Thema: Alliierte Besetzung SBZ Ostsachsen: Porto bestimmen
philapit
Am: 24.02.2013 16:14:30
Gelesen: 6142
# 1
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Ostsachsen Mi.Nr. 55 Einzelfrankatur
Hallo Sammlerfreunde!
Habe ich hier etwas übersehen oder ist der Postbeamte nur unaufmerksam gewesen? Der Einschreibbrief ist stark unterfrankiert, aber echt gelaufen - Ankunftstempel. Portogerecht gelaufene Einzelfrankaturen der Mi.Nr. 55 sind ja sehr selten. Bei den 10fach Frankaturen kommen schon mal Unterfrankierungen vor, da der Beamte durch das viele zählen der Frankatur überbelastet war, aber bei Einzelfrankaturen? Wer kann dazu etwas vermelden?
Gruss
philapit
Alliiierte Besetzung SBZ Ostsachsen: Briefe bewerten
Kontrollratjunkie
Am: 24.02.2013 16:30:30
Gelesen: 6133
# 2
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Hallo philapit,
ein interessanter Beleg, der in der Tat einige Fragen offen lässt. Das erforderliche Porto für einen Fernbrief mit der Zusatzleistung Einschreiben betrug nach dem alten Reichsposttarif bis 28.02.1946 42 Rpf. Der Brief ist also um 12 Rpf unterfrankiert. Trotzdem scheint er echt gelaufen zu sein, jedenfalls kann ich am Scan keine Anhaltspunkte für eine Stempelfälschung erkennen.
Die einfachste Erklärung wäre eine Teilbarfrankatur. Dann hätte aber ein Verrechnungsvermerk vorhanden sein müssen. Eine Unterversorgung des Postamtes Bautzen möchte ich einmal ausschliessen, so klein war der Ort auch 1946 nicht.
M.E. ist der Brief einfach durchgerutscht und im Zustellpostamt Leipzig fälschlicherweise nicht mit Nachporto von 18 Rpf belegt worden.
Vielleicht hat noch jemand eine abweichende Meinung dazu, ich bin gespannt.
Gruß
KJ
Jahnnusch
Am: 24.02.2013 18:49:25
Gelesen: 6104
# 3
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Da war noch eine Briefmarke 12 Pfg drauf, die durch was weiß ich runtergemacht - gefallen ist. Aber wohl nur auf dem Original auszumachen.
philapit
Am: 24.02.2013 19:07:50
Gelesen: 6094
# 4
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@ Jahnnusch
[#3]
Hallo Jahnnusch,
ich kann dir versichern, dass nirgendwo auf dem Brief eine weitere Marke geklebt hat. Das Umfeld des Stempel wurde mit einer hochauflösenden Lupe in unserer Arge von mehreren Sammlern geprüft. Wird wohl doch ein Durchrutscher sein.
Gruss
philapit
hajo22
Am: 24.02.2013 19:38:32
Gelesen: 6082
# 5
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@ philapit
[#4]
Ist der Absender eine Privatperson oder eine Behörde?
Viele Grüße
Jochen
Kontrollratjunkie
Am: 24.02.2013 20:05:35
Gelesen: 6067
# 6
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@ Jahnnusch
[#3]
Nein, eine Abnahme der fehlenden Marke ist ausgeschlossen. Die Marke ist zu klein, um den OT - Stempel aus Bautzen komplett aufzunehmen. Es sei denn, es wäre eine sehr großzügig geschnittene Bogenecke gewesen oder eine Einheit einer kleineren Wertstufe. Aber das wäre am Brief zu sehen, auch auf dem Scan. Dafür war das damalige Papier zu schlecht, als dass man eine Marke rückstandsfrei entfernen könnte.
Gruß
KJ
lolli
Am: 19.10.2016 21:23:27
Gelesen: 4824
# 7
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Hallo Forumsspezialisten,
ich habe hier einen Brief und einige Fragen:
Der Brief (Doppelverwendung eines Briefes ehemals vom Haupzollamt Aussig) wurde als Fernbrief 250 - 500 g von Chemnitz nach Plauen portorichtig mit 40 Pf (SBZ Ost Sachsen 50A) frankiert. Daneben wurde der rote Chemnitzer Elipsenstempel "Gebühr bezahlt" abgeschlagen.
Laut den Michel-Briefekatalog steht unter F:
Gebührenstempel trotz ausreichender Frankatur nur bei Aufbrauchsprovisoren.
Kann mir jemand weiterhelfen, warum der Gebühr-Bezahlt-Stempel? Beide Stempel erscheinen mir echt.
LG Stefan
Kontrollratjunkie
Am: 19.10.2016 23:40:11
Gelesen: 4808
# 8
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@ lolli
[#7]
Hallo Stefan,
die von Dir genannte Portostufe gibt es theoretisch. Aber ist es denkbar, in einem relativ kleinen (DIN C6-Umschlag) soviel Papier unterzubringen, dass das Gewicht über 250 g steigt ? Jedenfalls sieht der Beleg noch relativ frisch und nicht wirklich zerknittert aus.
Gibt die Rückseite des Beleges noch irgendwelche Informationen ?
Gruß
KJ
lolli
Am: 20.10.2016 18:05:10
Gelesen: 4767
# 9
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Hallo KJ,
der Umschlag ist größer als C6 (175 x 125mm).
Rückseitig findet sich nur ein Abklatsch des Erstverwenderstempels:
AUSSIG 2 mc 1.10.42.-13 eigene Vorsorge bester Unfallschutz
Ich vermute du gehst von einer Gefälligkeitsabstempelung aus?
Der Gedanke ist jedenfalls auch für mich naheliegend wenn es keine plausible Erklärung für den "Gebühr bezahlt" gibt
Stefan