Thema: Belege aus der eigenen Familiengeschichte
volkimal Am: 05.02.2017 10:25:14 Gelesen: 252504# 172@  
Hallo zusammen,

in Garoua hat uns mein Bruder am Flughafen abgeholt. Garoua ist inzwischen die viertgrößte Stadt Kameruns und es ist die dreckigste Stadt, die ich jemals gesehen habe.



Mein Bruder war für die evangelische Kirche nach Kamerun gefahren, um dort die von Deutschland geförderten Projekte zu beobachten. Zusammen mit einem Pastor der „Église evangélique du Cameroun“ ging es deshalb gleich am nächsten Tag weiter nach Kaélé nahe der Grenze vom Tschad.



Ein Problem in Kamerun ist, dass es in dem Land viele verschiedene Sprachen gibt. Die Ethnologue-Datenbank listet aktuell 285 Sprachen auf, die in Kamerun gesprochen werden. Viele Menschen - vor allem Frauen - sprechen kein Französisch. Wenn sie zum Beispiel zum Arzt wollen, können Sie sich nicht mit ihm unterhalten. Ein anderes Beispiel: Der Pfarrer, der uns begleitete kam aus dem Süden Kameruns. Er hatte eine Gemeinde in Garoua, konnte sich aber mit den meisten Gemeindemitgliedern nicht unterhalten. Beim Gottesdienst am Sonntag predigte er auf Französisch, das dann sofort in die Sprache seiner Gemeinde übersetzt wurde.



Eine der Aufgaben der evangelischen Kirche waren Sprachkurse für Frauen, die sogenannten Alphabetisierungskurse. Dort sollten die Grundlagen der französischen Sprache geschaffen werden. In Kaélé wurden solche ein Sprachkurse durchgeführt. Als wir dort waren, traf man sich unter einem großen Baum. Wir bzw. die Kommission der Kirche bekamen Stühle, die anderen saßen auf dem Boden.

Neben den Sprachkursen ging es bei den anderen Projekten der Église evangélique du Cameroun vor allem um Schulen, Gesundheitsförderung und den Brunnenbau.

Viele Grüße
Volkmar
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/2750
https://www.philaseiten.de/beitrag/144805