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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10493 Beiträge:
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muemmel Am: 03.03.2013 19:23:13 Gelesen: 4358751# 1994 @  
@ juni-1848 [#1988]

Hallo Werner,

ein wahrhaft hübsches und sicher auch rares Teil, das Du hier (und auch in der Belege-DB) vorgestellt hast. Gratulation.

Dass Postkarten, wenn sie ihren Abmessungen bzgl. Breite, Höhe und Dicke wie einfache Fernbriefe zu behandeln waren, ist mir bekannt. Ob dies auch auf das Gewicht zutraf, entzieht sich meiner Kenntnis, wobei die "geweihte Gabe" allerdings die Dicke einer normalen Postkarte mit Sicherheit überschritten hatte. Offensichtlich war dem Absender dies aber bekannt und hat bereits die 60 Pfennig für das Briefporto verklebt. Andere Möglichkeit, er hat die Karte beim Postamt aufgegeben und wurde dort auf den Sachverhalt aufgeklärt.

Schönen Gruß
Harald
 
muemmel Am: 03.03.2013 19:37:09 Gelesen: 4358738# 1995 @  
So, dann schiebe ich mal wieder einen Beleg aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923) ein:



(Datenbank # 724)

Postkarten ins Ausland kosteten normal 18 Millionen Porto, für Ungarn und die Tschechoslowakei (CSR) waren lediglich 14 Millionen zu entrichten. Gelaufen am 29.10.23 von Oldenburg nach Budapest, frankiert mit 316 AP und 318 AP.

Ermäßigte Briefe und Postkarten nach Ungarn sind nebenbei erwähnt, deutlich seltener als in die CSR.

Schönen Gruß
Harald
(heute mal wieder ohne Sonne)
 
muemmel Am: 03.03.2013 20:33:47 Gelesen: 4358716# 1996 @  
@ BD [#1992]

Ja, weiß er. :-)

Unter dem Thema zu den Inflationsbogen habe ich da etwas zu geschrieben.

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=3030&CP=0&F=1#newmsg

Runterscrollen bis Beitrag #93 und #94

Grüßle
Harald
 
muemmel Am: 04.03.2013 20:53:09 Gelesen: 4358058# 1997 @  
Hier ein weiterer Beleg ins Ausland aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923):



(Datenbank # 725)

Gelaufen am 22.10.23 von Hamburg nach Kopenhagen und frankiert mit 13 Marken der 318 AP. Für die ersten 20g betrug das Porto 30 Millionen und wenn der Brief bis 60g auf die Waage brachte waren weiter 30 Millionen vonnöten. Für Einschreibgebühr waren 10 Millionen und für die Eilzustellung 60 Millionen zu berappen.

Schönen Gruß von
Harald

der heute ganztägig die Sonne gesehen hat
 
muemmel Am: 05.03.2013 18:43:55 Gelesen: 4357567# 1998 @  
Und weil es gerade so schön ist, schiebe ich noch einen hinterher:



(Datenbank # 726)

Gelaufen am 31.10.23 (Letzttag der Portoperiode) von Hamburg nach Adelaide in Australien, frankiert mit 30 Millionen (317 AP). Da es sich nur um einfachen Brief handelt, ist leider kein Ankunftstempel abgeschlagen. Somit werden wir nie ergründen, wie lange der Brief unterwegs war.

Schöne sonnige Grüße
Harald
 
kauli Am: 05.03.2013 20:06:15 Gelesen: 4357503# 1999 @  
Hallo zusammen,

wie lange ein einfacher Brief nach Übersee brauchte, ist auf den Belegen nach Chile gut nachzuvollziehen. Die beiden haben zum Glück einen Ankunftsstempel.

Aufgabedatum 5.12.1922, Ankunftsdatum 13.1.1922



Aufgabe 11.12.1921, Ankunft 12.1.1923



Viele Grüße
Dieter
 
doktorstamp Am: 05.03.2013 20:26:43 Gelesen: 4357484# 2000 @  
@ muemmel [#1998]

Die Fahrt von Liverpool bis Australien zu jener Zeit nahm etwa 40 bis 50 Tage in Anspruch.

mfG

Nigel
 
muemmel Am: 06.03.2013 20:22:23 Gelesen: 4356585# 2001 @  
@ kauli [#1999]
@ doktorstamp [#2000]

Hallo Dieter und Nigel,

vielen Dank für die Informationen, die zumindest eine grobe Schätzung ermöglichen.

Grüßle
Mümmel
 
muemmel Am: 06.03.2013 20:36:19 Gelesen: 4356582# 2002 @  
Hallo Inflafreunde,

hier ein weiterer Fernbrief mit einem nicht alltäglichen Ziel:



(Datenbank # 727)

Eingeschriebener Fernbrief bis 100g von Magdeburg nach Kalkutta. Abgang in Magdeburg am 26.10.23. Die nächste Station war die Auslandsstelle in Frankfurt am Main und vom Ankunftstempel ist leider nur die 23 erkennbar. Demnach muss der Brief aber noch im Dezember 1923 am Zielort angekommen sein.

Porto für die ersten 20 Gramm 30 Millionen, für jede weiteren 20 Gramm dann 15 Millionen und R-Gebühr 10 Millionen. Mithin also ein Auslandsbrief der 5. Gewichtsstufe bis 100 Gramm.

Schöne Grüße
Harald
 
juni-1848 Am: 06.03.2013 20:40:58 Gelesen: 4356580# 2003 @  
@ juni-1848 [#1988]
@ muemmel [#1994]

Moin Harald,

ich behebe Deine Zweifel: Dass Postkarten, wenn sie ihren Abmessungen bzgl. Breite, Höhe und Dicke wie einfache Fernbriefe zu behandeln waren, ist mir bekannt. Ob dies auch auf das Gewicht zutraf, entzieht sich meiner Kenntnis, wobei die "geweihte Gabe" allerdings die Dicke einer normalen Postkarte mit Sicherheit überschritten hatte.

In "Der Postbetriebsbeamte", Buchverlag Deutsche Post, 2. Auflage 1909, finden wir auf Seite 16

...

"...Ein unbedingtes Erfordernis der Postkarte aber ist das geringe Gewicht;..."

Ferner auf Seite 17: "Die Gebühr für Postkarten beträgt:" ... "b) im übrigen Auslandsverkehr im Frankierungsfalle 10Pf.,"
und auf Seite 14: "Das Porto für Briefe beträgt:" ... "c) Für Briefe nach ... dem Vereinsauslande bis zum Gewichte von 20 g 20 Pf.,"

Anmerkung: Man wundere sich nicht über die unterschiedlichen Bezeichnungen "Gebühr" und "Porto" für ein und dieselbe Sache, die in diesem Forum an anderer Stelle heftigst diskutiert wurde.

Die abgebildete Postkarte ab Reutlingen vom 8.August 1907 aus der Infla-PP1 hat die Maße ca. 7 x 11 cm und wiegt 19 Gramm durch Ummantelung mit der Bleikappe einer Heidsieck-Monopole-sec Sekt-Flasche. Für die Tschechoslowakei (Bestimmungsort Prag) gab es zu dieser Zeit noch keine Gebührenermäßigung. Es hätte also aufgrund des Gewichtes die Nachgebühr für die unzureichend frankierte Briefsendung in Höhe von 20 Pf. erhoben werden müssen. Den Postbediensteten war allerdings dieser seltene Fall des Übergewichts wohl gerade nicht in Erinnerung; hingegen die häufigen Rucksackkarten zumeist die Nachgebühr oder bei Aufgabe das Briefporto erlebten (siehe z.B.: [http://www.inflaseiten.de/belege/zeigen/902]).

Einen erquicklichen Sammlerabend noch...
 
BD Am: 06.03.2013 21:19:04 Gelesen: 4356489# 2004 @  
@ juni-1848 [#2003]

Hallo,

obige Karte ist als Brief bis 20 gr. frankiert, nach Österreich-Ungarn galt der Inlandstarif. Zu dem Gewicht von Post-oder Ansichtskarten:



Beste grüße Bernd
 
drmoeller_neuss Am: 07.03.2013 08:48:28 Gelesen: 4356189# 2005 @  
@ juni-1848 [#2003]

1907 kann es noch keine Gebührenermässigung für die Tschechoslowakei gegeben haben, da die Tschechoslowakei erst 1918 begründet wurde. 1993 zerfiel der Staat in die noch heute existierende Tschechische Republik und in die Slowakei.

Prag gehörte 1907 zu Österreich-Ungarn.

Hier ist der Link auf eine Karte von Österreich-Ungarn im Jahre 1914 vor dem ersten Weltkrieg:

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Austria1914physical.jpg

Zu Österreich-Ungarn gehörten damals auch Teile von Polen, der Ukraine / UdSSR, Rumänien, ehemaliges Jugoslawien, Kroatien, Slowenien, Serbien und Italien (Südtirol).
 
JFK Am: 07.03.2013 16:33:22 Gelesen: 4355221# 2006 @  
@ kauli [#1999]

Hallo Dieter,

bei den Belegen sind Dir zwei kleine Tippfehler unterlaufen.

1. Beleg: Aufgabetermin war der 5.12.1921, damit doch leider kein Beleg aus
"Zurück in die Zukunft Teil II", dafür hat der 2. Beleg wohl doch eine normalere Laufzeit. Aufgabetermin: 11.12.1922 - zumindest soweit ich es entziffern kann. D.h. Laufzeiten von 1 Monat + 1 Woche bzw 1 Monat.

Nette Grüße aus Nettetal

Jürgen (JFK)
 
muemmel Am: 07.03.2013 16:58:30 Gelesen: 4355210# 2007 @  
Hallöle,

heute mal wieder etwas ohne Marken:



(Datenbank # 948)

Fernbrief aus der Portoperiode 5 (6.5.1920–31.3.1921) von der "Reichsversicherungsanstalt für Angestellte" von Berlin-Wilmersdorf nach Dresden. Freigemacht mit einem Postfreistempel zu 40 Pfennig.

Schönen Gruß
Harald
 
juni-1848 Am: 08.03.2013 18:49:50 Gelesen: 4354012# 2008 @  
@ BD [#2004]

Diese Gewichtsgrenze für Postkarten hatte ich zwar irgendwann einmal gesehen, aber nicht mehr aufgefunden. Vielen Dank !

@ drmoeller_neuss [#2005]

Was mich da wohl geblendet hat ?

Natürlich gehörte Prag damals dem österreich-ungarischen Hoheitsgebiet an. Diese Blei-Karte hatte ich aus einer erworbenen Sammlung "nicht erhobener Nachgebühren" herausgefischt ohne die Beschreibung des ehemaligen Sammlers zu überprüfen. Asche über mein Haupt - und ein großes Dankeschön für Eure Richtigstellungen !

Den Beleg gebe ich mit korrigierter Beschreibung auf die Inflaseiten in die PP1.

Nochmals Dank !
 
muemmel Am: 08.03.2013 20:58:21 Gelesen: 4353951# 2009 @  
@ juni-1848 [#2008]

Hallo Werner,

schön, dass nun alle Klarheiten beseitigt sind. Das gute Stück ist nun auch in der Belege-Datenbank zu sehen.

@ alle

Heute hätte ich noch einen Auslandsbrief der 3. Gewichtsstufe (bis 60g) der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923) im Angebot:



(Datenbank # 733)

Gelaufen am 23.10.23 von Stargard in Pommern nach Kopenhagen, frankiert mit 12 x 317 AP.

Und nun mit schönen Grüßen ab ins Wochenende
Mümmel
 
Baldersbrynd Am: 09.03.2013 13:48:44 Gelesen: 4353630# 2010 @  
Hallo Infla Freunde,

schaue hier ein Postkarte nach Helsingborg in Schweden. Sendet am 1.10.1923. Ersttag der 19.PP. Erst frankiert mit Inlandsporto auf 800.000 Mark, gestempelt am 1.10.23, wieder frankiert mit 1.750.000 Mark, gestempelt am 2.10.23. Zusammen 2.550.000 Mark, aber der Auslandsporto für Postkarten war 3.600.000.

Interessant sind auch der Text auf der Rückseite. Kennt jemand zu dieser Begrenzung?

Viele Grüße
Jørgen


 
juni-1848 Am: 09.03.2013 18:56:35 Gelesen: 4353503# 2011 @  
@ Baldersbrynd [#2010]

Hallo Jørgen,

die Karte wurde geschrieben am 1.10.1923 und mit Inlandsporto von 800.000 Mark auch am 1.10.1923 in Heiligenhaus aufgegeben. Das fehlende Auslandsporto von 2.800.000 Mark wurde am 2.10.1923 nachfrankiert und entwertet.

Unter der linken 250 Tausend erkennst Du am Stempelfragment, daß offensichtlich Marken zu 1.050.000 abgelöst wurden, sehr wahrscheinlich eine weitere 250 Tausend Aufdruck und eine 800 Tausend Aufdruck (ex Mi. 301 bis 308).

Die Karte war ursprünglich sicher korrekt nachfrankiert zu 3.600.000 Mark.

Mit Sammlergrüßen,
Werner
 
muemmel Am: 09.03.2013 19:21:36 Gelesen: 4353482# 2012 @  
Guten Abend,

aus der Portoperiode 21 (20.–31.10.1923) heute eine Fernpostkarte:



(Datenbank # 737)

Gelaufen am Letzttag von Heustreu nach Müden. Das Porto betrug 2 Millionen (312 APa) und die Einschreibgebühr 5 Millionen (317 AW). Eingeschriebene Postkarten findet man nicht allzu häufig.

Im Übrigen war der Absender wohl sehr ergrimmt.

Spanneneden Sonntag noch
Harald
 
lonerayder Am: 09.03.2013 19:42:15 Gelesen: 4353474# 2013 @  
@ muemmel [#2012]

Hallo Harald,

Du hast hier wohl die Werte der Portoperiode 20 erwischt.

In der "21" betrug das Porto für eine Fernpostkarte 4 Mio und die Einschreibegebühr 10 Mio.

Somit ist die Postkarte portogerecht mit 14 Mio frankiert.

Gruß
Andreas
 
muemmel Am: 09.03.2013 19:48:01 Gelesen: 4353469# 2014 @  
@ lonerayder [#2013]

Huhu Andreas,

hast natürlich recht, da bin ich mit den Tarifen tatsächlich falsch gelandet. Asche über mein Haupt.

Grüßle
Mümmel
 
Baldersbrynd Am: 10.03.2013 00:07:39 Gelesen: 4353361# 2015 @  
@ juni-1848 [#2011]

Hallo Werner,

ja, ich sehe jetzt, dass zwei Marken fehlen und das stimmt mit 1 mal 800T und 1 mal 250T. Schade.

Viele Grüße
Jørgen
 
volkimal Am: 10.03.2013 06:06:17 Gelesen: 4353224# 2016 @  
Hallo zusammen,



leider nicht sehr gut erhalten. Portoperiode 11 (15.11.-14.12.1922), Fernbrief 2-te Gewichtsstufe als Einschreiben mit Rückschein. Portogerecht mit 15 x Dienstmarke 5 Mark (Mi.Nr.20).

Viele Grüße
Volkmar
 
Baldersbrynd Am: 11.03.2013 13:45:29 Gelesen: 4352550# 2017 @  
Hallo Infla-Freunde,

hier ein Brief in PP5. Sendet aus Breslau am 16.7.1920 nach Kopenhagen. Porto 80 Pf. Frankiert mit zwei mal 40 Pf. Germania. Geprüft bei Postüberwachungsstelle Breslau. Ovaler Geprüft Stempel.

Viele Grüße
Jørgen


 
muemmel Am: 11.03.2013 21:04:17 Gelesen: 4352377# 2018 @  
Guten Abend,

heute nun ein Ausflug in die Portoperiode 22 (1.–4.11.1923) mit einem Ortsbrief:



(Datenbank # 581)

Gelaufen am 2.11.23 in Berlin, frankiert mit einer Marke 319 AW.

Da das Porto für den einfachen Ortsbrief aber 40 Millionen betrug, wurden der Fehlbetrag von 20 Millionen plus 50% Nachporto fällig.

Schöne Grüße
Harald
 

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