Thema: Österreich: Fiskalmarken
Cantus Am: 27.02.2014 21:55:14 Gelesen: 20348# 2@  
@ briefmarkenwirbler24 [#3]

Hallo Kevin,

das, was du zeigst, sind keine Briefmarken, also keine Postwertzeichen, mit denen man eine postalische Leistung bezahlt hat, sondern Steuermarken oder auch Gebührenstempelmarken; die Beschäftigung damit nennt man Fiskal-Philatelie. Es gibt auch spezielle Fachliteratur dazu (aber natürlich nicht bei Michel und nicht im Briefmarkenbereich), auf die Schnelle habe ich aber deren Bezeichnung nicht gefunden.

Es gibt hier im Forum bereits zwei Themen, die sich damit beschäftigen:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=4938&CP=0&F=1
http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=1335&CP=0&F=1

Mit solchen Marken wurden z.B. Gebühren eines Notars, Gebühren für die Ausstellung von Geburts- oder Totenscheinen, Gebühren für die Ausstellung von Rechnungen, Personalpapieren und anderem mehr abgegolten. Es gibt diese und andere Gebührenmarken sowohl zum Aufkleben auf Dokumenten als auch in Form eines Wertzeicheneindrucks, so wie das im postalischen Bereich auf Ganzsachen zutrifft.

Gebührenmarken werden üblicherweise auf den kompletten Belegen gesammelt. Natürlich gab es, wie auch in deinem Fall, Menschen, die diese Marken oder auch Gebühreneindrucke abgelöst oder ausgeschnitten haben und das eigentlich dazugehörige Dokument vernichtet haben (ich habe selber allerlei lose österreichische Gebührenmarken aus verschiedenen Ankäufen), dieser Unfug sollte aber heute möglichst nicht mehr passieren.

Gebührenmarken auf kompletten Belegen werden z.B. über Ebay oder auf Briefmarkenbörsen oder Flohmärkten so etwa zwischen 2 Euro und 10 Euro gehandelt, was dabei aber die einzelne abgelöste Gebührenmarke ohne das zugehörige Dokument wert sein soll, das kannst du dir sicherlich selber ausrechnen. Davon einmal ganz abgesehen, über Werte sollte man nur dann spekulieren, wenn man für eine Ware einen potentiellen Käufer kennt; freue dich lieber daran, auch einmal etwas nicht so Häufiges von Österreich zu besitzen.

Viele Grüße
Ingo
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/6422
https://www.philaseiten.de/beitrag/81344