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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10457 Beiträge:
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muemmel Am: 25.05.2012 16:54:00 Gelesen: 4433587# 1583 @  
Hallo Inflafreunde,

heute geht es an Ortsbriefe der Portoperiode 20 (10.–19.10.1923), die 2 Millionen Porto kosteten.





Da sucht man jahrelang nach Ortsbriefen dieser Portoperiode mit reiner Rosettenfrankatur und dann flattern einem gleich zwei Stück davon ins Haus.

Der erste ist mit Marken der 314 AW frankiert, der zweite mit 314 AP.

Schöne und sonnige Pfingsttage wünscht
der Harald
 
kauli Am: 25.05.2012 18:43:58 Gelesen: 4433546# 1584 @  
Hallo zusammen,

bei dem Beleg vom 28,8,23 aus der PP 16 habe ich erst rumgerätselt, wie das Porto von 80 Tsd zusammenkommt. Bin zu dem Schluß gekommen, dass es sich um ein Päckchen bis 1 Kg handeln muß. Wenn die 587 das Gewicht angibt.

Eilzuschlag 40 Tsd und 40 Tsd für das Päckchen, würde Sinn machen, obwohl der Beleg nicht nach Päckchen aussieht. Aber, ich denke, mümmel wird was dazu sagen können.

Viele Grüße
Dieter


 
Pommes Am: 25.05.2012 18:54:04 Gelesen: 4433543# 1585 @  
@ lonerayder [#1582]

Hallo Andreas,

danke für die Korrektur, da war ich wieder mal zu schusselig. Ich habe Dir auch noch eine E-Mail geschrieben.

Aber man soll sich ja nicht entmutigen lassen, daher noch ein Versuch:



Eine Postkarte von Schmölln nach Crimmitschau vom 16.01.1922 aus der siebten Portoperiode (01.01.1922-30.06.1922) mit 1,25 Mark frankaturgerecht. So jetzt dürfte hier alles richtig sein, hoffe ich.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
muemmel Am: 25.05.2012 21:39:06 Gelesen: 4433491# 1586 @  
@ kauli [#1584]

Moin Dieter,

wie im Chat schon bekakelt, kommen Andreas und ich zum gleichen Ergebnis wie Du.

Gruß
Mümmel
 
muemmel Am: 25.05.2012 21:47:16 Gelesen: 4433487# 1587 @  
@ Pommes [#1585]

Hallöle Thomas,

der Kandidat hat 100 Punkte. :-)

Ist aber auch eine schöne Karte, Aufbrauch kleiner Werte und leserliche Stempel. So etwas erfreut den Infla- und den Heimatsammler.

Gruß
Mümmel
 
Pommes Am: 25.05.2012 22:09:01 Gelesen: 4433482# 1588 @  
@ muemmel [#1587]

So ist das! Und besonders für den Heimatsammler, es ist gar nicht so einfach Inflabelege für so eine Kleinstadt zusammenzutragen. Der Beleg, ein "paar Wochen" später mit Wz. 2 bei den kleinen Werten wäre ein Anlass die "Korken knallen zu lassen" ;-).

Beitrag ohne Bild wäre blöd, daher noch ein Brief, der mir - warum auch immer (?) - als Inflabeleg in meiner Sammlung am besten gefällt ... ich finde ihn einfach schön! (Er hat irgendwie dieses "Heimat-Couleur" ...)

Ein Ortsbrief aus Schmölln vom 23.11.1923 aus der kurzlebigen "Infla-Endphase" (25. Portoperiode [20.11.1923-25.11.1923]) mit 10 Milliarden frei gemacht.



Der Stempel war auch einer der ersten von mir in der Datenbank: http://www.philastempel.de/stempel/zeigen/339

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
erron Am: 26.05.2012 20:10:49 Gelesen: 4433164# 1589 @  
Rentenpfennig-Dienstmarken gibt es wie Sand am Meer; und deshalb die weitläufige Meinung vielen Sammler nichts besonderes.

99,9 % dieser Belege zeigen das Datum ab 1924 an, da es eine interne Dienstanweisung gab, dass zuerst die noch vorhandenen Überdruckdienstmarken aus der Hochinflationszeit aufzubrauchen sind, bzw.die bare Verrechnung Vorang hat, da die Reichsdruckerei mit der Herstellung der neuen Marken und Banknoten überlastet war.

Aber es gibt sie, diese Rentenpfennig-Dienstmarken mit Abstempelung aus Dezember 1923.



MeF mit der Dienst Nr 100 PaII (rußiger Aufdruck) mit Abstempelung von Vaihingen 27 Dez 1923.

Bekannt sind zur Zeit nur ca.15 Belege aus Dez 1923 mit der 5 Pfg, 10 Pfg, 20 Pfg und 50 Pfg Dienstmarke. Belege mit der 100 Pfg Dienstmarke aus Dez 1923 sind nicht bekannt.

Unser rühriger User mümmel hat einige dieser Belege in die Infla Belegeseite von INFLA Berlin eingestellt. http://www.infla-berlin.de/Belege/PP27b/DM.pdf

mfg

erron
 
muemmel Am: 26.05.2012 21:24:54 Gelesen: 4433130# 1590 @  
@ erron [#1589]

Hallo erron,

dass die Rentenpfennig-Dienstmarken aus den genannten Gründen aus Dezember 1923 rar sind, kann ich voll und ganz bestätigen. Dein hier gezeigter Beleg mit dem rußigen Aufdruck ist natürlich wieder mal ein Highlight.


Hier ein Brief in die benachbarte Schweiz aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923) vom Ersttag, bei dem ich mal wieder "fremdgegangen" bin:




Das Porto betrug 30 Millionen Mark und verklebt wurden 15 Marken der 312 AP. Was ich nicht deuten kann, ist der Stempel "b/Jimmens...". Wäre nett, wenn jemand da weiter helfen könnte.

Sonnige Pfingsttage wünscht allen
der Harald
 
reichswolf Am: 26.05.2012 21:49:46 Gelesen: 4433116# 1591 @  
@ muemmel [#1590]

Der fragliche Stempel lautet wohl b/ Jmmenstadt <BAY>, also bei Immenstadt <Bayern>. Was der und der ebenfalls zweimal abgeschlagene Einzeiler München da sollen, kann ich aber auch nicht sagen.

Beste Grüße,
Christoph
 
Postgeschichte Am: 26.05.2012 22:05:45 Gelesen: 4433103# 1592 @  
@ muemmel [#1590]

Hallo Harald,

der Stempel "b/Jmmenstadt <BAY.> München" könnte ein Leitstempel sein, den ich als "bis Immenstadt (Bayern) über München interpretiere. München gehört m.E. zur Stempelzeile und ist kein separater Stempel, da er in violett und in grau (?) mit gleichen Abständen abgeschlagen wurde. Sieht man sich die Lage von Immenstadt an, ist der Leitweg Heidenau (bei Dresden) - München - Immenstadt - Genf nachvollziehbar.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
muemmel Am: 26.05.2012 22:25:20 Gelesen: 4433093# 1593 @  
@ reichswolf [#1591]

@ Postgeschichte [#1592]

zu später Stunde vielen Dank an Christoph und Manfred mit ihren Erläuterungen.

Das ist es, was ich in diesem Forum mag. Unklarheiten werden meist innerhalb kurzer Zeit von anderen "Forumlern" beseitigt oder zumindest erhält man Informationen, die hilfreich sind.

Und nun hau ich mich in die Falle.

Gute Nacht
Harald
 
reichswolf Am: 26.05.2012 22:39:26 Gelesen: 4433086# 1594 @  
@ Postgeschichte [#1592]

Einen Leitstempel schließe ich aus, er würde keinen Sinn machen. Das Deutsche Reich hatte damals bereits eine geschlossene Posthoheit, weswegen es für den Postkunden im vorliegenden Fall keinen Unterschied mehr machte, auf welchem Wege genau sein Brief das Ziel erreichte, beteiligt an der Beförderung waren ja nur zwei Postverwaltungen, die deutsche und die schweizerische, die auch beide UPU-Mitglied waren.

Beste Grüße,
Christoph
 
Pommes Am: 26.05.2012 23:18:37 Gelesen: 4433073# 1595 @  
@ reichswolf [#1594]

Ich schließe mich Deiner Meinung an. Ich vermute, dass es kein "postalischer" Stempel ist, für mich sieht das eher nach einem "Zollstempel" aus.

Mit den besten Sammlergrüßen
Thomas
 
Postgeschichte Am: 27.05.2012 02:02:10 Gelesen: 4433022# 1596 @  
@ reichswolf [#1594]
@ Pommes [#1595]

Schön, daß Ihr einer Meinung seid. Nun müssen wir unsere drei Postings noch zusammenbringen, dann sind wir schon zu Dritt :-).

Ich habe in meinem Beitrag [#1592] von einem Leitstempel gesprochen. Dazu stehe ich nach wie vor. Ich habe nicht davon gesprochen, daß es sich um einen postalischen Stempel handelt. Hat also mit Posthoheit oder mit zwei verschiedenen Postverwaltungen nichts zu tun. Es geht also nur um die Leitung dieser Postsendung.

Mit der Vermutung von Thomas kann ich mich anfreunden, zumal meine Meinung, daß es sich bei dem Stempel um einen Leitstempel handelt, hiermit weiter gefestigt wird. Immenstadt besaß ein Zollamt, so daß auch ein Bezug zum Zoll hergestellt werden könnte. Die Angabe "München" könnte auf die Devisenkontrollstelle München hindeuten, die eine Leitung über Immenstadt veranlasst haben könnte. Da die Devisenkontrollstellen vom Reichsfinanzministerium installiert wurden, das u.a. der Dienstherr der Zollverwaltung war und ist, wäre auch hier der Bezug zum Zoll hergestellt. Trotzdem würde ich in diesem Fall nicht von einem Zollstempel, sondern von einem Leitstempel der Devisenkontrollstelle München.

Die Frage, wo der "Leitstempel" aufgebracht wurde, ist allerdings noch nicht beantwortet. Ich vermute, daß er von der Devisenkontrollstelle München angebracht wurde, da die Herstellung eines Stempels mit Ortsangabe "Immenstadt" auf eine Vielzahl von Postsendungen schließen lässt, wie sie bei der Devisenkontrollstelle München für Postsendungen in die Schweiz zuständigen Überwachungsstelle angefallen sind. Ob in Immenstadt eine "Zollbehandlung" durchgeführt werden sollte oder wurde, wird vermutlich nicht mehr geklärt werden können.

Soweit meine Einschätzung.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
reichswolf Am: 27.05.2012 03:57:59 Gelesen: 4432966# 1597 @  
Ich glaube nicht daran, daß der Stempel von der Devisenkontrollstelle München aufgebracht wurde. Erstens fehlt dem Brief jeder Hinweis auf eine Behandlung durch eine Devisenkontrollstelle, er trägt keinen Durchlaufstempel oder Verschlußzettel. Selbst wenn er in München behandelt worden wäre, so wäre die zollamtliche Bearbeitung damit erledigt gewesen, eine Weiterleitung an egal welches Zollamt damit obsolet. Dazu kommt, daß die Zollstelle in Immenstadt von der geographischen Lage her nicht wirklich zu einem Brief DR-CH passt.

Mir fehlt leider Literatur zu den Devisenkontrollstellen, aber mir ist bekannt, daß es sowohl in Konstanz als auch in Friedrichshafen solche Stellen gab, die für die Bearbeitung von Briefen in die Schweiz eher in Betracht kommen als München. Alle diese Indizien bringen mich zu folgender Vermutung: der Stempel ist nicht amtlichen Ursprungs.

Beste Grüße,
Christoph
 
muemmel Am: 27.05.2012 21:07:04 Gelesen: 4432680# 1598 @  
Guten Abend allerseits,

heute mal eine Drucksache aus der Portoperiode 7 (1.1.–30.6.1922) ganz ohne Marken:



Postfreistempel wurden in Bayern - und Ludwigshafen gehörte damals noch zu Bayern - am 1.2.1910 eingeführt und enthielten in einem mehrfach unterbrochenen Kreis die Wertangabe nebst "FRANKO BEZAHLT".

In Dieser Portoperiode betrug das Porto für eine Drucksache bis 50 Gramm 50 Pfennig.

Schönen Gruß
Harald
 
erron Am: 28.05.2012 18:59:10 Gelesen: 4432322# 1599 @  
Nun ein Beleg mit einer Marke, die nur mit einem Gebühr bezahlt Stempel abgeschlagen wurde.

Dienstmarke Nr 90 als Teilfrankatur aus der Portoperiode 16 vom 24.08-31.08.1923



Da hatte anscheinend das Finanzamt in Herford das Gewicht des Briefes falsch berechnet.

Der Postbedienstete ordnete das Gewicht des Dienstbrief nun zusätzlich handschriflich mit 5000 richtig ein und die Marke wurde etwas ungewöhnlich nur mit dem "Gebühr bezahlt" Stempel abgeschlagen.

Das Porto als Fernbrief bis 100 Gramm betrug nun 25.000 Mark.

mfg

erron
 
muemmel Am: 28.05.2012 19:26:42 Gelesen: 4432316# 1600 @  
Ich mach dann mal mit einem weiteren Postfreistempel aus der Portoperiode 13 (1.3.–30.6.1923) weiter:



Für Drucksachen bis 25 Gramm waren nun 20 Mark fällig. Gelaufen am 8.3.23 von Stuttgart nach Biberach.

Schönen Gruß
Harald
 
kauli Am: 28.05.2012 22:39:05 Gelesen: 4432259# 1601 @  
Hallo zusammen,

zeige heute mal meine Beute vom Pfingstflohmarkt, der es besonders eilig hatte. Eilbrief von Hamburg nach Kolberg, frankiert mit 30 Werten der 314 AP. Portorichtig mit 10 Mio für Briefe bis 20g und 20 Mio für Eilzustellung. Abgestempelt am 20.11.23 dem Ersttag der PP 21.

Viele Grüße
Dieter




 
muemmel Am: 29.05.2012 16:37:39 Gelesen: 4431907# 1602 @  
Hallo Inflafreunde,

heute noch ein Beleg mit Postfreistempel aus der Portoperiode 18 (20.–30.9.1923):



Streifbandsendungen unterlagen dem gleichen Tarif wie Drucksachen. Dieses Teil brachte mit Inhalt 21-50 Gramm auf die Waage und kostete demnach 100.000 Mark.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 30.05.2012 19:08:48 Gelesen: 4431432# 1603 @  
Guten Abend allerseits,

hier ein anderes Streifband, aber diesmal mit Marken und aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923):



Für diese Versandart galt der gleiche Tarif wie für Drucksachen, also ins Ausland 6 Millionen für jeweils 50 Gramm. Gelaufen am 28.10.23 von Berlin nach Sofia, frankiert mit 312 AP und 318 AP.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 31.05.2012 18:01:33 Gelesen: 4430957# 1604 @  
Ebenfalls aus der Portoperiode 21 hier ein Beleg der Versandart "Geschäftspapiere", hier ein Exemplar der 1. Gewichtsstufe bis 250 Gramm:



Gelaufen am 22.10.23 von Pößneck nach Saalfeld und tarifrichtig frankiert mit 2 x 317 AP.

Solchen Umschlägen widerfuhr meist das gleiche Schicksal wie bei Warenproben, sie wurden nämlich umgehend entsorgt und sind aufgrund dessen recht selten. In meiner Sammlung von etwas mehr als 500 Belegen befinden sich gerade mal 2 derartige Stücke.

Schönen Gruß
Harald
 
erron Am: 01.06.2012 08:27:42 Gelesen: 4430716# 1605 @  
Papier war in der Inflationszeit knapp. Die Behörden verwendeten gebrauchte, oder nicht mehr benötigte Briefumschläge, um ihre massenhaft anfallende Post zu erledigen.

Wahlumschlag mit Aufschrift "Reichtagswahl", frankiert mit zwei Dienstmarken Nr 81.

Ein kleines Schmankerl ist eine Marke mit Walze-Oberrand 1`11`1.



PP 15 (1.8.23 bis 23.8.23) Fernbrief bis 20 Gramm Gebühr: 1000 Mark.

mfg

erron
 
muemmel Am: 01.06.2012 19:18:10 Gelesen: 4430542# 1606 @  
Guten Abend,

heute eine Fernpostkarte aus der Portoperiode 17 (1.–19.9.1923), in der das Porto 30.000 Mark betrug:




Das Porto wurde per Barzahlung entrichtet, wie uns der "Gebühr-Bezahlt"-Stempel sagt. Interessant ist der Maschinen-Fahnenstempel von Chemnitz mit der Fahne rechts "Bad Elster hilft".

Und nun ab ins Wochenende
Harald
 
muemmel Am: 02.06.2012 16:02:00 Gelesen: 4430179# 1607 @  
Salut Inflafreunde,

heute ein einfacher Fernbrief vom 5.11.23 aus Ludwigshafen:



Wenn man zusammenzählt, kommt man auf 100 Millionen Mark, was für die Portoperiode 22 vom 1.–4.11.1923 noch in Ordnung war. In der Portoperiode 23 (5.–11.11.1923) betrug das Porto aber 1 Milliarde. Aber offensichtlich ist der Brief noch am 4.11. im Dunkel des Briefkastens gelandet, denn er wurde zwischen 10 und 11 Uhr vormittags abgestempelt.

Schönen Gruß
Harald
 

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