Thema: Sütterlin und andere Schriften - wer kann das lesen ?
SH-Sammler Am: 18.06.2021 16:36:14 Gelesen: 406196# 2331@  
@ Heinz 7 [#2253]

Hallo Heinz,

jetzt habe ich mich nochmals mit einem anderen Gedanken an den Hullner gemacht.
Huller / Hullner fällt als Geschlechtsname ja weg. Herr Glättli logierte nicht bei einem Schneider Hullner. Also muss es sich doch um eine zusätzliche Berufsbezeichnung zum Schneider handeln. So wie der Metzger / Wurster war es bei den Schneidern anscheinend der “Schneider / Hullner”. Nur findet man im Internet auf die Schnelle nichts zu dieser Berufsbezeichnung.

Es gibt aber eine Homepage über alte Berufsbezeichnungen [1]. Dort gibt es einen Ordner “Genealog. Hilfen”, dann “Lateinische und altdeutsche Berufsbezeichnungen”. Dort sind alte Berufe von A bis Z aufgeführt. Unter Kapitel F wirst Du fündig. Dort wird ein Fullo, zu deutsch Tuchwalker aufgeführt. Das wäre mindestens ein mit einem Schneider verwandter Berufszweig.

Gib bei Google anschliessend die Bezeichnung “Tuchwalker” und “Wiki” ein und Du findest die lateinische Übersetzung Fullones sowie die Beschreibung dieses Berufes. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Aussage “Pecunia non olet”. Nur leben wir nicht mehr zur Römerzeit, also wird Fullones verdeutscht zu Fullner.

Nun, es ist ein bisschen weit hergeholt… Was, wenn im damaligen Sprachgebrauch ein Fullner (lateinisch Fullo) gemeint wäre, im Dialekt aber Hullner ausgesprochen wurde?

Fullner oder Hullner, wer macht beim Schreiben keine Fehler, vor allem, wenn man das Wort nur vom Hörensagen her kennt. Ich denke, man darf da nicht zu kleinlich sein (vor allem, wenn der Fullner = Tuchwalker doch irgendwie passen könnte).

So, das wars von meiner Seite. Hat aber Freude gemacht und hinterlässt bei mir ein Schmunzeln auf den Stockzähnen.

SH-Sammler
Hanspeter

[1] http://www.bielski.de/html
 
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