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Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2909 Beiträge:
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bayern klassisch Am: 24.07.2014 13:28:29 Gelesen: 1049947# 385 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute zeige ich eine U1 der Ausgabe vom Feb. 1869, die entzückendst adressiert wurde:



Herrn Georg von Zerzog Director der Saline Salzbronn bey Saaralbe Deutsch Lothringen. über Saarbrücken u(nd) Saargemünd.

Die Anschrift suggeriert eine Verwendung des Jahres 1871ff und siegelseitig findet man in französischer Schrift mit Graphit vermerkt: Le 9. Août 1871.

An dem Datum zweifle ich also nicht. Jedoch zeigt das Kuvert keine Stempel. Es wurde oben in typischer Weise geöffnet, so dass ich an echten Bedarf und keine sammlerisch indoktrinierte Herstellung unterstellen möchte.

Gemeint müsste dieser Ort sein:

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&uact=8&ved=0CCsQFjAB&url=http%3A%2F%2Fde.wikipedia.org%2Fwiki%2FSarralbe&ei=NgzRU6W0Bqby7AaPioCAAw&usg=AFQjCNEBjTOR7F7t-YyZKlfBDzPi8_gN0w&sig2=UY13oAeLZSsAfPP3Z6jblA&bvm=bv.71667212,d.ZGU
 
bayern klassisch Am: 01.08.2014 14:26:18 Gelesen: 1049270# 386 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute bekam ich das Pendant zu meinem "Altbrief", den ich schon über 25 Jahre hatte.

Beide aus Augsburg, einmal über die Schweiz nach Egg bei Zürich, einmal über das einheimische Oberstaufen. Letzteres dürfte die Regel gewesen sein, das andere ganz sicher nicht.



Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
sotos Am: 01.08.2014 18:50:10 Gelesen: 1049238# 387 @  
@ bayern klassisch [#386]

Hallo bayern klassisch,

mir gefallen beide Briefe richtig gut. Aber der Oberstaufener ist sicher ein Schmankerl.

Habe auch zwei Briefe, die ich hier gerne zeigen werde, welche an die gleiche Anschrift gesandt wurden, der eine dürfte sogar von der gleichen Korrespondenz sein.



Der andere ist wie schon gesagt auch an den Herrn Caspar nach Egg adressiert, wurde jedoch von Kempten aus gesandt.



Grüße sotos
 
bayern klassisch Am: 01.08.2014 19:09:40 Gelesen: 1049230# 388 @  
@ sotos [#387]

Hallo sotos,

so klein ist die Welt!

Der obere ist sicher aus der selben Korrespondenz, jetzt aber mit anderem Laufweg über Bregenz. Auch schön zu sehen, dass es bei einer Korrespondenz aus der gleichen Zeit schon 3 Laufwege gab! So etwas gibt es heute nicht mehr und wenn, dann könnte man es nie belegen.

Der 2. Brief ist sehr schön - Postvereinsbrief bis 10 Meilen unter 1 Loth mit sehr schöner, farbkräftiger Marke und qualitativ hochwertigen Stempelabschlägen - da freut sich mein Herz! :-)

Vielen Dank fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 09.08.2014 09:07:39 Gelesen: 1048697# 389 @  
Liebe Sammlerfreunde,

die folgende, neue Seite zeigt einen Brief mit geteilter Frankoabgeltung von München nach Bern 1853, als das noch Vorschrift war. 9 Kr. für Bayern und 6 Kr. für die CH.

Der Text ist von ganz besonderem Interesse und wenn es meine dünne Portokasse zulässt, werde ich versuchen, das im Inhalt besprochene Bild des Malers Richard Zimmermann (1820-1875)zu erwerben. Den Brief hätte ich ja schon.

Liebe Grüsse von bayern klassisch


 
bayern klassisch Am: 27.08.2014 13:56:49 Gelesen: 1047534# 390 @  
Liebe Sammlerfreunde,

eine der Marken, um die sich einige Geheimnisse ranken, ist eine der häufigsten von Bayern überhaupt, die Nr. 9.

Die wichtigsten farblichen Merkmale dieser Marke möchte ich hier nach dem Erhalt einer Prüfsendung des lieben Franz Stegmüllers kurz aufzeigen.

Der Standard im Farbenbereich ist die sog. 9a, eine Marke mit schwankendem Rot. Hier ein Beispiel:



Der Brief von Regensburg nach Straubing aus dem Jahr 1865 zeigt einen guten Druck bei mittlerem Rot.

Interessanter Weise lief der Brief auch in die andere Richtung, jedoch wollte hier der Absender nichts dafür bezahlen. Weil der Brief im Rahmen seiner Rundreise auch noch erheblich an Gewicht zugenommen hat, wog er doppelt schwer und kostete so statt 6 Kr. Franko nun 12 Kr. Porto seinen Empfänger.



Seltener, aber weiß Gott keine Rarität, ist die sog. 9b, die dunkelrote Schwester der 9a.



Hier auf Brief aus Augsburg vom 5.9.1866 an den Baron von Welser, ein berühmtes Handelshaus für Kaiser und Könige im ausgehenden Mittelalter (Fugger und Welser zu Augsburg). Man achte auf die schöne Farbe und den guten Druck auf sättigendem Papier.

Zu den kleinen Seltenheiten gehört aber die sog. 9c, eine Marke, die sich viele Sammler im Album wünschen, aber die nicht viele haben, jedenfalls nicht in schön, oder gar auf Brief.



Hier ein frisches Stück aus Ludwigshafen am Rhein vom 10.12.1867 nach Otterberg in typischer dunkler Farbe auf dickem, kartonartigen Papier, welches die Farbe nicht gut aufnahm und daher etwas spröde Drucke hinterließ.

Die 2. Besonderheit liegt im Aufgabestempel, den sehr seltenen Typ "7 A" von Ludwigshafen. 7 A wird mit 7 Uhr Abends gedeutet, doch gibt es in der Primärliteratur keine Hinweise auf diese Halbkreisstempeltype überhaupt.

Es gibt nur wenige Orte Bayerns, die überhaupt mit dieser Stempeltype bedacht wurden und Ludwigshafen dürfte der seltenste davon sein - ich kenne den Stempel nur von Ende 1866 in wenigen Abschlägen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 07.09.2014 19:07:56 Gelesen: 1046985# 391 @  
Liebe Sammlerfreunde,

heute möchte ich eine kleine Stempelrosine vorstellen.



Am 17.4.1866 stempelte man mit seinem Halbkreisstempel in Immenstadt wohl einen Block Postscheine vorab, so dass man nicht jeden bei Gebrauch neu stempeln musste. Das machten Bayerns Expeditoren gerne mit ihrem Ortsstempel OHNE Datumseinsatz, weil sie ja zu dem Zeitpunkt der Vorabstempelung nicht wissen konnten, wann die Postscheine gebraucht werden.

Wenn man dann mit diese Arbeit fertig war, brauchte man nur schnell den Datumseinsatz einfügen und konnte loslegen mit der Aufgabestempelung der abgegebenen Briefe.

Am 17.4. aber hat das unser Mann bei der Post in Immenstadt vergessen und, vermutlich nur einmal, noch mit dem "aptierten" Stempel gearbeitet, bis er dann vermutlich das Datum wieder eingefügt hat.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 07.09.2014 19:58:33 Gelesen: 1046974# 392 @  
Guten Abend,

diesen Beleg habe ich während meines Praktikums geschenkt bekommen:



Der Brief ist in Treuchtlingen am 23.1.(?) aufgegeben worden, Nummernstempel 527 --> MR (geschlossener Mühlradstempel, Treuchtlingen (Quelle "Nummernstempel der Altdeutschen Staaten"). Verschickt wurde dieser an Herrn Christian Bergmüller in Erlangen, wo er einen Tag später, also am 24.1 angekommen ist, dokumentiert mit einem siegelseitigen Ankunftsstempel.

Frankiert wurde er mit einer Michelnummer 9a, 3 Kreuzer rot, ein sehr breitrandiges Exemplar!

Eventuell kann jemand etwas ergänzen, oder vielleicht habe ich auch schon alles gesagt. :)

MfG

Kevin
 
bayern klassisch Am: 07.09.2014 21:22:14 Gelesen: 1046959# 393 @  
@ briefmarkenwirbler24 [#392]

Hallo Kevin,

da hast du einen schönen Brief bekommen, denn Treuchtlingen hatte einen Schönstempler als Postexpeditor.

Das Datum kann man schwer präzisieren - es scheint mir auch eher eine 9b, als eine 9a zu sein, was den Brief ja nicht schlechter macht.

So kann es dort weiter gehen. Ich schicke dir dann mal später meine Fehlliste zu, falls du noch mehr Briefe geschenkt bekommen solltest. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
briefmarkenwirbler24 Am: 08.09.2014 19:48:20 Gelesen: 1046859# 394 @  
@ bayern klassisch [#393]

Hallo Ralph,

vielen Dank für deine nähere Einschätzung, dann notiere ich die Marke als 9b.

MfG

Kevin
 
bayern klassisch Am: 10.09.2014 19:22:04 Gelesen: 1046742# 395 @  
Liebe Sammlerfreunde,

für viele sind Fingerhutstempel eine der attraktivsten Entwertungen in Bayern, vor allem auf Marken sind diese Ministempelchen sehr gesucht.

Heute zeige ich zwei frühe Markenbriefe, die diese vormarkenzeitlichen Stempel schön zeigen - mal einer, mal zwei auf einer Marke.



Wer beim 1. Brief genauer hin schaut, kann Besonderheiten entdecken. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
heku49 Am: 10.09.2014 19:35:04 Gelesen: 1046737# 396 @  
@ bayern klassisch [#395]

Lieber Ralph,

wie Du weisst, kann ich die Schrift nicht lesen, sehe aber die Federzugentwertung der Marke und zusätzlich den Stempel. Das war doch wohl nicht normal.

Gruß Helmut
 
bayern klassisch Am: 10.09.2014 19:49:59 Gelesen: 1046731# 397 @  
@ heku49 [#396]

Lieber Helmut,

doch, das war sogar die Vorschrift, denn der Brief datiert ja vom 20. Nov. 1849, da hatte man die neuen Vorschriften frisch im Kopf.

Es bleiben noch 2 kleine Besonderheiten, die unentdeckt sind.

Danke für deinen Beitrag - du hast noch eine Chance. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
heku49 Am: 10.09.2014 20:10:31 Gelesen: 1046720# 398 @  
@ bayern klassisch [#397]

Lieber Ralph,

schade, dass ich die Schrift nicht lesen kann, sondern nur raten. Links steht etwas: Mit XXband. Es gehörte entweder etwas dazu oder der Brief gehörte irgendwo dazu.

Gruß Helmut
 
bayern klassisch Am: 10.09.2014 20:31:00 Gelesen: 1046716# 399 @  
@ heku49 [#398]

Lieber Helmut,

Schiff ist angeschossen - mit Einband hast du richtig gelesen. Dieser Terminus kam zum Einsatz, wenn einem Brief eine so große Beilage mitgegeben wurde, dass sie nicht mehr in den Faltbrief passte und daher mit dem Brief "eingebunden" werden musste.

Jetzt darfst du dir die Marke mal etwas genauer anschauen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 10.09.2014 20:34:46 Gelesen: 1046715# 400 @  
@ bayern klassisch [#399]

Hallo BK,

Plattenfehler am Y?

Lg, harald
 
heku49 Am: 10.09.2014 20:45:48 Gelesen: 1046707# 401 @  
@ bayern klassisch [#399]

Lieber Ralph,

ich tippe wie Harald auf den Plattenfehler.

Gruß Helmut
 
bayern klassisch Am: 10.09.2014 20:59:50 Gelesen: 1046695# 402 @  
@ bignell [#400]

Lieber Harald, lieber Helmut,

genau so ist es - aber was sagt das dem Markensammler, dem Philatelisten?

Die Marke, die ja im 1. Monat verwendet worden ist, zeigt mit dem Plattenfehler, dass die Platte der 4I schon sehr früh Defekte aufwies. Vermutlich wurden die allermeisten 4I im Jahr 1849 gedruckt, evtl. noch ein paar Wochen oder wenige Monate länger.

Im August 1850 gab es schon die 4II, die ja suggeriert, es wäre eine Neuauflage der "alten" 4I. Das stimmt aber nicht, denn die 4II hatte mit der 4I nichts zu tun - es war und ist eine ganz andere Marke, die eigentlich eine andere Michel - Nummer bekommen müsste.

Aber die alten, eingeschlagenen Pfade verließ man in Bayern nie, daher wird dieser Katalogmurks auch noch unsere Enkel beschäftigen, jedenfalls befürchte ich das.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
heku49 Am: 10.09.2014 21:16:54 Gelesen: 1046686# 403 @  
@ bayern klassisch [#402]

Lieber Ralph,

vielen Dank für die ausführliche Erklärung. Leider kenne ich die feinen Unterschiede der Marken nicht so genau. Auch der Michel-Spezial hat mich da nicht viel weiter gebracht.

Vielleicht muss ich doch noch Bayernsammler werden. :-)

Gruß Helmut
 
bayern klassisch Am: 11.09.2014 06:20:53 Gelesen: 1046642# 404 @  
@ heku49 [#403]

Lieber Helmut,

glaube mir nach über 35 Jahren, dass es schlimmeres gibt, als Bayern zu sammeln. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 23.09.2014 20:21:09 Gelesen: 1045742# 405 @  
Liebe Bayernsammler und natürlich speziell BK, ;)

bitte um Eure Hilfe:





Hierbei handelt es sich um einen Brief von 1865, wo eine 1 KR mit einer anderen überklebt wurde. Ein Stempel Obermarchthal 4.11.1865 wurde gestrichen, ein zweiter Stempel Obermarchthal 26.12.1865 wurde links neben die Marke gesetzt. Handelt es sich eher um eine sogenannte Portemonnaie-Frankatur (zwei Marken sind im Geldbörsel übereinandergeklebt und wurden versehentlich als eine verwendet) oder wurde der Brief zweimal versendet? Ich tendiere eher zu zweiterem, weil die untenklebende Marke entwertet scheint.

Bitte um Eure Meinung.

Danke,
harald
 
bayern klassisch Am: 24.09.2014 19:45:58 Gelesen: 1045673# 406 @  
@ bignell [#405]

Lieber Harald,

ich denke, der Brief wurde zwei Mal verschickt. Portemonnaie - Marken gab es nur bei Privaten, nicht bei Dienstbriefen.

Gerade bei Württemberg finden sich viele mehrfach verschickte Briefe mit behördlichen Adressen. Da er heute wohl nicht mehr inhaltlich komplett sein dürfte, bleibt nur die starke Vermutung, dass es hier auch so ist, nur ein Beweis ist schwer zu erbringen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bignell Am: 24.09.2014 21:44:08 Gelesen: 1045655# 407 @  
@ bayern klassisch [#406]

Hallo BK,

danke für die Info. Der ursprüngliche Brief vom 10.11.1865 dürfte komplett sein, allerdings habe ich mir noch nicht die Mühe gemacht ihn zu entziffern, bei der Schrift wird es mir auch schwer fallen. Falls beim zweiten Versenden Anlagen dabei waren, die sind verloren.

Lg, harald
 
bayern klassisch Am: 24.09.2014 22:12:28 Gelesen: 1045650# 408 @  
@ bignell [#407]

Lieber Harald,

wenn die Inhalte/Akte(n) nicht komplett sind, wird die Rekonstruktion immer schwierig, weil es auch Versendungen ohne die Post geben konnte, oder keine Stempel drauf kamen und noch vieles andere mehr, wobei man sich fragt, wer solch einen "Mist" verzapft hat, jedenfalls bei Bayern gibt es Dutzende von Dienstbriefen, die jeder Vorschrift spotten.

Aber ein Brief mit 2 Marken gleicher Nominale und unterschiedlichen Stempeldaten ist natürlich immer etwas tolles. :-)

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 01.10.2014 19:40:01 Gelesen: 1045141# 409 @  
Liebe Sammlerfreunde,

das Haus Köhler war so nett, mir einen Zuschlag zu erteilen, über den ich mich sehr gefreut habe.



Für meine Bayern - Frankreich Sammlung konnte ich einen recht hübschen Brief mit 18x Franko aus Nürnberg von 3.3.1856 mit dem Vermerk "Echantillons sans valeur" = Muster (hier ist der Plural gemeint) ohne Wert an Land ziehen. Für die Spezialsammler: 5c links Type III, rechts Type II (ohne diese Besonderheit hätte ich den Brief natürlich nie gekauft!).

Im PV vom 1.7.1847 war festgehalten worden, dass Briefe mit Muster(n) ohne Wert zu den Gegenständen der Briefpost gehörten. Im § 8 lesen wir:" Für Waarenproben und Muster ist nur der dritte Theil des nach vorstehender Progression (bis 1/2 Loth, bis 1 Loth usw.) nach ihrem Gewichte treffende Briefporto - in keinem Falle jedoch weniger als die Taxe des einfachen Briefes - zu berechnen, wenn dieselben

a) für sich allein unter Kreuzband versendet werden, und außer der Adresse nichts Geschriebenes beigeschlossen haben, und

b) entweder nach Frnakreich selbst gehören, oder durch Vermittlung der französischen Posten und Schiffsgelegenheiten weiter zu befördern sind.

Werden dagegen Waarenmuster mit Briefe verschickt, so ist

a) wenn die Muster dem Briefe in einer Weise angehängt sind, daß sie ihre Eigenschaft unzweifelhaft erkennen lassen und besonders gewogen werden können, sowohl für den Brief als auch für die Muster die nach dem Gewichte eines jeden für sich treffende Taxe zu berechnen;

b) andernfalls aber oder wenn die Muster dem Briefe beigeschlossen sind, die nach dem Gesammtgewicht treffende volle Brieftaxe zu erheben.

Das ganze galt auch für unfrankierte Waarenmuster, wovon ich aber noch keines gesehen habe.

2 Fälle aus der Praxis also:

Ein bayerischer Absender schickte einen Brief mit 1/4 Loth Gewicht und ein anhängendes Muster mit 1/4 Loth Gewicht ab. Demnach musste er für den Brief 18x bezahlen und für das Muster auch 18x, da beide für sich einfach waren und die Kosten somit 36x ausmachten.

Legte derselbe Absender dieses Muster nun in den Brief ein, so wöge dieser auch nur 1/2 Loth und käme in den Genuss eines günstigeren Frankos von 18x.

Wog ein Brief 1/4 Loth und das Muster dazu 3/4 Loth, so war ein Versand anhängend mit 18x für den Brief und 18x plus ein Drittel von 18x = 6x für das Muster = 42x teuer.

Packte er das Muster in den Brief, wog der 3/4 Loth und kostete demnach nur 36x als Brief der 2. Gewichtsstufe. Selbst hier war ein inliegendes Muster noch günstiger.

Nach meinem mathematischen Verständnis waren daher Muster anhängend nur sinnvoll, wenn sie schwer waren und über die Regelung des Drittelgewichts günstiger wurden. Vlt. kennen wir deshalb kaum einmal Briefe mit anhängenden Mustern ohne Wert nach Frankreich bei diesem Vertrag.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 

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