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Thema: Sütterlin und andere Schriften - wer kann das lesen ?
Das Thema hat 3389 Beiträge:
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philast Am: 08.06.2023 21:53:40 Gelesen: 135093# 2915 @  
@ evwezel [#2913]
@ volkimal [#2914]

Hallo,

ich habe die Textvorschläge eingearbeitet und nachfolgend nochmals dargestellt. Die Originalseite habe ich nochmals mit 400 dpi eingestellt.



Die komplette Übersetzung rückt näher, aber ich muss gestehen, dass die inhaltliche Bedeutung des Schreibens sich mir nicht erschliesst.

Grüße
philast
 
chris63 Am: 08.06.2023 22:53:23 Gelesen: 135050# 2916 @  
@ philast [#2915]

Danke, deutlich besser zu erkennen, Geräths Kautions stimmt nicht, die Monats Schuld sind Staatsschuldurkunden, aus Ver...ltung wird Vormerkung.

Vorletzter Satz:

Der Herr General werden demnach die angeregte Vor-
merkung auf den fraglichen Obligationen machen lassen,
und selbe alsbald wieder in Vorlage bringen

grüsse Christof
 
volkimal Am: 09.06.2023 10:13:20 Gelesen: 134902# 2917 @  
@ philast [#2915]

Hallo Philast,

leider ist die Qualität des Scans immer noch nicht so gut, wie sie sein könnte. Wenn Du die Datei mit 400 dpi gescannt hast müsste sie eigentlich deutlich klarer sein. Kann es sein, dass Du die Qualität beim Speichern wieder herabgesetzt hast?

Mich hat der Brief gereizt, deshalb habe ich ihn einmal abgeschrieben ohne auf den vorhandenen Text zu sehen. Das Ergebnis ist an einigen Stellen etwas anders:

An
Den kgl. Herrn Generalmajor und Brigadier
der Cavalerie Grafen von Seyßel d’Aix
München den 14 Februar 1827

In folge k. General Auditoriats Entschließung vom
13 ??? ??? wird dem k. Herrn Generalmajor und
Brigadier Grafen von Seyßel d’Aix eröffnet, daß
die Annehmbarkeit der von dem Herrn General
für das ihm unter dem 22 Dezber v.J. extradierte
Heuraths Kautions Instrument pr 13000 s? für rogietor
sieben Staats Schuld Urkunden im Gesamtbetrage
zu 9000 s? und zweyen Ewiggeldbriefe vom 3 Jänner
1825 auf die Behausung des hießigen Privatlehrers
Franz Xaver Retter in der Müllerstraße ?? 4000 s?
lautend zwar keinen Anstande unterliege, da aber
in den erwähnten und hier rückfolgenden Sieben
Staatsobligationen die normalmäßige Vormerkung
der Heuraths Kautions Eigenschaft vermißt werde,
die Ergänzung dieses Abganges bey der heistigen Staats
Schulden Tilgungs Spezial Kassa zu veranlassen wäre.
Der Herr General werden demnach die angeregte Vor-
merkung auf den fraglichen Obligationen machen laßen
und selbe alsbald wieder in Vorlage bringen.
Die beiden Ewiggeld Briefe jeder pr 2000 ? wurden in
das Konservatorium des k. General Auditoriats
eingelegt.
Das
Kgl. 1. Armee Divisions Commando
Carl Pappenheim

Es geht nicht um eine Geräthskaution sondern um eine Heyrathskaution (Heiratskaution). Das Wort findest beim googeln. Die fehlenden Worte am Anfang der Zeile 0 könnte eine lateinische Datumsangabe sein. Die Währungsangabe hinter den Ziffern fängt mit "s" an. Evtl. sind es Silbergroschen. Vielleicht kann bayern klassisch etwas dazu sagen.

Hier die beiden Ausschnitte in Vergrößerung:



Viele Grüße
Volkmar
 
philast Am: 09.06.2023 13:41:24 Gelesen: 134834# 2918 @  
@ volkimal [#2917]

Hallo,

besten Dank für die Übersetzung. Jetzt wird die Sache klarer. Die beim bayerischen Militär hinterlegte Heiratskaution für den Grafen bzw. seine Frau und Kinder fehlt bei einigen Staatsobligationen die "Heiratskautionseigenschaft", diese solle der Graf sich beschaffen. Geheiratet hatte der Herr Graf ja bereits am 24. April 1823. Da diese Kaution beim bay. Militär hinterlegt wurde, war in diesem Zusammenhang auch das General Auditoriat dafür zuständig und kein ziviles Gericht. Die im Brief genannten Geldbeträge müssten eigentlich alle auf Gulden also abgekürzt fl lauten.

Hier noch ein paar Informationen zu General Auditoriat [1]

Zu dem Punkt:

Hallo Philast,

leider ist die Qualität des Scans immer noch nicht so gut, wie sie sein könnte. Wenn Du die Datei mit 400 dpi gescannt hast müsste sie eigentlich deutlich klarer sein. Kann es sein, dass Du die Qualität beim Speichern wieder herabgesetzt hast?

Ich habe eher den Eindruck dass die Forumssoftware die Bilddateien nach dem Upload komprimiert. Meine 400 dpi jpg Datei gestern hatte eine Größe von rund 2,5 MByte. Wenn ich mir das Bild im Forum anzeigen lasse und abspeichere werden nur noch 0,26 MByte abgespeichert und aus den 400 dpi wurden 96 dpi. Macht meistens auch Sinn, da die Ablage hochauflösender Bilddateien auch viel Ressourcen benötigt, obwohl es meist gar nicht nötig ist für den gewünschten Zweck. Mag sein, dass hier mal wieder eine Ausnahme von der Regel nötig gewesen wäre.

Grüsse
philast
 
evwezel Am: 09.06.2023 13:54:01 Gelesen: 134823# 2919 @  
Liebe Sammelfreunde,

ich zeige Euch nochmals einen Feldpostbrief von Gefreiter Ackermann. Er befand sich zur Zeit des Schreibens in Nordmazedonien. Könnte mir jemand sagen, ob ich irgendwo noch eine dumme Fehler gemacht habe?

Viele Grüße,

Emiel

---
Seite 1
Mazedonien, In Feuerstellung 10.I.18

Lieber Kamerad!

Welche Freude mir Ihr Brief vom
20.12 gemacht hat, können Sie sich gar nicht vor=
stellen. Hatte ich doch schon lange, leider vergeblich,
auf ein Zeichen des Gedenkens gehofft. Aber
nun herrsche eitel[1] Freude.
Die Gefühle, die uns hier fern
vom Vaterland beschlichen[2], als die Nachricht der
Friedensaussichten mit Rußland durch Telephon
kam, sind gar nicht zu beschreiben. Da sah man
doch so deutlich, was den Menschen „Frieden“
bedeutet und wir hier an der Heimat und
den geordneten Zuständen hängen. Und wenn
einige Feldgraue zusammen sind, sprechen sie
doch meistens von ihren Lieben daheim und
von den vergangenen schönen Zeiten.

[1] eitel = lauter
[2] beschleichen = (von Gefühlen, Gemütsbewegungen u. Ä.) langsam und unmerklich erfassen, überkommen

Seite 2

Sie haben recht, wenn Sie
mir schreiben, daß mir der Tod meines
Freundes Carl sehr zu Herzen gegangen ist.
Trat doch da das Wort: Media vita in morte
sumus[3] so recht in den Vordergrund und
man eracht erst einmal die Gefahr, in der
man ständich schwebt. Als mich die Nachricht
erreichte, war ich gerade auf Beobachtung,
und Carl hat seine Verwundungen auf
Beobachtung erhalten. Für Ihr Beileid danke ich
Ihnen herzlich.
Ich bin inzwischen ja Gefreiter
geworden. Wenn Sie mal den Grund dafür
wissen wollen, dann lassen Sie sich bitte
einmal einen Brief an Frl. L. vom 13.-21.ii
datiert vorlesen. Ich habe sie übrigens auch
selbst schon gebeten, Ihnen den Brief vorzulesen,
weil es eine Schilderung des Lebens als Artl.=
verbindung[4] im verdeckten bulgarischen Schützen=
graben enthält. Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen
nicht auch so einen Brief geschrieben habe
aber so ein Dokument verfaßt man nur

[3] Latein. Der Text lässt sich etwa mit „Mitten im Leben sind wir im Tod“ übersetzen
[4] Artillerieverbindung

Seite 3

einmal. Mit Ihrer Ver=
mutung, daß ich mich am vielgenannten
Doiransee[5] befinde, haben Sie das Richtige
getroffen. Wenn ich auf dem vor der
Stellung liegenden Berg steige, liegt der See
keine 2 km von mir ab. Wenn ich
übrigens nochmal gelegentlich nach Cerniste[6]
komme, werde ich Ihnen einige maze=
donische Ansichten schicken womit Sie sicher=
lich einverstanden sind. Besonders ist es ja
freilich nicht, aber immerhin etwas. Wie
ich Ihnen schon schrieb, nehme ich, nach=
dem ich den Luftsignalkursus hinter mir
habe, nochmals an einem Offz. = Asp.=
Kursus[7] teil, auf Befehl des Oberleutnants.
In Ehrenbreitstein der, seligen Angeden=
kens, war also nicht genug und hatte gar
keinen Zweck. Ferner erhalte ich Reit=
unterricht. Das macht spaß, wenn man
in Reithose und = Stiefel[8] auf dem Pferde
durch die wildzerrissen Gegend traben

Linke Seite
Neulich hatten wir -8°, dann Sonnenschein, jetzt Regen.
Das ist eine Abwechslung, bei der die Wege grundlos werden.


[5] Doiransee / Dojran lake. Siehe auch https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Doiran_(1917)
[6] Černište / Crnichani in Nordmazedonien
[7] Offiziers-Aspiranten-Kursus
[8] Reitstiefel - von Reitenden getragener Stiefel mit langem Schaft

Seite 4
kann.
Wie Sie wissen, bin ich ja Fernsprecher.
Da der Apparat, auch während der Nacht, stets
besetzt bleiben muß, so hat man in den
4 Stunden Wacht Zeit zum Lesen und Schreiben.
Ich habe mir schon von meinen Eltern mei=
nen geliebten Homer in deutscher Ausgabe
schicken lassen. Da wäre ich Ihnen nun wirk=
lich herzlich danken, wenn Sie mich mit
geistiger Nahrung etwas versehen wollten. Denn
die vermißt man so manchmal. Mit dem
Dichten ist es eine Sache. Obwohl ich Zeit und
Anregung genug hätte hat das Wort, das Sie mir
schrieben, doch in etwa Recht: Inter arma
silent musae[9]. Es ist zuviel, was man er=
lebt. Bis jetzt habe ich erste zwei Gedichte zu
stande gebraucht, von denen das erste noch
sehr die Feile bedarf. Ich schreibe sie anbei.
Und nun seien Sie vielmals gegrüßt
von Ihrem treuen
Walter Ackermann

Linke Seite
Übrigens hat unser Batln. die Nummer geändert und ist vom
Landwehr zu einem aktiven Batln. gemacht worden. Genaue Adr.
Gefr.[10] W.A. 1. Batt. Fußartl. Batln. 118 d. Feldpost 239[11].

[9] Latein. „Unter Waffen schweigen die Musen“
[10] Gefr. = Gefreiter
[11] 1. Batterie? Fußartillerie. Bataillon 118 deutsche Feldpost 239.




 
volkimal Am: 09.06.2023 15:19:56 Gelesen: 134793# 2920 @  
@ evwezel [#2919]

Hallo Emiel,

für die beiden ersten Seiten hatte ich gerade noch Zeit. Wie üblich - fast perfekt. Jetzt muss ich nach nebenan in der Nachbarschaft helfen.

Mazedonien, In Feuerstellung 10.I.18
Lieber Kamerad!
Welche Freude mir Ihr Brief vom
20.12 gemacht hat, können Sie sich gar nicht vor=
stellen. Hatte ich doch schon lange, leider vergeblich,
auf ein Zeichen des Gedenkens gehofft. Aber
nun herrscht eitel[1] Freude.
Die Gefühle, die uns hier fern
vom Vaterland beschlichen[2], als die Nachricht der
Friedensaussichten mit Rußland durch Telephon
kam, sind gar nicht zu beschreiben. Da sah man
doch so deutlich, was den Menschen „Frieden“
bedeutet und wir sie an der Heimat und
den geordneten Zuständen hängen. Und wenn
einige Feldgraue zusammen sind, sprechen sie
doch meistens von ihren Lieben daheim und
von den vergangenen schönen Zeiten.


[1] eitel = lauter
[2] beschleichen = (von Gefühlen, Gemütsbewegungen u. Ä.) langsam und unmerklich erfassen, überkommen

Seite 2

Sie haben recht, wenn Sie
mir schreiben, daß mir der Tod meines
Freundes Carl sehr zu Herzen gegangen ist.
Trat doch da das Wort: Media vita in morte
sumus[3] so recht in den Vordergrund und
man eracht erst einmal die Gefahr, in der
man stündlich schwebt. Als mich die Nachricht
erreichte, war ich gerade auf Beobachtung,
und Carl hat seine Verwundungen auf
Beobachtung erhalten. Für Ihr Beileid danke ich
Ihnen herzlich.
Ich bin inzwischen ja Gefreiter
geworden. Wenn Sie mal den Grund dafür
wissen wollen, dann lassen Sie sich bitte
einmal einen Brief an Frl. L. vom 13.-21.ii
datiert vorlesen. Ich habe sie übrigens auch
selbst schon gebeten, Ihnen den Brief vorzulesen,
weil es eine Schilderung des Lebens als Artl.=
verbindung[4] im vordersten bulgarischen Schützen=
graben enthält. Verzeihen Sie, wenn ich Ihnen
nicht auch so einen Brief geschrieben habe
aber so ein Dokument verfaßt man nur

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 09.06.2023 16:06:26 Gelesen: 134780# 2921 @  
@ volkimal [#2920]
Hallo Volkmar,

Super, vielen Dank für Deine schnelle Hilfe!

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 09.06.2023 17:06:50 Gelesen: 134752# 2922 @  
@ evwezel [#2921]

Hallo Emiel,
hier ist der Rest:

Seite 3

einmal. Mit Ihrer Ver=
mutung, daß ich mich am vielgenannten
Doiransee[5] befinde, haben Sie das Richtige
getroffen. Wenn ich auf dem vor der
Stellung liegenden Berg steige, liegt der See
keine 2 km von mir ab. Wenn ich
übrigens nochmal gelegentlich nach Cerniste[6]
komme, werde ich Ihnen einige maze=
donische Ansichten schicken womit Sie sicher=
lich einverstanden sind. Besonders ist es ja
freilich nicht, aber immerhin etwas. Wie
ich Ihnen schon schrieb, nehme ich, nach=
dem ich den Luftsignalkursus hinter mir
habe, nochmals an einem Offz. = Asp.=
Kursus[7] teil, auf Befehl des Oberleutnants.
In Ehrenbreitstein der, seligen Angeden=
kens, war also nicht genug und hatte gar
keinen Zweck. Ferner erhalte ich Reit=
unterricht. Das macht Spaß, wenn man
in Reithose und = stiefel[8] auf dem Pferde
durch die wildzerrissen Gegend traben

Linke Seite
Neulich hatten wir -8°, dann Sonnenschein, jetzt Regen.
Das ist eine Abwechslung, bei der die Wege grundlos werden.

[5] Doiransee / Dojran lake. Siehe auch https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Doiran_(1917)
[6] Černište / Crnichani in Nordmazedonien
[7] Offiziers-Aspiranten-Kursus
[8] Reitstiefel - von Reitenden getragener Stiefel mit langem Schaft


Seite 4
kann.
Wie Sie wissen, bin ich ja Fernsprecher.
Da der Apparat, auch während der Nacht, stets
besetzt bleiben muß, so hat man in den
4 Stunden Wache Zeit zum Lesen und Schreiben.
Ich habe mir schon von meinen Eltern mei=
nen geliebten Homer in deutscher Ausgabe
schicken lassen. Da wäre ich Ihnen nun wirk=
lich herzlich dankbar, wenn Sie mich mit
geistiger Nahrung etwas versehen wollten. Denn
die vermißt man so manchmal. Mit dem
Dichten ist es eine Sache. Obwohl ich Zeit und
Anregung genug hätte hat das Wort, das Sie mir
schrieben, doch in etwa Recht: Inter arma
silent musae[9]. Es ist zuviel, was man er=
lebt. Bis jetzt habe ich erste zwei Gedichte zu
stande gebraucht, von denen das erste noch
sehr der Feile bedarf. Ich schreibe sie anbei.
Und nun seien Sie vielmals gegrüßt
von Ihrem treuen
Walter Ackermann

Linke Seite
Übrigens hat unser Batln. die Nummer geändert und ist vom
Landwehr zu einem aktiven Batln. gemacht worden. Genaue Adr.
Gefr.[10] W.A. 1. Batt. Fußartl. Batln. 118 D. Feldpost 239[11].

[9] Latein. „Unter Waffen schweigen die Musen“
[10] Gefr. = Gefreiter
[11] 1. Batterie Fußartillerie-Bataillon 118 Deutsche Feldpost 239.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 09.06.2023 17:25:13 Gelesen: 134739# 2923 @  
@ volkimal [#2922]
Hallo Volkmar,

Das ist wirklich großartig, vielen Dank für Deine Überarbeitung! Ich habe wieder viel davon gelernt.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 10.06.2023 10:15:38 Gelesen: 134453# 2924 @  
Liebe Mitglieder,

Könnte mir jemand sagen, was die Abkürzung "t.v." in diesem Brief bedeutet?

Viele Grüße,

Emiel

---

13.6.17

Lieber Herr Oberlehrer!

Ihre Karte habe ich erhalten. Zwei
Neuigkeiten kann ich Ihnen ver=
kündigen. Von den 20 Offz. Asp.
haben ungefähr 13 die Prüfung
bestanden, unter denen auch ich
mich befinde. Alle, die an der
Prüfung teilgenommen haben, sind
heute Morgen auf Tropendienst=
fähigkeit untersucht worden. Ich
bin hier für t.v. befunden worden.
Mit der Einkleidung hat es noch
Zeit, da wir noch nicht eingeteilt
sind. Man wollte such nur sichern.
Mit herzlichem Gruß Ihr
treuer W. Ackermann

---


 
volkimal Am: 10.06.2023 14:38:24 Gelesen: 134313# 2925 @  
@ evwezel [#2924]

Hallo Emiel,

ich kann die Abkürzung zwar im Internet nicht finden (es gibt zu viele Seiten mit TV = Fernsehen), ich könnte mir aber vorstellen, dass es "Tropen-Verwendungsfähig" bedeutet.

In der drittletzten Zeile heißt es natürlich "Man wollte sich nur sichern"

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 10.06.2023 14:48:38 Gelesen: 134306# 2926 @  
@ volkimal [#2925]

Hallo Volkmar,

Vielen Dank! An dieser Möglichkeit hatte ich nicht gedacht, aber Du hast recht, vom Inhalt her macht das am meisten Sinn. Mit “such” statt “sich” habe ich mich natürlich vertan...

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 13.06.2023 10:56:30 Gelesen: 133055# 2927 @  
Liebe Sammelfreunde,

Ich zeige Euch mal wieder eine Feldpostkarte. Leider geschrieben mit Bleistift und deshalb nicht einfach zu entziffern. Hat jemand einige Ahnung was die fehlenden Wörter sein könnten?

Viele Grüße,

Emiel

---
14.5.17

Lieber Herr Oberlehrer!

O wie schön – Soldat zu sein.
Seit gestern Abend 7 Uhr habe ich
für 24 Stunden die (…)wache
übernommen. „Lieb Vaterland,
magst ruhig sein!“[1] In der
Batterie ist heute Morgen der
Dienst ausgefallen, wegen
Leutemangel. Als Wachstube ist
uns die leere(?) Stube 3 (…)
(…) angewiesen. Erwartet das
bei Ihnen nicht selige Er-
innerungen?

In Dankbarkeit Ihr Kanonier
Walter Ackermann

[1] Refrain von „Die Wacht am Rhein“, das deutsche Volks- und Soldatenlied des Jahres 1870.



 
Gauss Am: 13.06.2023 11:40:15 Gelesen: 133036# 2928 @  
Die Lücken kann ich leider nicht füllen. Am Ende heißt es wohl " Erweckt das ...Erinnerungen?".
 
evwezel Am: 13.06.2023 11:53:21 Gelesen: 133031# 2929 @  
@ Gauss [#2928]

Hallo Gauss,

Du hast recht, das klingt logisch and paßt auch besser im Schriftbild:

14.5.17

Lieber Herr Oberlehrer!

O wie schön – Soldat zu sein.
Seit gestern Abend 7 Uhr habe ich
für 24 Stunden die (…)wache
übernommen. „Lieb Vaterland,
magst ruhig sein!“[1] In der
Batterie ist heute Morgen der
Dienst ausgefallen, wegen
Leutemangel. Als Wachstube ist
uns die leere(?) Stube 3 (…)
(…) angewiesen. Erweckt das
bei Ihnen nicht selige Er-
innerungen?

In Dankbarkeit Ihr Kanonier
Walter Ackermann

[1] Refrain von „Die Wacht am Rhein“, das deutsche Volks- und Soldatenlied des Jahres 1870.

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 16.06.2023 16:25:28 Gelesen: 131867# 2930 @  
@ evwezel [#2929]

Hallo Emiel,

wir waren bei unserer Tochter und den Enkeln, da habe ich deinen Brief übersehen. Ich lese:

Lieber Herr Oberlehrer!

O wie schön – Soldat zu sein.
Seit gestern Abend 7 Uhr habe ich
für 24 Stunden die E??ingwache(?)
übernommen. „Lieb Vaterland,
magst ruhig sein!“[1] In der
Batterie ist heute Morgen der
Dienst ausgefallen, wegen
Leutemangel. Als Wachstube ist
uns die leere Stube 3 im
Rheineck(?) angewiesen. Erweckt das
bei Ihnen nicht selige Er-
innerungen?

In Dankbarkeit Ihr Kanonier
Walter Ackermann

Das Wort in der dritten Zeile fängt mit sehr großer Wahrscheinlichkeit mit "E" an. Auch "ing" kommt vermutlich vor. Mir fällt aber nichts passendes ein.
Weißt Du, wo Walter Ackermann im Mai 1917 war? Ich lese Rheineck, kann mich aber auch vertun.

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 16.06.2023 16:36:13 Gelesen: 131861# 2931 @  
@ volkimal [#2930]

Hallo Volkmar,

Volltreffer! Walter Ackermann war zu dieser Zeit tätig als Kanonier bei der Festung Ehrenbreitstein. Es handelt sich demnach um Fort Rheineck.

Viele Grüße,

Emiel
 
evwezel Am: 16.06.2023 22:11:47 Gelesen: 131772# 2932 @  
Liebe Sammelfreunde,

es ist höchste Zeit für ein neues Sütterlin-Rätsel. Es handelt sich wieder um eine Feldpostkarte und mir fehlt noch immer ein Wort. Hat irgend jemand eine Idee? Leider gibt es nicht viel Kontext.

Viele Grüße,

Emiel

---

Coblenz, den 19.11.16.

Sehr geehrter Herr Oberlehrer!

Als Stubenältesten der Stube 98 von 28 Mann (darunter
3 Seminaristen(?) [3] aus Eusk.[1] und ein Rheinbacher Gymnasiast[2])
erlaubt sich Ihnen viele Grüße zu senden

Ihr dankbarer

Walter Ackermann

[1] Euskirchen
[2] Siehe https://www.sg-rheinbach.de/unsere-schule/schulgeschichte


 
volkimal Am: 17.06.2023 00:25:13 Gelesen: 131723# 2933 @  
@ evwezel [#2932]

Hallo Emiel,

ich denke, dass du mit Seminarist richtig liegst. In Euskirchen gab es ein Lehrerseminar. Was war Walter Ackermann von Beruf?

In der ersten Zeile heißt es übrigens "Als Stubenältester der Stube 98 ..."

Viele Grüße
Volkmar
 
evwezel Am: 17.06.2023 11:12:17 Gelesen: 131505# 2934 @  
@ volkimal [#2933]

Hallo Volkmar,

Walter Ackermann war gerade 18 Jahre alt wenn er diese Feldpostkarte schrieb. Er war einer der ehemaligen Schüler von Franz und machte sein Abitur nach dem Krieg in 1919.

Viele Grüße,

Emiel
 
volkimal Am: 17.06.2023 11:38:39 Gelesen: 131491# 2935 @  
@ evwezel [#2934]

Hallo Emiel,

der Empfänger des Briefes war Lehrer. Der kannte das Lehrerseminar in Euskirchen [1] mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bzw. hat es vielleicht besucht.

Viele Grüße
Volkmar

[1] https://www.hans-dieter-arntz.de/jetzt_sind_die_tage.html
 
Angelika Am: 17.06.2023 16:04:14 Gelesen: 131416# 2936 @  
Hallo

ich habe gerade eine etwas ältere Postkarte aus meine Heimatort bekommen.

Wer kann lesen was da geschrieben steht?



Viele Grüße
Angelika
 
DERMZ Am: 17.06.2023 16:53:39 Gelesen: 131404# 2937 @  
Hallo Angelika

ich versuche es mal...

Guss aus Rossstall, den 28. April 1898
Liebe Doris! Entschuldige, daß ich dich schon wieder
belästige, das ... Futter hast du doch erhalten?
Es wird dich gerade nicht wundern, daß ich so ...
wegen dem Kreuz (?) an, die es ... Zt ja, ... ihr mehr ...

ich mich der es warte. Sei mir darum
nicht böse u sei so freundlich u. sorge dafür
daß ich Ihn bald bekomme. Nächste ...
soll ich nach Nürnberg u. da möchte ich ihn
doch haben. Schicken kannst du ihn per ...

... ihm herzl.
Dank für deine
Mühe u. innige
Grüße v. S. Ab.
Herzl Gruß Marie
...

...tag
... Marg. die läßt dich herzl Grüßen. Mir ist es jetzt schon leid um Sie.


So, ein paar Lücken sind noch da, ich hoffe Du kannst die Texte den entsprechenden Stellen auf der Karte zuordnen. Ich vermute es geht um ein neues Kleidungsstück, daß ein neues Innenfutter erhalten soll und bald gebraucht wird.

Beste Grüße Olaf
 
chris63 Am: 17.06.2023 18:35:37 Gelesen: 131368# 2938 @  
@ DERMZ [#2937]

Vorschlag für die Lücken

.....
belästige. daß blaue Futter hast du doch erhalten?
es wird dich gerade nicht wundern, daß ich so dräng
wegen dem Kragen, du weißt ja, wie ichs mache, wen(n)
ich auf etwas warte. Sei mir darum
nicht böse u. sei so freundlich u. sorge dafür
daß ich Ihn bald bekom(m)e. Nächste Woche
soll ich nach Nürnberg u. da möchte ich Ihn
doch haben. Schicken kannst du Ihn per Nachnahme.

Einstweilen herzl.
Dank für deine Mühe u.
innige Grüße v. d. ta.
Marie

herzl. grüße an ???

am Sonntag
scheidet Marg. sie läßt ...

grüsse Christof
 
volkimal Am: 18.06.2023 07:21:45 Gelesen: 131191# 2939 @  
@ Angelika2603 [#2936]

Hallo Angelika,

dank der guten Vorarbeit von Olaf und Christof war es leicht, die fehlenden Worte zu entziffern. Es ist nur nicht klar, wer Grüße bestellt hat.

Gruss aus Rossstall, den 28. April 1898
Liebe Doris! Entschuldige, daß ich dich schon wieder
belästige. Das blaue Futter hast du doch erhalten?
es wird dich gerade nicht wundern, daß ich so dräng
wegen dem Kragen, du weißt ja, wie ichs mache, wenn

ich auf etwas warte. Sei mir darum
nicht böse u. sei so freundlich u. sorge dafür
daß ich Ihn bald bekomme. Nächste Woche
soll ich nach Nürnberg u. da möchte ich Ihn
doch haben. Schicken kannst du Ihn per Nachnahme.

Einstweilen herzl.
Dank für Deine
Mühe innige
Grüße v. d. tr. (von deiner treuen)
Marie

Herzl. grüßen ???

am Sonntag
scheidet Marg. sie läßt Dich herzl Grüßen. Mir ist es jetzt schon leid um Sie.



Christof, du hast "bekom(m)e." geschrieben. Die Klammer kannst Du ruhig weglassen, denn oberhalb des "m" ist ein Verdopplungsstrich. Es soll also wirklich ein "mm" sein. Als Beispiel dazu ein Stempel aus Sommerfeld.

Viele Grüße
Volkmar
 

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