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Thema: Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2924 Beiträge:
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Gernesammler Am: 27.09.2018 11:38:07 Gelesen: 739334# 1400 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief als Partei Sache (PS) vom 4.8.1863 von der Filial Bank Ludwigshafen an die Gemeinde Zell über Albisheim und Kirchheimbolanden, hier kam der Brief am 6.8.1863 an.

Die Gemeinde Zell bekam erst am 10.9.1898 eine eigene Post Agentur deswegen wurde der Brief ab Kirchheimbolanden weiter spediert. Für das Porto da unfrankiert musste der Empfänger 6 Kreuzer zahlen. Gestempelt mit Halbkreisstempel von Ludwigshafen (Winkler 14 große Type) Verwendung 1863-68 auf der Rückseite Halbkreisstempel von Albisheim (Winler 12a) Verwendung ab 1863 und der Halbkreisstempel von Kirchheimbolanden (Winler 11b) Verwendung 1858-63.

Es ist auch noch ein sehr gut erhaltenes Siegel auf der Rückseite von der Filialbank Ludwigshafen welches durch seine schwarze Farbe auf einen Trauerbrief hinweist.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.10.2018 11:41:13 Gelesen: 737875# 1401 @  
Liebe Freunde,

heute kann ich einen netten Kleinbrief aus Bamberg vom 31.5.18?? für 12 Kreuzer Porto nach Klebing bei Mühldorf in Bayern zeigen, der den Fingerhutstempel mit 2 Bruchstrichen zeigt, was verwundert, da doch bei einem Tag/Monats - Datum nur 1 Bruchstrich vonnöten ist.







Darüber hinaus wundert man sich über die etwas ungewöhnliche Art, wie man diesen Brief geschrieben hat (längs, quer, oben, unten, seitlich, hinten usw.), was sich aber erklären lässt, weil der Schreiber dieser Zeilen gegen Ende seines Briefes von der Post einen Brief der Empfängerin zugestellt bekam, diesen las und sofort noch mit den letzten Zeilen beantwortete.

Wie oft gab es das wohl, dass A an B einen Brief just dann schrieb, als die Post ihm einen Brief von B vor die Türe legte? Sicher nicht sehr häufig.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 03.10.2018 12:00:08 Gelesen: 737872# 1402 @  
Liebe Freunde,

bei Briefen mit 2 datumsverschiedenen Aufgabestempeln ist die Interpretation für dieses Handeln nicht einfach, weil wir die Uhrzeit der Aufgabe nicht kennen.



1. Möglich wäre eine späte Einlieferung kurz vor Schalterschluß, so dass aus dokumentarischen Gründen das Aufgabedatum durch Stempelabdruck zu belegen war, der Brief aber nicht mehr am Aufgabetag abspediert werden konnte und so bis zum Folgetag liegen blieb, an dem er nochmals abgestempelt wurde, nun aber mit dem aktuellen Datum.

Für dergleichen Fälle war der Nebenstempel "Nach Abgang der Post" bzw. "Nach Abgang" vorgesehen, den aber nicht jede Poststelle in Bayern besaß und infolgedessen auch nicht abschlagen konnte. Manuell konnte das auch nachgetragen werden, aber das verteilte sich mehr auf die Postscheine bei Brief- und Fahrpost, als auf gewöhnliche Briefpostsendungen, wo es die absolute Ausnahme blieb.

2. Ebenso möglich war beim 1. Brief des Tages der Test, welches Stempeldatum der Vorgänger (oder man selbst) eingestellt hatte (der eine stellte es am Vortag Abends schon auf den nächsten Tag um, der andere war etwas fauler und überließ das "der nächsten Schicht"). Also konnte man den Stempel wie hier am 3.1.1831 testhalber abschlagen, um zu sehen, dass man ihn jetzt auf den richtigen Tag, den 4.1.1831, umstellen musste, was man auch tat und dokumentierte. Jetzt wäre aber der falsche (alte) Abschlag zu streichen gewesen, was man verabsäumte.

Man weiß daher nicht, welche dieser Varianten im Jänner 1831 in Bamberg mit dem aptierten Zweizeiler gespielt wurde (innen ist er absenderdatiert 3.1.). Theoretisch möglich wäre auch ein sog. "reclamirter Brief", also eine Postaufgabe am 3.1., dann wäre im Laufe der nächsten Stunden der Absender aber zur Post zurück gekommen und hätte seinen Brief wieder zurück verlangt (vlt. weil ihm neue Erkenntnisse in der Zwischenzeit zugekommen waren). Die Post hätte ihn ihm zurückgeben müssen, er hätte seinen Briefinhalt ergänzt und am Folgetag erneut (neu versiegelt) der Post aufgegeben.

Der hiesige Brief scheint tatsächlich zu diesen reclamirten Briefen zu gehören, weil auch hier Text später hinzugefügt wurde und das schwarze Trauersiegel einmal überdruckt wurde von einem neuen Trauersiegel.

Doch ganz ausschließen kann man auch damit die Variante 2 natürlich nicht.

Infolge einer Neueinteilung kostete dieser Brief trotz gleichem Tarifzeitraum jetzt statt 12 Kreuzer nur noch 10 Kreuzer - tja, die bayerische Post war halt eben damals schon sehr lernfähig.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 09.10.2018 20:01:28 Gelesen: 735265# 1403 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 27.10.1871 aus Zoeschlingsweiler von der Baumwollweberei in Schwaben über Lauingen nach Augsburg an Herrn Rudolph Schneider, unten im Brief in Rötel "Provisions Nota" wofür könnte dieser Begriff bei diesem Brief gelten.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr. 23x, gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Lauingen (Winkler 11b) und auf der Rückseite als Ankunftsstempel der Zweizeiler Bahnhof Augsburg in Grotesk (Winler 8b S).

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 11.10.2018 20:11:27 Gelesen: 735204# 1404 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 6.11.1860 aus Dürkheim in der Pfalz an Herrn Fischer in Schwarza bei Rudolstadt, der Brief wurde spediert über Frankfurt am Main wo er noch am 6.11. ankam und weiter spediert über Weimar 7.11. und am 8.11.in Rudolstadt ankam für das Porto mussten vom Empfänger 26 Kreuzer aufgebracht werden, diese setzten sich aus 12 Kreuzern für Bayern die dann nochmals erwähnt und durchgestrichen werden, sowie 4 Neu-Groschen die reduziert wurden auf 3 1/2 Neu-Groschen diese wurden dann umgerechnet in 14 Kreuzer die auf der Vorderseite durchgestrichen sind aber auf der Rückseite nochmals in Rötel notiert wurden.

Ich hoffe das ist richtig, wenn nicht dann wie immer gerne verbessern, damit ich alles sauber aufziehen kann.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel (Winkler 11b) und auf der Rückseite Einkreisstempel von Frankfurt A.M., Einkreiser K1 von Weimar (Feuser 3822-4) und Zweikreiser K2 von Rudolstadt (Feuser 3035-5).

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 11.10.2018 20:28:45 Gelesen: 735198# 1405 @  
@ Gernesammler [#1404]

Hallo Rainer,

ein phantastischer Brief - nur bei der Beschreibung muss ich ein paar Dinge korrigieren.

Bayern notiert mittig 12 Kreuzer Porto - die allein Bayern auch zustanden.

In Frankfurt am Main wähnte man den Zielort im taxischen Groschenbezirk und reduzierte in 3 1/2 Silbergroschen die von Bayern geforderten 12 Kreuzer. Eigentlich waren im Postverein 3 Kreuzer gleich 1 Silbergroschen (Neugroschen gab es nur im Königreich Sachsen - dein Brief lief aber nicht nach Sachsen, sondern in den Thurn und Taxis - Bezirk, daher waren es Silbergroschen, die gleichwertig waren).

Mit den Bestellgeld von 1/2 Groschen ergaben sich 4 Groschen, die mit dem Faktor 3,5 in Kreuzer zu reduzieren waren, so dass der Empfänger im Kreuzerbezirk dort tatsächlich 14 Kreuzer bezahlen musste.

Ein wunderbares Beispiel über die Berechnung und Reduktion von Währungen im Postverein.

Da der Brief von 1860 stammt, konnte es nur ein Porto geben, nämlich das der Aufgabepost, wie im DÖPV beschlossen zum 1.7.1850.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.10.2018 20:12:50 Gelesen: 734944# 1406 @  
@ bayern klassisch [#1405]

Hallo Ralph,

vielen Dank für die Richtigstellung der Taxierung des Briefes, da lag ich ja nur mit den 12 Kreuzern für Bayern richtig, auf jeden Fall konnte ich den Brief jetzt super beschrieben aufziehen und in meine Sammlung "Porto Briefe in der Markenzeit" aufnehmen.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 15.10.2018 20:08:34 Gelesen: 734028# 1407 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief aus Augsburg vom 28.11.1871 von den Gebrüdern Fromel als Rechnungsbrief an Herrn J.Berger in St. Johann per Kufstein in Tirol spediert. Im Brief selbst geht es um 1 Ballen Java und einen Ballen Jamaica (Wolle, Kaffee oder Tabac) steht leider nicht im Brief dabei. Die Rechnung ist ein Vordruck der für jeden Kunden verwendet werden konnte. Für das Franko nahm man eine Bayern Nr. 23 zu 3 Kreuzer, gestempelt mit Halbkreisstempel Bahnh. Augsburg (Winkler Nr. 14 Schrift in Grotesk).

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 18.10.2018 19:48:32 Gelesen: 732739# 1408 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 29.6.1850 aus Nürnberg von der Hüttensteinacher Eisenwerkgesellschaft an Caspar Gerhauser Eisenhändler in Kaufbeuren. Da der Brief unfrankiert bei der Post aufgegeben wurde, wurden 6 Kreuzer Porto erhoben für unfrankierte Briefe bis 1 Loth im Fernverkehr über 12 Meilen, diese hatte der Empfänger zu erstatten. Gestempelt wurde der Brief mit Zweikreisstempel mit Zierstücken (Winkler Nr. 10 Typ I, 22 mm). Auf der Rückseite gibt es keinen Ankunftsstempel.

Gruß Rainer




 
bayern klassisch Am: 18.10.2018 21:25:21 Gelesen: 732716# 1409 @  
@ Gernesammler [#1408]

Hallo Rainer,

ein netter Brief, der am 29.6.1850 innerbayerisch auf die Reise ging. 2 Tage später hatte Bayern seinen Ersttag im Postverein und damit auch sein inländisches Reglement modifiziert, als es dann einen Portozuschlag von 3 Kreuzer für unfrankierte Briefe gab und der Brief dann 9 Kreuzer gekostet hätte.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Marcel Am: 18.10.2018 22:28:58 Gelesen: 732695# 1410 @  
@ Gernesammler [#1380]

Hallo Rainer,

ich bin begeistert. Ich bin ständig auf Suche nach Briefen und Dokumenten an und von Knauth. Erst kürzlich habe ich einen Brief erstanden auf den ich noch warte aus Strassburg nach Orlamünde.

1864 regte der selbstständige Handelsvertreter für verschiedene Spielzeughersteller Edmund Knauth die Gründung einer eigenen Spielwarenfabrik in Orlamünde an. Seine ältere Schwester Fräulein Mathilde bemühte sich bis 1873 besonders ums Geschäft, das gemeinschaftlich geführt wurde und bis 1875 die Bezeichnung "Mathilde Knauth, Spielwaaren-Fabrik Orlamünde" trug. Mit beteiligt am Geschäft waren ein jüngerer Bruder Guido Knauth und ein Neffe Arno Sperrhake. Diese Beiden gründeten später eigene Fabriken in Orlamünde und Eisenberg.

Siehe dazu: https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?PR=135615

Vielen Dank fürs zeigen - Super!

Wir haben hier im Museum auf der Kemenate auch eine kleine Ecke über die Puppenfabrik.

schöne Grüße aus Orlamünde
Marcel
 
Gernesammler Am: 19.10.2018 19:45:49 Gelesen: 732434# 1411 @  
@ Marcel [#1410]

Hallo Marcel,

schön, dass der Brief gefällt, wir sammeln zwar keine Puppen, dafür aber Teddys und etwas Blech, um das aufzulockern, aber Spielzeug ist eben auch eine coole Sache. Ich habe Dir zum Brief eine Mail zukommen lassen.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 20.10.2018 11:38:48 Gelesen: 732234# 1412 @  
Liebe Freunde,

nichts dolles - nur eine J.P.S. = Justiz - Parthey - Sache aus Lauf vom 31.7.1851 nach Erlangen, die 6 Kreuzer Porto kostete (bis 12 Meilen und bis 1 Loth).



Eine nette Kleinigkeit meiner Mini - Sammlung 1851, weil ich auch mal einen guten Fingerhut in dieser sehen wollte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 23.10.2018 20:04:02 Gelesen: 731240# 1413 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 3.12.1856 aus Fürth nach Hamburg an Herrn Rosenfeld/Krönke in Hamburg kam der Brief am 5.12. an. Frankiert wurde mit einer Bayern Nr.5 zu 9 Kreuzer und gestempelt mit offenem Mühlradstempel "BP" sowie Halbkreisstempel Fürth KB Bahnpost und auf der Rückseite der Ankunftsstempel Hamburg Th&T.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 23.10.2018 20:42:23 Gelesen: 731209# 1414 @  
@ Gernesammler [#1413]

Hallo Rainer,

ab wann gab es denn offene Mühlradstempel?

Liebe Grüsse,

Ralph
 
Gernesammler Am: 23.10.2018 21:23:35 Gelesen: 731175# 1415 @  
@ bayern klassisch [#1414]

Hallo Ralph ,

eigentlich ab 1857 gilt das auch für diesen Bahnpoststempel ansonsten wäre der Brief anderen Datums.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 24.10.2018 06:40:01 Gelesen: 730750# 1416 @  
@ Gernesammler [#1415]

Hallo Rainer,

offene Mühlradstempel gab es ab dem 1.12.1856 (München, Speyer, Bahnpost usw.). Von München gibt es sogar Vorverwendungen Ende November 1856, aber darauf will ich nicht hinaus.

Jetzt schau mal auf das Datum deines Briefes.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.10.2018 09:41:02 Gelesen: 730638# 1417 @  
@ bayern klassisch [#1416]

Hallo Ralph,

es kann ja dann nur der 3.12.1856 sein oder siehst du etwas anderes ?

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 24.10.2018 12:05:56 Gelesen: 730528# 1418 @  
@ Gernesammler [#1417]

Hallo Rainer,

der Taxis - Stempel sieht nach 1856 aus, aber ich sehe keinen Inhalt mit Datierung. Ist der Brief innen oder irgendwo sonst datiert?

Wenn es der 3.12.1856 wäre, hättest du einen Brief mit einem der frühesten Bahnpoststempel.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 24.10.2018 13:18:39 Gelesen: 730458# 1419 @  
@ bayern klassisch [#1418]

Hallo Ralph,

leider kein Inhalt bei aber ich gehe auch von dem TT Stempel aus.

Gruß Rainer
 
Gernesammler Am: 25.10.2018 20:06:05 Gelesen: 729839# 1420 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Franko Brief aus Dinkelsbühl vom 12.7.1848 an Herrn Komissionär Freiherrn Eduard von Seckendoff in Wetzlar (Preussen), geschrieben wurde der Brief am 9.7.1848 in Deufstetten zu Württemberg gehörend. Der Brief wurde aufgegeben als Charge Brief welches auch durch den CHARGE Stempel vermerkt ist, sowie der Manualnummer 484 und dem Charge Kreuz unterhalb ist noch vermerkt "gegen Postschein". Auf der Rückseite sind 4 Kreuzer vermerkt die an Bayern vergütet wurden unterhalb sind weitere 10 Kreuzer vermerkt (auch wenn man es nicht genau sieht da der Brief sehr rabiat geöffnet wurde) diese gingen an Preussen.

Was hat es auf der Vorderseite neben dem Stempel mit der 13/16 Könner auf sich?

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel von Dinkelsbühl (Winkler 11a), auf der Rückseite war mal ein Ankunftsstempel der leider auch durch die unsanfte Öffnung rausgerissen wurde.

Sollte jemand den Text des Briefes sehen wollen, stelle ich diesen gerne ein.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 25.10.2018 20:37:16 Gelesen: 729827# 1421 @  
@ Gernesammler [#1420]

Hallo Rainer,

wo hast du denn dieses Rosinchen wieder geangelt? :-)

Es gibt nicht viele Briefe aus Württemberg (Taxispost), die in Bayern aufgegeben wurden und nach dem Ausland gerichtet waren. Der Grund lag auf der Hand:

Aufgabe in Württemberg bedeutete Taxe nach Halblothschritten in Württemberg, Transit für Bayern und preussische Gebühr.

So hat er Geld gespart - 10 Kreuzer für Bayern bis Hof und 1 Groschen = 4 Kreuzer für Preußen, die Bayern abführen musste.

Chargégebühr 4 Kreuzer für Bayern allein.

13 / 16 E-Kömmend hieß: Am 13. geschrieben und am 16. in Wetzlar angekommen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
bayern klassisch Am: 27.10.2018 08:40:44 Gelesen: 729350# 1422 @  
Liebe Freunde,

da folgende Kuvert gibt mir ein paar kleine Rätsel auf. Ich halte es für in jeder Beziehung für echt und authentisch.





Ich lese als Adresse:

P(er) Feldpost
S(eine)r Hochwohlgeboren
Herrn Dr. med. Stilling
Cassel
Hessen, Preußen

und sehe den Stempel 7. Infanterie Regiment Hohenhausen 1. Bataillon

Siegelseitig lese ich:

Absender
??? Gefreiter
Stelling
14.tes Husaren
Reg(iment)

Der Distributionsstempel D1 17/8 verweist für mich auf den 1. Botengang in Kassel am 17.8.1870.

Kann ein Kenner des Krieges mit dem Dienstgrad des Stelling und den Lokalitäten (Aufgabe erfolgte wo, offensichtlich ohne Post) weiterhelfen?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 10.11.2018 12:53:44 Gelesen: 723947# 1423 @  
Liebe Freunde,

zu den festen Regeln eines Dienstbriefes gehörte die Nominierung der Franchise, wenn er denn portofrei von der Aufgabepost belassen werden sollte. Für Bayern bedeutete dies i. d. R. "R.S." = Regierungs - Sache, worunter die Expeditions - Nummer (heute: Geschäftszeigen) zu setzen war.

Dergleichen Vorschriften für Dienstbriefe gab es natürlich auch in Österreich, wo allerdings die Franchise R.S. gänzlich unbekannt war, weil die dortigen Dienstbriefe den Vermerk "Ex offo" für "ex officio" = Aus dem Amt/Büro tragen mussten. Es war also keine Kann - Vorschrift bei beiden Postgebieten, sondern eine klare Dienstesvorschrift.



Es war mir vergönnt, nur ganz wenige Ausnahmen trotz der schieren Masse bayerischer Dienstbriefe sehen zu dürfen und oft schwankte ihr Zustand zwischen erbärmlich und desolat.

Nicht jedoch hier bei dieser Perle bayerischer Dienstbriefe aus dem lieblichen Landshut vom 1.8.1862 vom dortigen Bezirksgericht an den Norat Zimmermann in Dingolfing. Hier notierte man unglaublicherweise "Ex offo" und vermerkte darüber hinaus siegelseitig die Insinuation "Ins(inuirt) der Post am ersten August 1862 Unterschrift".

Was den Sachbearbieter/Kanzlisten dazu getrieben hat, hier Ex offo zu schreiben, werden wir wohl nicht mehr heraus bekommen - aber so passt er neben der Contravention bei Dienstbriefen noch in die Bayern - Österreich - Sammlung.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 12.11.2018 20:02:02 Gelesen: 723395# 1424 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Auslagen Brief aus Callies in Preussen vom 12.9.1848 nach Schwenningen bei Rottweiler-Tuttlingen (Württemberg) über Nürnberg, in Nürnberg kam der Brief am 13.9.1848 an. Der Laufweg sollte über Berlin - Leipzig - Nürnberg nach Schwenningen gewesen sein.

Für das Porto waren gesamt 34 Kreuzer zu zahlen, wovon 8 Kreuzer für Preussen abgingen hier in Rötel und weitere 26 Kreuzer bis nach Württemberg, in Nürnberg wurde der Auslagenstempel von Nürnberg abgeschlagen und der Anteil bis Schwenningen von 18 Kreuzern eingetragen und darunter der Anteil von Bayern der 8 Kreuzer betrug.

Auf der Rückseite ist der Ankunftsstempel von Nürnberg und in Rötel eine 35, könnte es sein das ab Rottweiler 1 Kreuzer für den Boten aufgeschlagen wurde.

Wofür steht die 5 in Rötel auf dem L1 Einzeiler Stempel von Callies (Feuser 541-1) ?

Gruß Rainer




 

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