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Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Das Thema hat 10494 Beiträge:
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inflamicha Am: 24.11.2023 21:37:38 Gelesen: 135132# 10295 @  
Guten Abend,

mein Beleg kommt eher eintönig daher:



Der Fernbrief von Köln nach Berlin vom 13.11.1923 (PP 24) erforderte 10 Milliarden Mark Freimachung. Der Absender verwendete 50 Stück der durchstochenen Mi 323 BP, bei der Menge natürlich inkl. HT und PE. Die rückseitigen Marken blieben leider unentwertet. Durch den unpraktischen Durchstich sind einige Marken bei der Trennung beschädigt worden.

Gruß Michael
 
Dulfen1 Am: 25.11.2023 00:27:45 Gelesen: 134975# 10296 @  
@ Dulfen1 [#10291]

Danke Mümmel und Axel für die Aufklärung !

Hier etwas einfaches: 4 x 329 A auf portogerechtem Auslandsbrief vom 25.11.1923 :) von Weimar an die Publicitas in Bern.



Gruß Ulf
 
philast Am: 26.11.2023 15:45:38 Gelesen: 133822# 10297 @  
Hallo,

anbei der nächste 100-jährige Beleg:



Wertbrief von Erfurt 26.11.23 nach Eisenberg 27.11.23 über 2500 Mrd Mk.
Brief bis 250g 128 Mrd, Wert je 1 Mrd 20 Mio also 2500*0,02 Mrd = 50 Mrd, Einschreibgebühr 80 Mrd
macht zusammen 258 Mrd Mk : 4 = 64,5 Mrd Mk mit Marken freigemacht, unter anderem mit der 50 Mrd Mark gezähnt, die im November weniger häufig auftaucht als im Dezember 1923.

Geprüft wurde der Beleg durch den Infla Prüfer Zirkenbach.

Grüße
philast
 
Dulfen1 Am: 26.11.2023 18:20:43 Gelesen: 133715# 10298 @  
Sehr schöner Brief, danke für die Darlegung des Portos.

Ich habe vom ersten Gültigkeitstag der 26. Porto-Periode eine Briefvorderseite oder einen Päckchenabschnitt anzubieten. Verschickt am 26.11.1923 von Dresden nach Prag.

Frankiert mit 6 X 328A und 7 X 329A = 240 Mrd. Mark, 4-fach Aufwertung ergibt 960 Mrd Mark Porto.

Gewöhnlicher Brief ins Ausland kostete 320 Mrd Mark + 160 Mrd Mark je 20 Gramm.

Das Porto würde also passen für einen Briefgewicht 80 - 100 Gramm. Dafür ist das Papier allerdings viel zu dünn, die Punkte der Schreibmaschinenabschläge haben das Papier durchlöchert.

Das Porto für Päckchen kenne ich nicht, gibt es darüber Literatur ?



Gruß
Ulf
 
philast Am: 26.11.2023 19:44:47 Gelesen: 133567# 10299 @  
@ Dulfen1 [#10298]

Hallo,

in die CSR galt ein Sonderporto für Briefe (+ Postkarten),

bis 20 g 240 Mrd Mk, je weitere 20 g 160 Mrd im Zeitraum 26.11.-30.11.

Es gibt in diesem Zeitraum durchaus eine nennenswerte Anzahl Belege die "Voll" frankiert wurden, bei denen also keine Vervierfachung des Markennennwertes stattgefunden hat.

Grüße
philast
 
muemmel Am: 26.11.2023 21:49:33 Gelesen: 133326# 10300 @  
@ Dulfen1 [#10298]
@ philast [#10299]

1) Der von Ulf angegebene Gesamtbetrag von 240 Milliarden ist korrekt, denn es wurden 9 Marken der 329 und 6 Marken der 328 verklebt.

2) Wolfgangs Anmerkungen sind ebenfalls korrekt, sowohl was den Sondertarif für die CSR betrifft als auch den Hinweis, dass das mit der Vierfachaufwertung nicht von Allen richtig verstanden worden ist.

Fazit: Es handelt sich in diesem Fall um einen "voll frankierten" Brief der 1. Gewichtstufe bis 20 g zum ermäßigten Tarif von 240 Milliarden nach Prag. Gereicht hätten zur Frankatur Marken mit einem "Nennwert" von 60 Milliarden.

Herbstliche Grüße
Mümmel
 
Dulfen1 Am: 26.11.2023 22:33:09 Gelesen: 133260# 10301 @  
@ philast [#10299]
@ muemmel [#10300]

Danke für die Darlegung des Portos und für das Interesse !, ich habe leider nur den Michel Spezial u. Briefe-Katalog und dort wird das Sonderporto für die CSR erst ab 1925 erwähnt.

Ich zeige noch einen Novemberbrief, der heute seinen "100. Geburtstag" feiert und dessen Porto ich auch nicht erklären kann, :( über Literaturhinweise bin ich sehr dankbar!

Portopflichtige Dienstsache von Dresden nach Freital, frankiert mit 4 X 329A, also 80 Mrd Mark (X4= 320 Mrd Mark)

Brief ist komplett, unbeschnitten und etwas ramponiert, Rückseite uninteressant, kein Stempel, etc.



Liebe Grüße
Ulf
 
muemmel Am: 26.11.2023 22:57:49 Gelesen: 133189# 10302 @  
@ Dulfen1 [#10301]

Hallöle Ulf,

auch hier handelt es sich um eine sogenannte "Vollfrankatur". Eine 20-Milliarden-Marke hätte gereicht.

Gut´s Nächtle
Mümmel
 
muemmel Am: 27.11.2023 17:35:52 Gelesen: 132337# 10303 @  
Guten Abend,

ich versuche es heute mal mit einer Einzelfrankatur:



Fernbrief vom 1.10.23 (Ersttag der Portoperiode 19) ab Frankfurt am Main nach Goslar und portorichtig mit einer MiNr. 309 AWa frankiert.

Regnerische Grüße
Mümmel
 
10Parale Am: 27.11.2023 20:06:15 Gelesen: 132242# 10304 @  
@ forum,

jetzt ist mir auch mal zufällig ein Inflationsbeleg untergekommen.



Deutsches Reich 1922, Michel Nr. 346 20 Pfg., Flug auf Luftpostbrief "HANNOVER - LEIPIG 13.7" roter Ra3 "Leipzig" + Ra "13/7 ZURÜCK nach"

Der Empfänger war nicht zu erreichen, mit Hinweis:

"Ohne nähere Bezeichnung (Stand, Wohnung usw.) nicht zu ermitteln Briefpostamt Leipzig"

Wie das rückseitige Porto von 5.600.000 Mark zustande kommt, entzieht sich meiner Kenntnis.

Nicht mein Sammelgebiet, aber lustig anzusehen. Ein genaues Stempeldatum ist auch dem Abschlag leider nicht zu sehen.

Liebe Grüße

10Parale
 
Dulfen1 Am: 27.11.2023 21:35:12 Gelesen: 132202# 10305 @  
@ 10Parale [#10304]

Moin,

der Brief ist 1924 verschickt worden, also kein Inflationsbrief.

Die auf dem Brief verklebten 308 A sind als Verschlussstreifen für die Oberklappe verwendet worden, also ungültig und deshalb nicht entwertet.

Es gab etliches postfrisches Material aus der Infla-Zeit, was so noch "aufgebraucht" wurde.

Adressat und Empfänger ähneln sehr, vielleicht war es gewünscht, dass der Brief Retour ging.

Liebe Grüße
Ulf
 
lueckel2010 Am: 27.11.2023 22:00:02 Gelesen: 132191# 10306 @  
@ 10Parale [#10304]

Der gezeigte Beleg hat mit dem Thema nun aber überhaupt nichts zu tun!

Die vorderseitig verklebte Marke, Mi.-Nr. 346 (Holztaube IV) erschien am 11. 1. 1924. Sie hatte einen Nennwert von 20 Reichspfennig.

Portoberechnung:

Gebührenperioden vom 1.12 1923 - 31. 12. 1924 bzw. ab 1. 1. 1925 - 31. 7. 1927: Fernbrief bis 20 g = 10 Reichspfennig + Luftpostzuschlag = 10 Reichspfennig(?) Vermutung: Luftspostzuschläge sind in den mir zugänglichen Unterlagen nicht aufgeführt.

Das Stempeldatum kann demnach nur aus den Jahren 1924 - 1927 sein.

Die rückseitig verklebten Inflamarken kann man, da sie nur bis zum 30. 11. 1923 gültig waren, als eine Art "Verschlussetiketten" deuten.

Moin aus Ostfriesland, lueckel2010
 
Dulfen1 Am: 27.11.2023 22:10:12 Gelesen: 132184# 10307 @  
@ muemmel [#10302]

Oh!, jetzt bin ich 2 mal darauf reingefallen, und ich rätsel und rätsel über die Portozusammensetzung, danke Mümmel!

Hier jetzt mal ein E-Brief mit tatsächlicher 4-fach Aufwertung.

Verschickt am 28.11.1923 von Barmen-Unterbarmen nach Ebersbach a.d.Fils, Ankunftstempel 29.11.1923.

Frankiert mit 2X 329B mit erstaunlich gutem Durchstich = 40 Mrd Mark ; 4-fach Aufwertung = 160 Mrd Mark
Portogerecht: 80 Mrd Mark Briefporto (1.Gewichtsstufe/Fernverkehr) + 80 Mrd Mark Einschreibegebühr.



Gruß Ulf
 
inflamicha Am: 27.11.2023 22:34:48 Gelesen: 132144# 10308 @  
@ lueckel2010 [#10306]

Guten Abend!

Die vorderseitig verklebte Marke, Mi.-Nr. 346 (Holztaube IV) erschien am 11. 1. 1924. Sie hatte einen Nennwert von 20 Reichspfennig.

So ganz stimmt das auch wieder nicht. Die Reichsmark (= 100 Reichspfennig) wurde erst durch das Münzgesetz vom 30. August 1924 eingeführt. Die 20 Pfg. Holztaube hatte also allenfalls einen Nennwert von 20 Rentenpfennig.

Gruß Michael
 
lueckel2010 Am: 27.11.2023 23:18:51 Gelesen: 132114# 10309 @  
@ inflamicha [#10308]

Hallo,

"Asche auf mein Haupt", und vielen Dank für die Korrektur!

Da habe ich zu vorgerückter Stunde wohl ein wenig "gepennt".

Daher: Moin (= gute Nacht), lueckel2010
 
inflamicha Am: 28.11.2023 21:38:06 Gelesen: 130755# 10310 @  
@ lueckel2010 [#10309]

Guten Abend!

Alles nicht so tragisch. ;-)

Wie sich das mit dem 4-fachen Nennwert in manchen Köpfen festgesetzt hat zeigt mein heutiger Beleg:



Der Brief wurde am 4.12.1923 (PP 27a) vom Konzern Kaniss in Charlottenburg an Herrn Kisch in Berlin SW 68, also innerorts, verschickt. Das Porto betrug 5 Rentenpfennig oder 50 Milliarden Papiermark. Der Absender verklebte mit den Mi-Nrn. 324 AP, 326 AP und 2mal 333 AP nur 12,5 Mrd. Mark, die wie gedacht mal 4 gerechnet die nötigen 50 Mrd. Mark ergeben sollten.

Dummerweise galt die Vierfachrechnung nur bis 30.11.1923, jetzt waren die Marken nur wieder so viel wert wie draufstand. Es fehlten also 37,5 Mrd. Mark bzw. 3,75 Rentenpfennig. Davon wurde das Eineinhalbfache, mindestens aber 10 Rentenpfennig als Nachporto vom Empfänger erhoben (ganz unfrankiert wäre also der gleiche Betrag zu zahlen gewesen).

Der Empfänger war jedoch nicht bereit das Nachporto zu zahlen und verweigerte die Annahme. Das Zielpostamt strich (entlastete) den Betrag also in seinem Einnahmenachweisbuch, brachte die Stempel "ENTLASTET S.W.68" sowie "ZURÜCK" an und sandte den Brief an den Absender zurück. Dieser "durfte" dann die 10 Pfennig Nachporto zahlen.

Gruß Michael
 
Dulfen1 Am: 28.11.2023 22:45:41 Gelesen: 130687# 10311 @  
Haute Abend zeige ich eine 4-Fach-Frankatur der Firma Fichtel & Sachs vom 28.11.1923.

Per Einschreiben und Eilboten von Schweinfurt nach Hohenlimburg, Ankunftstempel 29.11.1923

Porto: 329A X 4 = 80 Mrd MK X 4 = 320 Mrd Mk.; 80 Mrd Mk Briefporto, 80 Mrd Mk Einschreibegebühr und 160 Mrd Mk Eil-Zustellgebühr.



Gruß Ulf
 
axelotto Am: 29.11.2023 07:47:26 Gelesen: 130035# 10312 @  
Morgen,

Den Brief habe ich nur aus einem Grund erworben, er hat ein Gitterstempel von Berlin, den ich noch nicht in meiner Sammlung hatte.

Berlin NW * 7 m



Das es ein Brief aus der Infla Zeit ist, hoffe ich jedenfalls, ist für mich Nebensache.

Ich habe dann mal versucht das Porto von 760 Mark zu ermitteln, die Zeit hätte ich auch anders verbringen können.

Ich hoffe er passt zu diesen Thema.

Gruß Axel
 
inflamicha Am: 29.11.2023 10:59:41 Gelesen: 129743# 10313 @  
@ axelotto [#10312]

Ich habe dann mal versucht das Porto von 760 Mark zu ermitteln, die Zeit hätte ich auch anders verbringen können.

Guten Morgen Axel, willst Du uns damit sagen dass Du über Gebührenberechnung verzweifelt bist? Da kann Dir geholfen werden:

Portoperiode 13: Brief 2. Gewichtsstufe 120 Mark, Behandlungsgebühr 80 Mark und Versicherungsgebühr 560 Mark (80 Mark pro angefangene 1.000 Mark Wertangabe) macht zusammen 760 Mark, somit ist der Wertbrief tarifgerecht frankiert.

Gruß Michael
 
axelotto Am: 29.11.2023 17:16:32 Gelesen: 129107# 10314 @  
@ inflamicha [#10313]

Na prima, ja Du hattest recht, ich war verzweifelt, die Behandlungsgebühr hatte ich nicht auf dem Schirm.

Ist sowieso nicht mein Gebiet. Wollte Euch nur mal den Brief zeigen.

Danke für Aufklärung.

Gruß Axel
 
Dulfen1 Am: 29.11.2023 18:40:37 Gelesen: 129005# 10315 @  
@ inflamicha [#10313]

Moin Michael,

bei der Angabe der Wertangabe ist dir wohl eine Null verlorengegangen, müssten 80 Mark pro angefangene 10.000 Mark Wertangabe sein.

Danke, dass Du das immer so bereitwillig erklärst, ich habe bei der Portobestimmung immer große Probleme ! (siehe weiter oben)

Hier noch ein Brief (desolat) aus der 26. PP.

Für einen Fernbrief der 2. Gewichtsstufe verlangte man 112 Mrd Mark Porto (!). Hier dargestellt mit 3 X 325 A, 327 A und 329 A, macht 28 Mrd Mark, das Ganze ergibt dann X 4 die besagten 112 Mrd Mark.



Gruß Ulf
 
inflamicha Am: 29.11.2023 19:04:51 Gelesen: 128989# 10316 @  
@ Dulfen1 [#10315]

Hallo Ulf,

da hast Du natürlich recht. Ist schon ein Kreuz mit den ganzen Nullen. ;-)

Gruß Michael
 
Dulfen1 Am: 01.12.2023 21:48:16 Gelesen: 127508# 10317 @  
Heute vor Jahren 100 kam auch für die Briefmarken die Einführung der Rentenmark. Im Dezember 1923 konnten parallel beide Währungen benutzt werden.

10.000.000.000 Marken waren dann 1 Rentenpfennig (da sind sie wieder die vielen Nullen).

Hier ein Einschreibebrief vom 04.12.1923 von Berlin-Schöneberg nach Nienburg an der Weser, Ankunftstempel 05.12.1923.

40 Rentenpfennig Porto (Fernbrief 2. Gewichtsstufe 20 Pf. + 20 Pf. Einschreibegebühr).

Vorderseitig dargestellt mit 29 Rentenpfennig (Mi.Nr.338 und 340)
Rückseitig 10 X 326A und 18 X 327A = 110 Mrd. Mk = 11 Rentenpfennig



Gruß Ulf
 
muemmel Am: 01.12.2023 22:55:33 Gelesen: 127431# 10318 @  
Guten Abend,

meinen heutigen Beleg konnte man noch mit einer Marke frankieren:



Gelaufen am 9.10.23 (Letzttag der Portoperiode 19) von Heiligenhaus an das Bürgermeisteramt in Gruiten und portorichtig mit einer MiNr. 309 APa frankiert. Gruiten liegt zwischen Düsseldorf und Wuppertal und wurde 1975 nach Haan eingemeindet.

Frostige Grüße
Mümmel
 
BD Am: 02.12.2023 08:51:32 Gelesen: 126482# 10319 @  
Hallo Ulf,

das ist ein wunderbarer Dezemberbrief, besser kann man die Besonderheit der Mischfrankatur zwischen Marken zu Rentenmark und Papiermark nicht zeigen.

Gratuliere zu dem Beleg.

Schon am 24.11. wurde die neuen Gebühren ab.1.12.den Postämtern bekanntgegeben.Also schon vor Beginn der Periode ab dem 26.11.1923.
Es bestand an dem Tag von Seiten der Reichspost kein Vertrauen, das die Umrechnung 1 Rentenmark = 1 Billion Papiermark von Dauer sein könnte.
Siehe Vorbemerkungen.

Beste Grüße Bernd


 

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