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Thema: Literatur von Karl Heimann in die Altpapiertonne werfen ?
Richard Am: 21.02.2024 15:03:59 Gelesen: 567# 1 @  
Im aktuellen Auktionsvorbericht von Christoph Gärtner am 19.–23. Februar 2024 lesen wir:

Der Sonderkatalog Deutsche Besetzung im 2. Weltkrieg fällt nicht nur durch seine 144 Lose auf, sondern auch durch das Vorwort von Axel Dörrenbach sowie durch die teils enorm umfangreiche Beschreibung der Lose.

Dass sich ein Vorwortschreiber gegenüber einem anderen längst verstorbenen Autor (Karl Heimann) durch Formulierungen, wie dessen Schriften zum Thema seien schon immer ein Fall für die Altpapiertonne gewesen, abhebt, ist vielleicht nicht nur stilistisch ungewöhnlich, für das Angebot nahezu aller Besonderheiten, Abarten etc. gilt dies wohl auch. Sie sind fast ausnahmslos von einem Prüfer des VP attestiert worden.

Man darf gespannt sein, ob potentielle Interessenten diese Angebote zu schätzen wissen.

Hier einiges aus der Heimann Literatur[1].

Bevor sie jemand in die Altpapiertonne befördert, sind sie in der PPA-Auktion wie alle philatelistische Literatur aller Zeiten immer gerne gesehen !

[1] https://philabooks.com/pages/Liste.asp?A=Liste&L=AUT&Kat=6&Kat2=1081&ABC=H
 
filunski Am: 21.02.2024 17:20:08 Gelesen: 488# 2 @  
@ Richard [#1]

"dessen Schriften zum Thema seien schon immer ein Fall für die Altpapiertonne gewesen"

Hallo Richard,

erst mal danke für den Hinweis, nicht wegen der Auktion, aber wegen dieser unsäglichen Behauptung!

Der Verfasser dieser Worte, Axel Dörrenbach, hebt sich mit solchen Äußerungen nicht ab, sondern begibt sich vielmehr in publizistische Niederungen auf oder unter Regenbogenpresseniveau. Herrn Dörrenbach kenne ich nicht persönlich, nach solchen Worten habe ich aber auch keinen Bedarf so jemanden kennenzulernen, da bei mir durchaus Zweifel an seinem Charakter aufkommen.

Wen ich aber persönlich, sogar sehr gut kannte und schätzte war Karl Heimann. Dieser war nicht nur ein sehr erfahrener Philatelist, sondern auch vielfach anerkannter Verfasser zahlreicher Fachliteratur zu sehr spezifischen Themen und geschätztes Mitglied in verschiedenen renommierten philatelistsichen Vereinen und ArGen. Viele seiner Bücher erschienen bei der Poststempelgilde (die nicht im Ruf steht für die "Altpapiertonne" zu produzieren) bei der er auch Ehrenmitglied war. Auch eine "Ehre" die man sicher nicht erhält, wenn man Literatur für die Altpapiertonne verfasst. Die Werke Karl Heimanns kenne ich nicht alle, kann und mag sie auch nicht beurteilen und sicher ist in bestimmten Bereichen die Forschung heute weiter fortgeschritten und schlauer geworden. Aber das gilt für jegliche Fachliteratur. Auch frage ich mich, ob Herr Dörrenbach die Kapazität darstellt einen anerkannten Autoren so "in die Tonne zu treten" und damit posthum sein Ansehen zu beschmutzen.

Vielleicht war sich Dörrenbach auch gar nicht bewusst, was er da schreibt und kommt vielleicht selbst noch auf die Idee, solche gravierenden Worte zu relativieren oder sich dafür zu entschuldigen?

Einige der Werke Heimanns sind auch bis heute noch preiswert über die Poststempelgilde und die ArGe Neues Handbuch e.V. erhältlich.

Viele Grüße,
Peter
 
TeeKay Am: 21.02.2024 21:42:15 Gelesen: 362# 3 @  
Hier [1] gibts übrigens das PDF des Katalogs.

Wie das Auktionshaus denken könnte, es wäre eine gute Idee, das so zu drucken, ist mir ein Rätsel.



[1] https://stamp-auctions.de/katalogarchiv/58_dunkirk_lorient_.pdf
 
Sammlerfreund Christian Am: 22.02.2024 05:41:32 Gelesen: 269# 4 @  
Guten Morgen zusammen,

über Stil kann man sich sicherlich streiten, da haben @Richard und @Peter schon recht. Ich hätte vermutlich auch eine andere Formulierung gewählt.

Ich fände es aber auch schön, wenn Herr Dörrenbach (den ich nicht kenne) nicht in verzerrender Weise zitiert würde. Er will nicht "dessen Schriften zum Thema" und schon gar nicht den den Autoren selbst "in die Tonne treten", sondern er kritisiert nur eine ganz konkrete Publikation. Über alle anderen Publikationen des Autors oder gar den Autor selbst sagt er gar nichts. Sein Urteil über die konkrete Schrift steht auch nicht im luftleeren Raum, sondern wird wird mit verschiedenen Argumenten untermauert sowie von positiven Literatur-Gegenbeispielen aus Frankreich begleitet.

Deswegen wäre mein Wunsch, nicht aus einer Mücke einen Elefanten zu machen. Ich würde mir im Gegenteil wünschen, mehr ehrliche Rezensionen zu philatelistischen Publikationen zu lesen. Nicht jedes Werk ist das Papier wert, auf dem es gedruckt wird. Besonders unangenehm ist mir das in der "Philatelie" aufgefallen, bei der ich auf Grund positiver, ja geradezu begeisterter Rezensionen für einiges Geld sogenannte "Handbücher und Spezialkataloge" erworben habe und dann feststellen musste, dass es abgesehen vom Dankwort noch nicht einmal einen Fließtext gab. Ich kam mir regelrecht auf den Arm genommen vor. Hier wäre ein ehrliches Wort für die Leser und letztlich auch für alle Autoren sicherlich nur von Vorteil gewesen.

Viele Grüße & allen einen schönen Tag
Christian
 
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