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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10493 Beiträge:
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inflamicha Am: 10.11.2013 00:29:16 Gelesen: 4225760# 2569 @  
Guten Morgen,

zum Sonntag gibt es eine schöne Übergangsfrankatur: Eingeschriebener Eil-Fernbrief der zweiten Gewichtsstufe vom 17.12.1923 von Berlin nach Nürnberg, Portosoll 700 Milliarden Mark bzw. 70 Rentenpfennig. Verklebt sind 2mal 20 Pf., 2mal 10 Pf., je einmal 5 und 3 Pf. (ges. 68 Pfennig) und 2mal 5 Mrd., 1mal 1 Mrd., 4mal 500 Mio. sowie rückseitig 35mal 200 Mio. Mark, zusammen 20 Mrd. Mark bzw. die fehlenden 2 Pfennige. Eine 200 Millionen-Mark-Marke war immerhin noch 0,02 Pfennig wert, der Absender ließ also wirklich nichts umkommen.



Gruß Michael
 
juni-1848 Am: 10.11.2013 13:45:02 Gelesen: 4225279# 2570 @  
@ inflamicha [#2569]

Toller Beleg! Millionenwerte unter 500 Mio bei Dezember- und Übergangsfrankaturen sind echte Glücksgriffe.

Etwas früher aus der PP 25 (20. bis 25.11.1923) dieser:



(Datenbank # 3884)

Von Frankfurt/Main nach Zürich lief dieser Brief am 22.11.1923 in der 7. Gewichtsstufe (121-140g zu 80 + 6x40 Mrd) durch bezahlten Eilboten (160 Mrd). Frankiert wurde mit der 10 Mrd Korbdeckel (MeF 48x; Porto und Gebühren: 480.000.000.000,- Mark).

Der Briefkopf mit dem Firmenvordruck ist leider ebenso abgeschnitten wie die untere Hälfte der Rückseite (mit dem Ankunftsstempel).

Höhere Auslandsgewichtsstufen und dann noch per Eilboten sind wahrlich keine Massenware.

Schönen Sonntag noch, Werner
 
muemmel Am: 10.11.2013 20:46:26 Gelesen: 4225058# 2571 @  
@ juni-1848 [#2570]

Hallo Werner,

auch wenn ein paar Teile der Schere zum Opfer gefallen sind, allemal eine beeindruckende Frankatur.

@ alle

In der Portoperiode 19 (1.–9.10.1923) kostete eine Drucksache 400.000 Mark:


(Datenbank # 4076)

Am Ersttag der Portoperiode von Köln nach Schloss Wachendorf gelaufen und mit einem Postfreistempel freigemacht.

Grüßle
Harald
 
inflamicha Am: 10.11.2013 22:50:34 Gelesen: 4224996# 2572 @  
Guten Abend,

beim nächsten Beleg hat der Absender leider zu viel des Guten getan:



Auf diesem Fernbrief von Berlin nach Stuttgart vom 8.12.1923 klebt neben je einer Marke zu 3 und 5 Rentenpfennigen (= 8 Pf.) schon eine Marke zu 20 Mrd. M. (= 2 Pf.), damit war das erforderliche Porto von 10 Pf. erbracht. Zusätzlich sind noch 30mal 50 Mio. und 17mal 500 Mio, also 1,5 Mrd. + 8,5 Mrd. = 10 Mrd. = ein ganzer Pfennig zuviel frankiert. Beim Stempeln der rückseitigen Marken hat der Postbeamten wohl die Lust verloren - nachdem zweimal der Tagesstempel abgeschlagen war wurde der Rest mit einer Notentwertung durch einen Grobsendungsstempel versehen. Ein schönes Stück wie ich meine, wenn auch nicht ganz portogerecht...

Ich wünsche Euch eine schöne Woche.

Gruß Michael
 
zockerpeppi Am: 11.11.2013 21:09:18 Gelesen: 4224493# 2573 @  
Da heute noch kein Beleg gezeigt wurde, starte ich mal einen kleinen Beitrag. Auch wenn meine Belege kaum mithalten können, allein der gute Wille zur Mitmache zählt. Es verbleiben mir dann noch 2 kleine Belege und dann ist vorerst Schluss mit Infla.



[Datenbank # 4259]

Dienstbrief des Finanzamtes Hersbruck nach Behringsdorf. PP 15.1.23 - 28.2.23. Frankiert auf der Vorderseite mit 6 Dienstmarken à 5 Mark (30 Mark). Auf der Rückseite frankiert mit 40x alias Bayerischen Dienstmarken mit Deutsches Reich Überdruck à 50 Pfg (20 Mark)

Gesamt Porto 50 Mark für den Brief bis 20gr in Inlandverkehr.

Gruß
Lulu
 
inflamicha Am: 11.11.2013 21:10:40 Gelesen: 4224491# 2574 @  
Guten Abend,

der heutige Beleg ist wieder ein R-Fernbrief, diesmal von München nach Breslau vom 4.12.1923. Portosoll 30 Pf. aus 10 Pf. für Brief bis 20 g und 20 Pf. Einschreibgebühr. Vorn kleben 20 Pf., hinten 10mal 10 Mrd. Mark = die fehlenden 10 Rentenpfennig. Eine typische Übergangsfrankatur also. Der Absender war so nett die Oberränder dranzulassen ;-)



Gruß Michael
 
JoshSGD Am: 12.11.2013 10:11:15 Gelesen: 4224092# 2575 @  
@ inflamicha [#2572]

Einen schönen Beleg mit interessanter Behelfsentwertung zeigst du hier. Unser Mitglied "fillemille" (H.-J. Filbrandt) sucht solche Abschläge als Abbildung für eine künftige Veröffentlichung, er hat dazu auch hier einen Thread gestartet, da kannste den Beleg ja nochmal zeigen.

Und nun machen wir wieder einen Sprung von den Milliarden zu den Pfennigen und sehen eine Fernpostkarte von Bad Sulza nach Oschatz, welche in der PP 5 (6.5.20 - 31.3.21) gelaufen ist. Portorichtig frankiert mit 30 Pfennig, MeF Mi.Nr. 99.



Gruß
Josh
 
inflamicha Am: 12.11.2013 13:17:14 Gelesen: 4224007# 2576 @  
@ JoshSGD [#2575]

Unser fillemille hat den Beleg schon vor Monaten für seine Registratur bekommen, keine Sorge. ;-)

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 12.11.2013 21:53:52 Gelesen: 4223734# 2577 @  
Guten Abend,

heute zeige ich eine Dezember-Fehlfrankatur vom 1.12.1923 nachmittags. Die Leute hatten aus den letzten Novembertagen noch im Kopf, dass die Briefmarken zum vierfachen Nennwert verwendet werden können.



Dieser Fernbrief von Gera nach Rosenthal ist mit je einmal 20 und 5 Mrd. Mark frankiert, mal 4 wären die nötigen 100 Mrd. Mark bzw. 10 Rentenpfennig bezahlt, wenn da nicht... Aber es hat funktioniert und der Brief wurde unbeanstandet befördert.

Gruß Michael
 
JoshSGD Am: 13.11.2013 16:49:35 Gelesen: 4223256# 2578 @  
Liebe Belegefreunde,

für heute gibt es wieder einen Germania-Beleg zu sehen.

Eine einfache Fernpostkarte von Bernburg nach Leipzig vom 25.1.21 (PP 5; 6.5.20 - 31.3.21), portogerecht frankiert mit 30 Pfennig, Mi.Nr. 141 und 143.



Gruß
Josh
 
inflamicha Am: 13.11.2013 20:45:41 Gelesen: 4223137# 2579 @  
Guten Abend,

von mir gibt es den nächsten Beleg mit Übergangsfrankatur. Dieser Ortsbrief der zweiten Gewichtsstufe bis 100 g kostete 10 Pf., es wurde mit 3 und 5 Rentenpfennig (= 8 Pf.) sowie 25mal 200 Mio. und 3mal 5 Mrd. Mark (= 20 Mrd. M. oder 2 Pf.) portogerecht frankiert.



Gruß Michael
 
JoshSGD Am: 14.11.2013 11:19:07 Gelesen: 4222682# 2580 @  
Guten Tag in die Runde,

von vielen Millionen und Milliarden zurück zu den Pfennigen geht es mit dem folgenden Beleg.

Fernpostkarte von Krausnick nach Berlin in der PP 6 (1.4. - 31.12.21), portogerecht frankiert mit 40 Pfennig, MeF Mi.Nr. 143 b.



(Datenbank # 2840)

Gruß
Josh
 
inflamicha Am: 14.11.2013 21:22:24 Gelesen: 4222351# 2581 @  
Guten Abend,

und gleich wieder zurück zu den Milliarden: Selbstgebasteltete Postkarte von Kettenacker Post Gammertingen nach Berlin-Halensee vom 1.12.1923 nachmittags:



Der Herr Pfarrer hatte die Karte am 30.11. geschrieben und noch nach Novemberporto 40 Mrd. (10 Mrd. x 4) frankiert, aber nicht umgehend in den Briefkasten eingeworfen. Am nächsten Tag waren die aufgeklebten 10 Mrd. Mark gerade noch einen Pfennig wert. Die Post hat´s toleriert. Das anhängende Walzen-Unterrandstück ist auch nicht alltäglich.

Gruß Michael
 
JoshSGD Am: 15.11.2013 11:54:22 Gelesen: 4221443# 2582 @  
Liebe Belegefreunde,

weiter geht es mit den Kettenhemden, allerdings in Mischfrankatur und kopfstehend.

Wir sehen eine Fernpostkarte von Garmisch-Partenkirchen nach Berlin-Lichterfelde vom 15.5.1921 (PP 6; 1.4. - 31.12.1921), portorichtig frankiert mit 40 Pfennig in MiF Mi.Nr. 106 a und 109.



Gruß
Josh
 
juni-1848 Am: 15.11.2013 19:46:13 Gelesen: 4220836# 2583 @  
Moin moin,

diesen Beleg hatte ich ursprünglich hinter meinem "Remailing-Tab"; doch dann habe ich genauer hingeschaut:



(Datenbank # 3885)

Nach dem Ende des 1. Weltkriegs kam Hadersleben [1] zur Zone I in der deutsch-dänischen Volksabstimmung über die künftige staatliche Zugehörigkeit Schleswigs. Dann am 10.2.1920 stimmten rund 60 % der Einwohner pro Dänemark (Nordschleswig gesamt: 75 %) und die Stadt fiel am 15.6.1920 dem Königreich Dänemark zu. Am 11.1.1919 (PP3) sendete ein patriotischer Kaufmann (dänischer Absendervordruck) aus Hadersleben diese Geschäftsdrucksache (3.Gewichtsstufe 101-150g) ins dänische Vojens, frankiert mit einer 15 Pf Germania.

Die Rückseite ist leer, die Klappe offen und vollgummiert.

Der Brief ist in den Randbereichen insbes. oben im Absendervordruck druckgefaltet und bestoßen, so dass sich auch ohne Inhalt auf den Versand eines kleinen Heftchens (> 100g) schließen läßt.

So das war's für dieses Wochenend - mal schauen, was der Tauschtag in Münster bringt.

Werner

[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Haderslev
 
inflamicha Am: 15.11.2013 20:23:42 Gelesen: 4220768# 2584 @  
Guten Abend,

von mir gibt´s heute einen Dezemberbrief-Nachläufer. Die Inflationsmarken verloren zwar mit Ablauf des 31.12.1923 ihre Gültigkeit, es kommen aber immer mal wieder unbeanstandete Postsendungen nach diesem Datum mit solchen Frankaturen vor. Wie man sieht sogar ins Ausland:



Der Brief wurde am 29.1.1924 von Ludwigshafen nach Freudenthal in der CSR befördert, hierhin galt ein ermäßigter Tarif von 25 Pfennig. Verklebt sind 23 Rentenpfennig und 20 Mrd. Mark (= die fehlenden 2 Pfennig).

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 16.11.2013 19:13:18 Gelesen: 4219079# 2585 @  
Guten Abend,

heute kommt ein ganz normaler R-Fernbrief der zweiten Gewichtsstufe bis 100 g vom 1.12.1923 nachmittags von Dresden nach Berlin, das erforderliche Porto von 400 Milliarden Mark ist mit 20 Marken zu 20 Mrd. frankiert.



Der vorgeschriebene Post-Ankunftsstempel fehlt, was hin und wieder vorkommt. Immerhin wurde der Eingangsstempel der deutschen Bank vom 3.12. angebracht. Auch die Prüfer Zirkenbach und Grimm haben mit ihren Monogrammstempeln bestätigt, dass alles seine Richtigkeit hat.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 17.11.2013 00:54:16 Gelesen: 4218592# 2586 @  
Nun denn, da ich netzmäßig wieder einigermaßen wieder dabei bin, nach den hübschen Belegen mit Marken hier wieder ein Beleg mit einem Postfreistempel:


(Datenbank # 4077)

Eine Drucksache von Leipzig vom 6.10.23 nach Kristiania (wie die norwegische Hauptstadt damals noch hieß. Der Postfreistempel wurde mit dem Ankunftstempel von Kristiania gedeckelt, aber der Betrag von 1,2 Millionen ist immerhin noch erkennbar.

Schöne Grüße
Harald
 
Lars Boettger Am: 17.11.2013 14:00:27 Gelesen: 4217496# 2587 @  
Das ist kein klassischer Inflationsbeleg, aber er gehört m.E. schon mit in die Zeit. Leider ist es nur ein Ausschnitt eines Briefes, von daher kann ich nur Mutmassungen über das Porto machen. Die Einschreibegebühr beträgt noch 20 Pfg., für eine Drucksache mit dem Gewicht von 500 Gramm - 1 KG werden nach meinem Michelpostgebühren-Handbuch 35 Pfg. verlangt. Auf dem Brief sind 55 Pfg. verklebt, das passt. Im Verkehr mit Luxemburg sind die Inlandsportosätze noch anwendbar. Die US-Zensur hatte das Einschreiben auch bearbeitet.

Beste Sammlergrüsse!

Lars


 
inflamicha Am: 17.11.2013 19:58:51 Gelesen: 4217261# 2588 @  
@ Lars Boettger [#2587]

1919 ist doch "mittendrin" ;-) Sicher ein nicht alltäglicher Beleg, sowas kommt wenn überhaupt fast nur als Ausschnitt vor.

Bei mir geht es weiter mit einem großen Dezember-Übergangsfrankaturenbeleg, sowas wurde leider meist gefaltet aufbewahrt. Aber wenigstens nicht ausgeschnitten.

Es handelt sich um einen eingeschriebenen Eilbrief im Ortsbestellbezirk. Das Gewicht kann zwischen 21 und 500 Gramm gelegen haben, kostete alles 20 Pfennig. Eil- und Einschreibgebühr betrugen zusammen 50 Pf. (30+20), so ergibt sich ein Gesamtporto von 70 Renten-Pfennig oder 700 Mrd. Papiermark.



Verklebt sind 3mal 20 Pf., je einmal 5 und 3 Pf. (zusammen 68 Pf.) sowie 20mal 500 Mio. (10 Mrd.= 1 Pf.) und 50mal 200 Mio. (10 Mrd.= 1 Pf.), also ein portogerechter Beleg.

Gruß Michael
 
JoshSGD Am: 18.11.2013 09:12:49 Gelesen: 4216905# 2589 @  
Guten Morgen in die Runde,

heute der nächste Beleg mit einem Kettenhemd aus der PP 6 (1.4. - 31.12.21) von Helgoland nach Leipzig vom 9.11.21. Ganzsache P 120 mit Frankierung von 10 Pfennig, Mi.Nr. 140 a, gesamt 40 Pfennig und damit portogerecht.



Gruß
Josh
 
inflamicha Am: 18.11.2013 16:15:56 Gelesen: 4216712# 2590 @  
[#2581]

Nachdem es nun unwidersprochen ein paar Tage so zu lesen war: Es hängt natürlich kein Walzen-, sondern ein Plattendruck-Unterrandstück an den Marken.

Gruß Michael
 
inflamicha Am: 18.11.2013 21:02:20 Gelesen: 4216558# 2591 @  
Guten Abend,

auch beim folgenden Beleg sind die Unterrandstücke im Plattendruck noch dran: Fernbrief von Halle nach Langensalza vom 3.12.1923 mit rückseitig 20mal 5 Mrd. = 100 Mrd. Mark oder 10 Rentenpfennig.



Gruß Michael
 
muemmel Am: 18.11.2013 22:00:33 Gelesen: 4216527# 2592 @  
@ Lars Boettger [#2587]

Hallo Lars,

aber selbstverständlich ist das ein Inflabeleg und Deine Interpretation ist vollkommen richtig. Bei schwergewichtigen Drucksachen ist meist nur die Vorderseite als Ausschnitt erhalten geblieben und wir müssen dankbar sein, dass es Leute gab, die solche Dinge nicht gleich dem Papierkorb übergeben haben.

Grüßle
Mümmel
 
muemmel Am: 18.11.2013 22:07:42 Gelesen: 4216517# 2593 @  
Salut an die Belegsammler,

nachdem wieder so viele Belege mit Marken vorgestellt wurden, hier wieder mal einer mit einem Postfreistempel:



(Datenbank # 4069)

Ein Streifband, das innerhalb von Halle/Saale am 17.10.22 unterwegs war. Für Streifbandsendungen galt der Drucksachentarif, und der betrug bis 50g nun mal 1,50 Mark.

Schöne Grüße
Harald
 

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