Neue Richtlinien für die Bewertung von Exponaten der thematischen Philatelie

Der nachfolgende Beitrag wurde durch die Autoren Joachim Maas und Damian Läge in der aktuellen Ausgabe der philatelie veröffentlicht. Joachim Maas schrieb: "Eine weite Verbreitung des Textes ist auf jeden Fall wünschenswert."

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Die FIP-Kommission für thematische Philatelie hatte im Dezember 2018 eine neue Fassung der Richtlinien für die Bewertung von thematischen Exponaten beschlossen, die der FIP-Vorstand im August 2019 annahm und die durch den 76. FIP-Kongress am 9. August 2022 ratifiziert wurde.

Der englische Originaltext, der auf der Website der FIP veröffentlichtist, ist die verbindliche Grundlage für die Bewertung thematischer Exponate in allen Mitgliedsverbänden der FIP, also auch im BDPh.

Um ihre Handhabung im deutschsprachigen Raum zu erleichtern, haben wir eine deutsche Übersetzung erstellt, die inzwischen auf der Website des BDPh unter „Downloads“ eingestellt worden ist.

Die neuen Richtlinien (Guidelines) präzisieren den bisherigen Text auf der Basis von praktischen Erfahrungen der letzten 20 Jahre. Sie stellen eine Weiterentwicklung, aber keine grundlegende Änderung dar. Bei der thematischen Bearbeitung (Plan und Ausarbeitung) wird nun herausgestellt, dass ein sehr gutes thematisches Exponat eine nachvollziehbare Geschichte ohne Brüche erzählt.

Diese Anforderung gilt sowohl für den Plan als auch für die Ausarbeitung auf den einzelnen Blättern des Exponats. Um schlüssige Jurierungen zu unterstützen, werden nun in allen Bewertungskriterien (außer bei „Aufmachung“) Grundanforderungen („basic requirements“) von Zusatzerfolgen („achievements“) unterschieden. Das Erfüllen aller Grundanforderungen führt zu einer Punktzahl von 80 Prozent des Maximums.

Bei Nichterfüllung von Grundanforderungen oder bei Fehlern wird die Punktzahl von 80 Prozent entsprechend reduziert. Zusatzerfolge sind schrittweise Ziele auf dem Weg zu einem hervorragenden Exponat. Ihre Erfüllung führt zu einer höheren Punktzahl als 80 Prozent des Maximums und die vollständige Erfüllung zur Vergabe der Höchstpunktzahl.

Das Spezialreglement und die Richtlinien für den Aufbau und die Bewertung von Exponaten der thematischen Philatelie erscheinen vielen Ausstellenden als sehr umfänglich und kompliziert. Der Umfang ist jedoch dem Ziel geschuldet, möglichst viele Detailfragen zu klären. Letztendlich kann man die Grundprinzipien des Reglements und der sie ergänzenden Richtlinien in einem Satz zusammenfassen:

Ein gutes Exponat der thematischen Philatelie erzählt eine nachvollziehbare Geschichte,

• basierend auf einem logischen und aussagekräftigen Plan,
• ausgearbeitet mit prägnanten thematischen und philatelistischen Beschreibungen der ausgestellten Stücke,
• die das breitest mögliche Spektrum postalisch-philatelistischen Materials,
• mit möglichst seltenen und außergewöhnlichen Belegen in bestmöglicher Erhaltung abdecken,
• unterstützt durch eine einheitliche und ansprechende Präsentation.

Joachim Maas und Damian Läge
 

Einen schönen Sonntag- Nachmittag ins Forum,

Hallo Richard,

eigentlich müßte ich meinen Kommentar mit "wehret den Anfängen" beginnen.

Die Änderungen bei der Punktevergabe finde ich nicht in Ordnung (wir haben Sonntag und da verkneife ich mir Kraftausdrücke).

Im Klartext werden bei Erfüllung aller Kriterien maximal 80 Punkte vergeben.
Sollte ein Aussteller mit seinem Exponat das Wohlwollen der Juroren gewinnen, dann hat er berechtigte Chancen, seine Punktzahl zu erhöhen.

Wenn nicht - dann noch einen schönen Sonntag !

Rolf- Dieter