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Thema: Beutelfahnen der Bahnpost
Das Thema hat 40 Beiträge:
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Cantus Am: 25.12.2009 00:57:34 Gelesen: 40098# 1 @  
Wer sich mit Bahnpost beschäftigt, wird irgendwann auch mit den Beutelfahnen in Berührung kommen. Poststücke, die die Post für den Versand mit der Eisenbahn vorgesehen hatte, wurden (vielleicht ist das auch heute noch so) in Säcke verpackt, die oben zugeschnürt und mit der dort angebrachten Beutelfahne dann auf die Bahnreise geschickt wurden.

Die Beutelfahne wurde regelmäßig entlang der schräg nach oben verlaufenden Striche gefaltet, weil sie so besser befestigt werden konnte. Oben in der Mitte war dann der Stempel der Absendestelle anzubringen; das konnte ein normaler Poststempel oder auch ein Bahnpoststempel sein. Im unteren Bereich war der Leitabschnitt vermerkt, manchmal auch die Zugstrecke, gelegentlich sogar die Zugnummer.

Ich zeige eine Auswahl an korrekt verwendeten Beutelfahnen, aber auch solche, die noch nicht benutzt worden sind. Vielleicht kann jemand anderer mit eigenem Material das Thema ergänzen.

Beste Grüße

Cantus














 
Blättchensammler Am: 25.12.2009 17:45:14 Gelesen: 40071# 2 @  
@ Cantus [#7]

Hallo und Frohe Weihnachten !

Die Thematik ist mir bekannt da ich Bahnpoststempel auf Belegen sammele.

Die unterste rechte Beutelfahne ähnelt farblich den Fahrkartenrohlingen der Fahrkartendrucker der 60/70 Jahre der Deutschen Bundesbahn.

Stefan
 
Jürgen Witkowski Am: 25.12.2009 17:56:04 Gelesen: 40070# 3 @  
Bei dem linken Exemplar handelt es sich wohl auch um eine Beutelfahne, was aber mag rechts zu sehen sein?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Postgeschichte Am: 25.12.2009 19:14:40 Gelesen: 40061# 4 @  
@ Concordia CA

Hallo Jürgen,

das ist natürlich ein "Briefbundzettel", auch unter dem Namen "Vorbindezettel" bekannt. Diese Bunde, sie enthielten gewöhnliche Briefe (an der Aufschrift und der Farbe erkennbar), die dann in einen Sack für den Leitbereich Cham (linke Beutelfahne) "versackt" wurden.

@ Cantus [#7]

Hast Du weitere Informationen zu den von Dir gezeigten Beutelfahnen?

Gruß
Manfred
 
Cantus Am: 25.12.2009 20:21:57 Gelesen: 40052# 5 @  
Hallo,

diese (und weitere) Beutelfahnen der Bahnpost sind Zufallsfunde in Briefposten, die ich in größeren zeitlichen Abständen immer mal wieder ankaufe. Da ich das Gebiet zwar nicht sammle, das Thema aber durchaus reizvoll finde, habe ich die Beutelfahnen zwar aufgehoben, kann aber leider nichts weiter dazu ausführen.

Da Jürgen Vorbindezettel erwähnt hat, will ich noch zwei entsprechende Vordrucke zeigen; einer ist für den Bahnposttransport nach Metz vorgesehen, der andere ins Departement Haut-Rhin.



Viele Grüße
Ingo
 
reichswolf Am: 05.05.2010 19:51:40 Gelesen: 39947# 6 @  
Heute kam ein Ebay-Kauf bei mir an, dem als stabilisierende Pappeinlage die folgende Beutelfahne beilag. Eine solche, offensichtlich für Altpapier, habe ich noch nie gesehen. Allerdings ist Bahnpost auch alles andere als ein Spezialgebiet von mir, aber evtl. kann ja jemand anderes etwas dazu sagen.

Der ovale Bahnpoststempel lautet KÖLN-HANNOVER BAHNPOST ZUG 39042 Wg 6 gc und ist am 09.08.1993 abgeschlagen worden (die nicht fettgeschriebenen Teile sind, wenn ich nicht irre, über ein Typenrad einstellbar, wie auch das Datum).



Beste Grüße,
Christoph
 
Bahnpoststempel Am: 11.12.2012 18:25:00 Gelesen: 35738# 7 @  
Ich habe mir mal die interessanten Bahnpost-Beutelfahnen angeschaut. Es ist richtig, dass diese gefaltet wurden, damit Sie besser auf dem Postbeutel festgebunden werden konnten. Dazu nahm man den Postbeutel oben, legte ihn von beiden Seiten zur Mitte hin und nochmals in die gleiche Richtung. Dadurch gab es einen Wulst, wie einen Hals, und daran wurde die Beutelfahne befestigt.

Hierbei möchte ich noch hervorheben, dass die Nummern der Beutelfahnen, jede hatte eine andere Drucknummer, zuerst unten abgedruckt waren. Dies war auch bei den Vorbindezetteln der Fall. Beim Briefsortieren im Zug rutschten die Zettel dann aber immer ins Fach hinein und man konnte dann die Zettel, die vorne am Fach aufgesteckt wurden, nicht mehr lesen, sondern nur die Drucknummern, die aber für das Briefsortieren unwichtig waren. Bei den Beutelfahnen im Verwerfgestell aufgehängt war es ebenso.

Ich habe dann, als meinen Verbesserungsvorschlag, alle Druckereizahlen nach oben verlegen lassen und alle Beutelfahen und Vorbindezettel wurden darauf neu erstellt. Dies war so um 1976 herum.

Alfred Mais
"der letzte Bahnpostfahrer in Deutschland" und 3facher Bahnpostbuchautor.
 
Cantus Am: 12.12.2012 12:03:02 Gelesen: 35677# 8 @  
Um das oben Genannte etwas zu verdeutlichen, zeige ich nachstehend einige Beutelfahnen, die in den 1980er Jahren verwendet worden sind.



Viele Grüße
Ingo

[Die Beiträge 38 und 39 wurden redaktionell in das seit 2009 bestehende Thema mit gleichem Inhalt verschoben, die in Beitrag 39 und bereits in enthaltenen erneut gezeigte Abbildungen bis auf zwrei gelöscht]
 
axelotto Am: 19.12.2012 13:58:58 Gelesen: 35614# 9 @  
An alle,

ich hab da mal was für Euch. Bitte gebt mir Bescheid, wenn Ihr alles verstanden habt.


 
Postgeschichte Am: 19.12.2012 14:31:05 Gelesen: 35603# 10 @  
@ axelotto [#9]

Hallo Axel,

ich habe alles verstanden. Was möchtest Du denn wissen?

Na, ich will Dich und andere nicht in die Irre führen. Eine solche Anlage zu einer Dienstanweisung der Post hat es nie gegeben. Diese Definition wurde von Lehrgangsteilnehmer einer Postschule als Scherz verfasst und in Umlauf gebracht. Der Text wird gelegentlich immer wieder in der Presse zur Verunglimpfung des Beamtentums wiedergegeben. Ist zwar lustig zu lesen, hat aber keine postgeschichtliche Aussagekraft.

Mit postgeschichtlichem Gruß
Manfred
 
Detlef Am: 30.08.2013 10:47:18 Gelesen: 34590# 11 @  
Hallo,

ich habe in einem Posten Bahnpostbelege diese Vorbindezettel (?) gefunden, die keinerlei Druckvermerke vom Vordruckleitverlag (VLV Spremberg ) enthielten, sondern wohl von den Bahnpostämtern in Eigenregie gefertigt wurden.

Was bedeuten die Begriffe "Bereichsbund" und "Ortsbund"?

Viele Grüße
Detlef


 
Nachtreter Am: 30.08.2013 12:03:07 Gelesen: 34573# 12 @  
@ Detlef [#11]

Je nach dem, wie weit die sich im Postbeutel bzw. Briefstapel befindlichen Briefsendungen bereits sortiert waren, kam eben der entsprechende Vorbindezettel (oder die entsprechende Beutelfahne) oben drauf. Der "Bereichsbund" dürfte eben Sendungen für das Briefleitgebiet 89.. Görlitz gehabt haben, der Ortsbund Sendungen konkret Sendungen in die Stadt Schönebeck.
Sinn und Zweck: Während der Bereichsbund auf der Reise Richtung oder in Görlitz selbst nochmals geöffnet werden mußte, z.B. um die Sendung auf Görlitz und Umgebung zu verteilen, mußte der Ortsbund nur noch nach Schönebeck transportiert werden und dort in die Zustellung gehen.

Die Art der Bunde zeigt also u.a. an, wie fein die Sendungen bereits sortiert waren. Die Fertigung eines Bereichsbundes war z.B. gegeben, wenn im 1. Zug Görlitz nicht angefahren worden ist, dann aber nach einem möglichen Umladehalt ein zweiter Bahnposten Richtung Görlitz die Umarbeitung und somit die Feinsortierung übernommen hat.

Viele Grüße

Nachtreter
 
Altmerker Am: 25.01.2014 19:04:55 Gelesen: 34007# 13 @  
Mir liegt ein Bereichsbundzettel nach 30 Magdeburg vor. Handschriftlich ausgefüllt, aber ohne Poststempel.


 
preussen_fan Am: 22.02.2014 23:51:26 Gelesen: 33875# 14 @  
@ Cantus

Liebe Sammlerfreunde,

ich kann einen Ortsbundzettel mit dem aptierten Rechteckstempel in Liegnitzer Sonderform (mit Punkt) von SAGAN. zeigen.

viele Grüße
preussen_fan


 
wuerttemberger Am: 23.02.2014 12:03:05 Gelesen: 33834# 15 @  
@ preussen_fan

Der Ortsbundzettel ist vom Postamt Sagan an das Postamt Berlin W.9 gerichtet. Das hat mit der Bahnpost eigentlich nichts zu tun. Nur die Beförderung ist sicherlich mit der Bahnpost erfolgt.

Gruß

wuerttemberger
 

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