Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Alliierte Besetzung Gemeinschaftsausgaben Wertschätzung von Belegen
Parachana Am: 17.07.2020 17:56:12 Gelesen: 4545# 1 @  
Wertbestimmung von Belegen Alliierte Besetzung

Liebe Sammlerinnen und Sammler,

seid ich hier auf den Philaseiten angekommen bin, sammel ich nicht mehr nur Marken, sondern auch Belege. Mein größtes Problem liegt in der Bewertung von Belegen. Ich habe hier ein Beispiel mit Mischfrankatur aus den Gemeinschaftsausgaben Alliierte Besetzung.



Dieser Wertbrief mit den Marken 959 und 961 ging aus Köln nach Kirchhundem. Wenn ich jetzt den Michel Spezial ( habe nur einen von 1995) zu Grunde lege, dann wäre die Nummer 959 20,00DM und die 961 50,00DM auf Brief wert. Wahrscheinlich kämen noch andere Punkte zum tragen.

Was mich jetzt interessiert ist: Kann man die Werte aus dem Michel zu Grunde legen und was wäre der Beleg in euren Augen Wert.

Freue mich auf Antworten
Uwe Lücke
 
HWS-NRW Am: 17.07.2020 19:33:44 Gelesen: 4519# 2 @  
@ Parachana [#1]

Hallo Uwe,

erst einmal Gratulation zu dem tollen Beleg.

Zu Deiner Beschreibung, die ist eine "Buntfrankatur", da beide Marken aus einem Satz sind, bei der Wertigkeit käme der teurere Briefpreis zur Wertung,
die zweite Marke zählt erst einmal nur als "gebrauchte Marke". Es wurde hier auch nch ein Feldpost-V-Zettel nachverwendet, wichtig wäre jetzt aber erst
einmal die Bestimmung des genauen Absende-bzw. Ankunftsdatums (Rückseite) dann wird ein "Schuh draus".

Zeige doch bitte noch die Rückseite, der vordere Tages-Maschinenstempel ist ja leider nicht lesbar.

mit Sammlergruß
Werner
 
Parachana Am: 17.07.2020 19:55:11 Gelesen: 4506# 3 @  
Hallo Werner,

danke für die Gratulation. Ich selber kann damit nicht viel anfangen, da es nicht mein Sammelgebiet ist. Möchte hier nicht zum Verkauf aufrufen, da Richard es nicht so gerne sieht. Werde ihn wohl in die Philaseiten Auktion einstellen.

Jetzt zurück zum Thema. Hier erst einmal die Rückseite.



Auch der Stempel ist schlecht abgeschlagen. Doch ich erkenne 21.12.1947.
Vielleicht hilft das weiter um einmal einen ungefähren Preis zu ermitteln. Mir ist schon klar das der Preis zum Schluss daran liegt, wie viel jemand bereit ist für so etwas zu bezahlen. Das gleiche mache ich bei meinem Hauptsammelgebiet (Griechenland) ja auch.

Gruss aus Westfalen
Uwe
 
bovi11 Am: 17.07.2020 20:19:36 Gelesen: 4499# 4 @  
@ Parachana [#3]

Die Nr. 961 auf Brief steht mit 50,00 Euro im MICHEL-Spezial.

Hier muß man allerdings mehrere Punkte berücksichtigen:

Werterhöhend: Die 3-Mark ist vom Oberrand und die 1-Mark von Unterrand; ungewöhnliche Portostufe.

Wertmindernd sind allerdings der kaum entzifferbare Stempel vorderseitig (der Ankunftsstempel ist akzeptabel) und die 961 vom Stempel fast nichts abbekommen hat. Zudem sind die Marken etwas verschmutzt.

Ich meine, 20,00 Euro sollte der Brief bringen.
 
Frankenjogger Am: 17.07.2020 20:36:45 Gelesen: 4488# 5 @  
Hallo Uwe,

auch wenn meine Vorredner viel Lob für den Beleg ausgesprochen haben, möchte ich etwas relativieren. Der Brief ist schon etwas weiter davon entfernt portogerecht zu sein. Meine Recherche ergeben 3,68 DM Porto. Die 50 € Katalogwert beziehen sich auf portorichtige Frankaturen. Der Brief ist von einem Briefmarkenhändler, die haben gerne rund, mit Markwerten frankiert. Interessant ist eher der Feldpost-Wert-Zettel, sicher als Aufbrauch aufgrund von Mangel an Wertzetteln vom Postamt genutzt. Dafür kann es Interessenten geben. Meine Einschätzung läge deutlich unter der Einschätzung von bovi11, aber ich wäre daran interessiert irgendwann zu erfahren, was du letztendlich für den Brief erzielst.

Gruß, Klemens
 
bovi11 Am: 17.07.2020 20:40:24 Gelesen: 4483# 6 @  
@ Frankenjogger [#5]

Ich bin in er Tat von portogerechter Frankatur ausgegangen - nachgerechnet habe ich das nicht.
 
doktorstamp Am: 17.07.2020 21:07:07 Gelesen: 4474# 7 @  
Wertbriefe aus dieser Zeit sind nicht alltäglich, dennoch überhaupt keine Seltenheiten. Der Beleg ist aus dem Bedarf, wenn auch gnadenlos überfrankiert. Dies haben wir dem Absender zu verdanken. Das er relativ dick und unregelmäßig war führte zum Einsatz des Handrollstempels, die bestoßenen Ecken, sind auch ein Mangel, aber damit soll der Abnehmer sich abfinden.

Die Bewertung von Bovi halte ich für angemessen. Die 1, 2, und 3 Mk. Werte sind ohne große Schwierigkeit aufzutreiben, wenn auch Michel es anders haben will, mit seinen Bewertungen. Der Feldpost Wert Zettel ist auch leicht zu finden und relativ häufig anzutreffen.

MfG

Nigel
 
achim11-76 Am: 17.07.2020 21:22:36 Gelesen: 4467# 8 @  
Also wegen 32 RPf Überfrankierung wäre ich jetzt nicht so päpstlich und lt Michel gilt doch ein Beleg noch als Portorichtig, wenn maximal 10% überfrankiert ist. und bei 3,68 RM Porto sind wir da noch drunter.
 
Parachana Am: 17.07.2020 21:50:03 Gelesen: 4452# 9 @  
Danke an alle,

ich sehe schon genau das Problem. Katalogwerte sind leider meistens viel zu hoch. Was leider hier in der Philatelie, aber auch in vielen anderen Sammelgebieten von Außenstehenden oft nicht gesehen wird. Somit wird vieles teuer angeboten mit der Bemerkung: So steht es doch im Katalog.

Auch wenn ich kein Fachmann in der Bewertung bin, hatte ich mir schon gedacht das es mehrere Punkte gibt die den Preis drücken. Jedoch habe ich auch schon häufig Bemerkungen wie von doktorstamp (ist völlig in Ordnung) gehört.

Lange Rede kurzes Ergebnis. Werde den Beleg für wenig Geld in der Philaseiten Auktion einstellen und sehen was passiert.

Für mich ist jetzt nur noch die Frage wo und wie ich den Beleg einstelle.

Vielen Dank an alle.

Werde mich mit dem nächsten Beleg wieder melden
Uwe Lücke
 
Frankenjogger Am: 17.07.2020 22:39:09 Gelesen: 4441# 10 @  
@ achim11-76 [#8]

"lt Michel gilt doch ein Beleg noch als Portorichtig, wenn maximal 10% überfrankiert ist."

Laut Michel ja, in der (ernsten) Sammlerschaft schon (sehr) lange nicht mehr. Das schlägt sich eben (deutlich) im Preis nieder.

Deshalb schrieb ich ja: "ich wäre daran interessiert irgendwann zu erfahren, was du letztendlich für den Brief erzielst."

Gute Nacht, Klemens
 
alemannia Am: 18.07.2020 08:03:20 Gelesen: 4403# 11 @  
@ achim11-76 [#8]

Hallo zusammen,

" Also wegen 32 RPf Überfrankierung wäre ich jetzt nicht so päpstlich..und lt Michel gilt doch ein Beleg noch als Portorichtig, wenn maximal 10% überfrankiert ist. und bei 3,68 RM Porto sind wir da noch drunter."

In welchem Michel steht das so?

In meinem Briefe 2016/2017 steht, dass bei der Notierung nur in seltenen Ausnahmefällen maximal 10 % des Posttarifes als Überfrankierung hingenommen werden können.

Ein Ausnahmefall ist Ende 1947 in der Bizone aus meiner Sicht nicht gegeben.

Anders sieht es z. B. rund um die Währungsreform im Juni 1948 aus. Die alten, noch für Reichsmark erworbenen Marken, wurden ungültig.

Dabei wurden, bevor die Marken nicht mehr verwendet werden konnten, geringe Überfrankierungen in Kauf genommen.

Gruß

Guntram
 
bovi11 Am: 18.07.2020 08:30:15 Gelesen: 4396# 12 @  
@ Parachana [#9]

Die Diskussion um die leichte Überfrankierung hilft Parachana nicht weiter.

Der Beleg reißt einen sicher nicht vom Hocker, aber er dokumentiert nichts desto trotz eine Bedarfsverwendung mit einer Marke vom Oberrand und einer vom Unterrand. Diese Ränder wurden meist abgetrennt, bevor die Marken aufgeklebt wurden.

Der Feldpost-Wertzettel kommt hinzu.

Es bietet sich an, den Beleg unter "Alliierte Besetzung Gemeinschaftsausgaben" einzustellen.

Ich würde ihn nicht "ab 1,00 Euro" anbieten, sondern mit 8,00 oder 10.00 Euro und gucken, was passiert.
 
Parachana Am: 18.07.2020 08:43:48 Gelesen: 4387# 13 @  
Guten Morgen,

wir werden es bald wissen, ob es hier jemanden mit Interesse an dem Brief gibt. Habe ihn für 5,00 Euro bei der nächsten Auktion eingestellt.

Dann sehe ich weiter
Uwe
 
Frankenjogger Am: 19.07.2020 11:06:01 Gelesen: 4337# 14 @  
Hallo,

schon Zufall, dass ein gleicher Brief zeitnah auf ebay verkauft wird. Wertbrief über 20 g mit Wert 5.500,- DM. Dieser Brief, der portogerecht frankiert ist, ging heute auf ebay zu Ende. Verkaufspreis: 5,50 €.



Schönen Sonntag,
Klemens
 
Jahnnusch Am: 19.07.2020 11:39:18 Gelesen: 4325# 15 @  
Der Brief ist vor der Währungsreform verschickt worden. Der Inhalt war nur 550,00 DM wert = 275 €.
 
Parachana Am: 19.07.2020 11:52:36 Gelesen: 4317# 16 @  
@ Frankenjogger [#14]

Hallo,

auch ich habe noch einen zweiten Wertbrief. Vom selben Händler an die selbe Adresse und wenn ich es richtig sehe auch am selben Tag.



Vielleicht kann mir jemand sagen ob der auch überfrankiert ist.

Einen schönen Sonntag
Uwe
 
lueckel2010 Am: 19.07.2020 12:21:19 Gelesen: 4303# 17 @  
@ Jahnnusch [#15]

Guten Tag,

warum so spitzfindig? "Frankenjogger" wird wohl RM gemeint haben (steht ja auch auf dem Beleg drauf), vermutlich hat er sich nur ein wenig vertippt!

Moin aus Ostfriesland, "lueckel2010"
 
alemannia Am: 19.07.2020 12:35:51 Gelesen: 4293# 18 @  
@ Jahnnusch [#15]

Hallo,

die Wertangabe war nicht 550,00 DM oder gar 275,00 €, sondern 5.500,00 RM.

Die RM war die vor der Währungsreform gültige Währung. Was soll man da umrechnen?

Gruß

Guntram
 
Frankenjogger Am: 19.07.2020 13:44:35 Gelesen: 4279# 19 @  
Jo, da habe ich mich natürlich vertan mit RM und DM. Mir ging es vor allem um die oben diskutierte Preisfindung des von Parachana [#1] gezeigten Briefes.

@ Parachana [#16]

Hier passt das Porto. Brief (21 - 250 g) 48 Pf + Wert-Bearbeitung (> 500 RM) 100 Pf + 7x 20 Pf (je 500 RM Wertangabe) = 2,88 RM

Gruß, Klemens
 
Parachana Am: 19.07.2020 14:22:45 Gelesen: 4262# 20 @  
@ Frankenjogger [#19]

Danke Klemens, vielleicht werde ich mich ja eines Tages auch mal mit dem Porto beschäftigen.

VG
Uwe
 
EDMI Am: 26.10.2022 14:04:29 Gelesen: 1853# 21 @  
Hallo Zusammen,

ich habe hier einen Beleg mit Mi.Nr. 917+937.

Im Briefe Katalog (2003) sind keine MiF gelistet. Und bei den allgemeinen Angaben zu MiF der Gemeinschafsausgaben finde ich kein Porto von 1,08 für ein Einschreiben. (Porto-Periode 2)

Hat jemand eine genauere Bewertung?

VG


 
hubtheissen Am: 26.10.2022 15:55:16 Gelesen: 1825# 22 @  
@ EDMI [#21]

Hallo,

dies ist ein Fernbrief-Einschreiben der 2. Gewichtsstufe (21 g bis 250 g). Das Porto betrug 48 Pfg. und die Einscheibgebühr 60 Pfg.

Der Bedarfsbrief-Katalog von GÖTZ aus 1980 bewertet diese Portostufe mit einer Mischfrankatur der Ziffernausgabe mit 5,- DM. Wesentlich mehr ist auch heute in Euro dafür nicht zu erwarten.

Gruß

Hubert
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.