Thema: Fiskalphilatelie: Stempelpapier mit Gebührenstempel / Gebührenwertstempel
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Sachsendreier53
Am: 14.01.2013 09:19:35
Gelesen: 113508
# 10
@
Stempelpapier mit den verschiedensten Gebührenabschlägen waren bei Justizämtern immer "Blanco" vorhanden.
Hier abgebildet ein Stempelpapier aus Sachsen von 1832, Stempelabschlag Classe "B" über
Zwei Groschen
.
Das Büttenpapier trägt das Wasserzeichen K.
Das
Attestat
(Bescheinigung) des
Carl Gottlieb Nötzold
, ist gesiegelt (beurkundet) vom Justitzamt
Penig
am 29.Mai 1832.
Sachsendreier53
Am: 21.01.2013 11:30:03
Gelesen: 113469
# 11
@
Auf dem geteilten Büttenpapier ist ein schwarzer Nassstempel mit dem Kaiseradler aufgedrückt (Napoleonische Dömäne im Königreich Westphalen). Das Papier stammt aus dem
Harz-Departement (1807-1813/14) Heiligenstadt
. Wasserzeichen: HEILIGENSTADT
mit Sammlergruß,
Claus
Rainer HH
Am: 21.01.2013 12:12:42
Gelesen: 113461
# 12
@
Hallo Claus,
ich würde mich freuen, wenn Du einem unbedarften Bund-Sammler den Begriff "Stempelbogen" einmal näher erklärst. Sind das Bogen mit eingedruckten Gebührenmarken, die blanko in den ausstellenden Behörden vorlagen?
Gruß Rainer
Sachsendreier53
Am: 21.01.2013 14:09:22
Gelesen: 113445
# 13
@
@ Rainer HH
[#12]
Hallo Rainer,
die steuerlich gestempelten Stempelbogen lagen mit verschiedenen Werteindrucken/Stempeln vorrätig in den Amtsstuben. Die fälschungssicheren Wasserzeichenpapiere/Behördenpapiere wurden durch die eingeprägten Stempel und Stempel/Gerichtskostenmarken beurkundet. Durch Durchstreichen der Stempel oder durch Abstempeln der Steuermarke wurde der Stempelbogen/Papier kassiert, nullifiziert, abgerechnet.
Gruß Claus
BD
Am: 21.01.2013 20:51:38
Gelesen: 113423
# 14
@
@ Sachsendreier53
[#13]
Hallo Claus,
wie du schon schreibst, die Ämter hatten das Stempelpapier vorrätig. Aber sie bezogen es von einer Stempel-Einnahmenstelle (Stempelfactorei), die es in jeden großen Ort gab. Schrieb ein Privatmann an ein Gericht einen Brief, der in einem Prozess eine Rolle spielen sollte, mußte er bei dieser Stelle sich das zum Schriftstück passende Stempelpapier selber holen. Hierbei mußte neben der Stempelgebühr natürlich auch das Papier bezahlt werden. Eine Entwertung des Stempels mit Tinte war nicht in allen Ländern erforderlich, Stempelmarken mussten entwertet werden.
@ Sachsendreier53
[#4]
@ Sachsendreier53
[#8]
Cassiert-Bogen: Wurden an ein Schriftstück angehangen, wenn dessen Stempel nicht ausreichte b.z.w. die Summe mit einem Stempel nicht darstellbar war. Zusammen mit dem Hauptschriftstück in einer Akte selten.
Beste Grüße Bernd
Totalo-Flauti
Am: 21.01.2013 22:01:54
Gelesen: 113414
# 15
@
Liebe Sammlerfreunde,
Ihr zeigt hier schöne Stücke.
Ich kann Euch einen Reisepass zeigen, der durch die Sicherheitsbehörde der Stadt Leipzig 1836 ausgestellt wurde. Gedruckt ist das ganze auf Stempelpapier zu "Zwey" Groschen. Auf der Innenseite des gefalteten Bogens finden sich dann die einzelnen durch den Passinhaber (
http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6chly)
besuchten Städte in Thüringen und Bayern per Stempel.
Mit lieben Sammlergrüßen
Totalo-Flauti
BD
Am: 22.01.2013 08:29:40
Gelesen: 113398
# 16
@
@ Totalo-Flauti
[#15]
Hallo Totalo-Flauti,
was für ein Traumstück. Heimatgeschichte mit Fiscalstempel, wunderbar. In seiner Gesamtheit ist dieser Reisepass natürlich außergewöhnlich interessant und schön. Gratulation.
Beste Grüße Bernd
Cantus
Am: 24.01.2013 10:58:17
Gelesen: 113361
# 17
@
Hallo zusammen,
ich habe gerade eine passende Sammlung zum Thema Hannover gefunden. Wer Interesse hat, schaue einmal da hinein:
http://www.fiskalphilatelie.de/
und dann unter Fiskalsammlungen.
Viele Grüße
Ingo
Sachsendreier53
Am: 24.01.2013 12:47:45
Gelesen: 113351
# 18
@
@ Cantus
[#17]
Danke Ingo, Seiten sind empfehlenswert.
Claus
Sachsendreier53
Am: 24.01.2013 15:41:19
Gelesen: 113337
# 19
@
Geteilter, beglaubigter Stempelbogen mit Werteindruck -
Ein-Halber-Thaler = 15 Groschen
.
Das Stempelpapier attestiert, dass der Schmiedemeister Johann Adam Reinshausen aus Sundhausen am 20. Mai 1836, im Alter von 77 Jahren verstorben ist.
Gesiegelt ist das Papier am 30.Mai 1836, durch den Pastor Fischer der Kirche Sundhausen.
mit Sammlergruß,
Claus
BD
Am: 25.01.2013 12:55:20
Gelesen: 113308
# 20
@
Hallo Claus,
der Werteindruck bedeutet 1/2 Thaler = 15 Groschen. Preußen hatte den neuen Reichthaler von 1821-1873. 1 Taler = 30 Silbergroschen = 360 Pfennig.
Beste Grüße von Bernd
Sachsendreier53
Am: 25.01.2013 13:40:03
Gelesen: 113299
# 21
@
@ BD
[#20]
Danke Bernd, wird in Zukunft beachtet.
Gruß Claus
Sachsendreier53
Am: 28.01.2013 12:21:27
Gelesen: 113215
# 22
@
Noch ein Stempelpapier mit Werteindruck
1/2 Thaler
= 15 Groschen.
Cassiert wurde der Stempel in der Burghurdschen Hypothekensache zu Geisleden,
am Gericht zu Heiligenstadt, den 28.8.1837.
Wasserzeichen: NITSCHE 1836
mit Sammlergruß,
Claus
Sachsendreier53
Am: 30.01.2013 15:11:16
Gelesen: 113176
# 23
@
Eine Beglaubigung auf Stempelpapier mit Werteindruck
Acht Gute Groschen
.
Unten beigedrückt das Siegel der
Barfüßerkirche zu Erfurt
, unterzeichnet vom Pfarrer Nicolaus Christoph Andreas
Frobanius
, am 26. April 1822.
Wasserzeichen: H.St.M.F.
mit Sammlergruß,
Claus
Mondorff
Am: 30.01.2013 16:22:29
Gelesen: 113166
# 24
@
Könnte man diesen Paketkarten-Stammabschnitt, mit Eindruck eines Frachtbriefstempels, auch zu den Stempelpapieren zählen?
Das Formular stammt aus der (nach der deutschen Besetzung) nur kurzzeitig noch bestehenden Luxemburger Postverwaltung; sie ist deshalb nur mit Deutscher Beschriftung zu finden.
Schönen Gruß
DiDi
BD
Am: 30.01.2013 18:16:03
Gelesen: 113147
# 25
@
@ Mondorff
[#24]
Hallo DiDi,
eine schwierige Frage.
Hätte spontan nein gesagt, wenn ich mich vor Jahren nicht über österreichische Paketkarten gewundert hätte. Diese unterlagen ab 1863 einer Stempelgebühr. Somit sind sie eigentlich Stempelpapiere und keine Ganzsachen. Bei Ganzsachen muß der Eindruck mit der postalischen Beförderung zusammenhängen. Wenn der Stempel auf deiner Paketkarte nicht mit der postalischen Beförderung zusammenhängt und kein Teil des Portos ist, sondern zumindest teilweise eine Steuer darstellt (ein kleiner Teil in Österreich war die Formulargebühr), ist die Einordnung als Stempelpapier richtig. Verrückt, aber ich sehe es so.
Beste grüße Bernd
zockerpeppi
Am: 03.02.2013 16:41:15
Gelesen: 113065
# 26
@
Ein Brief von 1836 aus Belgien nach Luxemburg an die Handschuhfabrik Lippmann père et fils. Der Text bezieht sich wahrscheinlich auf zwei Wechsel (800+73,09) und ein Zahlungsversprechen von einem Herrn Levy das dieser nun beanstandet. Levy war wohl der Schwiegervater von Lippmanns‘ Sohn Isai. Der Absender erteilt Lippmann Vater die Ermächtigung bei Levy vorstellig zu werden und die geschuldete Summe einzutreiben.
Dies ist wohl nicht erfolgt den am 21 November wurde eine Hypothek aufgenommen und die Gebühr von Florin (Gulden) 1.10 die Taxe von 35% inbegriffen eingezahlt, so lautet die Notiz des Beamten.
Die Fiskalstempel sind zu der Zeit noch in niederländischer Sprache so wie auch unsere Gesetze. Dies änderte sich erst ab 1839. Ich besitze noch ein späteres Dokument wo die Fiskalstempel in französischer Sprache verfasst sind.
Stempel 1. Koningryk der Nederlanden – Buiten gewoonte Zegelen (oder so ähnlich)
Stempel 2. Formaat – Zegel 15c. Luxemburg
schöne Grüße
Lulu
Sachsendreier53
Am: 07.02.2013 10:35:32
Gelesen: 112950
# 27
@
Stempelpapier - Werteindruck
Acht Gute Groschen
Eine kirchlich, bestätigte Bescheinigung über Auskunft des Nachlasses von
Johann Heinrich Ruppert
aus Sömmerda. Das
Pfarramt Tunzenhausen
beglaubigt am 7. Mai 1824, dass sein Sohn Frantz alleiniger Erbe ist.
Aufgedrückt das Papiersiegel der Kirche durch Pfarrer Johann Ernst
Specht
.
Wasserzeichen: H St MF
mit Sammlergruß,
Claus
Mondorff
Am: 10.02.2013 13:38:11
Gelesen: 112871
# 28
@
Zu
[#24]
"Die Entrichtung der Frachtsteuer konnte entweder durch Benutzung von Begleitadressen mit dem bereits eingedruckten Stempel zu 10 c bzw. 20 c. erfolgen oder durch Verkleben der Steuermarke. Beide waren am Postschalter erhältlich, mussten jedoch von den Postanstalten bei den Enregistrierungs- Einnehmern gekauft werden."
Das ist es, was ich nach Durchsicht einiger Veröffentlichungen, finden konnte.
Schönen Gruß
DiDi
Sachsendreier53
Am: 11.02.2013 15:38:52
Gelesen: 112822
# 29
@
Herzogl. Braunschweigisches-Lüneburger Stempelpapier
, beschrieben in Walkenried (Niedersachsen), links der Herzogl. Kontrollstempel, mittig der Taxe-Stempel über Zwölf-Gute-Groschen, links noch ein ovaler Papierstempel über 2 Gute-Groschen.
Der Text beschreibt eine Nachlasssache vom 24.Juli 1835, zugunsten der
Friederike Wiedekind
aus Zorge.
Das Papiersiegel mit springenden Niedersachsenross und Siegelschnur, ist beglaubigt vom herzoglichen Gerichtsactuar
Beckmann
in Walkenried.
mit Sammlergruß,
Claus
BD
Am: 11.02.2013 21:19:40
Gelesen: 112793
# 30
@
@ Mondorff
[#28]
Hallo DiDi,
genau wie ich dachte, die Paketkarte
[#24]
ist vom Prinzip her ein fiscalisches Stempelpapier, auf dem die Beförderungsgebühr auffrankiert wurde. Aber ein Sammler von Fiscalpapieren wird sie wohl nicht sammeln, ich habe in Büchern zu Stempelpapieren noch nie etwas zu Paketkarten gelesen. Es ist aber ein sehr interessantes Stück, nun müssen wir nur eine Paketkarte mit Steuermarke finden. Danke fürs Zeigen.
Beste Grüße Bernd
Sachsendreier53
Am: 14.02.2013 15:53:47
Gelesen: 112735
# 31
@
Stempelpapier aus Preussen
Wasserzeichen: Heraldischer Adler mit Reichsapfel und Zepter ; HALLE
mit Sammlergruß,
Claus
hajo22
Am: 14.02.2013 16:07:26
Gelesen: 112733
# 32
@
@ Mondorff
[#24]
Hallo Mondorff,
ein toller Beleg. Gibt`s da einen Druckvermerk auf der Rückseite? Auf der Vorderseite ist nichts zu sehen. Leider.
Ich besitze noch einen ganzen Schwung Paketkartenstammteile aus Luxemburg 1943/44, alle mit Hitler frankiert. Vielleicht finde ich was für Ihre Heimatsammlung.
Manne
Am: 15.02.2013 10:59:32
Gelesen: 112707
# 33
@
Hallo zusammen,
hier ein Brief von 1794 aus Imgenbroich, dürfte auch zum Thema passen.
Gruß
Manne
BD
Am: 15.02.2013 12:13:44
Gelesen: 112697
# 34
@
@ Sachsendreier53
[#31]
Wunderbar, Preußen verwendete wohl meist 2 Stempel?
@ Manne
[#33]
Phantastisch! Nicht aus dem Jahr 1794, es wird nur eine Eintragung aus dem Taufenbuch? aus dem Jahr wiedergegeben. Der Beleg stammt aus 1816, zumindest lese ich das geschriebene Datum so, deshalb der Stempel des Generalgouvernement des Niederrheins. Das gab es nur 1814-1816. Geldbetrag in centimen! Leider ist Wikipedia etwas unverständlich, sollte es nur in der kurzen Zeit in 1814 das Generalgouvernement des Niederrheins gegeben haben?
http://de.wikipedia.org/wiki/Generalgouvernement_Niederrhein
Ein Heimatbeleg aller erster Güte.
Beste Grüße Bernd
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