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Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
Das Thema hat 2909 Beiträge:
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Gernesammler Am: 03.10.2023 15:57:43 Gelesen: 70678# 2735 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Brief U 2 mit Werteindruck von 3 Kreuzer vom 10.10.1872 aus Bayreuth spediert an Herrn Albrecht Heerdegen in Nürnberg, dort kam der Brief am Folgetag zur Ausgabe.

Gestempelt wurde mit Einkreisstempel BAYREUTH BAHNH. (Winkler 19) verwendet 1871-73 sowie auf der Rückseite zur Ankunft der Einkreisstempel NÜRNBERG I (Winkler 21, Durchmesser 28mm,mit und ohne Jahr) verwendet 1872-77.

Auf der Rückseite ist noch ein Siegel mit den Initialen G.G.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 03.10.2023 16:15:55 Gelesen: 70671# 2736 @  
@ Gernesammler [#2735]

Hallo Rainer,

das Siegel mit G.G. war in Bayern üblich und stand für Grüß Gott. :-)

Schbaß - man sieht aber folgende interessanten Details: Obwohl diese Ganzsachenkuverts eine Gummierung aufwiesen und somit eine separate Siegelung überflüssig machen sollten, trauten einige Korrespondenten der Technik doch nicht so ganz und siegelten sicherheitshalber nach, wie bei jedem gewöhnlichen Brief.

Schön auch zu sehen, dass der Absender in sehr auffälliger Tinte die Adresse beschriftete - sicher attraktiver, als die langweilige schwarze Tinte, damals wie heute.

Die Entwertung des Wertstempels zeigt auch die Zerrissenheit der damaligen Postbediensten, die mal Wertstempel entwerten sollten, dann wieder nicht, dann den Aufgabestempel dazu abschlagen sollten, dann wieder nicht. Hier hat man in Bayreuth die "golden Mitte" gewählt - also 2 Stempel, auch wenn sie sich gegenseitig fast überdecken, dabei wäre viel Platz anderswo auf der Frontseite geblieben, wenn er ihn weiter entfernt von dem Wertstempel aufgesetzt hätte.

So können auch eher unscheinbare Kuverts ihre kleine Postgeschichte schreiben und es wird dem geneigten Betrachter niemals langweilig.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 12.10.2023 19:45:37 Gelesen: 63600# 2737 @  
hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 9.3.1852 von M.Islinger aus Neustadt an der Donau, spediert an Herrn Rosenfeld in Neustadt an der Aisch wo der Brief am 12.3.1852 zur Ausgabe kam.

Spediert wurde der Brief von Neustadt an der Donau über Erlangen nach Uhlfeld und von dort zum Ausgabeort Neustadt an der Aisch.

Für das Porto hatte der Empfänger 9 Kreuzer zu zahlen, Tarif von 1850 für unfrankierte Briefe im Fernverkehr über 12 Meilen.

Gestempelt wurde mit Halbkreisstempel Neustadt a.D.(Winkler 11b) verwendet ab 1852, dann mit dem Halbkreisstempel von Erlangen (Winkler 11b) verwendet 1850-1858 danach in Uhlfeld mit dem Halbkreisstempel (Winkler 11b, ohne Punkte) verwendet 1850-1865, hier scheint aber das Briefaufkommen nicht so groß gewesen zu sein und zum Schluß mit dem Halbkreisstempel Neustadt a/A. (Winkler 11b, 2te Type halbfette Antiqua Schrift), verwendet 1843-1868.

Auf der Rückseite ist noch ein lesbares Siegel mit den Initialen M J.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 12.10.2023 19:57:39 Gelesen: 63595# 2738 @  
@ Gernesammler [#2737]

Hallo Rainer,

ein toller Brief, den ich auch genommen hätte.

Eine kleine Korrektur sei mir gestattet: Das bekannte jüdische Handleshaus Rosenfeld und Hopf (Hopfenhändler, also nomen est omen) residierte in Uehlfeld, heute Markt Uehlfeld [1].

Als der Brief in Neustadt an der Aisch ankam, bemerkte man den Fehler und unterstrich "Ühlfeld".

Liebe Grüsse,
Ralph

[1] https://www.uehlfeld.de/
 
Gernesammler Am: 13.10.2023 16:06:35 Gelesen: 63247# 2739 @  
@ bayern klassisch [#2738]

Hallo Ralph,

im Winkler und im Feuser wird Uehlfeld im Halbkreisstempel mit Uhlfeld aufgezeigt, hatte mich beim suchen auf Google schon gewundert warum mir nur Uehlfeld aufgerufen wird.

Danke für den Hinweis.

Gruß Rainer
 
kreuzerzeit Am: 28.10.2023 21:48:11 Gelesen: 53260# 2740 @  
Bayern: Günstige Briefmarken können teuer sein !

Ich habe im letzten Monat einige Umschläge an BPP Peter Sem geschickt. Dieser hier hat mir besonders Spaß gemacht - ich konnte die Frankatur nicht verstehen, also dachte ich mir: "Ich füge diese auch hinzu und lasse ihn mir erklären, warum die merkwürdige 18-Kronen-Frankatur..." Schaut mal, was zurückkam. :-)



Attest:


 
kreuzerzeit Am: 28.10.2023 22:25:58 Gelesen: 53563# 2741 @  
Das schönste Brief, den ich in meiner Sammlung habe!



Attest: 8 II


 
bayern klassisch Am: 28.10.2023 22:32:48 Gelesen: 53553# 2742 @  
@ kreuzerzeit [#2741]

Hallo kreuzerzeit,

Herr Sem und du schreiben von Brief - ein Brief von München nach Augsburg hätte ein Franko von 3 Kreuzern erfordert. War es ein unterfrankierter Brief, oder eine Drucksache? Für diese hätte ein Kreuzer ausgereicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzerzeit Am: 28.10.2023 22:53:35 Gelesen: 53545# 2743 @  
Eine Mehrfachfrankatur auf Paketkarte


 
bayern klassisch Am: 28.10.2023 23:58:13 Gelesen: 53514# 2744 @  
@ kreuzerzeit

Oh mein Gott - man sollte nicht alle Atteste hinsichtlich ihrer postgeschichtlichen Beschreibung glauben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Richard Am: 29.10.2023 15:29:36 Gelesen: 53147# 2745 @  
@ kreuzerzeit [#2740]

Hallo Kreuzer,

Gratulation zu diesem seltenen Stück !

Ich hoffe Du hast Deine Freude daran, fernab des monetären Wertes.

Den Beitrag werde ich in das entsprechende Thema verschieben, damit auch Ralph Bernatz und die anderen Bayernsammler ihn finden und beurteilen können.

Schöne Grüsse aus dem Allgäu, Richard
 
bayern klassisch Am: 29.10.2023 15:54:09 Gelesen: 53130# 2746 @  
@ kreuzerzeit [#2743]

Hallo kreuzerzeit,

das ist eine Mischfrankatur Kreuzer und Mark, keine Mehrfachfrankatur und somit viel besser.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayern klassisch Am: 29.10.2023 15:55:06 Gelesen: 53125# 2747 @  
@ kreuzerzeit

Hallo kreuzerzeit,

bist du eigentlich an der richtigen Beschreibung dieses Briefes interessiert?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
kreuzerzeit Am: 30.10.2023 16:12:06 Gelesen: 51133# 2748 @  
@ bayern klassisch

Ja bitte, ich würde gerne alles lernen! Ich verwende Google Translate, um vom Deutschen ins Schwedische zu übersetzen. Tut mir leid, wenn etwas nicht stimmt.

Grüsse aus Schweden!
 
Gernesammler Am: 30.10.2023 17:06:44 Gelesen: 51094# 2749 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Orts Brief vom 7.11.186? innerhalb von Donauwörth an den Magistrat der königlichen Stadt Donauwörth, einen Ankunftsstempel gibt es nicht.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.8 Platte I mit spitzen Ecken, gestempelt wurde mit Halbkreisstempel Donauwörth (Winkler 14 I, schmale Grotesk Schrift) verwendet 1862-1968.

Gruß Rainer


 
bayern klassisch Am: 30.10.2023 19:01:02 Gelesen: 51058# 2750 @  
@ kreuzerzeit [#2740]

Hallo kreuzerzeit,

dein Deutsch ist sicher weit besser, als mein Schwedisch.

Dein Brief mit 24 Kreuzer Franko war ursprünglich als R.S. = Regierungs - Sache betitelt worden und wäre somit portofrei nach Frankreich gewesen, also kein Porto für Bayern und kein Porto für Frankreich. Der Postvertrag galt vom 1.7.1858 bis zum 15.5.1872.

Aber er war offensichtlich nicht portofrei zu belassen, weil er keinen rein dienstlichen Charakter (Inhalt) hatte. Daher wurde er wie ein gewöhnlicher Brief der 2. Gewichtsstufe (über 10-20 g) frankiert (je 10 g 12 Kreuzer). Von diesen 24 Kreuzern bekam Bayern 40% = 9,6 Kreuzer und Frankreich 60% = 14,4 Kreuzer (5 Decimes).

Hätte man ihn als portopflichtigen Brief unfrankiert verschickt, hätte der Empfänger in Frankreich 12 Decimes zahlen müssen. Genau das wollte man vermeiden.

Man vergaß dann, den Vermerk R.S. zu streichen, aber das kam vor.

Ich würde Herrn Sem das Attest zurück schicken mit der Bitte um Ausstellung eines korrekten Attests.

Das gleiche kannst du auch mit dem Attest zur 1 Kreuzer gelb machen, weil dort von Brief geredet wird, das Poststück aber eine Drucksache ist.

Wenn du an Bayern von A bis Z interessiert bist, rate ich dir Mitglied bei der ARGE Bayern [1] zu werden - es wird sich lohnen für dich in jeder Hinsicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[1] https://www.bayern-arge.de/wir-ueber-uns/arbeitsgemeinschaft
 
kreuzerzeit Am: 31.10.2023 06:03:22 Gelesen: 50781# 2751 @  
@ bayern klassisch

Danke sehr! Aber das Porto beträgt nicht 24 Kreuzer, sondern 18 Kr ?

Danke für den Link zur Bayern-Arge, ich kenne die Organisation und habe mit großer Freude einige der Rundbriefe gekauft - aber mein Deutsch ist viel zu schlecht, um wirklich alles zu verstehen, was darin steht. :-)
 
bayern klassisch Am: 31.10.2023 11:11:27 Gelesen: 50687# 2752 @  
@ kreuzerzeit [#2751]

Da kleben derzeit nur 18 Kreuzer auf dem Brief, weil eine 6 Kreuzer Marke abgelöst wurde. Die Frankatur ist nicht vollständig, siehe Gewichtsvermerk oben links mit 9/10 Loth.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Gernesammler Am: 31.10.2023 20:18:40 Gelesen: 50365# 2753 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 17.7.1856 aus Culmbach, spediert über Coburg nach Hildburghausen an Herrn Wilhelm Schaller, dort kam der Brief am 19.7.1856 zur Ausgabe.

Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.2 II c, dies war die Gebühr für den einfachen Brief bis 1 Loth bei einer Entfernung bis 12 Meilen, Tarif von 1850.

Gestempelt wurde mit geschlossenem Mühlradstempel Nr.170 aus der 1.Verteilung sowie dem Halbkreisstempel Culmbach (Winkler 11b) verwendet 1841-1861, sowie auf der Rückseite der Durchgangsstempel L2 Zweizeilevon Coburg. (Feuser Altdeutsche Stempel 593-5) und zur Ankunft mit dem K2 Zweikreisstempel von Hildburghausen (Feuser Nr.1476-4).

Gruß Rainer



 
bayern klassisch Am: 31.10.2023 20:26:54 Gelesen: 50357# 2754 @  
@ Gernesammler [#2753]

Hallo Rainer,

ich darf ergänzen 1 Kreuzer Bestellgeld bei der Abgabe.

12 Meilen gab es nur innerbayerisch - hier nach Thurn und Taxis griff der Postvertrag Bayern - Taxis vom 1.5.1851 mit einer Entfernung bis 10 Meilen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 31.10.2023 21:36:47 Gelesen: 50311# 2755 @  
@ bayern klassisch [#2754]

Hallo Ralph,

besten Dank den Kreuzer Bestellgeld, habe ich auch gesehen aber den ich den PV Bayern Taxis kannte ich noch nicht, schön solch einen schönen Brief zu haben.

Gruß Rainer
 
bayern klassisch Am: 31.10.2023 21:40:06 Gelesen: 50309# 2756 @  
@ Gernesammler [#2755]

Hallo Rainer,

Bayern schloß folgende Verträge ab Anbeginn des DÖPV (1.7.1850) ab:

Österreich 1.7.50
Preussen 1.7.50
Sachsen 1.7.50
Baden 1.5.51
Taxis 1.5.51
Württemberg 1.9.51.

Weitere Verträge schloß Bayern nicht ab (also auch keine mit Hannover, Braunschweig, Oldenburg usw. usw.).

Liebe Grüsse,
Ralph
 
Gernesammler Am: 02.11.2023 20:12:17 Gelesen: 48990# 2757 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Porto Brief vom 15.11.1797 vom Hofkammerrath ? den Namen kann ich leider nicht lesen, aus Passau, spediert an das hochfürstliche Rentamt in Königsstetten, es ging hier um einen zugewiesenen Vermögensstand.

Der Empfänger, somit das Rentamt musste 16 Kreuzer für den Brief zahlen welche durch die Thurn und Taxische Reichspost in Rötel notiert wurden, von Passau bis Königsstetten waren es knapp 27 Meilen Entfernung.

Gestempelt wurde mit L1 Einzeiler V.PASSAU. (Winkler 1) verwendet 1785-1800, es werden 2 Typen erwähnt, im Feuser Deutsche Vorphila sind beide abgebildet, meiner ist Typ 2699-2 verwendet ab 1790 mit dem großen V., Typ Nr.2699-1 hat ein kleines v ohne Punkt.

Das Papiersiegel ist noch gut zu erkennen nur die Schrift ist mittlerweile abgeflacht.

Gruß Rainer


 
Gernesammler Am: 08.11.2023 19:28:35 Gelesen: 44713# 2758 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Ganzsachen Postkarte P 1/I mit Werteindruck von 2 Kreuzern vom 23.1.1875 aus Erlangen spediert an die Verwaltung der Ernestinen Hütte [1] bei Neuhaus über Stockheim, wann die Karte ankam ist leider nicht ersichtlich.

Im Text geht es um eine größere Bestellung.

Gestempelt wurde die Karte mit dem Einkreisstempel von Erlangen (Winkler Nr.21) verwendet 1873-1876.

Gruß Rainer



[1] http://geopfad-steinkohle.foeritztal.de/industriegeschichte/
 
Gernesammler Am: 10.11.2023 19:30:23 Gelesen: 43114# 2759 @  
Hallo Sammlerfreunde,

Brief vom 19.7.1861 von S.J. Zirndorfer aus Fürth, spediert an F.A.Müller in Nürnberg einen Ankunftsstempel gibt es nicht.



Für das Franko nahm man eine Bayern Nr.2 IIc, die Schlingen der linken oberen 3 sind oben und unten offen, da diese Platte ab Ende 1854 ausgegeben wurde finde ich es eine sehr späte Verwendung, schön auch das die Marke an 3 Seiten geschnitten wurde, danach war wohl die Schere stumpf und es wurde unten am Rand gerissen.



Gestempelt wurde mit offenem Mühlradstempel 145 und dem Halbkreisstempel von Fürth (Winkler Nr.13, mit Punkt) verwendet 1855-64, kleines Highlight des Stempels über dem Datum 7A für 7 Uhr Abends.

Gruß Rainer
 

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