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Thema: Potschta - Stempel auf Briefen, Briefstücken und Marken alle falsch
Das Thema hat 403 Beiträge:
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Klaus K. Am: 25.08.2014 19:59:37 Gelesen: 284311# 54 @  
Es sollte doch jedem Sammler selbst überlassen sein, ob er die Potschta sammelwürdig findet oder nicht. dietbeck fragt an, ob man eine unverausgabte Marke überhaupt als Briefmarke bezeichnen kann? Für mich unverständlich, hat sich doch bisher kaum jemand über die Gscheidle-Marke oder die der Hepburn mokiert, die bei Auktionen Höchstpreise erzielen. Auch diese beiden Marken waren, wie auch einige andere, nicht verausgabt worden.

Freundlichen Gruss von
Klaus K.
 
stempel Am: 25.08.2014 22:26:03 Gelesen: 284248# 55 @  
@ Klaus K. [#54]

Hier muss ich widersprechen.

Die Gscheidle-Marke oder die der Hepburn sind zwar nicht verausgabt, jedoch irrtümlich amtlich verwendet worden. Es gibt von beiden Ausgaben echt gelaufene Belege, was von der Potschta nicht nachgewiesen ist.

Jede postfrische oder ungebrauchte Marke ist nie amtlich verwendet worden - logisch, den sonst wäre sie nicht postfrisch oder ungebraucht. Eine Gscheidle-Marke oder eine Hepburn kommt zwar amtlich verwendet vor, waren abere wie die Potschta nie amtlich verausgabt. Die Potschta dagegen war nicht einmal amtlich verwendet worden - auch nicht irrtümlich.

Das macht den Unterschied.

Grüße
Dieter
 
JohannesM Am: 25.08.2014 22:43:57 Gelesen: 284236# 56 @  
@ stempel [#55]

Du hast zwar recht in Bezug auf die amtliche Verwendung, ich bin aber überzeugt, das auch postfrische Hepburn- oder Gscheidle-Marken hohe Preise bei Auktionen erzielen würden.

Freundliche Grüße
Eckhard
 
Reinhard Fischer Am: 26.08.2014 00:37:39 Gelesen: 284210# 57 @  
Nein, das ist so nicht richtig. Es kommt nicht darauf an, ob eine Marke amtlich verwendet worden ist, egal ob irrtümlich oder bewusst gegen die Vorschriften und es kommt natürlich auch nicht darauf an, ob es Bedarfsbriefe gibt.

Ein paar Beispiele: Die postfrischen Hepburn-Marken haben eine vollkommen legale Provenienz (als Vorlagestücke an die Hepburn-Erben gegangen, meines Wissens ohne Rückgabeverpflichtung), sind aber nie postalisch verausgabt, auch nicht irrtümlich. Die gestempelten Marken kamen höchstwahrscheinlich nie an den Postschalter, im Finanzministerium wurden wohl die Vorlagestücke gestohlen. Ob die Geschichte des Zufallsfunds der gestempelten Stücke so glaubwürdig ist, kann man aufgrund der wunderschönen Abstemplungen der meisten bekannten Stücke auch getrost bezweifeln. Sowohl postfrisch als auch gestempelt ist katalogisiert - mit einer römischen Nummer.

Von der Gscheidle-Marke gibt es laut Michel definitiv ein postfrisches Exemplar. Die Bundespost hat nie auf eine Rückforderung für postfrische Stücke verzichtet - trotzdem ein -.- im Michel.

Die "Brot-für-die-Welt"-Marke von 1961 (Michel X) ist nie amtlich verausgabt worden. Die bekannten Stücke sind Musterstücke, die an Presse usw. verteilt wurden. Ein großer Sammler und philatestischer Funktionär, dessen Bund-Sammlung ich 1989 kaufen konnte, erzählte mir, dass man seinerzeit unterschreiben musste, dass man die Musterstücke zurückgibt, wenn eine Marke zurückgezogen wird. Er war nur leider wohl der einzige, der das auch gemacht hat und die Post hat sich nicht groß drum gekümmert. Die bekannten Stücke sind aber alle illegal auf dem Markt und die Marke ist nie verausgabt worden - trotzdem (mit Recht) katalogisiert.

Und so könnte man noch Dutzende von Beispielen finden von Marken, die nie amtlich verausgabt wurden und trotzdem katalogisiert wurden.

Es kommt darauf an, ob die Marke amtlich für die Ausgabe vorgesehen war, also der Druck amtlich beauftragt wurde und auch eine Ausgabe dieser gedruckten Marken beabsichtigt war.

Jeder Sammler kann natürlich sammeln, was er will, das ist dann wieder etwas anderes.

Zu der Potschta: Wie gesagt, habe ich das Buch noch nicht einmal in den Fingern. Offensichtlich ist die Marke aber amtlich beauftragt worden und eine Verwendung war beabsichtigt. Dann muss die Marke weiter katalogisiert werden, ggf. mit einer römischen Nummer (als "nicht verausgabt"). Wie man es mit den gestempelten Marken hält, ist eine andere Frage. Wenn die Marke wirklich nie irgendwo als frankaturgültig angesehen wurde (was sicher schwierig zu beweisen ist), gäbe es natürlich keine Bedarfsbriefe mehr. Ob man dann die Stempel als "Falschstempel" oder "Gefälligkeitsstempel" bezeichnet, ist dann eine Frage der Einstellung (der Stempel ist echt und zeitgerecht, aber gegen die Vorschriften auf der Marke abgeschlagen.)

Insgesamt ist das eine recht diffizile Interpretationsfrage, denn man müsste ja schon beweisen, dass der damit befasste Postbeamte gewusst hat, dass er gegen die Vorschriften verstösst. Z.B. gibt es ja die Bizone-Posthornaufdrucke auf Ziffer und auch die Bezirkshandstempelaufdrucke auf Ziffer massenhaft gestempelt (auch auf Paketkartenausschnitten usw., also lupenreiner Bedarf), obwohl die Vorschriften ganz eindeutig waren: Es durfte nur die Arbeiterserie überdruckt werden!

Grüße

Reinhard
 
bignell Am: 26.08.2014 00:47:06 Gelesen: 284205# 58 @  
@ Reinhard Fischer [#57]

Hallo Reinhard,

in dem Buch wirst Du lesen, dass die Marke nie über den Schalter gegangen ist, sondern sich Postbeamte die Marke bogenweise gesichert haben und später mit einem Stempel der zu dem Zeitpunkt nur für den Innendienst Verwendung gefunden hat, die Briefe erzeugt haben, um sie teuer zu verkaufen. Deshalb sind alle gestempelten Exemplare gefälscht, weil nachträglich rückdatiert gestempelt. Alles wasserdicht anhand Polizeiprotokollen etc belegt.

Lg, harald
 
Richard Am: 26.08.2014 09:45:13 Gelesen: 284111# 59 @  
Im Beitrag [#40] wurde bereits auf einen Potschta Beleg in der Schwanke Auktion aufmerksam gemacht, der nach mehreren Wochen noch immer dort im Angebot zu finden ist:

Los Nr. 2786, SBZ Mi.Nr. 41, "Potschta" auf Brief mit Gefälligkeitsentwertung, innen und außen (unter der Marke) geprüft Zierer BPP, tadellos, Mi. 800,- Euro.

Allerdings: Als das Potschta Buch erschienen ist und hier im Forum und im Philaseiten Brief August bekannt gemacht wurde - dieser ging auch ans Auktionshaus Schwanke - war der Auktionskatalog schon lange gesetzt und gedruckt.

Herr Schwanke hat sich wenige Tage nach diesem Beitrag bei uns per Mail gemeldet und uns informiert, daß er sich nicht öffentlich äußern möchte.

---

Ich empfehle nochmals allen, die sich mit der Potschta Marke beschäftigen oder in den Foren und Zeitschriften dazu schreiben, das Buch gründlich zu lesen. Die 10 Euro sind gut angelegt, die Portokosten innerhalb Deutschlands übernimmt die Richard Ebert Philaseiten AG:

http://www.philaseiten.de/philabuch/show/142

Schöne Grüsse, Richard
 
bignell Am: 26.08.2014 11:47:25 Gelesen: 284056# 60 @  
@ Richard [#59]

Ich empfehle nochmals allen, die sich mit der Potschta Marke beschäftigen oder in den Foren und Zeitschriften dazu schreiben, das Buch gründlich zu lesen.

Auch wenn man sich für die Potschta (so wie ich) nicht interessiert, kann ich den Rundbrief nur empfehlen, die Story ist spannender als so mancher Samstag-Abend-Krimi im Fernsehen.

Herr Schwanke hat ... uns informiert, daß er sich nicht öffentlich äußern möchte.

Kann ich verstehen. Hier werden einige Auktionshäuser in ein moralisches Dilemma rutschen, wenn langjährige Geschäftspartner darauf bestehen, dass Potschta-Briefe in die Auktion kommen und als "echt" angeboten werden müssen, weil aktuelle Atteste existieren. Soll man nun den Geschäftspartner verprellen - oder den Kunden der den Beleg kauft und vielleicht erst später erfährt, welcher Ente er da aufgesessen ist? Der kleine Umsatzanteil, den das Aktionshaus dabei lukriert, der macht sicher nicht den Unterschied.

Lg, harald
 
Reinhard Fischer Am: 26.08.2014 12:09:07 Gelesen: 284043# 61 @  
Neuester Stand: Laut BPP ist derzeit die Prüfung gestempelter Stücke ausgesetzt. Ungestempelt wird weiter geprüft. Es soll in nächster Zeit eine Richtlinie erarbeitet werden, wie gestempelte Stücke zukünftig zu prüfen sind. So weit sei man aber noch nicht.

Na ja ...

Wir werden das Stück jedenfalls erst mal zurückziehen.

Grüße

Reinhard
 
mausbach1 (RIP) Am: 26.08.2014 12:23:40 Gelesen: 284023# 62 @  
@ Reinhard Fischer [#61]

Eine weise Entscheidung.

Grüße
Claus
 
Reinhard Fischer Am: 26.08.2014 12:26:50 Gelesen: 284020# 63 @  
@ Harald

"Moralisches Dilemma": Zur Verteidigung von Herrn Schwanke: Das ist ja nun ein Brief mit "Gefälligkeitsstempel", also ein bisschen was anders. Die 200 EUR Umsatz werden es auch kaum sein. Es ist aber schon ungemütlich, wenn die Leute, die es ja eigentlich besser wissen müssten, einem keine vernünftige Auskunft geben, dann macht man besser gar nichts. Man kann auch eine Menge Ärger bekommen, wenn man Prüfungen kommentiert, such ruhig mal (ich meine bei StampsX) nach Forenbeiträgen mir oder Benjamin. Manche Leute sind da sehr empfindlich.

Es ist auch nicht so, dass alles, was online steht, auch versteigert wird. Ich kann jetzt z.B. auf unserer Homepage gar nichts löschen, weil der Webmaster erst nächste Woche wieder da ist. Und dann steht der Katalog auch noch auf u.a. Delcampe, Philasearch, stampcircuit.com ...

Grüße

Reinhard
 
bignell Am: 26.08.2014 12:57:46 Gelesen: 284002# 64 @  
@ Reinhard Fischer [#63]

Hallo Reinhard,

Gefälligkeitsstempel ist aus meiner Sicht, wenn ich ein paar ungebrauchte Marken auf einen Briefumschlag oder ein Blatt Papier klebe, zum Postbeamten gehe und ihn bitte, einen Tages- oder Sonderstempel draufzusetzen. Zeitgerecht entwertet, jedoch nicht postalisch befördert.

Wie der Rundbrief der ARGE zeigt, ist das bei Potschtas nicht der Fall, die Belege wurden samt und sonders nachträglich "gemacht" - somit Falschstempel = Fälschung. Ich persönlich finde Machinationen nur für Sammler wie ETB etc vernachlässigbar, aber die sind zumindest klar definiert für Sammler hergestellt, keine Fälschungen. Das kann sammeln wer möchte, da steckt weder Betrug dahinter noch Kundentäuschung. Den Begriff "Gefälligkeitsstempel" würde ich bei Potschtas in Zukunft nicht mehr verwenden, denn dadurch wird etwas suggeriert, das einfach falsch ist.

Dem Auktionshaus Schwanke ist kein Vorwurf zu machen, da vieles zum Zeitpunkt des Drucks des Auktionskatalogs noch nicht bekannt war (aber nicht alles aus dem Rundbrief sind neue Informationen), bei zukünftigen Katalogen sollte jedoch der neueste Stand berücksichtigt sein, somit als Falschstempel ausgewiesen werden.

Ich gratuliere Dir zu der Entscheidung, das Potschta-Los aus der Auktion zu nehmen.

Lg, harald
 
drmoeller_neuss Am: 26.08.2014 14:17:21 Gelesen: 283946# 65 @  
@ Reinhard Fischer [#57]

Ob man dann die Stempel als "Falschstempel" oder "Gefälligkeitsstempel" bezeichnet, ist dann eine Frage der Einstellung (der Stempel ist echt und zeitgerecht, aber gegen die Vorschriften auf der Marke abgeschlagen.)

Das ist keine Frage der Einstellung, sondern eindeutig eine falsche Entwertung nach dem Begriffslexikon des Bundes Philatelistischer Prüfer (BPP).

Quelle: http://www.bpp.de/de/begriffe//

"Falschstempel sind Nachahmungen echter Poststempel oder Phantasiestempel. Entwertungen können auch manuell (gemalt) oder fotomechanisch übertragen werden. Solche Nachahmungen sind ebenfalls Fälschungen.

Falsch sind alle Entwertungen, die mit echten, aber nachweisbar rückdatierten Poststempeln von unbefugter Seite vorgenommen wurden (sog. "missbräuchliche Verwendung") und in der Regel auch Entwertungen, die mit echten Poststempeln außerhalb der Postgültigkeit vorgenommen wurden."


Auf der anderen Seite haben auch diese Fälschungen ihre Daseinsberechtigung und ihre Geschichte. Es sind ja keine modernen Buntdrucke mit Klischeestempeln, sondern Belege, die in einer absoluten Notzeit angefertigt wurden, um die eigene Not etwas zu lindern. Auch mit den neusten Forschungsergebnissen werden diese Belege ihren Preis haben, genauso wie "echte" Sperati's unter Philatelisten gehandelt werden. Letztlich macht der Markt den Preis.

Persönlich halte ich die Hepburn- und Gscheidle-Marke für vollkommen überbewertet. Ich teile Ihre Meinung, dass die gestempelten Hepburn-Marken mehr als fragwürdig sind. Man muss Ihren Auktionatorskollegen aber lassen, dass sie diese nicht verausgabten Marken geschickt mit allen Tricks des Marketings in Szene gesetzt haben, und dadurch einen aus philatelistischer Sicht nicht gerechtfertigten Zuschlag erzielt haben.

Und wer jetzt Igitt schreit, wie kann der drmoeller_neuss so etwas schreiben: Wie viele moderne Motivmarken mit Klischeestempel haben nie das Ausgabeland gesehen, und erzielen trotzdem stolze Preise, nur weil darauf irgendwelches Federvieh zu sehen ist oder WWF daraufsteht?
 
Kontrollratjunkie Am: 26.08.2014 14:26:13 Gelesen: 283936# 66 @  
Hier werden einfach zuviele Dinge miteinander vermischt.

a) ungestempelte Marken, die nun einmal vorhanden sind, in welcher Anzahl auch immer

Diese Marken oder auch Druckstücke, wenn sie eben nicht amtlich verausgabt worden sind, werden mit Sicherheit weiterhin im Katalog gelistet werden (müssen), im Zweifel mit römischer Nummer.

b) gestempelte Marken mit als Gefälligkeitsstempel bezeichneten Entwertungen

Die größte Anzahl dieser Werte und Belege tragen die Abstempelung Dresden A 16 Unterscheidungsbuchstaben "bb" vom 23.06.1945. Von der vermutlich nicht zeitgerechten Entwertung kann man m.E. ausgehen. Welchen Terminus man zur Beschreibung dieser Stücke wählt, ist sicher diskutabel. Auch diese Belege sind vorhanden und m.E. als zeithistorisches Dokument sammelbar.

c) gestempelte Marken mit anderen Entwertungen und bislang als Bedarfsbriefe klassifizierte Stücke

Diese überaus geringe Zahl von Stücken und nur diese (sic !) stehen evtl. zur Diskussion. Welches Ergebnis dieselbe einmal haben wird, bleibt abzuwarten.

Gruß
KJ
 
Reinhard Fischer Am: 26.08.2014 14:50:59 Gelesen: 283922# 67 @  
@ drmoeller

Ist ja richtig, aber dummerweise hält sich ja keiner an die Definitionen. "Gefälligkeitsstempel" ist einer der am meisten unklar verwendeten Begriffe. So werden z.B. die mit zurückgedrehten Stempeln gestempelten Marken der Marianen und Marshall-Inseln sowie der China-Handstempel-Werte mit dem Zeichen für Gefälligkeitsstempel katalogisiert. Bei Danzig gilt das Zeichen für nicht prüfbare Abstempelungen. Man kann bei diesen Stempeln nicht nachweisen, ob sie zeitgerecht oder zurückgedreht verwendet worden und da es das bei Danzig massenhaft, häufiger als die eindeutig zeitgerechten und eindeutig falschen Stempeln gibt, hat man sich seinerzeit darauf geeinigt, diese als "Gefälligkeitsgestempelt" zu katalogisieren. Und mit ein bisschen Überlegen fände ich noch viel schönere Beispiele.

Einen klassischen Gefälligkeitsstempel (ich war an der Post und habe mir die Marke abstempeln lassen, die Marke war gültig und der Stempel echt) kann man normalerweise auf einer losen Marke sowieso nicht nachweisen, wenn nicht zufällig der Stempel nur für Gefälligkeitsabstemplungen verwendet wurde.

Deshalb meine ich, dass es schon Ansichtssache ist.

Grüße

Reinhard
 
Richard Am: 28.08.2014 09:22:22 Gelesen: 283606# 68 @  
Der BDPh kündigt vier Wochen nach den Philaseiten auf seiner Internetseite an:

---

26.08.2014 Kategorie: Sammlerschutz - Achtung: „Potschta“ Marke – Ostsachsen Michel Nr. 41 - Neue Forschungsergebnisse durch die ARGE Loknot, Autor Wolfgang Strobel

(BDPh) "In diesem Beitrag stelle ich erstmals mit nachprüfbaren Quellen dar, dass entgegen derzeitiger Kataloge die so genannte Potschta nie an einem Postschalter verkauft wurde. Sie wurde zwar gedruckt, aber nicht ausgegeben. Daher sind alle angeblich echt oder zeitgerecht gestempelten Briefe und Marken rückdatierte Fälschungen.", so der Autor in seinem Vorwort.

Sicher wird eine ungebrauchte Marke eine schöne Dokumentation für eine nicht an den Postschalter gekommene Marke sein. Allerdings sollte sich jeder überlegen, ob er für gestempelte oder aufgrund der bisher vorhandenen Wissenslage, als echt gelaufene geprüfte Briefe sein Geld ausgibt. Diese wurden nach Angaben des Autors erst einige Jahre später mit rückdatiertem Stempel angefertigt.

Die Buchbesprechung erfolgt im der am 29. August 2014 erscheinenden September Ausgabe der philatelie Nr. 447. BDPh-Mitglieder bekommen diese automatisch zugesandt.

Es steht jedermann frei zu sammeln was er möchte. Allerdings weist der BDPh darauf hin, dass es in Zukunft bei den gestempelten Angeboten zu einem erheblichen Preisverfall kommen könnte.

---

Nach der Buchveröffentlichung, der "Titelstory" im Philaseiten Brief August (fünfstellige Auflage), der seit über einem Monat anhaltenden Diskussion hier im Forum und jetzt der kommenden "Philatelie" sollte kein Anbieter oder Käufer, der sich über aktuelle Themen auf dem laufenden hät, mehr behaupten können, er hätte "von nichts gewusst".

Schöne Grüsse, Richard

[Buchlink redaktionell entfernt am 28.12.2014 - Buchauflage ist ausverkauft]
 
Brigitte Am: 07.09.2014 15:51:36 Gelesen: 283178# 69 @  
Liebe Philaseiten-Mitglieder,

Herr Strobel, der Autor des Rundbriefes Deunot Nr. 72, August 2014 "Die Potschta-Marke in Dresden 1945 - Eine postgeschichtliche Studie", schrieb uns folgende Zeilen:

"... wie einer der vielen Käufer entdeckt hat, fehlt in dem Rundbrief mit meinem Beitrag über die Potschta die Seite 5 des Kripo-Protokolls, also eine Seite zwischen Seite 99 und 100. Sie ist bei mir kurz vor der Fertigstellung unbemerkt verlorengegangen.

Ich habe für die PhilaSeiten-Mitglieder, die den Rundbrief gekauft haben, den Vorschlag, dass du im Potschtaforum die fehlende Seite in DIN A 5 (selbe Größe wie der Rundbrief) veröffentlichst unter Bezug auf mich als Autor.

Für künftige Käufer druckt die Arge so schnell wie möglich die fehlende Seite auf Papier und wird sie dann den bestellten Potschta-Rundbriefen beilegen."


Die Seite 99a der Potschta-Studie liegt uns in verschiedenen Formaten vor. Die Seite kann mit Rechtsklick auf das Bild auf dem eigenen Rechner abgespeichert werden und anschliessend ausgedruckt werden.

Schöne Grüsse,

Brigitte


 
stampmix Am: 07.10.2014 16:19:12 Gelesen: 282656# 70 @  
Hallo zusammen,

aktuell werden bei ebay 12 gestempelte Potschta zwischen 200 € und 550 € (FDC!) angeboten. In fast allen Fällen wird auf Signatur und/oder Attest hingewiesen und Artikelmerkmal "echt" angegeben.

Weiß jemand, was eine Sauerkrautpotschta ist?

http://www.ebay.de/itm/SBZ-41-auf-BRIEF-Sogenannte-SAUERKRAUTPOTSCHTA-Z7395b-/360892550790?pt=Briefmarke&hash=item5406df4e86

beste Grüsse
stampmix
 
Richard Am: 08.10.2014 09:39:13 Gelesen: 282535# 71 @  
Hallo zusammen,

ich habe beispielhaft vier auf Ebay angebotene Lose herausgesucht, die von APHV Händlern angeboten werden, drei davon haben den APHV Ehrenkodex (EK) unterschrieben:

- der APHV Händler Georg Baptist (EK ja) bietet zum Preis von 245 Euro einen Potschta Brief mit einem Michelwert von 800 Euro an:



http://www.ebay.de/itm/SBZ-POTSCHTA-MiNr-41-auf-Beleg-sign-Richter-Mi-800-fur-Briefstuck-/400773673770?pt=Briefmarke&hash=item5d4ff8f32a

- der APHV Händler Christian Gärtner (EK ja) bietet zum Preis von 259 Euro einen nicht gelaufenen Brief an:



http://www.ebay.de/itm/SBZ-Michelnr-41-Potschta-Randstuck-auf-Brief-71100-/380669345122?pt=Briefmarke&hash=item58a1a93d62

- der APHV Händler Heinz Stephan, Seitz und Partner (EK nein), bietet zum Preis von 335 Euro einen Potschta Brief an:



http://www.ebay.de/itm/SBZ-Brief-mit-Potschta-Nr-41-Olfarbe-best-gepruft-Foto-Attest-Stroh-BPP-KW800-/380987928287?pt=Briefmarke&hash=item58b4a66edf

- der APHV Händler Ralf in der Wieschen (EK ja), bietet zum Preis von 339 Euro einen Potschta Brief an:



http://www.ebay.de/itm/SBZ-12-Pfg-POTSCHTA-1945-auf-Beleg-Michel-41-Attest-S9238-/201112979255?pt=Briefmarke&hash=item2ed3448737

Es gibt noch eine Vielzahl weiterer Anbieter, von Goldhahn bis zu Dr. Heiko Übler, die Potschta ebenfalls anbieten ohne Mitglied im APHV zu sein.

Ich gehe davon aus, dass die Angebote rechtlich in Ordnung sind (Dr. Übler ist Rechtsanwalt und kennt sich besonders gut in der Philatelie aus). Die Angabe des Michelwerts stimmt und die Atteste wurden auch ausgestellt.

Sollte jedoch der Michel sämtliche Briefe Bewertungen in der nächsten Ausgabe streichen, was ich aufgrund der Fakten des Buches [1] als sehr wahrscheinlich annehme, müssen die jetzigen Käufer mehr oder weniger mit einem Totalverlust des Kaufpreises rechnen, dazu ist nach meiner Meinung die Faktenlage zu eindeutig.

Schöne Grüsse, Richard

[1] http://www.philaseiten.de/philabuch/show/142
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.10.2014 16:23:31 Gelesen: 282423# 72 @  
Auch im neuen Hadersbeck-Katalog sind sie zu finden.
 
stampmix Am: 08.10.2014 19:11:07 Gelesen: 282349# 73 @  
@ mausbach1 [#72]

Hadersbeck bietet allerdings ausschließlich ungebrauchte Marken an. Wem es gefällt, der mag sich damit eindecken.

beste Grüsse
stampmix
 
stampmix Am: 08.10.2014 21:15:15 Gelesen: 282288# 74 @  
@ Richard [#71]

- der APHV Händler Heinz Stephan, Seitz und Partner (EK nein), bietet zum Preis von 335 Euro einen Potschta Brief an:

http://www.ebay.de/itm/SBZ-Brief-mit-Potschta-Nr-41-Olfarbe-best-gepruft-Foto-Attest-Stroh-BPP-KW800-/380987928287?pt=Briefmarke&hash=item58b4a66edf


Der Händler hat umgehend reagiert und bietet den Brief jetzt in einer 4-tägigen Sonderaktion mit 15% Rabatt für nur noch 284,75€ bei konstenfreiem Versand an. Da verbrennt man immerhin schon 50,25€ weniger - wenn das kein Angebot ist?

Übrigens, ich habe mir heute mal den Ehrenkodex des APHV durchgelesen. Ich bin noch unschlüssig, ob ich lachen oder weinen soll: http://a-p-h-v.de/59/ehrenkodex

beste Grüsse
stampmix
 
briefefan (RIP) Am: 08.10.2014 23:29:10 Gelesen: 282235# 75 @  
@ stampmix [#70]

Weiß jemand, was eine Sauerkrautpotschta ist?

Siehe Wolfgang Strobel, Die Potschta-Marke in Dresden 1945, Anmerkung 174.
 
stampmix Am: 09.10.2014 09:21:56 Gelesen: 282176# 76 @  
@ briefefan [#75]

Vielen Dank für deinen Hinweis.

In der Anm. 174 zum Text im Arge DeuNot Rundbrief 72/2014 Seite 107 "Der Prüfer Findeisen BPP gibt die Zahl der Briefe mit dem Stempel DRESDEN A 16 bb 23.6.45 mit über 100 an, Milde 1993 mit 3000" wird auf den Beitrag von Horst Milde in der MICHEL-Rundschau 12/1993 verwiesen: "Potschta mit Sauerkraut - eine fast unglaubliche Geschichte". Der liegt mir leider nicht vor. Aus dem Kontext vermute ich, dass das Sauerkraut etwas mit den zusammengeklebten Bogen der Potschta zu tun hat.

beste Grüsse
stampmix
 
BD Am: 09.10.2014 18:04:54 Gelesen: 282050# 77 @  
Hallo,

das Sauerkraut auf der Potschta gekürzt nach Horst Milde. Die verdorbenen Marken wurden gewaschen, neu gummiert und auf Briefe geklebt. 1946 gestempelt mit Dresden A 16 bb 23.6.45.

Gruß Bernd


 
stampmix Am: 10.10.2014 20:40:45 Gelesen: 281879# 78 @  
@ Richard [#76]

Bei meinem obigen Zitat: Seite 107: Der Prüfer Findeisen BPP gibt die Zahl der Briefe mit dem Stempel DRESDEN A 16 bb 23.6.45 mit über 100 an, Milde 1993 mit 3000

sind über Nacht die Gänsefüßchen (ugs. für Anführungszeichen) davongelaufen. Ich habe sie zwischenzeitlich gefunden und bitte dich, sie im Originalbeitrag wieder einzufügen: ""

Nicht nur die Lesbarkeit profitiert ungemein davon, sondern auch die ordentliche Zitation steht ja unter besonderer Beobachtung kritischer Zeitgenossen.

@ BD [#77]

Vielen Dank für das Einstellen dieser "unglaublichen Geschichte" (" " bitte stehen lassen). Jetzt verstehe ich auch den Kommentar in Strobels Anmerkung.

beste Grüsse
stampmix
 

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