Neues Thema schreiben   Antworten     zurück Suche   Druckansicht  
Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10493 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 17 117 127 137 147 157 167 177 187 197 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216   217   218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 237 247 257 267 277 287 297 307 317 417 420 oder alle Beiträge zeigen
 
muemmel Am: 03.09.2016 21:13:54 Gelesen: 3444197# 5394 @  
Guten Abend in die Runde,

hier stelle ich einen einfachen Fernbrief aus der Portoperiode 23 (5.–11.11.1923) vor, der eigentlich keine Besonderheit darstellt, denn derartige Briefe mit 20 Marken der MiNr. 321 sind nicht allzu selten.



Wenn man nun genauer hinschaut, kann man in der oberen Reihe bei der 2. Marke von rechts eine Unregelmäßigkeit unten in der Null erkennen, und genau das war der Grund für den Erwerb dieses Briefes.



Bei diesen Einkerbungen bzw. Fehlstellen handelt es sich um einen Plattenfehler auf Feld 80 des Bogens mit der Plattennummernkombination 43/7/–, der in diversen Varianten vorkommt. Und Plattenfehler findet man auf Belegen bekanntermaßen doch recht selten.

Hier noch die postalischen Angaben: Portorichtig mit 1 Milliarde frankiert, gelaufen am Ersttag der Portoperiode aus dem badischen Müllheim (der Ort heißt wirklich so) nach Konstanz.

Noch einen hübschen Sonntag wünscht
Mümmel
 
inflamicha Am: 03.09.2016 21:41:16 Gelesen: 3444185# 5395 @  
Guten Abend,

ob nun Bücherzettel oder Bücherkarte draufstand (auch Bücherbestellung habe ich schon gesehen) war für die Post wohl nicht so wichtig, Hauptsache der Charakter blieb gewahrt. Bei meiner Recherche habe ich zwar gefunden, was man alles durfte und was nicht, eine Vorgabe was draufzustehen hatte fand ich jedoch nicht.

Ansonsten der nächste Nachportobeleg:



Ortspostkarte innerhalb Berlins vom 3.9.1923 (PP 17), Portosoll waren 15.000 Mark. Verklebt sind mit Mi 248, 249 und 252 nur 1.500 Mark, fehlen also 13.500. Auch hier galt die Nachgebührenregelung des eineinhalbfachen Fehlbetrages und Aufrundung auf einen durch 1.000 teilbaren Betrag. Bei obiger Karte zeigte sich der Postler großzügig. Er rundete zwar die fehlenden 13.500 auf 14.000 Mark auf, vergaß aber die 50 % "Strafporto". Vorschriftsgemäß hätte der zu erhebende Nachportobetrag nämlich 21.000 betragen müssen - 13.500 X 1,5 = 20.250, diese entsprechend aufgerundet.

Gruß Michael
 
2huhu Am: 04.09.2016 14:19:23 Gelesen: 3444033# 5396 @  
Hallo,



Auslandsbrief (21-100 g) vom 28.05.1923 (PP 13) frankiert mit 4 Marken a 30 Mark (=120 Mark). Nach Österreich galt das Inlandsporto.

Grüßle
Holger Reichert
 
inflamicha Am: 04.09.2016 19:54:50 Gelesen: 3443984# 5397 @  
Guten Abend,

heute habe ich diese Postkarte:



Fernpostkarte von Cottbus nach Jena, aufgegeben am 18.7.1923 (PP 14), frankiert mit 2mal Mi 209 P und einer Mi 241 X. Zusammen ergibt das 120 Mark und damit das erforderliche Porto. Dennoch wurden 30 Mark Nachporto erhoben, weshalb? Die Antwort ergibt sich aus der Anschrift "Jena Hauptpostamt", es handelt sich also um eine postlagernde Sendung. Der Empfänger holte sich diese Post selbst dort ab. Als Ende der Lagerfrist notierte ein Postbeamter "4/8" im oberen Teil der Karte.

Für die Leistung "postlagernd" erhob die Post in dieser Portoperiode eine Gebühr in Höhe von 20 Mark. Diese konnte der Absender bezahlen und entsprechend mehr frankieren. Dies ist hier nicht geschehen, also wurde die Gebühr als Nachporto mit 50 % Aufschlag vom Empfänger kassiert.

Noch einen schönen Abend wünscht

Michael
 
muemmel Am: 04.09.2016 22:58:49 Gelesen: 3443941# 5398 @  
Guten Abend zu später Stunde,

da es bei mir derzeit keine Neuzugänge gibt, hier ein Brief mit Postzustellungsurkunde aus divas Sammlung:



Gelaufen am 8.8.23 (Portoperiode 15) aus Landsberg am Lech nach Diessen am Ammersee. Porto für Hin- und Rücksendung der Urkunde sowie Vorzeigegebühr jeweils 1000 Mark, somit tarifrichtig frankiert mit Dienstmarken der MiNrn. D73 und D74.

Hübschen Start in die neue Woche wünscht
Mümmel
 
2huhu Am: 05.09.2016 14:26:40 Gelesen: 3443839# 5399 @  
Hallo,

heute von mir ein Brief, der reif für die Insel war:



Auslandsbrief (21-40 g) vom 24.08.1923 (PP 16) frankiert mit 18 Marken a 5 000 Mark (=90 000 Mark).

Grüßle
Holger Reichert
 
Magdeburger Am: 05.09.2016 14:48:35 Gelesen: 3443829# 5400 @  
Liebe Sammelfreunde,

von mir heute ein Mitbringsel aus Münsterschwarzach:



Brief vom 24.02.1915 von Magdeburg an "Dem Komitee vom Roten Kreuz" in Genf, welcher portofrei lief.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

P.S. Wenn der Beleg hier nicht hinein gehört, bitte entsprechend verschieben. Danke
 
muemmel Am: 05.09.2016 17:14:33 Gelesen: 3443787# 5401 @  
@ Magdeburger [#5400]

Salut Ulf,

aber sicher passt der Beleg.

Gruß
Mümmel
 
inflamicha Am: 05.09.2016 20:41:25 Gelesen: 3443752# 5402 @  
Guten Abend,

und weiter geht´s:



Postkarte von Hamburg nach Haidemühl (Niederlausitz) im Kreis Spremberg vom 7.8.1923 (PP 15) mit 4mal Mi 209 P = 200 Mark, ausreichend für eine zum Drucksachentarif beförderte Ansichtskarte mit bis zu 5 Worten. Der Post war wohl zu viel Text drauf, auch wenn die Absenderanschrift eigentlich nicht mitzählte. Jedenfalls wurde die Karte als Fernpostkarte behandelt, Portoerfordernis damit 400 Mark. 200 Mark klebten drauf, fehlen 200- das Anderthalbfache = 300 Mark war als Nachporto vom Empfänger zu zahlen. Dieser sah das nicht ein und verweigerte die Annahme. Deshalb ging die Karte zurück nach Hamburg, wo der Absender das Nachporto zahlen musste.

Gruß Michael
 
JoshSGD Am: 05.09.2016 21:01:51 Gelesen: 3443743# 5403 @  
Guten Abend,

da ich nun wieder "richtig" mitmachen kann, kommt heute gleich was Eingeschriebenes.

Wir sehen ein Einschreibebrief bis 20g im Fernverkehr von Dresden nach Halle/Saale, gelaufen am 6.12.22 (PP 10; 15.11. - 14.12.22), tarifrichtig frankiert mit 20 Mark (12 Mark Porto + 8 Mark Einschreibgebühr), EF Mi.Nr. 196.



Empfänger war das bekannte Bankhaus Steckner am Marktplatz in Halle.



Gruß
Josh

(Datenbank # 9912)
 
muemmel Am: 05.09.2016 22:46:15 Gelesen: 3443720# 5404 @  
Na gut, dann zeige ich heute noch einen OPD-Beleg von Infla-Alec:



Fernbrief vom 30.9.23 (Letzttag der Portoperiode 18) aus Greiz nach Schlüchtern, portorichtig frankiert mit einer Marke der MiNr. 293, die in der OPD Erfurt überdruckt wurde.

Sommerliche Grüße
Mümmel
 
zackigerPitter Am: 06.09.2016 08:52:14 Gelesen: 3443667# 5405 @  
@ 2huhu [#5399]

Ich finde den Fakt "Langenberg" für interessanter zum Auffädeln am Interesse des Beleges.

Heinrich COLSMAN (geb. 21 Aug 1878, Velbert-Langenberg; gest. 6 Jun 1954, Velbert-Langenberg), verh. mit Helene VORWERK (geb. 12 Feb 1890, Barmen; gest. 29 Apr 1931, Frankfurt am Main)

Vater war Kommerzienrat Dr. Emil COLSMAN, verh. mit Mathilde SCHIEWIND, ... da klingelt es bei mir ohne Ende.

Eigentlich wird Sohn Karl Emil Heinrich als Seidenfabrikant, Inhaber der Firma "Colsman & Seiffert" geführt, aber in dem Fall wird es der Vater sein. Peter Lucas Colsman (geb. 13. März 1734 in Langenberg; gest 24. April 1808 ebenda) war dort schon Seidenfabrikant.

In "Gewerbetreibende der Bürgermeisterei Langenberg 1893" ist zu finden
Colsmann & Seifert, Bänder, Hauptstraße 100
 
inflamicha Am: 06.09.2016 21:15:17 Gelesen: 3443582# 5406 @  
Guten Abend,

heute eine Postkarte aus der PP 22:



Die Postkarte von Breslau nach Berlin vom 1.11.1923 (Ersttag der Portoperiode) erforderte 40 Mio Mark Porto, frankiert waren jedoch nur die 4 Mio Mark der vorherigen PP (Mi 312 Aa, 314 AW (2)). Also wurde Nachporto erhoben, die geforderten 54 Mio Mark ergeben sich aus dem Anderthalbfachen des Fehlbetrages in Höhe von 36 Millionen.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 06.09.2016 22:01:04 Gelesen: 3443571# 5407 @  
@ inflamicha [#5406]

Hallo Michael,

ein Nachporto-Beleg schöner als der andere, das macht Freude.

@ alle

heute mal wieder ein Beleg aus Nathans Schublade:



Ein einfacher Fernbrief vom 31.1.22 (Portoperiode 7) aus Bautzen nach Hosterwitz bei Dresden, portorichtig frankiert mit vier Marken der MiNr. 146. Eigentlich nichts weltbewegendes, aber wegen des Absenders (man beachte den Genitiv) und der Empfängerin doch allemal ein schöner Brief.

Weiterhin sommerliche Grüße
Mümmel
 
2huhu Am: 07.09.2016 01:09:48 Gelesen: 3443547# 5408 @  
Hallo,



Inlandsbrief (1-20 g) vom 20.10.1923 (PP 21) frankiert mit 10 Marken a 1 Millionen Mark (= 10 Millionen Mark). Dieser Brief war nach Hamburg-Grossborstel adressiert, und wurde dann nach Schenefeld (Bez. Hamburg) nachgesandt.

Grüßle
Holger Reichert
 
zackigerPitter Am: 07.09.2016 08:55:14 Gelesen: 3443505# 5409 @  




AK Düsseldorf - Rheinpartie, "Drucksache"
Verlag: Verlagsanstalt Kosmos, Halberstadt; 9904
EF: DR166
Stempel: DÜSSELDORF KSt *1d -6.6.22. 8-9V.
Anm.: ... der Stempel-Abschlag ist vom Typ her zeitgerecht.
Empfänger: Bruxelles/Belgien
Anm.: Die Post hatte ab 1921 Ansichtskarten als Drucksachen zugelassen, die bis zu 5 Wörtern Begleittext hatten. Damit ist die Sendung portogerecht.

Anm.: Bzgl. des Ringstempels mit "716//A" habe ich einige Sendungen dieser Art gesammelt, welche nach Belgien oder Holland/Niederlande gingen, habe diese den Städten zugeordnet. Diese unterscheiden sich in der Form (Kreis, Sechseck, Kartusche, ...), Farbe und Größe, sind in der Regel in einer Stadt identisch. Bzgl. der Nutzung gibt es unterschiedliche Interpretationen, wobei sich diese Abschläge bei Belegen häufen, die in der Frankatur unsicher sind (Grenzverkehr, ...), also nur vom einem dafür ausgebildeten Postler geprüft werden können, dem die Verordnungen bekannt sind. Paßt es nicht, so ist zudem der Taxe-Stempel (T in Kartusche) aufgebracht.
 
inflamicha Am: 07.09.2016 20:15:32 Gelesen: 3443421# 5410 @  
Guten Abend,

heute eine Ganzsachenpostkarte:



Die P 146 I wurde am 7.8.1922 (PP 8) von Berlin nach Potsdam gesandt. Die Ganzsache war ohne Zusatzfrankatur nur als Ortspostkarte oder als Drucksache nutzbar. Potsdam grenzt zwar an Berlin, dennoch war Fernpostkartenporto in Höhe von 1,50 Mark zu entrichten. Für die fehlenden 75 Pf. wurde der doppelte Fehlbetrag, also 150 Pf. als Nachporto erhoben.

Gruß Michael
 
muemmel Am: 07.09.2016 22:33:02 Gelesen: 3443404# 5411 @  
Huhu,

in Divas Sammlung fand sich dieser Nachnamebrief, der mir ein wenig Kopfzerbrechen bereitet:



Gelaufen am 28.8.1908 (Portoperiode 1) aus Berlin Berlin nach Detmold. Marken sind keine vorhanden. Das Porto für einen Fernbrief betrug 10 Pfg. und die Vorzeigegebühr ebenfalls. Warum wurden hier 30 Pfg. Nachporto erhoben ?

Nach wie vor sommerliche Grüße
Mümmel
 
Max78 Am: 08.09.2016 00:06:26 Gelesen: 3443396# 5412 @  
@ muemmel [#5411]

Hallo Mümmel,

ich glaube, es handelt sich hier ganz einfach um die Mindest-Nachnahmegebühr von 20 Pf. plus 10 Pf. Porto,

mit Grüßen Max
 
HWS-NRW Am: 08.09.2016 08:36:50 Gelesen: 3443345# 5413 @  
Müßte es dann nicht Strafporto (+ 50 %) heißen ?

mit Sammlergruß
Werner
 
PeKaR Am: 08.09.2016 09:35:42 Gelesen: 3443335# 5414 @  
Ich denke, es handelt sich um einen Brief > 20 g - 250 g = 20 Pfg. Porto + 10 Pfg. für die NN.

Peter
 
zackigerPitter Am: 08.09.2016 09:47:32 Gelesen: 3443331# 5415 @  
@ PeKaR [#5414]

Es wird so sein:

PP01, Fernbrief (10 Pf (bis 20 g), 20 Pf darüber)
Vorzeigegebühr Nachgebühr 10 Pf

Ich vermute, daß es sich hier um die Bestätigung einer Anzeige handelt, wie sie Unternehmen einstellen müssen, wenn sich die Form ändert bzw. eben zu einer Anzeige verpflichtet sind.

Mit liegt so etwas in der Form vor, also daß dem Amt ein Ausschnitt einer Zeitungs-Anzeige vorgelegt wurde und von der Dienststelle bestätigt wurde; da sammelt sich schon Papierkram an, der in einen gewöhnlichen Brief nicht hineinpaßt. Die Gebühr ist dann die der Bearbeitung (incl. Auslagen).
 
Max78 Am: 08.09.2016 10:56:08 Gelesen: 3443319# 5416 @  
Hallo zusammen,

ja, das stimmt jetzt so, Brief über 20 g + 10 Pf. Nachnahme / Vorzeigegebühr. Ein Strafporto in Verbindung einer unfrankierten portopflichtigen Dienstsache wäre unlogisch.

Um die Sache abzurunden noch 2 weitere Beispiele PP1 aus dem Jahre 1908 im Ortsverkehr, die die Richtigkeit unterstreichen sollten:

Übliche PSD unfrankiert innerhalb Berlins mit Nachgebühr 5 Pfennig (ohne Vorzeigegebühr):



Nachgebühr 15 Pf. (mit...):



mit Grüßen Max
 
2huhu Am: 08.09.2016 13:39:55 Gelesen: 3443286# 5417 @  
Hallo,



Auslandsbrief (1-20 g) vom 26.07.1923 (PP 14) frankiert mit 32 Marken a 25 Mark (= 800 Mark).

Grüßle
Holger Reichert
 
Magdeburger Am: 08.09.2016 18:11:09 Gelesen: 3443242# 5418 @  
Liebe Sammelfreunde,

ebenfalls in Münsterschwarzach erstanden:



Am 25.08.1923, PP16, ging es vom Dessau nach Oranienbaum. Insgesamt 40 Marken a 500 Mark wurden hier verklebt, um das nötige Porto von 20.000 Mark darzustellen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 

Das Thema hat 10493 Beiträge:
Gehe zu Seite: 1 17 117 127 137 147 157 167 177 187 197 207 208 209 210 211 212 213 214 215 216   217   218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 237 247 257 267 277 287 297 307 317 417 420 oder alle Beiträge zeigen
 
  Antworten    zurück Suche    Druckansicht  
 
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.