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Thema: Philatelie: Sind Sie Sammler oder Philatelist ?
Das Thema hat 125 Beiträge:
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Günther Am: 15.03.2010 13:57:47 Gelesen: 66159# 51 @  
Hallo Ihr,

ich bin ein "Neuer". Auf den Philaseiten, ansonsten bin ich 67 Jahre alt und sammle seit 55 Jahren Briefmarken.

Zu obigem Thema vertrete ich eine eindeutige Meinung, die auch bei Euch immer wieder anklingt: Wir alle, die wir diese bunten Papierchen so lieben, sind Briefmarken-Sammler - und bleiben es, solange wir es tun können. Und wir können uns auch alle als Philatelisten bezeichnen. Zwischen den beiden Bezeichnungen, ebenso zwischen einer oder einem 12-jährigen, die versuchen, Motive von Katzen, Autos, Pferde als warmblut oder kaltblut, alte Rassen, oder Landschaften zusammenzutragen und den "Fortgeschrittenen" gibt es keine Unterschied.

Denn wir sind auch nicht weiter: Wir versuchen eine Marke als Paar, mit Rollennummer, als Zusammendruck, als Einzelfrankatur, MeF, als Randstück mit Druckerzeichen, mit Druckerkennzeichen, Formnummer, Bogenlaufnummer und und und zusammen zu kriegen.

Keine Trennlinie, also auch kein Unterschied?

Die Philatelie ist die Gesamtheit derer, die mit Briefmarken umgehen. Also Handel, Zeitschriften, Auktionäre, Prüfer, Arbeitsgemeinschaften, die Zubehörhersteller, ja und als wichtigstes Glied, der Briefmarkensammler.

Ich bin mit Leib und Seele Briefmarken-Sammler. Ich sammle Berlin in all seinen Ausprägungen, was mir unheimlich Spaß macht und ärgere mich gewaltig über diese Briefmarkenlobby, die unser Hobby krank macht, die mit der Überheblichkeit, etwas besseres zu sein, zuläßt, daß die kleinen Sammler, die die Zukunft unseres schönen Hobbys sind, mißachtet und über den Tisch gezogen werden.

Den Spaß zeige ich, wenn jemand daran interessiert ist, auf meiner Internetseite http://www.berlin-briefmarken.de, meinem Ärger mache ich auf meiner Seite http://www.briefmarken-ratgeber.de Luft. Wer dann noch Lust hat, kann sich auch noch meinen "http://www.briefmarken-leitfaden.de"; und ergänzend das http://www.briefmarken-handbuch.de anschauen.

Keine Werbung, kein Verkauf - nur die streitbare Meinung eines Sammlers.

Mit Sammlergrüßen

Günther
 
Lars Boettger Am: 15.03.2010 15:43:38 Gelesen: 66137# 52 @  
@ Günther [#51]

... und ärgere mich gewaltig über diese Briefmarkenlobby, die unser Hobby krank macht, ...

Hallo Günther,

wer ist denn die "Briefmarkenlobby"? Ich frage mich gerade, ob ich dazu gehöre.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Günther Am: 15.03.2010 17:10:32 Gelesen: 66104# 53 @  
Hallo Lars,

eine Lobby ist der interne, also nicht öffentliche Zusammenschluß Gleichgesinnter, die alle an der Realisierung einer bestimmten für sie gewünschten Entwicklung teilnehmen. Besonders Beziehungen, auch untereinander, werden hierfür ausgenützt.

In der organisierten Philatelie, zu der die Kataloghersteller, die Briefmarkenzeitschriften, die Zubehörhersteller und alle übrigen in diesem Bereich tätigen gehören, außer den Briefmarkensammlern, wird in gegenseitiger Hilfe dafür gesorgt, daß bestimmte Verhältnisse geschaffen oder aber erhalten werden.

Auf meinen Internetseiten erkläre ich konkret, wie die Folgen hiervon aussehen.

Schönen Abend

Günther
 
Harald Zierock Am: 15.03.2010 17:59:06 Gelesen: 66089# 54 @  
@ Günther [#53]

Hallo Günther,

Ich freue mich über Deine Meinung zu diesem Thema!

Einfach bleiben heißt die Devise!

Schönen Abend,

Harald
 
snakefelder Am: 15.03.2010 18:30:51 Gelesen: 66070# 55 @  
@ Günther [#51]

Mit den Worten meiner Tochter zum Ausdruck gebracht:

Die Seiten sind einfach nur "HAMMER".

Haben richtig Spass beim Lesen gemacht und treffen Vieles im Kern.

Viele Grüße

Dieter
 
Lars Boettger Am: 16.03.2010 11:41:21 Gelesen: 65999# 56 @  
@ Günther [#53]

Hallo Günther,

nach dem Lesen Deiner Internetseiten habe ich folgende Frage:

Bist Du und Dein Freund (der mit der AD-Sammlung) Mitglied in einem Briefmarkensammlerverein oder in einer Arbeitsgemeinschaft oder im BDPh (Bund Deutscher Philatelisten) oder gebt Ihr regelmässig die teuren und fälschungsgefährdeten Marken zu einem Verbandsprüfer (http://www.bpp.de)?

Ich nehme unser Hobby nämlich ganz anders wahr. Als Mitglied in vier Vereinen (Luxemburg, Deutschland, England und USA), als Mitglied in vier deutschen und einer luxemburgischen Arbeitsgemeinschaft (für die ich regelmässig schreibe) und zwei US-Arbeitsgemeinschaften bin ich nah an der Forschung dran bzw. kann sehen, was führende Philatelisten schreiben. Als nationaler und internationaler Aussteller messe ich mich im Wettbewerb mit anderen Sammlern und nehme viele Eindrücke mit, die ich für meine Sammlungen verwende.

Mit vielen Händlern und Sammlern stehe ich im Kontakt. Die wissen, was ich suche und ich bekomme entsprechende Stücke angeboten. Der Briefmarkenkatalog ist der Ausgangspunkt für die Suche nach Wissen - aber als allgemeines Werk bleibt er nur auf der Oberfläche und dringt nicht tief in die Materie ein. Zusammen mit anderen Sammlern versuche ich, die Wissensbasis zu erweitern und für die Mitsammler festzuhalten.

Das Erlebnis Philatelie stellt sich für mich so da, weil mir andere Sammler gezeigt haben, wie sie sammeln und forschen. So kam eines zum anderen. Ich habe bei Deinen Internetseiten den Eindruck, dass niemand bzw. kein erfahrener Sammler Dir zur Seite stand bzw. steht.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Günther Am: 16.03.2010 18:09:19 Gelesen: 65956# 57 @  
Hallo Lars,

wenn Du meine Internetauftritte komplett gelesen hast, wirst Du festgestellt haben, daß ich Argen, die spezialisierten Sammler und auch die „gefestigten“ Sammler für die tragenden und erhaltenden Säulen des Briefmarkenmarktes halte.

Ich war viele Jahre Mitglied in der Arge „Rollenmarken und Markenheftchen“ und bin dort ausgestiegen, als die Automatenmarken diese Arge dominierten. Mit denen konnte ich damals nicht anfangen – und so ist auch heute noch.

Ich war auch vor, ich glaube 30 Jahren, auch mal Mitglied in einem (von damals noch zwei) unserer Briefmarkenvereine. Dort habe ich diesen Vereinsstil nicht ertragen.

Ja, ich gebe ALLE prüffähigen (€ 25,--) Marken zur Prüfung. Sollte Deine Frage mit meinem Kauf bei ebay in Zusammenhang stehen, stelle ich fest, daß ich dort dank meiner Erfahrung keinerlei Probleme habe.

Ansonsten bin ich ein Briefmarken-Sammler, der dieses Hobby aus Spaß an der Freude und relativ introvertiert betreibt. Ich habe mich komplett auf „Berlin“ konzentriert, suche die zentrierten BERLINER Vollstempel (keine Versandstellenstempel und auch keine Ersttagsstempel) in der gezeigten Art, liebe, auch in postfrisch, die Randzudrucke, die MH in ihren Varianten und Zusammendrucken, Rollenmarken, Fehldrucke und und und – und auch die berlingestempelten Berliner Briefe.

Dabei lasse ich die Finger von allem für den Sammler hergestellten Machwerk. Für mich zählt nur erste Qualität.

Ansonsten ärgere ich mich darüber, wie die „kleinen“ Sammler, die, wenn sie beim Briefmarkensammeln blieben, die im Moment so vermißte Zukunft unseres Hobbys wären, mit linker Werbung, unredlichen Preisen, Aussagen und „Versprechen“ hinters Licht geführt werden. Ich ärgere mich darüber, mit welcher Arroganz so mancher dieser Lobbyisten auftritt und ich ärgere mich darüber, daß man diesem Spiel so freien Lauf läßt, dem nicht Einhalt gebietet.

Ansonsten verwerte ich meine 55-jährige Erfahrung, möchte nicht belehrend, sondern helfend und vorschlagend tätig sein – und fühle mich als Sammler „sauwohl“.

Bei Dieter bedanke ich mich für seine Anerkennung.

Dir, und allen die das lesen, wünsche ich einen schönen Abend

Günther
 
Lars Boettger Am: 16.03.2010 18:44:15 Gelesen: 65946# 58 @  
@ Günther [#57]

Hallo Günther,

vielen Dank für Deine Antwort! "Introvertiert" ggü. "Extrovertiert" - Werbung nehme ich nicht wahr, weil ich keine kommerziellen Briefmarkenhefte kaufe. Auf dem Auge bin ich blind. Die nicht-kommerzielle philatelistische Presse ist m.E. nicht so werblich dominiert bzw. wird von den seriösen Firmen genutzt.

Wer im stillen Kämmerlein sammelt, der hat natürlich von vorne herein verloren. Er kann nicht von den Erfahrungen anderer profitieren. Das ist meine Kritik an Deinem Internetauftritt - ich kann keine "Lobby" mit einem Ziel erkennen. Gibt es unseriöse Händler? Ja! Gibt es unseriöse Auktionsfirmen? Ja! Gibt es uninformierte Sammler, die gerne alles Glauben? Ja!

Nur wenige Sammler kennen die Grenzen ihres Wissens. Noch weniger Sammler versuchen, ihr Wissen nachhaltig zu erweitern. Irgendwo hören die Möglichkeiten auf, die Menschen vor Dummheiten zu bewahren. Finanzanlagen, Sammlermünzen, Pokemon-Karten - überall wird demjenigen Geld aus der Tasche gezogen, der sich das Geld aus der Tasche ziehen lässt. Da hilft nur, Ross und Reiter zu nennen.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
funnystamp Am: 16.03.2010 20:02:08 Gelesen: 65924# 59 @  
@ Lars Boettger [#58]

Hallo Lars,

weshalb hat jemand, der im stillen Kämmerlein sammelt, natürlich schon verloren? Darf denn Sammeln nur aus der Sammelleidenschaft heraus keinen Spass mehr machen, muss sich dieser im stillen Kämmerlein unbedingt mit Literatur beschäftigen, wenn es ihm doch genügt, die Marken nur zu sammeln, weil sie ihm gefallen?

Ich denke, man muss diese Sammler genauso achten, im Gegenteil, ich finde das ebenso respektabel wie das Anhäufen von Wissen. Gerade das scheint ja das Dilemma vieler sog. engagierter Sammler zu sein. Einerseits jammern diese, dass es zu wenig Nachwuchs gäbe, aber fast jeder Nachwuchs wird durch "oberlehrerhafte" Hinweise der alten Hasen eher verschreckt und vom Verein oder sonst. Engagement fern gehalten.

Muss ich denn ein Maler sein, wenn mir Gemälde gefallen? Darf ich Autos nur lieben, wenn ich Mechaniker bin? Muss ich Wissen haben, wenn mir die Papierchen gefallen?

Je mehr Menschen sammeln, um so mehr profitieren auch die engagierteren Sammler, aber muss ich deswegen ein philatelistischer Missionar werden?

Ich möchte hier eine Lanze brechen für viele Sammler, denen es einfach Spaß macht, diese Marken anzusammeln. Man sollte diese nicht dadurch verprellen, dass man diese nur als Opfer von zweifelhaften Händlern oder gar der Post darstellt, nur weil diese Sammler sich nicht tiefer für die Materie interessieren. Ganz ehrlich, ich kenne eine Reihe dieser Sammler und ich habe mit denen meist anregendere Gespräche als mit den philatelistischen Oberlehrern.

beste Sammlergrüße
Hermann
 
Henry Am: 17.03.2010 08:07:02 Gelesen: 65883# 60 @  
@ funnystamp [#59]

Hallo Hermann,

aus Deinem Beitrag wird das Dilemma des Philatelie-Verständnisses deutlich, das auch aus den Beiträgen von Günther und Lars spricht.

Jeder kann sammeln, wie er es für sich als richtig erachtet, da sind wir uns alle einig. Und es ist müßig, auf andere "herabzusehen", nur weil sie ein eigenes Feld in ihrer eigenen Art beackern. Auch da gibt es keine Meinungsunterschiede.

Warum aber wird nun der engagiertere Sammler, der sich um erweitertes Wissen bemüht, als "Lobbyist" beschimpft, der andere "über den Tisch zieht"? Es ist nun mal so, dass derjenige mit mehr Kenntnissen auch den größeren Nutzen aus seiner Tätigkeit ziehen kann und wird. Und wenn sich ein "niedrigerer Sammler" auf seiner niedrigeren Stufe halten will (und ich betone nochmals: Das steht jedem frei ohne Gesichtsverlust), dann darf er sich allerdings nicht beklagen, wenn ihm etwas "abgehandelt" wird, dem er ja offensichtlich nicht diesen Wert beimisst.

Dass höheres Wissen die Sammeltätigkeit verändert, ist doch auch normal. Sonst hätte der Wissenserwerb keinen Sinn. Ich finde es nicht fair, auf unterer Ebene einen "Status-Schutz" zu wünschen, gleichzeitig aber die "oberen" Sammlern in ihrer Sammelfreiheit durch Einschub in eine Exoten- oder Lobbyisten-Schublade eingrenzen zu wollen.

Das alles beziehe ich jetzt auf die hobbymäßige Sammelausrichtung.

Sobald der Kommerz mitspielt, ist es wieder eine ganz andere Sache. Hier steht es jedem frei, den Markt auszuloten. Und da ist halt nun auch mal jeder selbst gefordert, seine Interessen für sich selbst abzugrenzen. Wer nicht die Kraft hat, seiner Gier zu widerstehen, sitzt hier zugegebenermaßen am kurzen Hebel.

Bitte nicht alle Wörter ganz wortgetreu sondern lieber sinngemäß auslegen.
meint
Henry
 
asmodeus Am: 17.03.2010 08:53:48 Gelesen: 65875# 61 @  
Ich habe ja schon einmal auf diesen Thread geantwortet, aber ich schweife eventuell mit diesem Gedanken von der Grundfrage ab.

Jeder soll sammeln wie es ihm Spaß macht, aber ich habe öfters in meinem Sammlerleben den/die Spruch/Gespräche gehört: Ich wollte meine Sammlung verkaufen und es sind viele Fälschungen dabei. Ich habe viel Geld hineingesteckt. Der Erlös der Sammlung war so gering. Warum? usw., usw.

Tja, es soll sich keiner dann beschweren, wenn das große Wunder kommt, wenn man die Sammlung aufgibt oder die Erben bekommen ihr blaues Wunder! Warum gibt es gute und plumpe Fälschungen? Weil der Sammler aus verschiedenen Gründen kauft - sei es Unwissen, Gier, Egal-Gefühl (Hauptsache Lücke weg) usw.

Deshalb sollte man sich nicht auf einer unteren Ebene aufhalten - ich habe nichts dagegen. Sich mit der Materie beschäftigen - wenigstens bei den Fälschungen. Der Markt der Fälschungen wird nicht ganz verschwinden, aber es würde einiges eindämmen und der Schaden wird geringer gehalten! Sich etwas über dem Michelrand hinaus wagen tut nicht weh und man profitiert davon!
 
Lars Boettger Am: 17.03.2010 10:43:07 Gelesen: 65854# 62 @  
@ funnystamp [#59]

Hallo Hermann,

ich haue in die gleiche Kerbe wie asmodeus: Wer für sich alleine sammelt, der läuft Gefahr, dass er sein Geld für Fälschungen oder minderwertige Marken ausgibt. Gerade bei klassischen Sammelgebieten ist die Mitgliedschaft in Arbeitsgemeinschaften bzw. der Austausch mit anderen Sammlern ein "Muss". Oder man darf sich beim Verkauf nicht beschweren.

Natürlich gibt es viele Sammler, die glücklich sind, wenn sie die Neuheiten in das Album sortieren können. Da besteht aber auch m.E. keine grosse Gefahr, sich finanziell zu ruinieren. Andererseits finde ich die Werbung der Postphilatelie recht aggressiv, die immer noch in die Richtung "Aktie des kleinen Mannes" geht.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Jahnnusch Am: 17.03.2010 10:50:52 Gelesen: 65849# 63 @  
Hallo an Alle,

und deshalb finde ich das Forum gut. Hier wird dich geholfen. Man muß nur den Mut haben einfache Fragen zu stellen und nicht Angst ausgelacht zu werden.
 
asmodeus Am: 17.03.2010 12:34:10 Gelesen: 65833# 64 @  
@ Lars Boettger [#62]

Deine Aussagen kann ich nur bestätigen und unterstützen! Ich habe viel Literatur und das Wissen hat mich um ein vielfaches weitergebracht, aber auch Literatur veraltet und der Forschungsstand ändert sich! Durch die ganzen Vereine wo ich tätig bzw. Mitglied bin, erfahre ich immer was Neues. Bleibe auf dem Laufendem! Die Magazine der Vereine sind Goldwert!

@ Jahnnusch [#63]

Gute Einstellung! So soll es auch sein - Fragen stellen, aber auch hier gilt: Versuche es erst mal selber herauszufinden! Gerade dadurch lernt man.

Literatur besorgen, lesen und bei Unklarheiten im Verein, Foren oder Sammlerkollegen fragen!
 
Lars Boettger Am: 17.03.2010 13:03:17 Gelesen: 65823# 65 @  
"Stelle aus und sprich darüber" (Abwandlung eines Sprichwortes) - wenn ich im "stillen Kämmerlein" sammeln würde, dann hätte ich nicht das Belegmaterial für meine Ausstellungssammlung, das ich heute habe. Es macht mir Spass, meine Sammlung vorzustellen und zu erklären. Der letzte Zuhörer hat mir dann einen Wertbrief aus Deutschland nach Luxemburg von 1915 verschafft, der in Trier geöffnet, zensiert und wieder verschlossen wurde. Hätte ich nicht gesagt, dass ich so etwas suche, hätte ich das gute Stück nie erhalten. Nachteil an der Sache: Der Sammlerfreund wusste, was mir so etwas wert ist. =D

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
Günther Am: 17.03.2010 14:53:21 Gelesen: 65807# 66 @  
Hallo Ihr alle,

nichts für ungut Lars, aber Dein Beitrag war eine kurze Aneinanderreihung von Vorurteilen, Floskeln und Intoleranz mit einem guten Schuß Überheblichkeit – und das ohne Argumente. Auch bestimmte Informationsquellen nicht zu beachten, läßt eine zumindest eingefärbte Sichtweise vermuten. Vielleicht hättest Du doch meine Internetauftritte in Gänze lesen sollen.

Und an Henry gerichtet die kurze Feststellung, daß auf meinen Internetseiten zu lesen ist, daß ich die Briefmarken-Sammler, die Spezialisten, die Argen, die Prüfer, die meisten Auktionatoren und vor allem die, die sich für unser Hobby aufopfern, als die Stütze des Briefmarkenmarktes ansehe. Für die kämpfe ich, nicht gegen sie. Ich schreibe dort jedoch gegen das, was auf diesem Markt nicht stimmt, unter dem die kleinen Sammler, die ja auch große werden wollen, leiden.

Der Tenor vieler Beiträge ist, daß jeder so sammeln soll, wie er es für richtig hält. Das stimmt 100%ig. Und jeder soll SEINEN Weg, seine Spezialisierung finden und pflegen, soll sein Wissen auf seine Art vergrößern, je mehr desto besser. Als Wissbegieriger soll man sich auch nicht von unklugen Vorverurteilungen, wie in dieser Reihe geschehen, von der Rolle bringen lassen. Ich stelle mir vor, wie so mancher von sich überzeugte bei einer Diskussion über meine Spezialgebiete aussehen würde. Sicher so, wie ich bei der Diskussion seiner Spezialitäten. Wer ist nun der Bessere?

Nur, es gibt so ein paar Grundsätze, mit denen man schlechte Erfahrungen vermeiden kann – und die treffen auf einfach auf jedes Sammelgebiet zu. Es braucht z.B. überhaupt keinen größeren finanziellen Aufwand, statt der unprüfbar gestempelten und damit absolut wertlosen Marken, solche mit möglichst zentriertem Vollstempel entwertete zu sammeln. Soll man seine Sammlung zwanghaft wertlos halten?

Ich habe bei einigen Diskussionen, die ich jetzt nachgelesen habe, erfahren, daß viele der Meinung sind, von Sammler gefertigte Belege oder Abstempelungen seien nicht sammelnswert. Und gleichzeitig werden extra für die Sammler produzierte Artikel wie FDC, ETB, Jahrbücher millionenfach mit dem gleichen Stempel versehen, verkauft. Kürzlich ist bei ebay eine komplette Serie ETBs von Berlin verkauft worden – für 7 Cent das Stück. Wenn ich mir die Ganzsachen in den Auktionskatalogen mal unter diesen Gesichtspunkten ansehe, frage ich mich, wie viele davon philatelistisch unbeeinflußt sind? Warum auch sollte der gut gemachte sammlerische Briefwechsel, der ja ein wirklich echter ist, nicht seinen Wert haben?

Ich denke, und das habe ich ja auch in meinem ersten Beitrag schon gesagt, daß Briefmarken-Sammler und Philatelisten das Gleiche sind. Soll sich jeder nennen wie er mag. Allerdings gibt es seitens einiger „Koryphäen“ Bestrebungen, sich als Philatelisten von den gemeinen Sammler zu distanzieren. Via Selbsternennung, nicht durch Anerkennung. Na ja.

Ich grüße alle

Günther
 
Harald Zierock Am: 17.03.2010 16:02:19 Gelesen: 65795# 67 @  
@ Günther [#57]

Hallo Günther,

ich finde Deinen Beitrag ausgezeichnet, zumal Du die Meinung vieler äußerst. Viele sagen ihre Meinung deshalb nicht, weil sie Angst haben ausgelacht und verspottet zu werden.

Ich wollte mich zuerst nicht mehr in dieses Thema einmischen um Streit und Stänkereien zu vermeiden, habe aber Richard eine Email gesandt, in der ich zum Ausdruck brachte, das manche Reaktionen unterbunden werden sollten, da diese abwertend und diskriminierend sein.

Man denk oftmals das Forum sei im Besitz einer sich selbst ernannten Elite und die anderen müssten sich fügen. Das ist aber nicht der Sinn der Sache, da dieses Thema keineswegs zur Forschung der Philatelie oder des Briefmarkensammelns beiträgt!

Für mich ist Sammler und Philatelist auch das selbe, aber für den einen oder anderen ist eine Bezeichnung abwertend! Weshalb? Heute sagt man auch nicht mehr Kloputzer, sondern Reinigungstechniker, obwohl beide etwas mit der Kacke zu tun haben.

Ich hoffe, und es wird auch an der Zeit, das man sich wieder mit seriöseren Themen beschäftigt; es gibt doch noch so viel zu entdecken.

Viele Grüße an alle,

Harald
 
funnystamp Am: 17.03.2010 20:06:46 Gelesen: 65760# 68 @  
@ asmodeus [#61]

Hallo asmodeus,

will man Philatelisten vielleicht danach definieren, was eine Sammlung Gewinn bringt, besonders dann, wenn man Wissen als Basis für einen Sammlungsaufbau einsetzen kann? Meines Erachtens und meiner Erfahrung nach ist eine Sammeltätigkeit meist ideeller Natur und damit verlustträchtig.

Will ich mit Briefmarken Gewinn machen, muss ich mich entweder als Händler betätigen (dann ist Gewinn uberlebenswichtig), oder ich muss noch einige Hepburn-Marken in Kiloware finden. Ich weiß nicht, wie es dir ergeht, aber gelegentlich versuche ich auf Auktionen (nicht ebay, aber auch dort natürlich) ein Schnäppchen zu machen und ersteigere einen Posten, der mit Sicherheit in der Anschaffung des Posten weitaus höher war, als der Auktionserlös.

Ich denke, sofern meine Sammlung ganz oder in Teilen einmal aus welchen Gründen auch immer auf den Markt kommen wird, ebenfalls diesem Gesetz folgen wird. Der sog. Verlustwert, so denke ich, war eine hochwertige Investition in meine Freude an meiner Sammlung, meine Zeit und mein Engagement darin. Gewinn wird eine solche Sammlung nur bringen, wenn diese ausschließlich oder überwiegend mit "Juwelen" bestückt ist. Aber wer kann sich das wirklich leisten, sofern nicht durch Erbschaft, viele Normalsammler sicherlich nicht. Und deshalb laufen diese Posten auf Auktionen auch wieder auf einer niedrigeren Bewertung an. Erst der ideelle Wert des neuen Sammlers wertet diese dann wieder auf.

Ich denke, dass die Auseinandersetzung mit der eigenen Sammlung auf welcher Basis auch zuerst immer nur einen ideellen Wert für den Einzelnen bringt. Die Information daraus kann ich eventuell anderen Sammlern zur Verfügung stellen, aber dieser muss seine Sammlung selbst ideell aufwerten. Ob er die Anregungen anderer nutzt bleibt doch ihm überlassen.

Für mich ist dieser ideelle Gewinn der wahre Wert der Philatelie und dazu gehört ein gehöriges Stück Freude!

Beste Grüße an alle
Hermann
 
asmodeus Am: 18.03.2010 09:02:12 Gelesen: 65700# 69 @  
@ funnystamp [#68]

Nicht genau gelesen:

Am Ende stöhnten Sammler: Jeder soll sammeln wie es ihm Spaß macht, aber ich habe öfters in meinem Sammlerleben den/die Spruch/Gespräche gehört: Ich wollte meine Sammlung verkaufen und es sind viele Fälschungen dabei. Ich habe viel Geld hineingesteckt. Der Erlös der Sammlung war so gering. Warum? usw., usw.

Warum stöhnen die dann?

Klar, meine Sammlung macht mir Spaß und der ideelle Wert ist auch im Vordergrund, aber trotzdem ist auch bei einigen Stücken/Teilsammlungen der reelle Wert vorhanden. Trotz ideellen Wertes schauen wir doch in die Kataloge/ Auktionskataloge und erfreuen uns über die schnöden Mammonwerte. Ich habe mir Wissen angeeignet und kann dadurch noch besser kaufen, egal wo. Wenn ich jetzt meine Sammlung verkaufe, mache ich keinen Verlust - das hätte ich am Anfang meines Sammlerlebens nie geschrieben, aber jetzt nach den vielen Jahren ist mein Wissen größer geworden; Qualitätsansprüche gestiegen und viel, viel Glück und Geduld sind ein Großteil meine Suchens!

Wenn Du genau gelesen hast, bezog ich mich auf einen kleinen Teil des Sammelns: Fälschungen! Sammler kaufen diese Stücke - Gründe habe ich oben genannt. Wenn man sich nur etwas sich dafür interessiert bzw. darüber liest, kann man sich vor Schaden schützen. Ich erwarte nicht von einem Sammler, das er zu einem ultimativen Profi entwickeln soll, aber etwas mehr über den Tellerrand sollte man schon schauen.

Traditionelle Philatelie ist die Untersuchung der technischen Aspekte der Produktion und Stempel Stempel zur Identifizierung, einschließlich:

* The initial stamp design process. Die ersten Stempel Design-Prozess.

* The paper used (wove, laid, etc, and including watermarks). Das zu verwendende Papier (wob, legte usw., einschließlich Wasserzeichen).

* The method of printing (engraving, typography, etc). Die Methode des Druckens (Stich, Typografie, etc).

* The gum . Die Gummi.

* The method of separation (perforation, rouletting). Die Methode der Trennung (Perforation, rouletting).

* Any overprints on the stamp. Alle Aufdrucke auf den Stempel.

* Any security markings, underprints or perforated initials 'perfins'. Eine Sicherheit Markierungen, underprints oder perforiert Buchstaben "Lochungen.

* The study of philatelic fakes and forgeries . Das Studium der Briefmarkenfälschung.

Ist aus Wikipedia (Engl. Seite.). Besonders dieser Punkt gefiel mir: Das Studium der Briefmarkenfälschung.

Wir alle sind Briefmarkensammler und nach der Etymologie auch Philatelisten. Aber ich denke, das es heute Abstufungen gibt. Lese ich mir die Begriffe bei Wikipedia (englische und deutsche Seite) durch, werden sehr viele Sachen genannt, die nur ein Profi/Fortgeschrittener Sammler macht.

Wie ein bekanntes Mitglied immer schreibt: Sammeln wie es einem Spaß macht!
 
Lars Boettger Am: 18.03.2010 17:36:57 Gelesen: 65635# 70 @  
@ Günther [#66]

Hallo Günther,

grundsätzlich finde ich Deine Seiten gut - aber sie stellen m.M. nach Deine persönliche Meinung dar und ich würde mich hüten, sie als "allgemeingültig" zu bezeichnen. Konkretes Beispiel:

Bei allem, was gesammelt wird, sind Betrüger nicht fern: Briefmarken, Stempel, Briefe, alles was gesammelt wird, wird auch gefälscht, repariert, verändert.

Ja, das ist so. Wobei ich der Meinung bin, dass vielen Sammlern nicht bewusst ist, in welchen Bereichen gefälscht wird.

Diese Leute machen das meistens so geschickt, daß es der Sammler selbst nicht erkennen kann.

Nein. Die meisten Fälscher sind strunzdoof. Die meisten Fälschungen ebenfalls. Wenn die Sammler in ihre Katalog kucken würden und die Grundbegriffe "Zähnung", "Wasserzeichen", "Stempeltypen" kennen würden, wären 90% aller Fälschungen unproblematisch.

Besonders ärgerlich ist dabei, daß man viel Geld für etwas bezahlt hat, das überhaupt nichts wert ist.

D'accord.

Um solche Dinge zu erkennen, gibt es amtliche Prüfer.

Nein. Es gibt freie Prüfer, Prüfvereinigungen, Prüfvereine, Prüfer in ArGen usw., aber einen "amtlichen Prüfer" hab ich noch nicht getroffen.

Sie prüfen und kennzeichnen gegen eine Gebühr Briefmarken als ECHT, GEFÄLSCHT, STEMPEL FALSCH oder teilen mit, daß sie "nicht prüfbar" sind oder auch z.B. nachgezähnt. Bei als "ECHT" geprüften Briefmarken kann man daran, wie die Prüfzeichen gesetzt wurden, erkennen, ob die Marke einwandfrei oder mehr oder weniger beschädigt ist.

Richtig.

Empfehlenswert, weil am leichtesten wieder zu veräußern, sind "bestgeprüfte" Marken, also solche, bei denen das Prüfzeichen direkt an der Zähnung angesetzt ist.

Ja - aber was ist mit geschnittenen oder durchstochenen Marken (kleinkariert, ich weiss)

Die einzige Möglichkeit zu verhindern, daß man betrogen wird, ist also eine solche Prüfung, die ab einem Katalogwert von € 25,-- durchgeführt wird.

Wo steht das mit dem Katalogwert? Es gibt Grenzen für Atteste, Befunde oder Kurzbefunde. Geringwertige Marken werden nicht signiert, sofern eine Verwechslungs- oder Verfälschungsgefahr vorliegt.

Man sollte also entweder nur geprüfte Marken oder unter dem sogenannten "Prüfungsvorbehalt" kaufen, bei dem der Verkäufer die Marke zurück nimmt, wenn sie als "FALSCH" oder manipuliert erkannt wird.

Ein Verkäufer - sofern er nicht anders anbietet - hat eine echte und einwandfreie Marke zu liefern. Alles andere führt zu Rückgaben. Die kann man auch nicht ausschliessen - schwierig ist aber oft die Durchsetzung, gerade bei kleinwertigen Marken.

Briefmarken mit einem Katalogwert ab € 25,-- sollte man prinzipiell nicht ungeprüft, zumindest aber unter "Prüfvorbehalt" kaufen!

Das würde ich nicht unterschreiben. Es gibt viele Marken, die trotz deutlich niedrigerem Katalogwert nur geprüft erworben werden sollten, es gibt Marken mit drei- und vierstelligen Katalogwerten, die ich ohne Prüfung jederzeit kaufe. Ausserdem nützt es einem nichts, wenn es gar keinen Prüfer für ein Sammelgebiet gibt.

Mann sollte auch darauf achten, daß vom Verkäufer ausreichend Zeit für eine Prüfung eingeräumt wird. Diese kann locker auch mal 6 oder 7 Monate dauern.

Ob sehr viele Anbieter darauf eingehen?

Persönlich fehlen mir noch Hinweise auf Altsignaturen und Prüfzeichen(ver)fälschungen, Unterschiede Signatur/Attest usw.

Das ist ein Beispiel, dass zwar gut gemeint ist, aber einem unerfahrenem Sammler falsche bzw. unvollständige Informationen liefert.

Beste Sammlergrüsse!

Lars

P.S. Ich habe ein Faible für Sammlerbriefe und "gemachte" Belege. Wer die Philateliegeschichte dokumentieren will, kommt daran nicht vorbei. Da zahle ich gerne entsprechende Beträge für schöne Sachen. Die sind auch nicht "wertlos". In anderen Ländern ist die Meinung auch zu den postseitigen Produkten nicht ganz so religiös wie in Deutschland.
 
petzlaff Am: 18.03.2010 17:57:53 Gelesen: 65624# 71 @  
Dazu kann ich nur Eines in wenigen Sätzen sagen:

Primär bin ich mit meinem Fachwissen mein eigener Prüfer. Stempel auf der Rückseite von Marken hasse ich wie die Pest.

Meine Marken veräußere ich normalerweise nicht und ich stelle sie auch nicht aus.

Ich denke, dass ich auch bei zweifelhaften Angeboten selbständig die Spreu vom Weizen zu trennen vermag.

Irgendwie kann ich diese ganze Aufregung nicht rational nachvollziehen.

Was machen wir denn? - Sammeln, so wie es uns in unseren Genen als bestrebenswert vorprogrammiert ist, oder - sammeln, um als Perfektionist (heutzutage leider) fast völlig allein in der Wildnis zu stehen, um sich ärgern zu können?

LG, Stefan

PS: Mir macht das Sammeln einfach nur unglaublich viel Freude (noch) - leider kommt langsam eine Trübung ins Spiel, die genau durch solche Threads permanent destruktive Nahrung erhält.
 
DL8AAM Am: 18.03.2010 21:47:28 Gelesen: 65596# 72 @  
@ Günther [#51]

... und ärgere mich gewaltig über diese Briefmarkenlobby, die unser Hobby krank macht, ...

ICH bin die Lobby, wenn ich über unser Hobby mit Freunden spreche und werbe.

Die Lobby ist das "weshalb man im Klub" ist, damit nach Außen für unser Hobby Werbung gemacht wird.

Lobby ist GUT nicht böse, ohne Lobby sind wir nichts...

Das hat sinnvollerweise (hoffentlich) jede Gruppe erkannt und betreibt Lobbyarbeit, sei es in der Lobby des Bundestags oder auf der nächsten Dorfmesse. !

Mit philatelistischen Grüßen aus der Türkei
Thomas

Ich habe ein Faible für Sammlerbriefe und "gemachte" Belege. Wer die Philateliegeschichte dokumentieren will, kommt daran nicht vorbei. Da zahl ich gerne entsprechende Beträge für schöne Sachen. Die sind auch nicht "wertlos". In anderen Ländern ist die Meinung auch zu den postseitigen Produkten nicht ganz so religiös wie in Deutschland.

BTW, auch als reiner "echter Belegsammler" habe ich heute einen Beleg geschaffen, unser Hotel bietet an Post per Privatport (TNT) nach DL zu leiten, mal schauen wie dieser Brief aussieht.

Ich muss gestehen, ich sehe das sonst aber sehr viel "religiöser" ;-)) Shame on me ... Aber es gibt hier auch sinnvolle Ausnahmen ("Dokumentation").



Damit's hier im Thread auch mal etwas bunter wird ;-))
 
Günther Am: 19.03.2010 14:32:14 Gelesen: 65558# 73 @  
Hallo Lars,

ein Satz auf meinen Internetseiten lautet: „Alles, was ich hier schreibe, sind einzig und allein meine Erfahrungen, meine Beobachtungen, meine Gefühle, meine Überlegungen, die ich mit Argumenten und Beispielen belegen möchte (siehe „http://www.briefmarken-leitfaden.de“).

Wie kommst Du da auf die Idee, daß meine Meinung Allgemeingültigkeit haben solle?

Und, nein, diese Seiten sind kein wissenschaftliches Werk, eine erschöpfende Ausarbeitung jeglicher Themen war nie geplant.

Nein, ich habe diese Seiten nicht für die „Profis“ geschrieben. Sie sollen dem „kleinen Sammler“, der zum großen werden möchte, als Informationsquelle dienen.

„Wenn die Sammler in Ihre Kataloge kucken würden .... wären 90 % aller Fälschungen unproblematisch“ – Danke für die Bestätigung der Notwendigkeit meines Versuchs zu informieren.

Herr Schlegel teilte mir mit, daß er derzeit keine Marken unter € 25,-- Katalogwert prüft.

Geht ein Verkäufer nicht auf meine Bedingungen ein, Stichwort Prüfvorbehalt, kaufe ich nicht! So einfach ist das.

Mit der Bezeichnung „Amtlichkeit“ der Prüfer will ich vermitteln, daß diese keine selbsternannten Scharlatane sind.

Daß Du, wie ich auch, der Meinung bist, daß gutgemachte Sammlerbelege positiv zu bewerten sind, hat mich überrascht.

Nicht überrascht hätte mich Kritik an einem zu viel gesetzten Komma.

Ansonsten erinnert mich das Ganze an Herrn Westerwelle und seine FDP. Begünstigung der eigenen Klientel, Vorgabe alles besser zu wissen und zu können, die Armen, die Welt der Gutmenschen des Mittelstands und der FDP mit ihrer Armut störenden und finanziell belastenden Hartz-IV-Ausnützer, verhöhnen und mit Zwangsarbeit disziplinieren wollen. Ansonsten massiv kritisieren, sich aber jegliche Kritik verbeten – und alles ohne Argumente.

Ich habe mir ein solches Forum irgendwie anders vorgestellt, dachte hier könnten Fragen gestellt, konstruktiv beantwortet und diskutiert werden. Statt dessen wird jeder Andersdenkende oder einfach Fragende an den Pranger gestellt, dazu zählt auch dieser zähe und unsägliche Distanzierungsversuch einiger, die Philatelisten und damit sich, als etwas Besseres darzustellen. Man glaubt förmlich das Gebet „Herr, ich danke dir, daß ich nicht so bin, wie die Anderen“ zu hören. Auch das ständige Werben für den „allein seligmachenden“ und „Wissen vermittelnden“ BDPh ist nur sehr schwer zu ertragen. Ich denke, weiterhin Spaß zu haben ist die bessere Lösung.

Ich grüße alle

Günther
 
doktorstamp Am: 19.03.2010 15:03:51 Gelesen: 65553# 74 @  
@ Günther [#73]

Lieber Günther.

Natürlich darfst du deine Meinung frei äussern, und deine Seite ist für den unbedarften allein sammelden Sammler freilich eine Hilfe zum Einstieg in diese wunderschönen Hobby. Lediglich hatte Lars sich anders formulieren sollen, heißt noch langer nicht, dass er was falsch gesagt hat, ganz im Gegenteil, nur die Formulierung war in etwa krass zum Ausdruck gebracht. Ich kenne ihn persönlich und kann behaupten er hat das beste gemeint.

An alle

Hier gestatte ich mir Euch daran zu erinnern, gar nichts im Leben ist immer schwarz auf weiß. Wir haben in diesem Hobby Richtlinien, keine Regel und keine Gesetzte. Der eine sammelt so, der andere mal so, jeder hat seinen Spaß dran und dies, um Gottes Willen, dürfen wir keineswegs zerplatzen. Er sollte konstruktiv vorgehen und nicht umgekehrt. Wer sich hiervon angesprochen fühlt, möge sich künftig bitte anders ausdrücken.

mfG

Nigel

PS: Der sich zu den Philatelisten zählt, es wäre verwunderlich wenn es nicht so wäre.
 
Lars Boettger Am: 19.03.2010 17:26:51 Gelesen: 65534# 75 @  
@ Günther [#73]

Hallo Günther,

wenn Du eine Seite ins Netz stellst, dann möchtest Du, dass sie gelesen wird. Einige Forenmitglieder haben sich sehr positiv darüber geäussert. Das ist in Ordnung.

Wenn ich begründet Kritik äussere, dann nicht, um Dich zu ärgern. An dem gezeigten Beispiel habe ich versucht klar zu machen, dass Sachverhalte unklar, missverständlich oder falsch sind. Welcher von den Schlegelbrüdern hat denn die 25 €-Grenze eingeführt? Auf http://www.bpp.de finde ich dazu nichts. Andere Prüfer signieren alle kleinwertigen Marken ihres Sammelgebietes ohne Betragsgrenze.

Der Grund, warum ich schreibe, ist einfach: Ich habe zu oft erlebt, dass Sammler alles Glauben, was im Internet steht. Eine dieser Sätze ist "kaufe nur geprüfte Marken" - dummerweise weiss nicht jeder Sammler, was das heisst. Jeder Klecks auf der Markenrückseite wird für ein Prüfzeichen gehalten, unabhängig davon, ob das eine Eigentums- oder Händlersignatur ist - oder tatsächlich ein Prüfzeichen. Darum auch mein Hinweis an Dich, die Seiten kritisch zu hinterfragen bzw. Sachverhalte aufzuarbeiten und ggfs. zu korrigieren.

BDPh: Ich nehme eine Funktion beim Verband ein. Fakt ist auch, dass dort viel für die Wissensvermittlung gemacht wird. Ob und wie man sie nutzt, ist jedem selbst überlassen. Ich bin aber noch Mitglied in vielen anderen Vereinen, die auch hervorragende Arbeit leisten. Und eines ist klar, ein Verband kann viel mehr erreichen, als eine Einzelperson. Bestes Beispiel ist eBay: Die kannst Du als Privatperson mit e-Mails bombardieren, da passiert nichts. Aber als Verband wirst Du als Ansprechpartner ernst genommen.

Meine Kritik ist nicht gegen Deine Person oder Deine Arbeit gerichtet und ich will sie weiss Gott nicht schlecht machen. Im Gegenteil.

Beste Sammlergrüsse!

Lars

P.S. An dieser Stelle Werbung in eigener Sache: Vortrag Messe Essen am Freitag über Signaturen auf Briefmarken und ihre Bedeutung und am Samstag über den richtigen Briefmarkenkauf im Internet.
 

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