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Thema: Briefmarkenprüfstelle Basel / Prüfungen durch Martin Eichele
Das Thema hat 94 Beiträge:
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Richard Am: 25.05.2013 08:22:33 Gelesen: 69602# 1 @  
Streichung aus der APHV-Mitgliederliste

aphv (15.05.13) - Firma Philaclassica AG, Martin Eichele, Arlesheim, Schweiz.

Aufgrund Vorstandsbeschlusses vom 20.6.2012, rechtskräftig nach Klageverfahren seit dem 22.4.2013. Aktenzeichen LG Köln 5 U 260/12= OLG Köln 16 U 207/12.


(Quelle: http://a-p-h-v.de/62/Aktuelles.html )

Auch einen Monat nach der Streichung der Mitgliedschaft wirbt die die Philaclassica weiter mit der Mitgliedschaft im APHV:

Mitgliedschaften: APHV, PTS, SBHV, SAPDA, Collectors Club New York, Vindobona Wien, Berliner Philatelisten-Klub.

(Quelle: http://www.philaclassica.ch/ )

Die Philaclassica bietet weiterhin Auktionen an, regelmässige Festpreisangebote in Zusammenarbeit mit der Jean-Paul Bach AG in Basel und Martin Eichele Prüfungen und Expertisen im Rahmen der Briefmarkenprüfstelle Basel.

(Quelle: http://www.philasearch.com/de/ha_9248/Philaclassica+AG.html#.UZ55YNjm5bk )
 
Richard Am: 07.10.2013 09:02:25 Gelesen: 69348# 2 @  
In der gestrigen PPA Auktion wurde unter Los 163.0005 als Schleswig-Holstein Mi 12, 4 Schilling, schriebene Marke mit Befund Eichele von der Briefmarkenprüfstelle Basel angeboten und mit dem Ausrufpreis von 150 Euro versteigert:

http://www.philaseiten.de/cgi-bin/auktion.pl?do=bu&bu=163&lo=37478



Kurz nach der Auktion erreichte uns folgende Mail:

Ich bin kein Altdeutschland-Sammler, aber um größerem Ungemach vorzubeugen, folgende Information an dich:

In der im Betreff angegebenen Losnummer 163.0005 wird eine Schleswig-Holstein Nr. 12 mit Attest der Briefmarkenprüfstelle Basel angeboten. Die Dazu abgebildete Marke ist jedoch eine Michel Nr. 17.

Während Nr. 12 mit einem Michel von 1.600 € wertet, kommt die Nr. 17 lediglich auf einen Michel von 100 €.

Eine richtige Nr. 12 findest du hier: http://www.briefmarken.cc/media/images/popup/71592.jpg


Zunächst bitte ich die Altdeutschland Spezialisten, diese Aussage zu bestätigen. Sollte die Information so stimmen, wird der Anbieter gebeten, den Verkauf zu stornieren. Er wurde bereits informiert.

Meine zweite Frage ist , wie man den Attesten der Briefmarkenprüfstelle Basel und des Prüfers Martin Eichele vertrauen kann. Wie oft kommen Fehler wie eine falsche Michelnummer vor, die ganz erheblichen Einfluß auf den späteren Handelspreis haben ? Daß der APHV Herrn Eichele von der Liste der Mitglieder gestrichen hat, wie auch von uns gemeldet, wird ja wohl einen Grund haben. Gibt es Informationen zum Kündigung der Mitgliedschaft ?

Ich werde Herr Eichele nach dem Grund des Ausschlusses und zu seiner o.g. Prüfung noch fragen (1).

Schöne Grüsse, Richard

---

Verzeichnis der offiziellen Prüfer des Verbandes Schweizerischer Philatelistenvereine

http://www.briefmarken-pruefer.ch/?tsk=show_page&id=4

(1) Herr Eichele wurde Montag um 09:53 Uhr per Mail angeschrieben.
 
wuerttemberger Am: 07.10.2013 10:13:29 Gelesen: 69317# 3 @  
@ Richard [#2]

Selbst Schüler mit einer ausgeprägten Lese-Rechtschreib-Schwäche (in Neusprech: LRS) sollten den Unterschied in der Umschrift "Schleswig-Holstein" (Mi12) und "Herzogth. Schleswig" (Mi17) innerhalb einer zumutbaren Zeit herausarbeiten können.

Was die Atteste von Herrn Eichele angeht, so sind seine Kenntnisse von den Sammelgebieten, die ich beackere, als bescheiden einzustufen. Man muß immer aufpassen was und wie (Formulierungen) er attestiert! Ohne eigene Kenntnisse würde ich mich niemals auf seine Atteste verlassen.

Gruß

wuerttemberger
 
Heinz 7 Am: 07.10.2013 14:21:31 Gelesen: 69243# 4 @  
@ Richard [#2]

Martin Eichele ist ein hervorragender Philatelist mit immensen Kenntnissen. Allerdings, und das sei nicht verschwiegen, existieren von ihm tatsächlich Atteste, die eigentlich erstaunliche Fehler ausweisen.

Wie es dazu kam, weiss ich natürlich nicht, es muss sich irgendwie um "Aussetzer" gehandelt haben. (?) In einem mir bekannten Fall hat Herr Eichele eine Beanstandung aber sofort und ganz korrekt entgegengenommen und richtiggestellt.

Nachdenkliche Grüsse
Heinz
 
bayern klassisch Am: 07.10.2013 15:01:21 Gelesen: 69225# 5 @  
@ Heinz 7 [#4]

"Martin Eichele ist ein hervorragender Philatelist mit immensen Kenntnissen."

Auf welchen Gebieten kennt sich Herr Eichele denn hervorragend aus?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Benjamin Voigt Am: 07.10.2013 15:04:55 Gelesen: 69221# 6 @  
Viele Atteste weißen Fehler auf und wer sich das Kleingedruckte auf den Attesten die man bei einer Schweizer Auktion zuhauf bekommt durchliest, der weiß das man keinerlei Ansprüche hat, sondern nur der Ersterwerber der Atteste.

Das heißt Atteste der Prüfstelle Basel sind keinen Pfifferling wert.
 
wuerttemberger Am: 07.10.2013 15:19:51 Gelesen: 69199# 7 @  
@ Heinz 7 [#4]

Martin Eichele ist ein hervorragender Philatelist mit immensen Kenntnissen.

Das mag schon sein, dass er ein sehr guter Allrounder ist, aber ich bestreite, dass er von den meisten Gebieten, die er zu prüfen sich zumutet auch nur ansatzweise vertiefte Kenntnisse hat.

Gruß

wuerttemberger

PS: Die oben gezeigte Marke ist wohl einer dieser "Aussetzer"!
 
taro Am: 07.10.2013 15:50:27 Gelesen: 69183# 8 @  
@ wuerttemberger [#3]
@ Benjamin1412 [#6]
@ wuerttemberger [#7]

Wenn ein Prüfer, welcher nicht einmal eindeutig unterscheidbare Marken in einem so begrenzten Gebiet auseinander halten kann, solche Atteste ausstellen darf, ist von diesen Attesten, die einen solchen Namen absolut nicht verdienen, absolut nichts zu halten.

Aber hier muss man sowohl Käufer als auch Verkäufer fragen: Schaut man sich eigentlich die Marken einmal an? Oder vertraut man blind dem, was da auf so einem "Wisch" steht?

Da wird nur mal eben nach dem Michel geschaut und gut ist. Die Arbeit, wenigstens grob zu schauen, ob Marke und Attest irgendwie passen, wird sich einfach nicht gemacht.

Ich hätte wahrscheinlich bei 5 € nur den Verkäufer angeschrieben, aber bei 150 € erwarte ich entsprechende Ware. Und wenn selbst ich es als (wie schon im Beitrag von Richard erwähnt) Nicht-Altdeutschland-Sammler bei einem kurzen Blick in den Katalog Diskrepanzen feststelle, erwarte ich, das solche Stücke hier gar nicht erst den Weg in die PPA finden.

Hier hat sowohl die BPSB, der Verkäufer als auch der (Fast-)Käufer kräftig gepennt.

Viele Grüße
Sven
 
Heinz 7 Am: 07.10.2013 17:32:00 Gelesen: 69145# 9 @  
@ bayern klassisch [#5]
@ Benjamin1412 [#6]
@ wuerttemberger [#7]
@ taro [#8]

Liebe Kollegen,

ich hätte wohl lieber nichts gesagt; offenbar habe ich "in ein Wespennest gestochen".

Ich bin nicht der Anwalt von Herrn Eichele und nehme ihn auch nicht in Schutz, sollte er stümperhafte Fehler gemacht haben. Ich muss sagen, ich habe schon viele Atteste von vielen Prüfern gesehen, die teils "unerklärlich" daneben lagen. Aber dass er ein Philatelist mit immensen Kenntnissen ist, bei dieser Aussage bleibe ich, ohne mich jetzt verpflichtet zu fühlen, jemandem das "beweisen" zu müssen.

Die meisten Personen, die mit Herrn Eichele längere philatelistische Gespräche führen, werden vermutlich zu demselben Schluss kommen. Sein Leistungsausweis als Mitarbeiter bei diversen Auktionshäusern muss wohl auch anerkannt werden (zuerst Christie's Zürich, u.s.w.), ferner war/ist er persönlicher Berater von ganz grossen Sammlern, die vermutlich seine Leistungen auch nicht an Anspruch nähmen, wenn er nicht gut wäre. Ausserdem wirkte er in der Jury von x Ausstellungen; man möge seine Jury-Kollegen fragen, ob mein Urteil über ihn aus ihrer Sicht zutrifft oder nicht.

Wer aber einen Schaden erlitten hat, z.B. aus einer Falschattestierung, den begreife ich voll und ganz, dass er sich ärgert. - Dass dies einen schlechten Eindruck hinterlässt, ist klar.

Also: wir sind uns vermutlich einig: ein Prüfer sollte genau arbeiten und nur Gebiete "beackern", auf denen er gut ist. Wir sollten uns möglichst "immer" auf seine Atteste verlassen können. Damit habe ich klar Stellung bezogen; weiter werde ich mich zu diesem Thema vermutlich nicht mehr äussern.

Freundliche Grüsse - Heinz
 
taro Am: 07.10.2013 17:54:16 Gelesen: 69133# 10 @  
@ Heinz 7 [#9]

Hallo Heinz,

ich kenne Herrn Eichele nicht persönlich, kann also seine Kenntnisse nicht beurteilen.

Fakt ist allerdings, dass es im Endeffekt keine Rolle spielt, was er schon alles tolles geleistet hat. Es wurde für eine Prüfleistung gezahlt, die mehr als fragwürdig ist - und hier geht es nicht um irgendwelche Besonderheiten, sondern schlicht um die (in diesem Falle nicht schwere) Angabe einer korrekten Michel-Nummer.

Wenn schon diese nicht stimmt, mache ich mir doch arge Gedanken um die sonstige Sorgfalt bei der Markenprüfung. Somit rücken auch andere Prüfungen in ein fragwürdiges Licht - die BPSB steht auch nicht zum ersten am Pranger - und solange solche Atteste ausgestellt werden, wird sich daran auch nichts ändern.

Oder um es mal ganz salopp zu sagen: So blind kann man doch gar nicht sein.

Viele Grüße
Sven
 
doktorstamp Am: 07.10.2013 18:10:29 Gelesen: 69123# 11 @  
Ich habe das obige gelesen, ehrlich gesagt halte ich nicht viel von dieser Prüfstelle.

Ohnehin wie gegenwärtig vom Anbieter eingestellt muß die Marke zurückgezogen werden.

Es ist leider nicht das erste Mal daß zwielichtiges und zweifelhaftes Zeug in der PPA angeboten wird, wenn auch in den mir bekannten vergangenen Fällen die Verkäufer positiv reagiert haben.

@ taro [#10]

Leider vermerke ich, daß dieses Los schon ein Bieter gefunden hat.

mfG

Nigel
 
bayern klassisch Am: 07.10.2013 19:07:49 Gelesen: 69082# 12 @  
@ Heinz 7 [#9]

Hallo Heinz,

"Ich bin nicht der Anwalt von Herrn Eichele und nehme ihn auch nicht in Schutz, sollte er stümperhafte Fehler gemacht haben."

Ich bin auch nicht sein Ankläger und hatte bisher nur ein "Attest" von ihm zu einem gekauften Bayernstück vorliegen, das ich sicherheitshalber entsorgt habe, nicht das dieses noch jemand geglaubt hätte. Aber jeder mach Fehler, da bin ich ganz bei dir.

"Ich muss sagen, ich habe schon viele Atteste von vielen Prüfern gesehen, die teils "unerklärlich" daneben lagen."

In der Regel haben die BPP recht, aber auch da gebe ich dir recht, dass bei vielen Attesten und dem Stress, gerade vor großen Auktionsterminen, schon einiges schief gehen kann, auch wenn es das nicht sollte.

"Aber dass er ein Philatelist mit immensen Kenntnissen ist, bei dieser Aussage bleibe ich (ohne mich jetzt verpflichtet zu fühlen, jemandem das "beweisen" zu müssen)."

Diese Aussage ist unsubstantiiert - ich hatte ja schon zuvor gefragt, in welchem Gebiet oder bei welchen Gebieten Hr. E. ein absoluter Kenner mit immensen Kenntnissen sein soll und bekomme jetzt schon wieder keine Antwort. Bitte sag mir doch, wo er höchstkompetent ist, damit wir das alle wissen. Beweisen musst du nichts, nur uns das/die Gebiet/Gebiete mitteilen.

"Die meisten Personen, die mit Herrn Eichele längere philatelistische Gespräche führen, werden vermutlich zu demselben Schluss kommen."

Das fußt wohl auf Hörensagen - welche nachgewiesenen Kenner der jeweiligen Materie kommen zu welchem Schluß?

"Sein Leistungsausweis als Mitarbeiter bei diversen Auktionshäusern muss wohl auch anerkannt werden (zuerst Christie's Zürich, u.s.w.), ferner war/ist er persönlicher Berater von ganz grossen Sammlern, die vermutlich seine Leistungen auch nicht an Anspruch nähmen, wenn er nicht gut wäre."

Die meisten "Mitarbeiter" bei diversen Auktionshäusern stehen in der Kompetenz - Hierarchie ziemlich weit unten. Einige können mit Mühe den Michel - Katalog lesen. Herr E. kann offenbar hin und wieder nicht mal das. Es sind oft Rentner, die für wenig Geld beschreiben sollen, was sie nicht können. Die Zahl mitteleuropäischer Auktionen, die über wirkliches Fachpersonal verfügen, kann man an den Fingern einer Hand abzählen. Für jedes dieser Auktionshäuser bin ich sehr, sehr dankbar.

Zu den Beratern von großen Sammlern: Ich habe mehrfach mitansehen müssen, wie die Erben großer Sammler, die "beraten" wurden, fassungslos dreinblickten, als sie die Auktionsergebnisse im Saal mitbekamen. Da waren nicht wenige den Tränen nahe. Große Sammler haben i. d. R. nicht viel Ahnung von dem, was sie sammeln. Zwar lieben sie ihr Sammelgebiet, sammeln auch mit viel Geld und Engagement, haben aber wenig Zeit und beschäftigen sich mit den ersteigerten Objekten so gut wie nicht mehr. Ihre Raritäten fliegen in den Tresor und bleiben auch im Dunkeln, bis dass der Tod sie scheidet.

Diese Sammler, die über eine hohe Finanzkraft verfügen, werden oft genug von sogenannten Beratern und Auktionshäusern zu Käufen gedrängt, die die "Fachleute" für sammlungsunabdingbar halten. Dann spricht man sich beim Ausruf und Zuschlag ab und - schwupps - hat der Großkopferte für 50.000 oder 100.000 die Weltrarität gekauft, wenn auch vielleicht zum 5- oder 10-fachen tatsächlichen Wert, aber das spielt ja keine Rolle, denn sowohl die Courtage, als auch die Nebenkosten fließen ja in die "richtige" Kasse.

Ausserdem wirkte er in der Jury von x Ausstellungen; man möge seine Jury-Kollegen fragen, ob mein Urteil über ihn aus ihrer Sicht zutrifft oder nicht.

Da ich seit über 15 Jahren ausstelle (in ganz Deutschland) und auch internationale Juroren kenne, frage ich mich, welche "Jury-Kollegen" das sein sollen, die ihn in den Olymp der Philatelie und Postgeschichte heben. Leider kenne ich keinen davon. Was ich von echten "Kollegen" von ihm weiß, ist dergestalt, dass ich es in einem öffentlichen Forum nicht wiederholen möchte, weil ich sonst Richard in die Bredouille brächte, was mir fern liegt.

Fazit: Jeder Mensch, auch echte Kenner, macht mal Fehler. Macht er mehr Fehler als der Schnitt (Gauss´sche Normalverteilung), dann gilt er nicht mehr als Kenner, oder galt nie als solcher.

Wenn jemand vorgibt, von ganz Altdeutschland ein Kenner zu sein, macht er sich nur lächerlich. Ich kenne niemanden, der von ganz Württemberg, von ganz Bayern oder von ganz Thurn und Taxis ein Kenner wäre, weil die beispielhaft genannten 3 Postgebiete so umfangreich und sammlungskomplex sind, dass ein potentieller Kenner schon ein Genie sein müsste. Wer von vielen Sammelgebieten etwas versteht, ist kein schlechter Sammler - nur zum Prüfer ist er wahrlich nicht geeignet.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Wolffi Am: 07.10.2013 22:15:59 Gelesen: 69000# 13 @  
@ taro [#10]

Da ich der Bieter respektive Käufer war, möchte ich ein paar Punkte kurz ansprechen.

Sicher mag es etwas leichtfertig erscheinen, "einfach so" ohne nähere Prüfung zu kaufen, aber wenn sich selbst ein (teilweise) angesehener Prüfer täuscht, hätte ich mit meinen bescheidenen Kenntnissen eines für mich völlig neuen Sammelgebiets sicher meine Probleme gehabt.

Zudem denke ich, und das war meine einzige Leichtfertigkeit, dass man einem eindeutig zur Marke gehörigen Attest glauben schenken sollen dürfte.

Der Verkäufer ist auch, nicht zuletzt durch die Bewertungen, über jeden Zweifel erhaben.

Auf das Urteil eines Prüfers hätte sich wahrscheinlich die Mehrheit verlassen.

Die angeprangerte Blauäugigkeit ist nur so gross, da ich Marken in dieser "Werthöhe" generell noch von einem BPP prüfen lasse. Da wir hier auf den Philaseiten und nicht im Haifischbecken eBay sind, hätten der Verkäufer und ich sicher auch im Nachhinein nach entsprechender neuer Prüfung einen Weg gefunden, das Problem zu lösen.

Also nicht zu sehr aufregen - höchstens über einen Prüfer, der 12 und 17 nicht auseinander halten kann.

Bis denne
Wolfgang
 
taro Am: 08.10.2013 05:04:56 Gelesen: 68952# 14 @  
@ Wolffi [#13]

Hallo Wolfgang,

Sicher mag es etwas leichtfertig erscheinen, "einfach so" ohne nähere Prüfung zu kaufen, aber wenn sich selbst ein (teilweise) angesehener Prüfer täuscht, hätte ich mit meinen bescheidenen Kenntnissen eines für mich völlig neuen Sammelgebiets sicher meine Probleme gehabt.

Altdeutschland ist überhaupt nicht mein Gebiet - ich besitze (soweit ich mich entsinne) nicht eine einzige Altdeutsche Marke - von daher gehe ich davon aus, dass deine Kenntnisse mindestens so hoch sind wie meine - vermutlich wirst du dich aber besser auskennen.

Es war mehr die Neugierde auf den katalogmäßigen Michelwert als irgend ein anderes Interesse, diese Marke im Michel nachzuschlagen. Mir wäre vermutlich noch nicht einmal die "falsche" Inschrift ("Herzogth. Schleswig" statt "Schleswig-Holstein" aufgefallen, wenn nicht die angegebene Wertangabe "4 S/3 Sgr" lauten würde. Die 3 Silbergroschen sind nämlich als Wertangabe auf der Marke nicht zu finden.

Und so geht der Blick weiter auf die Nummer 10, die auch ein solches "Doppelnominal" trägt und im Michel abgebildet ist - dort macht die angegebene Wertangabe auch Sinn, dass konnte ich eindeutig nachvollziehen - bei Nummer 15 genau das gleiche Spiel, nur die bei der PPA abgebildete Marke passt nicht ins Bild.

Eine kurze Google-Suche später war die Sache dann erledigt.

Du wirst mit mir sicher übereinstimmen, das es zur Unterscheidung der Nummern 12 und 17 keinen Prüfer, ja noch nicht einmal tiefergehende Kenntnisse im Sammlegebiet benötigt. Wahrscheinlich werde weder ich noch du in mittlerer Zukunft auf ein solch heftig fehlerhaftes Attest stoßen.

Zudem denke ich, und das war meine einzige Leichtfertigkeit, dass man einem eindeutig zur Marke gehörigen Attest glauben schenken sollen dürfte.

BPSB-geprüfte Marken betrachte ich als ungeprüft - aber hierzu wurden ja schon genug Meinungen geäußert.

Der Verkäufer ist auch, nicht zuletzt durch die Bewertungen, über jeden Zweifel erhaben.

Da wir hier auf den Philaseiten und nicht im Haifischbecken eBay sind, hätten der Verkäufer und ich sicher auch im Nachhinein nach entsprechender neuer Prüfung einen Weg gefunden, das Problem zu lösen.


Davon gehe ich absolut aus - auch ich habe ein positives Bild des Verkäufers.

Die angeprangerte Blauäugigkeit ist nur so gross, da ich Marken in dieser "Werthöhe" generell noch von einem BPP prüfen lasse.

Was nun nicht mehr nötig ist - Geld und viel mehr Zeit gespart.

Also nicht zu sehr aufregen - höchstens über einen Prüfer, der 12 und 17 nicht auseinander halten kann.

Nun, sehen wir es mal so: Es könnte sich immer noch um eine echte 17 handeln. Sollte jemand auf die Idee kommen, diese Marke prüfen zu lassen - bitte persönlich dem Prüfer komplett vorlegen und ein Foto des Gesichts beim lesen des Attests machen. ;-)

Viele Grüße
Sven
 
mausbach1 (RIP) Am: 08.10.2013 08:40:34 Gelesen: 68912# 15 @  
Dann will ich meinen "Senf" auch noch dazu tun:

Ausgestellt habe ich in Deutschland, Österreich, Polen, Finnland, Schweden, Aland, Frankreich, Niederlande, Italien, Slovenien, VR China, Luxemburg - doch ein Juror mit diesem Namen ist mir niemals begegnet. Soviel zum "Großen Philatelisten".

Einen schönen Tag wünscht
mausbach1
 
Richard Am: 08.10.2013 09:06:16 Gelesen: 68903# 16 @  
Liebe Mitglieder,

Herr Eichele hat mich gestern gebeten, ihm das Original-Attest auf dem Postweg zukommen zu lassen und ich habe ebenfalls gestern den Anbieter des Loses gebeten, dieses in der kommenden Woche, wenn er wieder zuhause ist, direkt an Herrn Eichele zu senden.

Mir liegt sehr an einer sach-"gerechten" Diskussion und Information. Bitte bedenken Sie auch, daß wir alle nicht ohne Fehler sind bei dem, was wir tun oder lassen.

Noch kurz zu dem was Wolfgang [#17] schreibt:

da wir hier auf den Philaseiten und nicht im Haifischbecken [...] sind, hätten der Verkäufer und ich sicher auch im Nachhinein nach entsprechender neuer Prüfung einen Weg gefunden, das Problem zu lösen.

Exakt so ist es. Bisher wurden in der PPA rund 14.000 Lose gehandelt. Problemrate fast Null. In all den Jahren habe ich kein Mitglied festgestellt, welches mit Absicht falsch beschrieben hätte in der Absicht ein anderes Mitglied zu betrügen. Würde ich absichtlichen Betrug feststellen, käme es durch mich zu einer vorläufigen Sperre und ggf. nach Klärung des Sachverhalts zu einem endgültigen Ausschluß des Mitglieds.

Schöne Grüsse, Richard
 
Heinz 7 Am: 08.10.2013 13:12:15 Gelesen: 68845# 17 @  
@ bayern klassisch [#12]

Danke.

Ich habe Deine Ausführungen aufmerksam durchgelesen und habe daraus Neues gelernt. Mehr dazu möchte ich im Moment nicht sagen (vgl. Aussagen Beitrag [#9]), umso mehr, als Du offenbar eine schlechte Meinung von Herrn Eichele hast. Du magst dafür Deine Gründe haben, vielleicht legst Du sie offen? Ich bin ein guter und fairer Zuhörer.

Mir hat Herr Eichele schon mehrfach geholfen in Gebieten, in denen ich mich ein wenig auskenne. Mein Urteil über ihn kann ich also begründen.

Damit sage ich aber nicht, dass es daneben nicht andere Erfahrungen gibt. Diese kennen-zulernen, ist interessant und ein Forum wie dieses wäre geeignet Erfahrungen auszutauschen. Ich lerne gerne Neues dazu, auch wenn es vielleicht Unerfreuliches ist. Darum schrieb ich "nachdenklich" (Beitrag [#4]).

Heinz
 
bayern klassisch Am: 08.10.2013 13:21:17 Gelesen: 68840# 18 @  
@ Heinz 7 [#17]

Hallo Heinz,

das Thema Baseler Prüfstelle ist in anderen Foren schon oft thematisiert worden - nicht im Zusammenhang, dass ein Prüfer erstaunliches geleistet hat, sondern im Gegenteil.

Da wurden Altdeutschland Marken als echt attestiert, die grottenfalsch waren.

Marken, die ungebraucht günstig, gestempelt aber selten und teuer sind, wurden echt geprüft, dabei waren die Falschstempel seit 100 Jahren bekannt.

Marken wurden als makellos echt geprüft, die Einrisse hatten, Büge aufwiesen und angesetzte Ränder bereits VOR der Attestierung von Herrn Eichele aufwiesen. Kopien der alten Atteste waren in Sammlerhand. Diese alten Atteste verschwanden und wurden durch eines ersetzt, dass diesen Namen nicht verdient.

Prinzipiell kann jeder Atteste ausstellen und sich Prüfungsstelle München, Stuttgart oder Fuhlsbüttelkoog nennen. Eine lesbare oder zumindest eigentümliche Unterschrift bekommt auch jeder hin. Du könntest Bayern prüfen und ich Somalia.

Aber was wären unsere "Atteste" wert? Kämen sie dem gleich, was echte Kenner und BPP unterschreiben und dafür haftbar sind? Ich glaube kaum.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
Lars Boettger Am: 08.10.2013 16:04:11 Gelesen: 68785# 19 @  
Herr Martin Eichele ist zumindest in der Schweiz als Juror tätig:

http://www.glabra2013.ch/index.php/jury

Das "Who is Who" hat dagegen etwas weniger Angaben zur Jurorentätigkeit:

http://www.bdph.de/index.php?id=455&type=98&tx_whoiswho_pi1[showUid]=598&tx_whoiswho_pi1[pointer]=31&tx_whoiswho_pi1[showArea]=all&cHash=abf70396e8

Allerdings kann z.B. die Station "Christie's" in Zürich bestätigt werden.

Den teurersten Fehler, den man als Sammler machen kann, ist einem "Attest" oder "Befund" blind zu vertrauen. Manche Prüfer denken in erster Linie an ihren Auftraggeber und bestätigen, was der Auftraggeber möchte. Auch wenn das noch so abstrus ist. Nicht jeder Prüfer denkt an den Käufer der Marke mit seinem Attest.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 

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