@ DERMZ
[#2899]@ evwezel
[#2898]Hallo Emiel und Olaf,
danke für die Vorarbeit. Ein paar Stellen lese ich anders. Hier meine Version:
Die Moschee
Wenn die Sonne sich nach Westen senkte
und der Himmel purpurrot erglühte,
Wenn des Tages Lärm sich mählich legte,
Frieden bei den Menschen Eingang suchte,
Dann erschallte wohl in früh’ren Zeiten
Durch die klare Luft des heißen Südens
Des
Mueddins Stimm‘ vom Minarette,
Der die Gläub’gen ans Gebet ermahnte .
„Allah“ rief er; und die
Stunde trugen
Leichtbeschwingt der Stimme Hauch
(???).
Und die Gläub’gen beugten sich nach Mekka,
Ihre Lippen riefen gleichfalls „Allah“.-
Jetzo wandle ich durch all die Straßen;
Von den Häusern steh‘n noch Mauer, Trümmer
Weit verstreut liegt ringsum Schutt und Asche,
In den Gärten wuchert‘s wild und üppig
Die Moschee allein ist unverletzt.
Wie ein Finger nach dem Himmel weisend
Zeigt das schlanke Minarett nach oben
Als ein mahnend Zeichen aus den Trümmern.
Doch kein „Allah“ schallt mehr durch die Lüfte
Kein
Mueddin ruft mehr zum Gebete,
Und kein Gläub’
ger wendet sich nach Mekka -
Die Moschee liegt stumm gleich die Umgebung.
Und so träumt sie, wenn die Sonn' sie
grüßet,
Wenn die Mittagshitze alles senget,
Wenn der Abend naht mit seiner Kühle,
Träumt von Allah und von bessren Zeiten…
Gedichtet im Feldlazarett Rabrowo[1].
7.8.1917
Beim fehlenden Wort auf der ersten Seite passt "vernommen" zwar vom Inhalt, nicht aber vom Schriftbild. Das fehlende Wort enthält entwerder ein "d" oder ein "rl" wie in "unverletzt". Bisher habe ich noch keine Lösung gefunden.
Das Wort "Mueddin" kommt aus dem Englischen. Schau einmal ins Internet.
Viele Grüße
Volkmar