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Thema: (?) (649/667) Deutsche Bandstempelmaschinen: Vorstellung und Bestimmung
Das Thema hat 668 Beiträge:
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Jürgen Witkowski Am: 03.10.2008 10:00:30 Gelesen: 539076# 19 @  
@ reichswolf

Nichts leichter als das:

Krag-Bandstempelmaschine mit 2 Köpfen Hamburg Nr. 20
Hamburg * 1 b, Stempelkopf 22, Stempelband 67.1, Verwendungszeitraum 09.09.1914 - 01.09.1920


Vergleichstück vom 15.04.1920

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
AfriKiwi Am: 03.10.2008 11:00:36 Gelesen: 539067# 20 @  
@ Concordia CA
@ reichswolf

Hallo ihr Stempler,

ich bemerkte 2 Unterschiede zwischen [#29] und [#30].

In Jürgens Vergleichsstück ist der waagerechte Strich im unteren Halbmond dicker.
-N- bei der Uhrzeit ist auch breiter als im Stempel in Beitrag 29.

Kann das etwas anderes bedeuten ?

Erich
 
Jürgen Witkowski Am: 03.10.2008 11:30:01 Gelesen: 539063# 21 @  
@ AfriKiwi

Das kann in diesem Fall nichts anderes bedeuten und hat verschiedenen Ursachen:

- Abdrücke auf Karten und auf Briefen sind unterschiedlich stark. Da Briefe in der Regel weicher sind, drückt sich der Stempel stärker ab, als auf dem härteren Karton der Karten.

- Der Farbvorrat des "Stempelkissens" unterliegt naturgemäß Schwankungen. Das wirkt sich auf die Farbintensität des Stempelabdruckes aus.

- Stempelkopf und Stempelband unterliegen einem Verschleiß. Der Abdruck auf meinem Beispiel ist ca. 20 Monate später erfolgt, als auf der Karte von Christoph. Das kann man dem Stempel deutlich ansehen. 3,5 Monate später ist er ja dann auch außer Betrieb gegangen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
AfriKiwi Am: 03.10.2008 12:57:44 Gelesen: 539051# 22 @  
@ Concordia CA

Danke Jürgen für die Erklärung. Das N war vielleicht nur so breit gezogen oder sogar mal ausgetauscht.

Erich
 
reichswolf Am: 03.10.2008 13:34:40 Gelesen: 539044# 23 @  
@ Concordia CA

Hallo Jürgen,

herzlichen Dank für die prompte Bestimmung!

Dir und allen anderen Lesern ein schönes langes Wochenende wünscht

Christoph
 
petzlaff Am: 03.10.2008 15:14:20 Gelesen: 539035# 24 @  
Was gibt es zu diesem Maschinenstempel zu sagen:



LG
Stefan
 
Jürgen Witkowski Am: 03.10.2008 15:25:28 Gelesen: 539034# 25 @  
@ petzlaff

Zwischen 1871 und 1918 gehörte das Elsass und somit auch Metz zum deutschen Kaiserreich. Daher ist auch der deutsche Maschinenstempel zu erklären.

Sylbe-Bandstempelmaschine mit drei Stempelköpfen Metz Nr. 1
Metz * 1 *, Stempelkopf 22, Stempelband 26, Verwendungszeitraum 14.09.1911 - 12.08.1914

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
HEFO58 Am: 03.10.2008 16:10:07 Gelesen: 539020# 26 @  
@ Concordia CA [#12]

Hallo Jürgen

Hier nun die versprochenen Maschinenstempel aus meinem letzten Ankauf.

Gruß
Helmut









 
Jürgen Witkowski Am: 04.10.2008 16:58:07 Gelesen: 538995# 27 @  
@ HEFO58 [#26]

Vielen Dank für Deine Mühe mit dem Scannen. Es hat sich wieder gelohnt!

Die 5. Karte von oben aus Halle (Saale) hat einen Stempelabdruck mit dem neuen Spätverwendungsdatum 30.11.1915.

Sylbe-Bandstempelmaschine mit 3 Köpfen
Halle (Saale) 2, Nr. 2, Stempelkopf 22, Stempelband 16.1, Verwendungszeitraum 24.01.1914 - 29.03.1915.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
petzlaff Am: 04.10.2008 18:11:43 Gelesen: 538987# 28 @  
@ Concordia CA [#27]

Hi Jürgen,

Sylbe-Maschinenstempel erscheinen mir ausgesprochen interessant zu sein.

Hast du die Möglichkeit, die wesentlichsten Beispiele einzustellen ?

Ich rätsele immer noch über die "Breaks" in der Fahne meines Metz-Belegs im Vergleich zu dem von HEFO58 gezeigten Halle-Beleg.

LG
Stefan
 
Carolina Pegleg Am: 14.10.2008 04:27:57 Gelesen: 538921# 29 @  
@ petzlaff [#28]

Das grosse Problem bei allen "Ganzstempelmaschinen," also Maschinen, die ununterbrochen über die ganze Länge des Umschlages stempeln, ist das Überstempeln von wichtiger Information, also der Absenderangabe oder dem Kartentext auf Postkarten etc. Es gab daher von Anfang an erhebliche Publikumsbeschwerden gegen diese Stempel.

Die Reichspost trug dem durch Versuche mit der Gestaltung der Killerbalken Rechnung, die einerseits die Marken sicher entwerten, aber andererseits so wenig wie möglich überdecken sollten. Ein offenkundiger Zielkonflikt. Es gab daher bei diesen Maschinen eine grosse Anzahl verschiedener Gestaltungen der Killer. Es gibt zu den deutschen Bandstempelmaschienen ein recht neues Buch der Poststempelgilde. Dies ist nicht wirklich teuer und Du findest dort alle Orte mit allen bekannten Stempeln katalogisiert.

Ein besonderes Merkmal der Sylbe-Maschinen der zweiten Generation war, dass sie auf Halbstempel-Betrieb umgeschaltet werden konnte. Wenn Du einmal bei den Beispielen im Beitrag von HEFO58 [#26] schaust -- und auch sonst bei den gezeigten Beispielen in diesem Thema -- so wirst Du sehen, dass bei einigen Postkarten, der Stempel nicht über die volle Länge geht. Der Grund ist, dass die Maschinen auf einen überlappenden Einzug der Karten eingestellt werden konnten. Die zeitgleich in Betrieb befindlichen Krag-Maschinen konnten dass nicht.

Sylbe-Maschinen waren insbesondere bei der bayrischen Postverwaltung populär. Die Vielzahl der hier gezeigten bayrischen Stempel legt Zeugnis davon ab.
 
HEFO58 Am: 06.11.2008 22:22:33 Gelesen: 538840# 30 @  
Hallo

Aus meinem letzten Ankauf, eine Feldpost-Ansichtskarte von Frankfurt. Auf dem Scan kommt es nicht so deutlich rüber, die Stempeleindrücke setzen sich bis ganz nach links fort.

Gruß
HEFO58



 
Jürgen Witkowski Am: 06.11.2008 22:36:51 Gelesen: 538837# 31 @  
@ HEFO58 [#30]

Das ist der Abdruck einer Sylbe-Bandstempelmaschine mit 3 Köpfen.

Frankfurt (Main) t 1 t, Stempelkopf 22, Stempelband 16.1, Verwendungszeitraum 30.07.1915 - 16.06.1921.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
HEFO58 Am: 06.11.2008 23:25:16 Gelesen: 538832# 32 @  
@ Concordia CA [#31]

Danke Jürgen - es kommen die nächsten Tage noch ein paar Stück.

Gruß
Helmut
 
HEFO58 Am: 07.11.2008 16:00:05 Gelesen: 538817# 33 @  
Hallo

Hier nun die anderen Karten aus dem Ankauf.

Gruß
HEFO58








 
Jürgen Witkowski Am: 07.11.2008 23:12:03 Gelesen: 538805# 34 @  
@ HEFO58 [#33]

Nach dem Motto Knobelspaß zu Wochenende, werde ich versuchen, die Stempel zu bestimmen.

1. München * 1 *, Nr. 1.1, Sylbe Bandstempelmaschine mit 2 Köpfen, Stempelkopf 33, Stempelband 16.3, Verwendungszeitraum 19.06.1909 - 24.10.1915. Schöner sauberer Abschlag, der aber auch zeigt, warum Bandstempelmaschinen bei den Postkunden nicht sehr beliebt waren. Der Text wurde vom Stempel mit erfasst und war nur noch sehr schlecht zu lesen.

2. Nürnberg * 2 *, Nr. 1, Sylbe Bandstempelmaschine mit 3 Köpfen, Stempelkopf 33, Stempelband 16.2, Verwendungszeitraum 12.02.1912 - 16.06.1920. Die in Bayern verbreiteten Sylbe-Maschinen hatten den im Reichspostgebiet stärker verbreiteten Krag-Maschinen voraus, dass sie auch im Halbstempelmodus verwendet werden konnten. So blieb der Kartentext lesbar.

3. Mannheim * 2 *, Nr. 2, Sylbe Bandstempelmaschine mit 3 Köpfen, Stempelkopf 22, Stempelband 16.1, Verwendungszeitraum 10.06.1912 - 22.10.1914. Alle in Deutschland verwendeten Bandstempelmaschinen mit 3 Köpfen sind dem Fabrikat Sylbe zuzuordnen. Ein sehr sauberer Abschlag eines fast neuen neuen Stempeleinsatzes im Halbstempelmodus.

4. Abschlag einer Bandstempelmaschine aus Österreich. Den Maschinentyp kann ich leider nicht genau zuordnen.

5 + 6. München * 2 *, Nr. 1, Sylbe Bandstempelmaschine mit 3 Köpfen, Stempelkopf 33, Stempelband 16.2, Verwendungszeitraum 03.12.1913 - 11.09.1920.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
HEFO58 Am: 07.11.2008 23:40:51 Gelesen: 538803# 35 @  
@ Concordia CA [#34]

Danke für die Knobelarbeit.

Eine Frage habe ich aber noch zu dem Beleg mit Stempel Baden-Baden. Ist das nicht auch ein Stempel von einer Maschine? Ich meine da einen schwachen schwarzen Streifen zu sehen quer über die Karte zwischen den Stempeln.

Gruß
Helmut
 
Jürgen Witkowski Am: 08.11.2008 21:50:51 Gelesen: 538780# 36 @  
@ HEFO58 [#35]

Entschuldige bitte, dass ich den Beleg aus Baden-Baden übersehen habe. Es handelt sich hierbei um eine Abstempelung mit einer Universal-Stempelmaschine. Die Universal- und die daraus entwickelte Standard-Stempelmaschine waren Halbstempelmaschinen. Bei Deinem Exemplar handelt es sich um einen typischen Fehleinzug der Karte bei der Bearbeitung. Daher ist der rechte Stempelkopf nur teilweise zu sehen und der linke Stempelkopf ohne den Werbeeinsatz abgeschlagen worden. Der Stich, der schwach zu erkennen ist, stammt von der Transportvorrichtung.

Zu den Universal- und Standard Stempelmaschinen ist übrigens ein Buch vom bewährten Autorenteam Kohlhaas/Riese in Vorbereitung, dass in der ersten Jahreshälfte 2009 erscheinen soll.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
HEFO58 Am: 08.11.2008 22:26:38 Gelesen: 538773# 37 @  
@ Concordia CA [#36]

Hallo
Jürgen

Nochmals danke für Deine Ausführungen.

Gruß
Helmut
 
Jürgen Witkowski Am: 01.12.2008 16:31:40 Gelesen: 538676# 38 @  
Die Stempelmaschinen der International Postal Supply Company, bekannt unter dem Namen International- oder Hey & Dolphin-Stempelmaschinen traten im Jahr 1902 einen Siegeszug rund um die Welt an. Nur in Deutschland kam dieser Maschinentyp aus unerfindlichen Gründe nicht über eine Erprobungsphase in Berlin hinaus, die lediglich vom 24. Oktober bis zum 14. November 1902 dauerte.

Um so mehr freue ich mich, dass ich heute in den Besitz eines Beleges mit diesem seltenen Stempelabschlag gelangt bin, der am 6. November 1902 gelaufen ist.

Nach den mit etwas Vorsicht zu geniessenden Raritätsfaktoren von Jerry H. Miller in der aktuellen Ausgabe seines Buches "Von Hinrichsen bis Krag: Die frühen deutschen Maschinenstempel" auf Brief die Kategorie "RRR". Das bedeutet nach seiner Interpretation, dass nur 1 - 5 Exemplare bekannt sind.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
HEFO58 Am: 18.12.2008 13:40:19 Gelesen: 538599# 39 @  
Hallo

Diese drei Belege habe ich im letzten Ankauf gefunden und wollte sie nur mal zeigen.

Gruß
Helmut




 
Jürgen Witkowski Am: 18.12.2008 15:03:42 Gelesen: 538592# 40 @  
@ HEFO58 [#39]

Der mittlere Stempel Hamburg 1 b, Nr. 54.1 nach Kohlhaas/Riese, zeigt ein neues Spätverwendungsdatum 30.09.1936. Bisher war der bekannte Verwendungszeitraum vom 02.12.1935 bis 22.08.1936. Es handelt sich um eine Krag-Bandstempelmaschine, bei der zwei unterschiedliche Stempelkopftypen eingesetzt waren. Die Ortsbezeichnung war abwechselnd oben und unten. Das darf nicht mit kopfstehend eingesetzten Stempelköpfen verwechselt werden, die gelegentlich auch zu finden sind.

Vielen Dank fürs Zeigen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
HEFO58 Am: 07.02.2009 01:22:07 Gelesen: 538413# 41 @  
Hallo

Seit längerer Zeit mal wieder ein Maschinenstempel, aufgetaucht in einem Ankauf.

Gruß
Helmut



 
Jürgen Witkowski Am: 07.02.2009 22:53:50 Gelesen: 538395# 42 @  
@ HEFO58 [#41]

Der Stempel Erfurt * 1 x, Nr. 2, stammt von einer Krag Bandstempelmaschine mit 2 Köpfen, Stempelkopf 31.2, Stempelband 48, Verwendungszeitraum 31.05.1912 - 31.12.1912.

Er war also nur recht kurz im Einsatz. Von dieser Kombination von Stempelkopf und Stempelband waren zwischen 1910 und 1914 in Erfurt 3 Variationen im Einsatz, die sich aber an den Eigenheiten des Stempelkopfes voneinander unterscheiden lassen.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
HEFO58 Am: 15.02.2009 03:22:08 Gelesen: 538350# 43 @  
@ Concordia CA [#42]

Hallo
Jürgen

Ich habe da noch einen Maschinenstempel gefunden und zwar von 1912 aus Stuttgart, der auch gut zum Beitrag Kleinbuchstaben passen würde.

Gruß
Helmut


 

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