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Thema: Absenderfreistempel: Echt gelaufene Belege
Das Thema hat 765 Beiträge:
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Georgius Am: 27.05.2008 22:22:47 Gelesen: 523461# 16 @  
Mich interessiert das Urteil der Postprofis unter uns:

Mit diesem Umschlag wurden Einladungen verschickt zu einer gemeinsamen Veranstaltung der Philatelistenverbände Berlins und Land Brandenburgs. Der Freistempel - soweit so gut. Wozu noch der violette Handstempel Entgelt bezahlt? Ist er notwendig oder nur ein zusätzlicher Bonus für Stempel-Liebhaber?

Das möchte gern wissen der
interessierte Georgius


 
Jürgen Witkowski Am: 27.05.2008 23:02:35 Gelesen: 523455# 17 @  
@ Georgius [#16]

Es ist nach meiner Meinung genau umgekehrt. Für die Massendrucksache (= Infopost) hätte der Entgeltvermerk gereicht. Der Maschinenstempel ist nicht erforderlich, da die Massendrucksachen gesondert abgerechnet werden.

Bei der Freimachungen mit Maschinenstempel könnte man des Wort "Infopost" zusätzlich aufdrucken oder aufstempeln. Ebenso kann man den Entgeltvermerk in den Absenderfreistempel integrieren.

Bei dem Absender vermute ich einmal philatelistische Mache unter Ausschöpfung von Grauzonen in den Bedingungen der Deutschen Post AG.

Siehe auch Abschnitt 3 der Informationen der Deutschen Post AG:
http://www.deutschepost.de/dpag?check=yes&lang=de_DE&xmlFile=link1015547_10364

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
Georgius Am: 28.05.2008 14:22:05 Gelesen: 523436# 18 @  
@ Concordia CA [#17]

Hallo Jürgen,

vielen Dank für Deine erschöpfende Auskunft. Ich habe mich eigentlich nie mit innerpostalischen Abrechnungsfragen befaßt und habe es auch nicht vor, da sich die Bestimmungen ohnehin alle naselang ändern.

Du wirst zweifellos Recht haben mit Deiner Vermutung.

Nochmals danke und
schöne Sammlergrüße
Dietrich
 
Stefan Am: 28.05.2008 17:00:30 Gelesen: 523430# 19 @  
@ Concordia CA [#17]

Eine andere Möglichkeit:

Der Brief wurde nicht wie ursprünglich angedacht und entsprechend frankiert am Mittwoch, 17.10.2007 an einer Annahmestelle der DPAG eingeliefert sondern versehentlich an einem späteren Tag. Damit müsste in solch einem Fall die Sendung neu frankiert werden, da das Datum im Absenderfreistempel nicht mehr stimmte. Dies müsste durch Abschlag des Entgelt-bezahlt-Stempels geschehen sein.
Das verausgabte Porto hätte man sich hinterher gutschreiben lassen können unter Nachweis des entsprechenden fehlfrankierten Umschlags.

Damit hätte deine Äußerung

>>Bei dem Absender vermute ich einmal philatelistische Mache unter Ausschöpfung von Grauzonen in den Bedingungen der Deutschen Post AG.<<

einen weiteren Sinn.

Gruß
Pete
 
Jürgen Witkowski Am: 03.06.2008 21:08:23 Gelesen: 523390# 20 @  
@ Pete [#19]

Deine Theorie macht auch Sinn.

Weiter geht es mit einem eingeschriebenen Luftpostbrief aus weiter Ferne, der aus Johannesburg in Südafrika nach Frankfurt am Main gelaufen ist.

Da keinerlei Firmenwerbung im Stempel ist, vermute ich einmal, dass es sich um einen Freistempler im Besitz der Post handelt.

Seltsam ist auch, dass der Einschreibezettel erst in Industria dazu kam. Auch die beiden vorgeschriebenen Einschreibestempel auf der Rückseite sind aus Industria. Sie tragen, wie der Freistempel das Datum vom 14.11.91.

Bei dem Stempel oberhalb des Einschreibezettels mit Datum 19. Nov. 1991 handelt es sich vermutlich um einen Eingangsstempel der Fa. Hoechst.

Mit besten Sammmlergrüßen
Jürgen


 
duphil Am: 03.06.2008 21:42:08 Gelesen: 523384# 21 @  
@ Concordia CA [#20]

Hallo Jürgen,

gibt es bei deinem Beleg einen Absender, evt. mit Straßenangabe?

Ich habe nämlich mit Hilfe von Google-Maps die Theorie entwickelt, dass Industria ein Stadtteil oder ein besonderes Postamt im Industrieviertel von Johannesburg ist.

Aber da wird mir AfriKiwi wahrscheinlich noch klarmachen, was meine Theorie taugt! :)

Mit freundlichen Gruß
Peter
 
Jürgen Witkowski Am: 03.06.2008 21:55:11 Gelesen: 523381# 22 @  
@ duphil [#21]

Hallo Peter,

leider gibt es keinen Absender. Ich vermute, Industria ist ein Vorort von Johannesburg und hat auch einen Flughafen. So ganz bin ich mit Google aber nicht weiter gekommen.

Da hilft nur eines:

New Zealand calling! What's about Industria?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
AfriKiwi Am: 04.06.2008 01:43:43 Gelesen: 523375# 23 @  
@ Concordia CA [#22]
@ duphil [#21]

Hallo - hier bin ich - Ruhe ist die erste Bürgerpflicht (Alexis Willibald 1798 - 1871) oder wie es mein Vater immer sagte - Ruhe ist des Bürger's erste Pflicht.

>>Da keinerlei Firmenwerbung im Stempel ist, vermute ich einmal, dass es sich um einen Freistempler im Besitz der Post handelt.<<

So eine Maschine (Freistempler) wurde an Privat Firmen verliehen worauf monatlich die gebrauchte Frankatur zu zahlen war und wie Du richtig vermutest gehörte das der Post. R2.90 sieht portogerecht aus.

>>Seltsam ist auch, dass der Einschreibezettel erst in Industria dazu kam. Auch die beiden vorgeschriebenen Einschreibestempel auf der Rückseite sind aus Industria. Sie tragen, wie der Freistempel das Datum vom 14.11.91.<<

Nicht seltsam, sondern ganz normal nach dem System. Der Brief mußte immerhin für Einschreiben via das Postamt, in diesem Fall Industria Postamt geschehen was im Industrieviertel von Johannesburg ist.

Die Stempel auf der Rückseite war auch Pflicht beim Postamt und ist Beweis des Absendedatums und Siegel. Der Eingangstempel (19 Nov 1991) ist sicher von Höchst. Aber ist da kein Ankunftstempel von der Deutschen Post auf der Rückseite ?

Industria ist der letzte Vorort im Westen vor der der Stadt Roodepoort. Hatte auch bei Gelegenheit Briefmarken gesucht im kleinen (zur dieser Zeit) Industria Postamt.

Es stank stark immer nach der Hefefabrik (auch Maggi) und kein Flughafen. Der nächste Flughafen war sicher Lanseria. Rand Airport (Germiston) oder OR Tambo International Airport.

Das TVL im Stempel ist natürlich 'Transvaal' ein Provinz in dieser Zeit.

Hoffe Eure Fragen beantwortet zu haben !

Erich

Unten: Vielleicht hatte die Mau-Mau etwas mit dem Stempel zu tun gehabt !


 
Jürgen Witkowski Am: 04.06.2008 09:34:34 Gelesen: 523367# 24 @  
@ AfriKiwi [#23]

Vielen Dank für Deine erschöpfende Auskunft. Ich habe den Verdacht, Du bist bei der Aufgabe des Briefes selbst dabei gewesen.

Ein Ankunftstempel aus Deutschland ist nicht auf dem Brief. Ich habe mich selbst darüber gewundert.

Nachdem ich gerade an der Maggi-Flasche in unserem Küchenschrank gerochen habe, kann ich mir auch vorstellen, wie es in dem Postamt gerochen haben muss.

Nachdem der Südafrika-Beleg nun geklärt ist, gleich ein neuer rätselhafter Fall. Diesmal aus der Schweiz.

Die Postkarte vom 9. Dezember 1970 aus Greifensee in der Schweiz an den Pastor Braunschmidt in Minden hat gleich 3 verschiedene Frankaturvariationen.

Die Ganzsachen-Postkarte von 10 C. hat noch einen roten Zusatzstempel (Absenderfreistempel ?) von 10 C. und ist frankiert mit MiNR. 929 zu 10 C., die leider keinen Stempel trägt.

Handelt es sich bei dem roten Stempel um einen (posteigenen) Absenderfreistempel?

Sind 30 C. im Jahr 1970 portogerecht für eine Postkarte nach Deutschland?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
Angelika Am: 18.08.2008 16:37:40 Gelesen: 523106# 25 @  
@ italiker [#136]

Hallo,

VFM bedeutet Vorführmaschine und hat mit Fahradindustrie nix zu tun.

lg

angelika
 
Stempelwolf Am: 02.10.2008 15:21:13 Gelesen: 522978# 26 @  
Hier ein Beleg der jeden Heimatsammler zur Verzweiflung bringt. Ohne Lesegerät ist auf den Absender kein Rückschluss mehr möglich:


 
Heinz 1 Am: 03.10.2008 10:26:54 Gelesen: 522950# 27 @  
@ Georgius [#16]

Hallo Georgius,

Der Brief ist korrekt mit 0,35 € mittels Absenderfreistempel freigemacht worden, was so auch in den AGB der Post steht. Allerdings muss bei Infopostsendungen, dabei handelt es sich hier, immer der Vermerk "Entgelt bezahlt" bei der Stempelmaschine mit eingeschaltet werden. Dies ist normalerweise bei jeder Absenderfreistempelmaschine möglich. Hier wurde dies wohl vergessen. Deshalb musste der zusätzliche Handstempel noch angebracht werden. Dies war nötig, da die Zusteller in der Regel nur einen Brief sehen, und wenn wie hier nur 0,35 € an Porto verstempelt ist ohne den Zusatzvermerk Entgelt bezahlt, muss der Zusteller davon ausgehen, dass 0,20 € fehlen und deshalb Nachgebühr fällig wären.

Wenn hier, die Gebühr mittels Absenderfreistempel bezahlt ist, hat dies für den Absender natürlich den Vorteil, er braucht die Gebühr nicht mehr am Einlieferungsschalter zu bezahlen und er hat gleichzeitig eine Werbemöglichkeit wie hier für eine Veranstaltung. Dazu handelt es sich hier sicherlich um Sendungen an Briefmarkensammler, die natürlich lieber einen Absenderfreistempel mit einem schönen Motiv bekommen als nur mit einem fast nichtssagenden Entgelt bezahlt Vermerk.

Gruß Heinz1
 
Georgius Am: 03.10.2008 13:37:28 Gelesen: 522930# 28 @  
@ Heinz 1 [#27]

Hallo Heinz,

vielen Dank für die plausible Erläuterung. Jetzt habe ich das vollständig begriffen, was damals postalisch ablief. Man kann es offenbar nur dann wissen, wenn man die internen Dienstbestimmungen der Post kennt.

Nochmals danke und ein schönes Wochenende

wünscht Dir
Georgius
 
Stempelwolf Am: 03.10.2008 19:34:59 Gelesen: 522912# 29 @  
@ Angelika2603 [#25]

Anhand meiner Belege handelt es sich dann um diverse Vorführmaschinen mit immens langer "Vorführzeit". Also ich vermute es handelt sich eher um einen "Konsolidierer" oder sonstigen Großversender oder Privatpostunternehmer.

beste Grüße

Wolfgang


 
Stefan Am: 05.10.2008 14:21:41 Gelesen: 522884# 30 @  
@ Stempelwolf [#29]

in deinem Scan werden 2 Stempelmaschinen gezeigt: E 720728 sowie E 721468. Handelt es sich ggf. um Versuchsgeräte seitens des Maschinenherstellers, damit sich der Maschinenbenutzer (gleichzeit potentieller Kunde) dank einer Probephase für dieses Maschinenmodell entscheidet und dieses Gerät in der Probezeit ausreichend getestet wird?

Gruß
Pete
 
Stempelwolf Am: 05.10.2008 15:29:20 Gelesen: 522874# 31 @  
@ Pete [#30]

Hallo Pete,

leider weiß ich auch nichts über diesen Anbieter. Ich bekomme seit letztem Jahr immer wieder Belege mit diesen Stempeln herein. Aufällig ist, daß verschiedene Absender diese gleichen Vorführmaschinen zu benutzen scheinen. Vielleicht kann ein Mitglied aus der Gegend um Heppenheim hier zur vollständigen Aufklärung beitragen. In Stuttgart habe ich einen Großversender, der für viele Firmen das Mailing übernimmt und mit unterschiedlichen Maschinen die Frankierung vornimmt. Vielleicht handelt es sich hierbei ja auch um einen solchen?

Beispiele des Stuttgarter Versenders:

;

Jedenfalls hat es mit einem Verband der Fahrradindustrie (Beitrag 13) wohl nichts zu tun.

beste Grüße, Wolfgang
 
- Am: 05.10.2008 15:34:40 Gelesen: 522872# 32 @  
Hallo,

nun auch mal wieder von mir ein kleiner Beitrag.

Erzählen kann ich dazu nichts, aber vielleicht kann mir ja jemand etwas dazu sagen.

Gruss

Jacqueline5726



 
Stempelwolf Am: 11.10.2008 14:42:00 Gelesen: 522812# 33 @  
Bei diesem Absenderfreistempel ist die Zählnummer (006668) in das Klischee eingebaut:


 
Stempelwolf Am: 15.10.2008 21:34:45 Gelesen: 522778# 34 @  
Hier kommt die berühmte Welle. Welcher Absender wohl hinter dieser Welle steckt?



Beste Grüße
Wolfgang
 
KarlS Am: 16.10.2008 17:10:15 Gelesen: 522761# 35 @  
@ italiker [#6]

Der gezeigte Umschlag bringt mich zu einer anderen Frage: In Österreich (publiziert in "Die Briefmarke") vor ein paar Monaten, sagt man, diese Fensterumschläge hätten keine Geschichte zu erzählen und sind wohl nicht sammelwürdig - außer eben, wenn man Freistempler oder sonstiges gezielt sucht.

Frage: Ich habe alle möglichen Fensterumschläge (gehabt), von denen ich daraufhin nur die Marke ablöste. Die meisten Freistempler habe ich auch nicht aufgehoben. Fehler? Also, solche Fensterumschläge erstmal im Ganzen sammeln? Was meint die Forengemeinde?

Es grüßt alle Euer neuer Sammlerfreund
 
Richard Am: 18.10.2008 14:32:43 Gelesen: 522730# 36 @  
@ KarlS [#35]

Hallo Karl,

Fensterumschläge sind immer interessant für Motivsammler oder Heimatsammler.

Interessante Umschläge mit Marke, mit Freistempler oder den neuen Freimachungsvermerken aller Art hebe ich auf, natürlich nicht jeden Umschlag, der mir in die Hände kommt.

Mein Tipp an alle Sammler von Fensterumschlägen: Hier fehlt Name und Adresse des Empfängers, worauf sonst viel Wert gelegt wird.

Ich lasse den Originalbrief wenn immer dies möglich ist im Umschlag stecken, zumindest aber eine gute Kopie davon. Dies sieht optisch nicht nur sehr viel besser aus, sondern macht späteren Sammlergenerationen vielleicht noch Freude, sich mit den Briefinhalten zu beschäftigen.

Schöne Grüsse, Richard
 
Stempelwolf Am: 18.10.2008 19:25:05 Gelesen: 522718# 37 @  
@ Richard [#36]

Hallo Richard,

nicht jeder bekommt die Umschläge mit Inhalt. Ich halte es deshalb so, daß ich nur die Umschläge von Stuttgart dann ganz aufbewahre, wenn noch sonstige Werbung, Grafiken oder Adressen des Absenders mit aufgedruckt bzw. gestempelt sind. Die Freistempel, die sich alleine auf Briefumschlägen befinden schneide ich aus und hebe diese im Album auf. Alle anderen Umschläge, die keinen Bezug zu Stuttgart haben belasse ich ganz.

Beste Grüße
Wolfgang
 
KarlS Am: 19.10.2008 17:25:30 Gelesen: 522699# 38 @  
@ Richard [#36]
@ Stempelwolf [#37]

Hallo Sammlerfreunde, danke für eure Antworten. Hilft mir schon sehr!

Das mit dem Inhalt im Umschlag belassen war mir schon bekannt. Aber ich erlebte die kuriosesten Umstände, daher laß ich lieber den Inhalt weg. Das geht von Einblick in meine geschäftlichen Vorgänge für Fremde, Informationen über "Freunde", die man vor 30 oder 40 Jahre mal hatte, bis hin zu Gerichtsvollzieherbelegen / Inkassoversuchen bei sehr wohl bekannten Leuten! Vom Datenschutz gar nicht zu reden. Krass.

Vielleicht reicht ja der Briefkopf (oberes Drittel des DINA4-Blattes)? Dann "spricht" der Fensterumschlag ja schon.
 
chrisskywalker Am: 19.10.2008 19:26:29 Gelesen: 522681# 39 @  
Hier mal etwas anderes wenn es um Absender Freistempel geht:

Ein echt gelaufener Beleg per Sonderflug der Lufthansa zu den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City befördert. Siehe Scan für details!


 
KarlS Am: 20.10.2008 14:42:11 Gelesen: 522663# 40 @  
@ chrisskywalker [#39]

Hallo Holger,

sag mal, wenn die keinen Freistempler gehabt hätten, wie hätten die dieses krumme Porto in Briefmarken geklebt?

Ist das Porto richtig? Komisch.

Gruß Karl
 

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