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Thema: Rumänien für Sammler
Das Thema hat 1100 Beiträge:
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Heinz 7 Am: 12.05.2023 10:57:18 Gelesen: 72084# 1051 @  
@ 10Parale [#1050]

Ich gratuliere zu der schönen Bildpostkarte aus den Niederlanden nach Rumänien.

Bei den Vorbereitungen auf das Symposium ist mir eine Grossfrankatur auf Fragment in die Hände gekommen; 950 Bani wurden als Neunzehnerblock verklebt; ursprünglich waren es sogar wohl 20 Marken, denn der dritte Stempel ist unvollständig und deutet auf das Fehlen der 5. Marke in der ersten Reihe hin.

Leider ist das Fragment nicht in gutem Zustand und einzelne Marken weisen Mängel auf. Dennoch können solche Stücke sehr interessant sein.

Wir haben in der ARGE einen Spezialisten für Plattierungen dieser Ausgaben.

Ich nehme aber an, dass es von dieser Marke auch grössere ungebrauchte Einheiten gibt, sodass für Plattierungen genügend Material zur Verfügung steht.

Wir sind gespannt auf den Vortrag zu der Ausgabe König Ferdinand am Symposium am 28.5.2023. Schade, dass Du Dich abgemeldet hast.

Freundliche Grüsse

Heinz


 
Gerhard Am: 12.05.2023 11:02:59 Gelesen: 72078# 1052 @  
@ Heinz 7 [#1051]

Interessante Info zur Plattierung; ich meine in der 3. Reihe auf der driten Marke einen weißen Winkel in der Schraffur hinter dem Kopf zu erkennen. Wenn ja könnte das ein Feldmerkmal oder gar palttenfehler sein ? :-)

MphG
Gerhard
 
Heinz 7 Am: 12.05.2023 11:14:21 Gelesen: 72075# 1053 @  
@ Heinz 7 [#1051]

Das muss ich jetzt einfach zeigen!

Beim weiteren Sortieren ist mir aufgefallen, dass die Frankatur ursprünglich sogar aus 40 (!) 50 Bani-Marken bestanden haben muss = 2000 Bani!

Heute präsentiert sich das Poststück wie folgt:

a) links knittriges Fragment mit Zwanzigerblock, ziemlich beschädigt
b) daneben knittriges Fragment mit Neunzehnerblock, einige Beschädigungen

die 10. Marke der ersten Reihe ist abgefallen und wohl für immer verloren.



Natürlich ist es schade, dass dieser imposante Vierzigerblock nicht mehr existiert und dass die Teilstücke ziemlich lädiert sind. Es erinnert mich etwas an eine "Saurier-Rekonstruktion", wenn aus den Einzelknochen das ursprüngliche Wesen rekonstruiert wird.

Heinz
 
Gerhard Am: 12.05.2023 11:44:45 Gelesen: 72064# 1054 @  
@ Heinz 7 [#1053]

Klasse !
 
Heinz 7 Am: 20.05.2023 10:57:35 Gelesen: 70562# 1055 @  
@ Heinz 7 [#1051]

Letzter Aufruf zum Symposium der ARGE Rumänien

Liebe Sammlerinnen, liebe Sammler

Am 28. Mai 2023 findet das Symposium der ARGE Rumänien statt, in D – Essen, im Hotel Bredeney, von 9.30 – 14.00 Uhr. Theodor-Althoff-Strasse 5, 45133 Essen, Tel. +49 (0)201 / 769-0. Mehrere interessante Vorträge von fünf verschiedenen Philatelisten warten auf Sie. Um 13 Uhr führen wir ein offenes Arbeitstreffen (einen «Workshop») durch zum Thema:

Briefmarkenausgabe Fürstentum Moldau 1858. 2. Ausgabe: 80 Parale auf bläulichem Papier; Michel Nr. 7 ax. Wieviele UNGEBRAUCHTE Exemplare existieren heute noch von dieser seltenen Marke?

Zu diesem «Workshop» sind auch Teilnehmer eingeladen, die nicht Mitglieder unserer ARGE sind.

Daneben treffen wir uns auch an der IBRA 23, siehe http://www.ibra2023.de, am Donnerstag (25.5.) 10 Uhr am Stand der ARGE Rumänien 7-54 und zur Eröffnung, wir sehen uns Rumänien-Sammlungen an von verschiedenen Ausstellern (Donnerstag / Freitag) und treffen uns zu einem gemeinsamen Nachtessen (Freitag). Informationen dazu finden Sie auf unserer Webseite http://www.arge-rumaenien.ch (Rubrik: «Mehr über uns»).

Während der Ausstellung (Donnerstag bis Sonntag) erreichen Sie mich via email (bluewin). Mein mobiles Telefon wird während diesen Tagen nur gelegentlich eingeschaltet sein.

Verpassen Sie nicht, diesen Grossanlass der Philatelie zu besuchen. Wir freuen uns auf ein Kennenlernen bzw. auf das Wiedersehen.

Herzliche Grüsse
Heinz ...
 
Laudano Am: 20.05.2023 18:16:38 Gelesen: 70487# 1056 @  
Hallo, Gemeinde,

die Fa. Primus bietet derzeit in einer Werbeaktion diesen unverausgabten Viererblock für sagenhafte 9,95 Euro an (Scan aus Prospekt, daher die Falte):



Katalogwert lt. Primus 4 x 240.- Euro. Man könnte in Versuchung kommen. Aber sammelt dies jemand?

Gruß von Laudano
 
Martin de Matin Am: 20.05.2023 19:21:35 Gelesen: 70479# 1057 @  
@ Laudano [#1056]

Etwas zur Preisentwicklung dieser Marke. 1993 wurde der komplette Satz mit 5300 DM bewertet. Davon entfielen 4200 DM auf die 80 Bani und 260 DM auf die 60 Bani. Die 80 Bani war damals auch die am seltensten vorkommende Marke des Satzes und kam praktisch nicht einzeln auf Auktionen nicht vor. Sätze wurden damals auch in der Regel zu einem hohen Preis verkauft. 2017 wird der Satz mit 4300 Euro bewertet davon entfallen 2500 Euro auf die 60 Bani und 240 Euro auf die 80 Bani und jeweils mindestens 100 Euro für jeweils die anderen Werte.

Ich meine nach der Euroeinführung habe ich bei Köhler erstmals grössere Bestände dieser Ausgabe gesehen. Über die Menge der 60 Bani kann ich im Monent nichts sagen, aber die 80 Bani hatte die deutlich geringste Anzahl der anderen Wertstufen. Danach tauchten immer wieder grössere Einheiten (grösser als 4er-Block) wobei die 80 Bani bei weiten nicht so nicht häufig war. Momentan sieht man Auktionsausrufe zwischen 350 und 800 Euro für einen 4er-Block Satz ohne die 60 Bani. Wobei die höheren Ausrufe keinen Zuschlag erhalten. Ich denke ein realistischer Zuschlagspreis läge zwischen 100 und 150 Euro. Bei dem Angebot steht glaube ich sinngemäß solange der Vorrat reicht.

Gruss
Martin
 
Laudano Am: 20.05.2023 19:58:13 Gelesen: 70466# 1058 @  
@ Martin de Matin [#1057]

Hallo Martin,

herzlichen Dank für die Infos. Ich werde das Ganze dann auf jeden Fall testen. Bei noch nicht einmal 10 Euro kann man wohl nichts falsch machen.
 
bignell Am: 20.05.2023 22:13:34 Gelesen: 70444# 1059 @  
@ Laudano [#1056]

Im Ferchenbauer-Handbuch notiert die Marke mit 1.200 für *, 2.300 für **. Aber vielleicht sind inzwischen weitere Archivbestände aufgetaucht, die den Preis gedrückt haben.

Liebe Grüße,
harald
 
Laudano Am: 21.05.2023 07:56:17 Gelesen: 70299# 1060 @  
@ bignell [#1059]

Das halte ich auch für wahrscheinlich, denn dieses Angebot von Primus erhielt ich jetzt bereits zum zweiten Mal.

Gruß
Harry
 
Heinz 7 Am: 01.06.2023 11:44:40 Gelesen: 68092# 1061 @  
@ Heinz 7 [#1049]

Guten Tag

Eine tolle Weltausstellung ist zu Ende gegangen. Meine Gesamteinschätzung war fast ausschliesslich positiv (siehe IBRA-Thema).

Die Rumänien-Sammler hatten einen Grossauftritt in Essen! Viele Aussteller waren hier, und es wurde auch kräftig die Werbetrommel gerührt für die nächste Weltausstellung in Bukarest im April 2024!

Betrachten wir an dieser Stelle die Ausstellungserfolge der Rumänien-Exponate.

Traditionelle Philatelie Europa (2 B)
Exponat 397-401: Romania 1871-1872: Gold (90 P.)

Postgeschichte Europa (3 B)
Exponat 1648-1655: Foreign Posts in the Romanian Territories 1811-1878: Grossgold (96 P.)
Exp. 1656-1663: Romania: The earliest seven issues of Adhesives - Postal Stamps 1858-1872: Gross-Vermeil (88 P.)
Exp. 1681-1685: Zur Postgeschichte der Donaufürstentümer (Rumänien) 1852 bis zum Weltpostvertrag // Allgemeinen Postvertrag (1. Juli 1875): Gross-Vermeil (85 P.)

Aerophilatelie (5)
Exp. 3032-3038: Air mail sent by CFRNA und CIDNA: Gross-Vermeil (88 P.)

Maximaphily (8)
Exp. 3223-3229: Sammlung nicht anwesend
Exp. 3237-3243: The Leaders of the World - p.1: Monarchs: Gross-Vermeil (88 P.)
Exp. 3244-3250: Female Personalities: Vermeil (83 P.)

Revenue (9)
Exp. 2787-2794: Romania, the earliest issues of adhesive Revenues 1872-1911: Gold (91 P.)
Exp. 2795-2802: German occupation in Romania on Romanian Revenues 1917-1918: Gross-Vermeil (85 P.)

Offene Klasse (11)
Exp. 3462-3468: Hermann Oberth - Father of space flight: Gross-Silber (78 P.)

Jugend (14)
Exp. 3534-3537: Ballet: Gross-Vermeil (87 P.)

Literatur (15):
15A.14: F.I.P. Exhibition and Congresses_ Vermeil (83 P.)
15A.44: Repression and Population Movement in Romania 1921-1964, Vol. 1+2: Gold (90 P.)
15A.45: Corespondenta Postala (...) 1914-1921, Vol.1: Romania - Vechiul Regat (1916-1918): Gold (90 P.)
15A.46: Anii 1919-1921 Romania Mare - Un Ideal devenit realitate: Gold (90 P.)
Digitale Literatur (15F)
15F.23: http://www.e-filatelia.ro: Gross-Silber (78 P.)

Es ist nicht einfach, diese Resultate zu verstehen und zu kommentieren. Vor allem ein Vergleich zwischen den Gruppen ist sehr schwierig; es werden nicht "Äpfel mit Birnen" verglichen, sondern die "Früchte" liegen noch weiter auseinander, scheint es mir.

Ohne die Begründungen der Jury zu kennen sind Kommentare sehr schwierig.

Einzelne Aussteller*innen dürften wohl zufrieden nach Hause gekehrt sein, mindestens einer war wohl bitter enttäuscht; zu Recht, meine ich. Ich hoffe, er lässt sich nicht entmutigen.

Heinz
 
Heinz 7 Am: 09.06.2023 15:57:27 Gelesen: 66257# 1062 @  
@ Heinz 7 [#1061]

Eine ungebrochen hohe Nachfrage nach guten Stücken aus der Rumänien-Philatelie führte einmal mehr zu hohen Auktions-Ergebnissen. Bei Corinphila in Zürich kam gestern eine relativ kleine, aber hochwertige Partie zur Versteigerung:

Hungarian Post Offices in Romania; Dr. Geza Homonnay collection, part 1-
Lose 2647-2701, also nur 55 Lose

Unverkauft blieben nur sehr wenige Lose, bei den meisten entzündete sich hingegen eine Bieterschlacht, die in teils erstaunliche Höhen führte.

Dass es bei Los 2670 nicht beim Ausruf von CHF 750 bleiben würde, war abzusehen



Ein Zuschlagpreis von CHF 10'000 war dann aber doch sehr viel.

Die Kenner des Buches von Dr. Ferenc Nagy trafen viele "alte Bekannte" wieder an. Der Autor hatte seine Sammlung an Dr. Homonnay weiterverkauft, viele Farb-Fotos aus seinem Buch wurden nun in Zürich verkauft. So auch ein Unikat aus der Sammlung Edwin Müller



Der Erlös wird die Erwartungen weit übertroffen haben. Nur sehr vereinzelt waren preisgünstige Käufe möglich.

Auf den zweiten Teil der Auktion dürfen wir gespannt sein.

Heinz
 
Laudano Am: 13.06.2023 08:31:17 Gelesen: 65484# 1063 @  
@ bignell [#1059]
@ Martin de Matin [#1057]

Zur Zeit werden diese Marken, insbesondere der Viererblock,



bei eBay angeboten wie Sauerbier. Ich nehme an, Händler wie z. B. Primus besitzen davon offenbar noch etliche Mengen, und das Interesse daran wird weiter sinken.

Nun sind 9,95 Euro, die ich dafür bezahlt habe, nicht die Welt. Aber, wenn selbst das offensichtlich zuviel zu sein scheint...

Gruß
Harry
 
10Parale Am: 13.06.2023 22:23:13 Gelesen: 65345# 1064 @  
@ Heinz 7 [#1062]

Du zeigst uns wunderbare Belege. Auch aus der stillen Betrachtung kann wohltuende Energie gesogen werden. All die Zuschläge liegen jenseits von Gut und Böse in einer anderen Welt. Ich hoffe, wir können uns noch sehr lange mit dieser High Price Philatelie beschäftigen. Sie ist das Salz in der Suppe.

Wir sollten uns heute schon die Frage stellen, was morgen wertvoll sein könnte und auch für unsere nachfolgenden Generationen sammeln.

Liebe Grüße

10Parale
 
Heinz 7 Am: 27.06.2023 11:25:43 Gelesen: 61877# 1065 @  
@ 10Parale [#1064]

Ganz abseits der "High price philately" kann man sich auch wunderbar beschäftigen mit kleinen Werten.



Dieses Angebot habe ich heute gesehen. Kosten: 40 Euro.

Diese Farbenvielfalt! Genial. Wie viele "grün" finden wir? Wie viele "blau"?

Heinz
 
Heinz 7 Am: 27.06.2023 11:29:59 Gelesen: 61875# 1066 @  
@ Laudano [#1063]

Es ist garantiert NICHT zu viel.

Der Viererblock ist schön, ein Hingucker, und gar nicht häufig, gemäss bisheriger Meinung. Auch wenn nun offenbar ein grösseres Angebot vorhanden ist? Ich kann dazu nichts sagen.

Ausser: Gratulation zum Kauf!

Heinz
 
Gerhard Am: 27.06.2023 14:34:33 Gelesen: 61772# 1067 @  
@ Heinz 7 [#1065]

Hallo Heinz,

würde spontan mal antworten 5-6 Grüne und 5 Blaue, zudem in Tönen; spannende Bearbeitung. Wie viele katalogmässig aufgeführte Farben hast Du zu bieten?

MphG
Gerhard
 
Laudano Am: 27.06.2023 15:37:18 Gelesen: 61751# 1068 @  
@ Heinz 7 [#1066]

Hallo Heinz,

ich besitze zwei dieser Exemplare und eine Einzelmarke, fand aber damit bei eBay bisher keinen Anklang. Dann behalte ich sie und freue mich daran.

Grüße aus Berlin
Harry
 
Heinz 7 Am: 27.06.2023 23:19:18 Gelesen: 61695# 1069 @  
@ Gerhard [#1067]

Es ist interessant: genau diese 9. Ausgabe wurde am Symposium der ARGE Rumänien 2022 ausführlich besprochen.

Dabei wurde erwähnt, dass die Katalogisierungs-Tiefe für die Ausgaben nach 1872 markant abnahm. Während für die 1.-8. Ausgabe jede erdenkliche Variante auch katalogisiert wurde, ist dies für die 9. Ausgabe (ff) nicht mehr der Fall.

Als "schlimm" muss man wohl die Situation bei Michel bezeichnen. Da werden fast keine Farbunterschiede aufgeführt, von den Nuancen bei der Zähnung ganz zu schweigen.

Die 5 Bani-Marke grün kann nur die Mi Nr. 50 sein, da gibt es nur 2 Katalogeinträge:

50 a) grün auf grünlich
50 b) russischgrün auf grünlich

bei der 10 Bani-Marke blau gibt es zwei Möglichkeiten:

Mi Nr. 39 (Pariser Buchdruck): Michel listet nur "blau"
Mi Nr. 45 (Bukarester Druck von Pariser Platten):
45 a) blau auf gelblich
45 b) schwarzblau auf gelblich
45 c) ultramarin auf gelblich

Der Schweizer Briefmarkenkatalog "Zumstein" war bei dieser Ausgabe viel besser, vor allem, weil er die Zähnungsvarianten berücksichtigte.

Aber am weitesten hilft uns meines Wissens auch hier der rumänische CMPR:

CMPR 39: albastru
39 b) albastru viu
39 c) albastru dechis
45 a) albastru
45 b) albastru laptos
45 c) albastru aprins
45 d) albastru verzui
45 e) albastru negricios
45 f) albastru indigo
45 g) ultramarin
45 Ba) albastru-ultramarin dechis, tip. II
45 Bb) albastru mat, Tip. II

50 a) verde dechis
50 c) verde-albastru (50 b ist keine Farbnuance)
50 d) verde-albastru pal
50 e) verde-albastru dechis
50 f) verde-albastru inchis

Die reale Vielfalt findet also in der Katalogisierung ihren Niederschlag



An diesen ungebrauchten Viererblocks sieht man übrigens gut gewisse Unterschiede zwischen der Nr. 39 und der Nr. 45.

Freundliche Grüsse

Heinz
 
Gerhard Am: 28.06.2023 08:23:40 Gelesen: 61621# 1070 @  
@ Heinz 7 [#1069]

Was Michel wann, wo und vor allem warum aufschlüsselt, wird wohl ewig sein Geheimnis bleiben. Wir können ja nur froh sein, wenn er in der Kopfzeile bspw. vorkommende Zähnungsunterschiede aufführt, manchmal sogar mit den dazu gehörigen Nummern. Er weiß es nicht besser wäre eine Antwort, die aber so nicht stimmen kann, da er, wie alten Katalogen häufig zu entnehmen, einiges durchaus wußte (weiß?). Wenn ich allerdings im Klassik und Semiklassikbereich die Farbbezeichnung blau lese, erwarte ich, ohne je eine Marke gesehen zu haben immer Töne.

Nachvollziehbar ist das für mich alles nicht, dass das deutsche Standartwerk hochmütig entscheidet, was den Sammler interessiert oder nicht. So wird durch verkürzte Eintragungen seit langem regelmäßig Geld gespart, auf Kosten der wißbegierigen Sammler indem man diese Informationen nach und nach reduziert. Ab und zu gibt es groß angekündigte "Überarbeitungen", die oft wenig wirklich Neues offenbaren. Es bleibt mir und vielleicht auch vielen anderen Sammlern dann nur übrig entsprechende Zusatzbemerkungen im Katalog vorzunehmen, falls ausreichend Platz vorhanden ist, oder gleich in entsprechende Länderkataloge zu investieren, was oftmals mit sprachlichen Hürden versehen ist.

Ob wir noch eine in unseren Augen angemessene Katalogisierungstiefe erleben werden, wie Du so schön formulierst wage ich zu bezweifeln.

MphG
Gerhard
 
10Parale Am: 29.07.2023 12:25:22 Gelesen: 55015# 1071 @  
@ Heinz 7 [#1069]
@ Gerhard (#1070)

Andererseits, genau aus diesem Grund gibt es ja Arbeitsgemeinschaften (und philaseiten!), um "Katalogisierungstiefe" (ein schöner Ausdruck!) zu ergründen. Ich möchte den Michel da nicht unbedingt kritisieren. Selbst Experten bedienen sich noch der "alten" Literatur. Die 9. Ausgabe hat nicht nur Tiefe, sondern auch Breite.

Unter Breite würde ich dann auch die Kombination "FARBE" und "STEMPEL" verstehen.

Apropos Stempel, ich zeige heute eine illustrierte Postkarte, die am 05.01.1931 von BRASOV (Kronstadt) nach BERN in die Schweiz lief. Die Postkarte lief als Drucksache (ohne Hinweis darauf, doch laut Marinescu sind 2 Lei der Tarif dafür in dieser Periode, Tabelle Nr. 233) und wurde mit einer 2 Lei Marke, Michel Nr. 378, König Karl II. freigemacht. Hier haben wir einen CURSA II Stempel von BRASOV.

Die Ansichtsseite zeigt ein Bauernpaar aus der Gegend rund um Hermannstadt (Sibiu) in einer originaltypischen Tracht. Interessant finde ich auch den Hinweis auf einen Bibelvers aus dem 5. Buch Moses:

Der Herr aber, der selber vor Euch hergeht, der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen. Fürchte dich nicht und erschrick nicht!

Liebe Grüße

10Parale

 
10Parale Am: 02.08.2023 19:48:48 Gelesen: 54035# 1072 @  
@ Pepe [#32]

von einem anerkannten Rumänien-Sammler habe ich diese Michel Nr. 27 ersteigern können, ein sehr breitrandiges, farbfrisches Stück. Der Stempel von Galati (15. September 1871) ist bei Kiriac Dragomir (Stampilografie Postala) als der kleine Stempel III von Galati dokumentiert. (ohne Ornament) - Seite 108, Figur 100. Er geht noch in die Nachbarmarke hinein.

Liebe Grüße

10Parale


 
Heinz 7 Am: 09.08.2023 14:48:07 Gelesen: 52665# 1073 @  
@ 10Parale [#1072]

Sehr schön, Stephan.

Der Stempel wurde korrekt identifiziert, aber kann es sich nicht um fig. 100, handeln, sondern es müsste fig. 500 sein.

Der Stempel war doch eine Weile im Einsatz und so kam er nicht nur auf der 8. Ausgabe Rumäniens vor (Carol I. mit Backenbart), sondern auch auf Ausgaben der 6. und 7. Ausgabe. Anbei zeige ich einen Vollstempel auf einem Paar der Nr. 17 (6. Ausgabe).



Herzliche Grüsse

Heinz
 
10Parale Am: 10.08.2023 15:14:57 Gelesen: 52494# 1074 @  
@ Heinz 7 [#1073]

Ja, es ist natürlich Figur 500, wie du sagst. Sehr ansprechend, das waagrechte Paar mit dem schönen Stempel von Galati. Hier könnte man sich auch eine kleine Chronologie zulegen, fände man nur genügend Stempel mit fortlaufendem Datum.

Irgendwo hast du mal geschrieben, dass du nur Rumänien bis 1906 sammelst, stimmt das? Mich fasziniert die Klassk- bzw.- Semiklassik auch immer wieder aufs Neue. Die Inflation von 1945 -47 stellt auch ein interessantes Sammelgebiet dar. Allerdings habe ich den Eindruck, dass auch hier schon die Spekulation beginnt und für seltene Belege enorm hohe Preise bezahlt werden, in der Hoffnung, dass diese weiter steigen.

Beim Herumstöbern findet man zum Glück auch mal manch anderen interessanten Beleg, der aus der Zeit fällt. So wie der Folgende: Er wurde in Bukarest im Stadtteil GRIVITA aufgegeben. Dieser Stadtteil mit einem schönen See (Lac Grivita und Zentrum der Eisenbahn-Fertigung) wird hier auf dem Stempel vom 23. Januar 1934 dokumentiert. Freigemacht mit insgesamt 20 Lei ging das Einschreiben portogerecht (10 Lei einfacher Brief + 10 Lei Einschreibegebühr siehe Tabelle 233 bei Marinescu) in ein fernes Land: Niederländisch Indien und dort in die Hafenstadt Soerabaya (Surabaya), heute indonesische Hauptstadt der Provinz Java Timur. Dort wurde sie am 20.02.1934 mit einem schönen Ankunftsstempel versehen.

Der Reiseweg ist lang und interessant. Zunächst wurde der Brief nach Constanta an das Schwarze Meer (ca. 300 km) transportiert. Dort nahm er die Route wohl über das Schwarze Meer und über den Bosporus bis zum Suez Kanal (siehe Leitwegvermerk - ca. 2.700 km). Dann ging es durch das Rote Meer wohl irgendwie mit dem Schiff durch das Arabische Meer und weiter im Indischen Ozean bis nach Indonesien. Die Gesamtstrecke dürfte etwas mehr wie 13.000 km sein, beträchtlich.

Interessant sind auch die beiden 3 Verschlussvignetten, die zum einen mittig an die Weltausstellung 1910 in Brüssel erinnert. Bei den anderen Vignetten handelt es sich um "Die Weltkorrespondenz" wobei es sich tatsächlich um eine philatelistische Zeitschrift gehandelt haben muss, die es heute noch in den Archiven zum Bestaunen gibt. Wer sie abonnierte bekam vielleicht eine Mitgliedsnummer [1].

Obwohl die 4 Lei Marke aus dem Satz Freimarken König Karl II. von 1930 angeschlagen ist und der Brief Gebrauchsspuren erhält, ist er doch ein nicht so häufig anzutreffendes Kleinod. Siehe auch Beitrag #25915.11.2021 22:10:40 Motiv Bücher, Zeitschriften und andere Druckwerke von Volkimal.

Liebe Grüße

10Parale

Stephan



[1] https://zdb-katalog.de/title.xhtml?idn=010817115&view=brief
 
10Parale Am: 23.10.2023 19:50:14 Gelesen: 32257# 1075 @  
Ich bin ziemlich sicher, dass es mir gelungen ist ein seltenes Stück an Land zu ziehen:

Zu den Bukarester Briefträgerhörnchen zitiere ich mich mal selbst aus [#211]:

Diese Posthörnchen "GOARNA VECHE" wurden ausschließlich in Bukarest zwischen 1896 und 1912 und auch später zwischen 1926 und 1937 verwendet.

Ich zeige einen Luftpostbrief aus Südrhodesien (Britisches Mandat) mit einer 6d Freimarke George V. aus der Serie "Field Marshall" Siehe [1] von 1931.

Leider sind die Stempel sehr undeutlich, so dass man etwas wissenschaftlich fabulieren muss, ohne einen echten Beweis liefern zu können. Ich tippe zumindest beim Ankunftsstempel von Bukarest auf der Rückseite auf den 5. März 1937. Der Abgangsstempel ist möglicherweise vom 3.3.37 und der Abgangsort, - aber das ist aus der Luft gegriffen -, eine Stadt mit M = Masvingo ?

Nun gut, was mich total begeistert und was eigentlich total selten und schön ist, ist die Spätverwendung eines Bukarester Briefträgerhörnchen auf einer seltenen Destination. Ein weiteres Briefträgerhörnchen auf einem Beleg aus Südrhodesien kenne ich persönlich nicht. Ich musste ein wenig höher steigern als zunächst geplant, aber dann erkannte ich, dass ich da wirklich ein seltenes Stück an Land gezogen hatte.

Als Adresse lese ich soviel "..LADY GRACE .....BRITISH LEGATION.....BUCHAREST

März 1931 kann das Stempeldatum nicht sein da die "Field Marshall" erst am 01. April 1931 auf den Markt kamen.

Liebe Grüße

10Parale



[1] https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ST=10122&CP=0&F=1 Beitrag #7 von Cantus
 

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