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Thema: Altdeutschland Bayern: Bayern - Baden über die Schweiz
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bayernjäger Am: 08.03.2011 07:12:27 Gelesen: 27839# 1 @  
Bei folgendem Brief bitte ich um Mithilfe, insbesondere was den Laufweg betrifft.

Abgesandt in Lindau am 16.7.1866 nach Freiburg Baden.


 
bayern klassisch Am: 08.03.2011 20:34:35 Gelesen: 27791# 2 @  
Hallo bayernjäger,

auch ein interessantes Stück, für das ich dir 2 Lösungsvorschläge unterbreiten kann:

1. Der Brief lief tatsächlich über die Schweiz. Dann hätte man zu frankieren gehabt: 6 Kr. Postvereinsfranko für einen einfachen Brief über 10 bis 20 Meilen (Lindau im Bodensee - Freiburg) und 2 Kr. Transitkosten für Transite bis 10 Meilen durch die Schweiz bzw. 3 Kr. Transitkosten für Transite über 10 Meilen durch die Schweiz.

Hier sind mit Rötel /3 notiert worden. Wenn diese Notation authentisch ist, hätte Bayern nur 3 Kr. der frankierten 6 Kr. behalten und 3 Kr. Weiterfranko an die Schweiz vergütet. Dies wäre in jedem Fall falsch gewesen, weil, unabhängig von einem unterstellten Transit, die Entfernung im Postverein in direkter Linie zu berechnen war und das waren hier eindeutig über 10 bis 20 Meilen und somit für die Aufgabepost 6 Kr..

Wenn die Schweiz ihre 3 Kr. von Bayern vergütet bekommen haben sollte, wäre ihr der weitere Transport egal gewesen, denn für sie war die dadurch bewirkte Unterfrankatur nicht relevant. Baden bekam den Brief ohne Nachtaxe von der Schweiz ausgeliefert und sollte/durfte nur in ganz gravierenden Fällen der Unterfrankatur nachtaxieren. Einen solchen, wenn man es überhaupt als einen Fall von Unterfrankatur erachtet hat, sah man aber nicht und ließ den Brief daher kostenlos zustellen.

2. Der Brief lief nicht über die Schweiz, sondern um das östliche Ufer des Bodensees herum. Im Rahmen der Aufnahme von Briefbeuteln aus der Schweiz für Sendungen nach und über Baden gerieten bei der Kartierung im badischen Bahnpostwagen die Briefschaften etwas durcheinander, wobei dieser hier, obwohl er nie die Schweiz gesehen hatte, kurzerhand den "Schweiz über Baden" siegelseitig ab bekam, wie die anderen Briefe auch, die tatsächlich aus der Schweiz oder von weiter her instradiert wurden.

Zur Verifizierung einer der beiden Thesen müsste ich den badischen Bahnpoststempel besser sehen können, was bei diesem Scan nicht der Fall ist.

In jedem Fall ein besonderer Brief, den jeder Bayernsammler gerne sein Eigen nennen würde.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
bayernjäger Am: 08.03.2011 21:02:19 Gelesen: 27788# 3 @  
Hallo bayern klassisch

der Bahnpoststempel hat folgende Inschrift (soweit eindeutig lesbar):

HEIDELBERG - BASEL
(Datum undeutlich aber 17, 18 oder 19)
JUL 66
Z 26

Was die Rötel betrifft halte ich diese für echt und nicht nachträglich angebracht. Ein erfahrener Bayernsammler hatte mir mal gesagt Weiterfranko wurde immer ohne Bruchstrich angeschrieben, zusätzlich fälliges Nachporto immer mit einem Bruchstrich. Dies ist hier der Fall. Ich habe noch andere unzureichend frankierte Briefe in die Schweiz, auch bei denen ist das fehlende Porto unter einem Bruchstrich angeschrieben. Weiterfranko habe ich bisher nur ohne Bruchstrich gesehen.

Gruß

bayernjäger
 

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