müssen. Wir arbeiten derzeit im 3-Schicht-Betrieb und haben zu unseren 220 eigenen noch 38 Leasing-Mitarbeiter. Daher konnten wir auf die Nachfrage so rasch reagieren. Im Oktober konnten die Amerikaner keine Münzen mehr liefern, und wir kamen erstmals auch mit der Deutschen Bank ins Geschäft. Das half mit, dass wir den Umsatz 2008 von 267 Millionen auf 1,2 Milliarden Euro steigern konnten. Angst ist ein ungeheures Steuerungsmittel in unserem Geschäft.

Das eigentliche Geschäft ist ja die Prägung normaler Euro-Münzen. Verdient die Münze da was?

Wir hatten Optionen auf Nickel, Kupfer, Stahl, sodass wir von dem Preisanstieg der Rohstoffe im Vorjahr kaum betroffen waren. Die Zahl der Umlaufmünzen ist leicht gestiegen, und wir verdienen da mehr als mit Gold. Gold ist für uns ein Geschäft mit niedriger Spanne.



Wiener Philharmoniker Der "Wiener Philharmoniker" ist die am erfolgreichsten verkaufte Goldmünze weltweit.

(Quelle: http://www.kurier.at/geldundwirtschaft/1915041.php)
 


Richard Am: 28.06.2009 22:46:38 Gelesen: 6677# 3 @  
Münzen für fünf Millionen Euro

Von Jürgen Stock

Rheinische Post, Osnabrück (23.06.09) - In Osnabrück beginnt heute eine spektakuläre Versteigerung alter Münzen. Darunter ist auch der "Münzschatz von Herborn" aus dem Jahr 1622, der 25 Jahre nach dem Fund komplett veräußert wird.

1984 entdeckte Friedhelm Scholl bei Renovierungsarbeiten in seinem Herborner Fachwerkhaus beim Aufstemmen einer Wand einen alten Tonkrug. Darin lagen, zu Klumpen verschmolzen, 1056 Gold- und Silbermünzen. 25 Jahre später bieten seine Erben ab heute einen der spektakulärsten Münzfunde aus dem 17. Jahrhundert auf der größten Münz–auktion in Osnabrück zum Verkauf an. Der Schätzwert des Schatzes beträgt 46 000 Euro.

Gemessen am Gesamtvolumen der Versteigerung von mehr als fünf Millionen Euro ist das nicht viel. Allein der goldene Gnadenpfennig, den der polnische Kaiser Sigismund III. persönlich für eine von ihm verehrte Dame anfertigte, soll mindestens 50 000 Euro bringen. "Aber der Herborner Schatz ist deshalb so außergewöhnlich, weil nur ganz selten einmal ein kompletter Fund zur Versteigerung gelangt", erläutert Andreas Kaiser (36) vom Osnabrücker Auktionshaus Künke.

Den promovierten Historiker, der bis Freitag den Auktionshammer über rund 5000 Lose schwingen wird, fasziniert aber mindestens ebenso die geschichtliche Bedeutung des Fundes. Vermutlich hatte der Hausbesitzer die Münzen im Jahre 1622 versteckt. Er muss wohl kurz darauf gestorben sein, ohne seinen Nachfahren etwas von dem Vermögen erzählt zu haben. Immerhin entsprachen die Münzen einem Gegenwert von 77 Zentnern Weizen oder drei Jahreslöhnen eines Schreinermeisters.

1622 hatte der 30-jährige Krieg nach mehr als vierjähriger Dauer das in der Grafschaft Naussau-Dillenburg gelegene Herborn zwar noch nicht direkt erreicht. Die Kriegswirren hatten jedoch eine allgemeine Krisenstimmung in Mitteleuropa ausgelöst. Zudem verarmten die Menschen durch eine Inflation. In den Geschichtsbüchern hat die Phase von 1618 bis 1623 als "Kipper- und Wipperzeit" ihren Niederschlag gefunden.

Weil die Landesfürsten zur Bezahlung ihrer Söldnerheere und zur Finanzierung ihrer luxuriösen Hofhaltung mehr Gold und Silber benötigten, als die eigenen Minen hergaben oder aus dem Ausland importiert werden konnte, kamen sie auf die Idee, den Münzen billiges Kupfer zuzusetzen. Das taten in kleinerem Maßstab auch viele Münzfälscher, die die Ränder von Münzen beschnitten ("Kipper") oder beim Abwiegen der Münzen betrogen ("Wipper"). "Auch viele der damals in Herborn versteckten Münzen hatten einen niedrigeren Gold- oder Silbergehalt", berichtet Kaiser. Unter den Geldstücken befinden sich Goldgulden, Silbertournosen mit dem Bild Landgraf Philipps des Großmütigen, Heller, Batzen, spanische und französische Kronen. Älteste Münze ist ein Pfennig von 1150.

Bei professionellen Münzsammlern dürfte die Versteigerung des vierten Teils der Sammlung des schwedischen Freiherrn Bonde für noch größeres Aufsehen sorgen. Im vergangenen Jahr wurden in Osnabrück für Stücke aus der Kollektion bei einem Schätzwert von 500 000 Euro 1,7 Millionen Euro erzielt. Zudem haben sich über 30 Bieter aus Russland angesagt. Ihr Interesse gilt dem teuersten Einzelstück: einer 25-Rubel-Münze für 100 000 Euro.

(Quelle: http://nachrichten.rp-online.de/article/panorama/Muenzen-fuer-fuenf-Millionen-Euro/43112)
 
Richard Am: 30.08.2009 19:45:06 Gelesen: 6599# 4 @  
Silbertaler von 1693 lag in der Ems

Von Klaus Dierkes

Westfälische Nachrichten, Rheine (27.08.09) - Rumpelnd quält sich das schwere Fuhrwerk durch die Furt unterhalb des Falkenhofes. Die beiden Schimmel legen sich schwer ins Zeug, aber allein schaffen sie es nicht. Fluchend springen die Männer vom Bock und stemmen sich hinter den mit Stoffen, Metallwaren und Hausrat aller Art beladenen Wagen. Auch Kaufmann Johann Siepenkötter muss selbst mit in die Speichen greifen, damit Fuhrwerk und Ladung wohlbehalten ans Ufer kommen. Geschafft! Schnaufend klopft der Kaufmann sich den schweren Wollmantel aus. Und erstarrt: Seine Börse! Sie ist weg! Der Lederbeutel mit den Silber- und Kupfermünzen muss ihm irgendwo auf der Emsfurt aus der Tasche gefallen sein... Welch ein Verlust!

300 Jahre später tauchen einige der Münzen, die Kaufmann Johann Siepenkötter damals verloren hat, wieder auf. Gefunden hat sie der Rheinenser Martin Wichmann. Seit über zehn Jahren sucht der Frührentner in der Ems nach alten Münzen, immer im Sommer, wenn Niedrigwasser herrscht. Die Szene mit Kaufmann Siepenkötter ist zwar erfunden. Aber so oder so ähnlich könnte es sich abgespielt haben. Eine der Fundmünzen trägt das Datum 1693. „Das ist eine Silbermünze, ein Zwölftel Reichstaler“, weiß Martin Wichmann. „Der ist schon was Besonderes.“ Eine andere Münze scheint, die Wichmann gefunden hat, scheint noch älter zu sein. „Die ist so dünn wie ein Haar und muss erst mal gereinigt werden“, so der Münzsucher

Nicht ganz so alt ist das österreichische Zwei-Pfennig-Stück aus dem Jahre 1875. Auch einige amerikanische Cent-Stücke hat Wichmann gefunden. „Die haben wahrscheinlich amerikanische Soldaten Ende des Zweiten Weltkriegs in der Ems verloren“, vermutet er. Auch einige deutsche Münzen aus der NS-Zeit hat Wichmann gefunden. „Die sind relativ häufig, aber man muss Glück haben, wenn man eine gut erhaltene findet, weil die Kupfer-Nickel-Legierung schnell oxydiert“, weiß der Münzsammler.

Ein gutes Dutzend Münzen hat Wichmann in nur drei Tagen aus der Ems geholt. Inzwischen umfasst seine Sammlung mehr als 200 Münzen, Uniformknöpfe oder Munitionsreste. Die meisten Stücke sind vom Zahn der Zeit stark angenagt. Inschriften und Daten sind oft erst zu entziffern, wenn die Münzen im Zitronensäurebad gereinigt wurden.

Wo genau er immer wieder fündig wird, will Martin Wichmann nicht verraten. Es könnten ja noch andere auf die Idee kommen... Aber ein Zuckerschlecken ist die Münzsuche in der Ems ohnehin nicht. Stundenlang steht Wichmann im Wasser und tastet mit bloßen Händen unter den Steinen herum. Einen Metalldetektor hat er nicht. „Manchmal liegt da auch Glas herum, da kann man sich böse verletzten“, weiß der Münzsucher aus eigener leidvoller Erfahrung. Und wenn man seine zerschundenen Fingerkuppen sieht, glaubt man ihm aufs Wort. Auch vor einigen Bombentrichtern in der Ems müsse man sich in Acht nehmen.

Dennoch treibt das Schatzsucherfieber Wichmann immer wieder in die Ems. Eines Tages, so hofft er, gelingt ihm vielleicht noch der ganz große Fund. „Eine Goldmünze vielleicht, das wär schon was.“



Einen silbernen Reichstaler aus dem Jahr 1693 hat Martin Wichmann in der Ems gefunden.
(Foto: Klaus Dierkes)

(Quelle: http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/kreis_steinfurt/rheine/1113529_Silbertaler_von_1693_lag_in_der_Ems.html)
 
Richard Am: 04.11.2009 20:53:40 Gelesen: 6441# 5 @  
„Die Demokratie im Spiegel ihrer Münzen“

Westfälische Nachrichten / git, Ramsdorf (26.10.09)) - „GeldKunst - KunstGeld: Die Demokratie in Deutschland im Spiegel ihrer Münzen“ heißt eine Sonderausstellung, die vom 29. Oktober bis zum 29. November im Burgsaal gezeigt wird. Etwa 300 Münzen, dazu Gipsmodelle des Hartgelds sowie Alltagsgegenstände aus der jeweiligen Zeit vermitteln Historie aus einer etwas anderen Perspektive. „Die Ausstellung präsentiert einen anderen Blickwinkel als bei üblichen Rückblicken“, erläutert Bürgermeister Dr. Christian Schulze Pellengahr. Bereits 2007 begannen die ersten Überlegungen, um die Ausstellung in die Gemeinde zu holen, berichtet Michael Kleiner, Beauftragter für das Museum Burg Ramsdorf und selbst passionierter Numismatiker. Jetzt hat es geklappt: Auf ihrem Weg vom Westfälischen Landesmuseum (Münster) zum Haus der Geschichte (Bonn) macht sie „Station“ in Ramsdorf.

„Münzen sind nicht nur alltägliche Gebrauchsgegenstände, sondern auch Ergebnisse künstlerischer Gestaltung und sogar von Künstlerwettbewerben - und das gilt insbesondere für Gedenkmünzen“, heißt es in der Ankündigung. Sie sind Geldkunst, weil ihre besondere Gestaltung ihren Reiz ausmacht. Sie sind Kunstgeld, weil viele Menschen sie deswegen sorgfältig verwahren und sie kaum als Geld im Umlauf sind.

Bereits in der Antike und im Mittelalter gab es Sondermünzen zu außergewöhnlichen Anlässen. Die Stadt Frankfurt am Main gab Sondermünzen zu den Verfassungsberatungen (1848/1849) in der Paulskirche heraus, die auch in der Ausstellung zu sehen sind. Die vor 90 Jahren gegründete Weimarer Republik gab fast nur Sondermünzen im Wert von fünf und drei Reichsmark aus, die ebenfalls gezeigt werden.

Die Sondermünzen der Bundesrepublik Deutschland können ebenso wie die Münzen der früheren Deutschen Demokratischen Republik besichtigt werden. Außerdem werden Zeitdokumente aus 60 Jahren Bundesrepublik und 20 Jahren Mauerfall gezeigt. Ob „Mao-Bibel“, Messing-Kerzenleuchter mit der Aufschrift „Freiheit und Recht für alle Deutschen“, ein DDR-Reisepass oder ein von Gorbatschow signiertes Buch - diese Exponate veranschaulichen Entwicklungen. Sondermünzen stellen die Geschichte von Weimarer Republik, Bundesrepublik und DDR dar. Als Paradestück der Ausstellung gilt laut Michael Kleiner eine Sondermünze zur Wahl des Königs Friedrich Wilhelm IV. zum Deutschen Kaiser durch die Paulskirchen-Versammlung.

Die Ausstellung wird am Donnerstag, 29. Oktober, 18.30 Uhr, eröffnet. Den Einführungsvortrag hält Dr. Gerd Dethlefs (Westfälisches Landesmuseum). Das Museum Burg Ramsdorf ist geöffnet: dienstags bis samstags, 15 bis 17 Uhr, sonntags, 14 bis 17 Uhr, sowie nach Vereinbarung. Eintritt: Erwachsene zwei Euro, Kinder und Jugendliche: ein Euro.



Dr. Christian Schulze Pellengahr und Michael Kleiner holten die Ausstellung nach Ramsdorf.
(Fotos: Jüttemeier)

(Quelle: http://www.westfaelische-nachrichten.de/lokales/kreis_borken/velen/1147818_Die_Demokratie_im_Spiegel_ihrer_Muenzen.html)
 
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